Schuheinlagen sind zusätzlich in die Schuhe eingelegte Sohlen, die der Therapie von Haltungschäden oder Fehlstellungen der Füße, Knie oder Wirbelsäule dienen. Je nach zugrundeliegender Erkrankung und passender Schuform werden unterschiedliche Einlagen unterschieden.
Unter Schuheinlagen versteht man in den Schuh eingelegte, zusätzliche und speziell geformte Sohlen, die das Fußgewölbe in spezieller Weise formen, um so Haltungsschäden des Körpers beim aufrechten Gang und beim Laufen zu revidieren.
In den meisten Fällen kommen Schuheinlagen immer dann zum Einsatz, wenn Haltungsschäden drohen zu entstehen. Diese Haltungsschäden können zum Einen die Wirbelsäule betreffen, in diesem Fall kommt es zu Haltungsschäden in Form von Hohlkreuz oder starken Beugungen der Brustwirbelsäule (Kyphosen).
In diesem Fall können Einlagen die Fehlstatik des Patienten ausgleichen.
Mit Hilfe unterschiedlicher Erhöhungen der Seitenränder des Fußes oder durch Entlastung der Fußballen, können die gesamte Statik des Patienten gebessert und Haltungsschäden der Wirbelsäule reduziert werden.
Neben Haltungsschäden der Wirbelsäule bieten Fehlstellungen der Beine und der Füße ein weiteres Einsatzgebiet von Schuheinlagen. Im Bereich der Beine können vor allem X-Beine (Genu valgus) und O-Beine (Genu varum) durch langjähriges Tragen von Schuheinlagen behoben werden.
Handelt es sich um O-Beine können Erhöhungen der Fußaußenränder zu einer Begradigung der Beine führen.
Im Falle von X-Beinen kann eine Erhöhung der Fußinnenseite sinnvoll sein. Außerdem kommen bei zahlreichen Fehlstellungen der Füße und der Fußzehen Einlagen zum Einsatz.
Schuheinlagen können also lokal zum Einsatz kommen (Füße und Beine) oder auch systematisch (gesamtes Körperskelett und Statik der Wirbelsäule).
Ein immer häufigeres Einsatzgebiet von Schuheinlagen ist ein Bereich, der eher unoffensichtlich mit Haltungsschäden zu tun hat. Schmerzen im Bereich des Kiefers und Zahnschmerzen können Zeichen von Haltungsschäden im gesamten Wirbelsäulenskeletts sein.
Mittlerweile weiß man, dass Haltungsschäden der Wirbelsäule und der Beine sowie der Füße nach oben Richtung Kopf weitergegeben werden und so auch Fehlhaltungen im Bereich des Kiefers auslösen können.
Diese Fehlhaltungen im Kiefer können sich in einem Fehlbiss manifestieren, der zu Beschwerden im Bereich der Zähne führen kann (Schmerzen der Zähne und unregelmäßiger Zahnabbiss).
Zahnärzte, die Patienten mit unspezifischen Zahn- und Kieferschmerzen sehen, sollten auch immer an Haltungsschäden des Skeletts denken.
Sensomotorische/ Propriozeptive Einlagen:
Darunter versteht man Einlageformen, die sich der Bewegung des Fußes anpassen und entsprechend „gegensteuern“. Diese neue Art der Einlagentechnik wird vor allem bei Lähmungen (Spastik), Rotationsfehlstellungen der Beine und Fußfehlstellungen (Spitzfuß, Senkfuß, Knickfuß) eingesetzt.
Weichpolstereinlagen:
Heute weit verbreitete Einlagenform. Die Einlage ist, wenn der Fuß darauf steht, eher ausdehnend, d.h. der Schuh muss entsprechend ausreichend Platz bieten. Die Weichpolstereinlagen können stützen, polstern, korrigieren. Sie finden ihren Einsatz bei Fehlstellungen, Diabetes, Rheuma, Haltungsschäden und Spreizfüßen sowie im Laufsport.
Langsohlige Kork- und Ledereinlagen:
Hierbei handelt es sich um Verbundseinlagen aus Kork und Leder, die mittels eines Bindestoffes miteinander verbunden sind. Langsohlig bedeutet, dass die Sohle meistens nicht verrutschen kann und auch nicht als störend unter dem Fußballen empfunden wird. Einsatzgebiet ist der Knickfuß, Spreizfuß und Hohlfuß.
