Unter häuslichen Notfällen fasst man eine Vielzahl von Unfällen und gefährlichen Situationen zusammen, die in häuslicher Umgebung passieren und sofort ärztliches Handeln von nöten macht. Wichtig sind Verbrühungen und Verbrennungen zu nennen, die durch Feuerstellen, Öfen oder abgeschüttetes Kochwasser verursacht werden können.
Unter häuslichen Notfällen versteht man plötzlich eingetretene Situationen in häuslicher Umgebung, die ein sofortiges ärztliches Handeln von Nöten machen, da Gefahr für die Gesundheit bzw. das Leben des Patienten besteht.
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Unter häuslichen Notfällen fasst man eine Vielzahl von Unfällen und gefährlichen Situationen zusammen, die in häuslicher Umgebung passieren und sofort ärztliches Handeln von nöten macht. Wichtig sind Verbrühungen und Verbrennungen zu nennen, die durch Feuerstellen, Öfen oder abgeschüttetes Kochwasser verursacht werden können. Aber auch Verletzungen durch scharfe oder spitze Kücheninstrumente können zu einem häuslichen Notfall führen. Bei Verbrennungen und Verbrühungen ist eine sofortige Kühlung dringend notwendig. Ist die Haut über dem Areal verschlossen, kann man mit fließendem Wasser kühlen. Handelt es sich um offene Verletzungen, muss ein steriler Verband angelegt und darauf ein Eispack gelegt werden. Blutende Verletzungen müssen zum Stillstand, unter Umständen mit einemDruckverabnd, gebracht werden. Auch Stürze kommen besonders bei älteren Menschen häufig zuhause vor. Gefürchtet hierbei ist der Oberschenkelhalsbruch, der nicht nur zu starken Blutungen, sondern auch zu komplizierten Behandlungsverläufen in der sich anschließenden Krankenhausbehandlung führen kann.
Wichtig ist die Sturzursache abzuklären. Kann der Patient sich an den Vorgang nicht mehr erinnern, ist von einer Bewusstlosigkeit verursacht durch einen Krampfanfall oder durch Durchblutungsstörungen auszugehen. Ein CT des Kopfes zum Ausschluss von Hirnblutungen und ein Ultraschall der Gefäße zum Ausschluss der Durchblutungsstörungen werden in diesem Fall angeordnet.
Auch Herzrhythmusstörungen können zu Bewusstlosigkeiten mit verbundenen Stürzen führen. Aus diesem Grund sollte auch immer ein EKG geschrieben werden.
Stromunfälle gibt es auch des öfteren, die meisten gehen aber glimpflich und ohne gefährliche Herzrhythmusstörungen oder Verbrennungen aus. Vergiftungen und Ertrinken finden meistens in Haushalten mit kleinen Kinder statt. Besonders unbeaufsichtigte Kinder oder Umgebungen mit ungesicherten Gartenteichen und zugänglichen Haushalts- oder Medikamentenschränken bürgen eine große Gefahr. Mit 4500 Ertrinkungsunfällen in Deutschland im Jahr handelt es sich um eine relativ häufige Unfallsursache.
Vergiftungen müssen sofort in der Klinik entweder durch Erbrechen, durch Auspumpen des Magens oder durch Hämodialyse behandelt werden. Auch nach Ertrinkungsunfällen und sofort eingeleiteten Ersthelfermaßnahmen muss das Kind in die Klinik zur Überwachung verbracht werden.
Ein weiterer häuslicher Notfall stellt das Verschlucken oder das Ersticken dar. Besonders hastig heruntergeschluckte große Bissen können die Speiseröhre (Bolustod) oder die Luftröhre verlegen und zum Teil zu akuten und lebensgefährlichen Situationen führen. Bei Versagen des Heimlich Handgriffs sollte mit einer Beatmung des Patienten begonnen werden, um den Bolus weiter in die Lunge hineinzubefördern. Die letzte Chance bietet die Herzdruckmassage.
