Der Plattfuß ist eine häufig angeborenen Fußfehlstellung. Behandelt wird der Plattfuß durch konservative Maßnahmen. Ursache für eine Entwicklung des Plattfußes sind Fehlentwicklungen des Fußskeletts.
Der Plattfuß (lat. Pes planus) ist eine angeborene oder erworbene Fußfehlstellung, die sehr häufig auftritt. Bei dieser sinkt das Fußlängsgewölbe (von der Ferse zum Vorderfußballen), aufgrund einer Schwäche des Fußhalteapparates, ab. Dies kann zum Abkippen der Ferse oder des Vorfußes zum Außenrand führen.
Im Extremfall kann der Fuß völlig flach auf dem Boden aufliegen. Eine Sonderform des Plattfußes ist der Senkfuß. Hierbei senkt sich das Fußlängsgewölbe nur unter Belastung ab.
Im Gegensatz zu einem Knick- Senkfuß, der sich durch ein ähnliches Fußbild äußert, ist der Plattfuß dauerhaft in seiner Form verändert. Er richtet sich auch in Ruhe nicht wieder auf.
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Ursache für die Entwicklung eines Plattfußes sind Fehlentwicklungen des Fußskeletts. Der gesunde Fuß ist am Innenrand in Längsrichtung gewölbt. Diese führt dazu, dass der Fuß normalerweise etwa ein Fingerbreit vom Boden abgehoben ist. Das fehlerhafte Fußskelett beim Plattfuß führt zur Absenkung dieses Längsgewölbes und zu einem Fersenhochstand.
Abhängig von der Form des Plattfußes, erworben oder angeboren, unterscheiden sich die Ursachen für die Fußfehlstellung. Der angeborene Plattfuß (kongenitaler Plattfuß) ist eher selten und tritt in der Regel in Kombination mit anderen angeborenen Fehlbildungen auf. Oft zeigt sich diese Form des Plattfußes familiär gehäuft. Dies legt nahe, dass der Plattfuß über Generationen weitervererbt wird.
Der erworbene Plattfuß hingegen wird vor allem durch eine unzureichende Funktion von Muskeln und Bändern verursacht.
Gründe für die mangelnde Funktion können dauerhafte Überlastungen, ständiges Stehen, Übergewicht, Bindegewebsschwäche oder ein vorausgegangener Fersenbruch sein. Aber auch andere Krankheiten wie die Kinderlähmung, Rachitis, neurologische oder rheumatische Erkrankungen können zu Fußfehlstellungen führen. Diese beeinträchtigen die Sehnen und Muskeln des Fußgewölbes wodurch dieses nicht mehr effizient gestützt wird und absinkt.
Auch ständiges Tragen von Schuhen kann einen Plattfuß hervorrufen. Da Schuhe die Bewegungsfreiheit von Füßen und Zehen einschränken und zudem die Füße vor kleineren Reizen schützen, werden die Fußmuskeln nicht ausreichend trainiert und sind nicht kräftig genug.
Besonders häufig sind Beschwerden am inneren Fußrand, in der Umgebung des Kahnbeins und im Bereich der Fußsohle.
Zum Teil werden auch Schmerzen in den Waden, Knien, Oberschenkeln und im Rücken (siehe auch Rückenschmerzen) beklagt. Grund hierfür ist die veränderte Belastung des gesamten Fußes und die damit ungleich verteilte Kraftwirkung. Ist der Plattfuß sehr ausgeprägt bestehen in der Regel keine Schmerzen mehr.
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Ein Plattfuß lässt sich, besonders bei stark ausgeprägten Fehlstellungen, durch reine Betrachtung des Fußes erkennen. Der Fuß liegt sehr viel weiter dem Boden auf als der gesunde Fuß. In einigen Fällen liegt die Fußsohle flach auf dem Boden. Diese scheint nach außen abgerundet (konvex) und die Fußwurzelknochen sind zur Fußsohle hin abgerundet.
Die Achillessehne ist in der Regel verkürzt und der Vorfuß erscheint abgespreizt und nach oben gezogen (dorsal extendiert). Der angeborene Plattfuß zeigt im Röntgenbild ein steil gestelltes Sprungbein („Talus verticalis“).
Um die richtige Therapie des Plattfuß zu wählen, kann der Plattfuß in verschiedene Stadien eingeteilt werden.
Im Stadium 1 kann der Arzt die Fehlstellung passiv korrigieren und auch der Patient kann das Längsgewölbe noch aktiv aufrichten. Die Achillessehne ist hier noch nicht verkürzt.
Auch im Stadium 2 lässt sich der Fuß noch passiv in die richtige Stellung verschieben, allerdings ist die Achillessehne schon leicht verkürzt.
Im Stadium 3 lässt sich die Fußstellung nur noch teilweise passiv korrigieren, die Achillessehne ist deutlich verkürzt und der hintere Fußteil zeigt nach außen.
Der Schweregrad 4 entspricht in seinem Bild den Zeichen des Schweregrad 3. Allerdings findet sich neben der Achillessehnenverkürzung und der Verschiebung des hinteren Fußteils auch eine Abspreizung des vorderen Fußes.
Im Schweregrad 5 lässt sich die Fehlstellung nicht mehr korrigieren. Zudem steht die Ferse (Rückfuß) hoch und der Sprungbeinkopf ragt am Innenrand des Fußes hervor. Zudem ist der Vorderfuß ständig abgespreizt. Dies führt zur Anhebung des Inneren und zur Absenkung des äußeren Fußrandes.
Der Erwachsene Fuß kann neben aktiven Übungen nur durch Einlagen behandelt werden, da das Wachstum und somit eine knöcherne Korrektur abgeschlossen ist.
Lesen Sie alles hierzu unter unserem Thema: Einlagen beim Plattfuß
Und die wohl bekannteste Form des Plattfußes ist der "Plattfuß am Nil" mit Bud Spencer und Terrence Hill.
Und da wir den Anspruch haben komplett um das Thema "Fuß" zu informieren, haben wir einen Artikel zum "Plattfuß am Nil".
Plattfüße lassen sich nur während des Wachstums ursächlich durch Einlagen, Übungen und Physiotherapie korrigieren.
Ist das Wachstum erstmal abgeschlossen, kann noch versucht werden, die Situation zu halten und eine Freiheit von Schmerzen zu erreichen. Zuletzt bleibt die Option der OP.
Lesen Sie alles zu unserem Thema: Plattfuß korrigieren
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