Dreiviertel Kork- und Ledereinlagen:
Sie entsprechen in etwa der Langform mit dem Unterschied, dass sie direkt unter dem Fußballen enden und aus diesem Grund oft als störend empfunden werden. Einsatzgebiet sind Kniefehlstellungen, Senk-Spreitzfuß, Knick-Senkfuß sowie Plattfuß. Die Schuheinlagen haben jedoch den Vorteil, dass sie auch in enger geschnittenes Schuhwerk passen.
Kunststoff-Einlagen:
Diese Einlagenform nimmt das geringste Volumen im Schuh ein, d.h. hier muss nicht unbedingt auf einen großen Schuh geachtet werden. Diese Einlagen werden bei vielen Fehlstellungen der Füße und der Beine benutzt.
Jede Einlage wird individuell auf den Fuß und entsprechend den vorhandenen Fehlstellungen angepasst.
Dazu wird zunächst ein Abdruck angefertigt. Von diesem Abdruck wird dann eine entsprechende Computermatrize mittels CAD erstellt, die dann in eine Maschine eingespeist wird.
Diese fertigt dann aus den entsprechenden Grundstoffen die Einlage.
Der Patient bekommt diese dann noch angepasst, und entweder trägt der Patient seine Einlagen zur Probe oder er geht einige Schritte auf dem Laufband. Der Orthopädietechniker kann so sehen, ob die Einlagen passen und sich entsprechend dem Fußgelenk anpassen.
Die Kosten variieren stark von den verwendeten Materialien.
Je nachdem, werden sie entweder von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt oder setzen eine entsprechende Mitgliedschaft in einer privaten Krankenkasse voraus.
Die am häufigsten verschriebenen Einlagen sind die Kork Einlagen. Sie sind auch in der Herstellung am günstigsten und werden in der Regel von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt.
Die sensomotorischen Einlagen sind teuer und werden meistens nur von den privaten Kassen übernommen.
Bei den Kunststoffeinlagen kommt es von Fall zu Fall an, ob die Kosten von gesetzlichen Kassen übernommen werden. Sie sind etwas teurer als die Korkeinlagen und werden seltener verschrieben.
Ob eine Fehlstellung durch Einlagen behoben werden kann hängt von zwei wesentlichen Faktoren ab:
Zum Einen wie stark die Fehlstellungen sind, und zum zweiten, ab wann mit dem Tragen der Einlagen begonnen wird.
Je früher und je konsequenter Einlagen getragen werden, desto besser sind die Erfolgsaussichten.
Bei älteren Patienten, die zudem noch spät mit dem Tragen beginnen, sind die Erfolgsaussichten entsprechend geringer.
Schuheinlagen spielen in der Orthopädietechnik eine große Rolle.
Sie kommen immer dann zum Einsatz, wenn Patienten Fehlstellungen der Füße, Beine oder der Wirbelsäule haben.
Des Weiteren, wenn sich die Fehlstellungen und das Missverhältnis der Statik des Skelettes in einem Fehlbiss mit Kiefer- und Zahnschmerzen auswirkt.
Ziel jeder Einlage ist es, durch entsprechende Erhöhungen, die Fehlstellungen des Fußgewölbes auszugleichen. Es gibt unterschiedliche Arten von Einlagen. Am häufigsten werden Einlagen aus Kork verwandt. Dabei werden lange und kurze Varianten unterschieden. Schaumeinlagen benötigen einen recht großen Ausdehnraum und entsprechend große Schuhe. Kunststoffeinalgen benötigen dagegen nur einen kleinen Raum in den Schuhen, sind aber in der Herstellung etwas teurer. Neuere modernere und noch kostspieligere Einlagen werden auch als sensomotorische Einlagen bezeichnet. Sie werden wohl in Zukunft immer häufiger verwendet werden.
Einlagen werden in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Hier kommt es aber darauf an, welche Materialien verwandt werden. Während Einlagen aus Kork fast immer bezahlt werden, übernehmen gesetzliche Kassen die Einlagen aus Kunststoff nur in Ausnahmefällen und sensomotorische Einlagen fast nie.
Je geringer die Fehlstellungen des Patienten sind, desto früher entsprechende Einlagen getragen werden und vor allem je regelmäßiger sie getragen werden, desto erfolgreicher ist das erzielte Ergebnis. Ältere Patienten, die eine ausgeprägte Fehlstellung der Füße oder der Beine haben können jedoch nur selten mit Einlagen Erfolge erzielen.
Weitere Informationen zum Thema Einlagen:
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