Allgemein ist festzuhalten, dass bei häuslichen Notfällen Ruhe bewahrt und ruhig auf den Patienten eingeredet werden sollte. Den Notarzt, den es über die Rufnummer 112 zu verständigen gilt, sollten die Frage: Was ist passiert?, wo ist es passiert? wie viele Menschen sind beteiligt? ruhig, kurz und prägnant beantwortet werden. Wichtig ist die genaue Anschrift mitzuteilen ohne die kein Notarzt ausrücken kann. Häusliche Notfälle kommen täglich in Deutschland häufig vor. Die wenigsten machen aber einen Notarzteinsatz notwendig. Besonders Ertrinkungsunfälle haben leider eine relativ schlechte Überlebensrate, da die Patienten oft zu spät entdeckt werden.
Bei zuhause stattfindenden Notfällen sollte immer nach dem gleichen Schema vorgegangen werden. Zwar sind die Handlungen von Erkrankung zu Erkrankung unterschiedlich, jedoch sollten gewisse Erstmaßnahmen bei jedem Notfall durchgeführt werden.
Ein Notarzt sollte unbedingt über die Rufnummer 112 verständig werden. Der angerufene wird immer die gleichen Fragen stellen, auf die man sich schon vor dem Anruf kurz vorbereiten kann. Man sollte sagen können was passiert ist, wo es passiert ist und wie viele beteiligt sind. Bei der Schilderung sollte man sich auf kurze prägnante Darstellungen beschränken, um nicht unnötig Zeit zu verlieren.
Wichtig ist auf jeden Fall die Anschrift nicht zu vergessen und den Wohnort. Sind die Angaben nicht vollständig und legt man sofort den Hörer auf, kann kein Krankenwagen ausrücken.
Während der gesamten Situation sollte man Ruhe bewahren und auch beruhigend auf den Verletzten einreden.
Regelmäßig sollte man die Vitalparameter beobachten. Dazu gehören der Puls und die Atmung. Ist eines von beiden oder beides nicht mehr vorhanden, muss mit der Herzkreislaufwiederbelebung begonnen werden. Ist Atmung vorhanden und Puls tastbar, aber der Patient bewusstlos, sollte er in die stabile Seitenlage verbracht werden, um zu verhindern, dass die Zunge die Atemwege verlegen kann. Auch wenn es sich um Verbrennungen, Verbrühungen oder Schnittverletzungen handelt, sollten die Vitalparameter überprüft werden. Vor Eintreffen des Notarztes sollte die Haustür entriegelt werden evtl. ein Zweithelfer beauftragt werden auf der Straße den Krankenwagen zu empfangen.
Meistens sind nur Kinder von dieser Art der häuslichen Notfälle betroffen. Allerdings handelt es sich mit bis zu 4500 Kindern in Deutschland pro Jahr um einen relativ häufigen häuslichen Unfall. Ursache sind meistens unbeaufsichtigte Kinder, die meistens am Gartenteich spielen, hineinfallen und ohne dass die Eltern etwas bemerken unter Wasser verschwinden. Oft vergeht viel Zeit bis die Eltern auf der Suche nach den Kinder den Gartenteich inspizieren.
Das Kind muss sofort aus dem Gewässer herausgezogen und die Vitalparameter kontrolliert werden. Dazu gehört das Überprüfen der Atmung und des Herzschlages. Entsprechende Wiederbelebungsmaßnahmen müssen sofort eingeleitet werden. Ein Notarzt ist unverzüglich zu verständigen. Kommt es zu einer Reanimation des Kindes, wird der Patient in jedem Fall zur Überwachung in ein Krankenhaus aufgenommen.
Mit 400-800 Fällen in Deutschland im Jahr handelt es sich bei den häuslichen Notfällen durch Verschlucken eher um seltenere aber auf keinen Fall unmögliche Vorkommnisse. Meistens kommt es bei Nahrungsaufnahme und beim Herunterschlucken zu großer Bissen zu Verlegungen der Atemwege oder der Speiseröhre. Ist die Speiseröhre komplett verlegt, kann es zu einem Druck auf den das Herz versorgende Nervus vagus mit plötzlichem Herzversagen kommen (Bolustod). Der Patient wird in diesem Fall sofort zusammenbrechen. Bei einer Verlegung der Atemwege, wird er husten, würgen und unter großer Angst versuchen den Bissen aus dem Hals herauszubekommen. Mit dem sogenannten Heimlich Handgriff, bei dem der Ersthelfer hinter dem Patienten stehen, ihn von hinten umfassen und beide Arme unter dem Zwerchfell zusammenführend ruckartige Bewegungen nach oben durchführen sollte, kann mit dem erzeugten Überdruck versucht werden, den Bissen herauszubefördern.
Ebenfalls häufig kann es im Haushalt zu Verletzungen (häusliche Notfälle) kommen, die an den zum Teil sehr scharfen und spitzen Küchengeräten entstehen können. So sind zahlreiche sehr scharfe Küchengeräte auch heute elektrisch betrieben, was einen sofortigen Stopp nicht möglich machen kann. Häufig kommt es zu Schnittverletzungen an Küchenmessern, Brotschneidemaschinen oder elektrischen Schneidemessern. In ganz extremen Fällen kommt es sogar zu Abtrennungen entsprechender Gliedmaßen.
Wichtig ist zunächst das entsprechende Küchengerät auszustellen bzw. sich aus der Gefahrenzone zu entfernen. Danach sollte bei Schnittverletzungen eine entsprechende Blutung gestillt werden. Dies sollte immer mit sterilen Auflagen aus dem Erstehilfeset erfolgen. Bei venösen Blutungen reicht meistens ein fester Druck über einige Minuten. Unter Umständen ist aber trotzdem ein Nähen von nöten, die dann im nächsten Krankenhaus durchgeführt werden sollte.
Bei spritzenden arteriellen Blutungen sollte ein Druckverband angelegt werden. Dieser gliedert sich in eine sterilen Auflage direkt auf die Wunde, darauf ein fester druckauslösender Gegenstand, und einen daraufliegenden Verband, der alles befestigt. Ein Notarzt ist bei arteriellen Blutungen zu verständigen.
Bei Abtrennungen von Gliedmaßen sollte in jedem Fall immer ein Notarzt verständig werden. Das abgetrennte Körperteil muss aufgehoben und bis zum Eintreffen des Notarztes gekühlt werden. Bei allen Verletzungen sollte nachgeprüft werden, ob eine entsprechende Tetanusimpfung vorliegt. Venöse Blutungen, die zunächst selbst wieder gestillt werden können aber nicht zuheilen, sollten auch von einem Arzt in der Hausarztpraxis begutachtet werden, da es sein kann, dass ein Nähen der Wunde notwendig ist.
In der Küche, aber auch bei der Gartenarbeit, kommt es häufig zu Verletzungen der Finger. Je nach Ausmaß der Verletzung ist der Finger evtl. nicht mehr erhaltungswürdig und muss amputiert werden.
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Vor allem bei kleineren Kindern kommt es von Zeit zu Zeit zu Unfällen, die durch Stromkontakt verursacht wurden. Trotz aller Sicherheitsmaßnahmen an Stromquellen und Steckdosen kann es prinzipiell immer vorkommen, dass ein Kind in Kontakt mit Strom kommt. Meistens erschrecken die Kinder, ziehen die Hand zurück beginnen an zu weinen oder zu schreien.
Zunächst sollte das Kind beruhigt und eventuelle Verletzungen an der Eintrittsstelle untersucht werden. Auch sollte man direkt danach und einige Zeit später den Puls des Kindes tasten. In einigen Fällen kommt es auch bei Erwachsenen zu Krämpfen in Verbindung mit dem Stromkontakt. Dadurch bleibt der Patient in engem Kontakt mit der Stromquelle und löst sich davon nicht. In diesem Fall sollte ein Zweithelfer sofort die Sicherung herausdrehen und den Patienten von der Stromquelle wegziehen. In diesem Fall sollte schnellstmöglich ein Notarzt gerufen werden, da diese Art von Stromunfällen zu gefährlichen Herzrhythmusstörungen und Herzstillständen führen können. Die Gefahr bei Stromunfällen besteht somit in Verbrennungen von zum Teil schwersten Graden bis hin zum Herzstillstand und zum Tod.
Stürze zählen zu den häufigsten Verletzungen in häuslicher Umgebung, die einen Notfall darstellen. Besonders ältere Menschen sind sehr gefährdet für Stürze. Sie kommen aus Unachtsamkeit oder Selbstüberschätzung zustande, finden hauptsächlich auf Treppen oder Leitern statt. Oft können die Betroffenen gar nicht mehr den Grund des Sturzes nennen . In einigen Fällen verlieren die Betroffenen das Gleichgewicht, rutschen ab oder werden bewusstlos.
Dies ist bei der Untersuchung auf jedenfall zu erfragen, da eine Bewusstlosigkeit ein Krampfanfall oder eine Durchblutungsstörung zur Ursache haben könnte. Die Gefahr von Stürzen besteht im unkontrollierten Fallen auf kantige, harte oder spitze Gegenstände oder Untergründe. Ist eine Bewusstlosigkeit vorangegangen, sind die Patienten auch nicht mehr in der Lage sich in adäquatem Grade abzufangen bzw. wichtige Körperregionen, wie den Kopf, zu schützen. In diesem Fall kommt es zu hartem unkontrolliertem Aufschlagen, mit zum Teil sehr schweren Verletzungen. Andere Stürze können glimpflich mit Verstauchungen, Bänderdehnungen oder Knochenbrüchen einhergehen. Einer der gefürchtetsten Stürzen ist der Sturz alter Menschen mit resultierender Schenkelhalsfraktur, da es bei der krankenhäuslichen Versorgung oft zu Komplikationen kommen kann.
Nach Stürzen unklarer Ursache sollte immer ein Arzt aufgesucht bzw. ein Notarzt gerufen werden. Schwierig ist die Situation bei alleinlebenden Menschen, die sich durch einen Sturz einen Bruch oder eine Verletzung zugezogen haben. Diese sollten versuchen an ein Telefon zu gelangen um den Notarzt zu alarmieren. Ist dies nicht möglich, sollte versucht werden durch lautes Rufen die Nachbarn zu verständigen. Sinnvoll ist es sicher im höheren Alter an einem der zahlreichen Überwachungssysteme teilzunehmen, bei denen man durch einen Knopfdruck sofort Hilfe verständigen kann.
Die Behandlung der Verunfallten richtet sich ganz nach der Art des Sturzes, nach dem Zustand des Patienten und nach den Verletzungen. Ist der Kopf beteiligt, wird vermutlich eine Computertomographie (CT) durchgeführt werden, um Blutungen im Gehirn auszuschließen. Sind hauptsächlich Knochen beteiligt, wird eine Röntgenaufnahme des entsprechenden Areals ausreichen. Verkürzte und nach außen gedrehte Oberschenkel sprechen immer für eine Schenkelhalsfraktur, die operativ versorgt werden muss. Kann der der Patient sich an den Unfallhergang nicht erinnern, sollte nach einer Durchblutungsstörung der Halsschlagadern (mit Ultraschall) oder einer Herzrhythmusstörung (mit EKG) gesucht werden. In sehr vielen Fällen ist eine Bewusstlosigkeit mit dadurch verursachtem Sturz durch eine plötzlich eintretende Herzrhythmusstörung bedingt.
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