Der CRP-Wert ist ein Blutwert, der eine Entzündung im Körper anzeigt. Neben vielen Weiteren Ursache wie Infektionen kann er auch bei einer Krebserkrankung ansteigen und ein Hinweis auf ein bösartiges Geschehen sein. Zu beachten ist jedoch, dass er immer nur einen Hinweis liefert und die genaue Ursache ärztlich ergründet werden muss.
Das C-reaktive Protein (CRP) gehört zu den sogenannten Akute-Phase-Proteinen und wird als unspezifische Antwort auf Entzündungsgeschehen im Körper von der Leber gebildet und ins Blut ausgeschüttet. Es dient dazu, Zellen des Immunsystems anzulocken und diese auf den Entzündungsherd hinzuweisen. Neben Infektionen kann es beispielsweise auch im Rahmen bestimmter Krebserkrankungen zu dieser Reaktion kommen. Jedoch ist zu beachten, dass der CRP-Wert immer nur eine generelle Aktivierung des Immunsystems anzeigt und weder Organ- noch Krankheitsspezifisch ist. Daher kann allein aufgrund des CRP-Wertes niemals auf die genaue Ursache geschlossen werden und muss vom Arzt immer im gesamten Kontext beurteilt werden.
Für generelle Infos über den Blutwert lesen Sie unter CRP-Wert
Ein erhöhter CRP-Wert ist immer auffällig und bedarf in jedem Fall einer Abklärung der Ursache. Oft ist diese schnell ersichtlich, beispielsweise wenn der Patient eine akute Erkältung hat.
Das CRP gehört somit zu den unspezifischen Blutwerten und kann als solcher zwar einen Hinweis auf bösartige Erkrankungen geben, kann jedoch auch viele andere Ursachen haben und muss immer im gesamten Kontext beurteilt werden.
Auch bei bestimmten Krebserkrankungen kommt es teilweise zur Erhöhung des CRP-Wertes. Der genaue Grund für diese nicht-infektiöse Erhöhung ist Gegenstand aktueller Forschung und noch nicht abschließend geklärt. In verschiedenen Studien konnte gezeigt werden, dass vor allem bereits metastasierte sowie sehr große Tumoren mit einer großen Tumormasse das CRP erhöhen können. Eine mögliche Ursache dafür ist, dass auch Krebserkrankungen zu einer Entzündung führen können. Insbesondere bei sehr aggressiven Tumoren, also solchen, deren Zellen sich extrem oft verdoppeln und die somit schnell wachsen, kann der Tumor ab einer kritischen Größe nicht mehr mit ausreichend Blut und Sauerstoff versorgt werden, was zu Nekrosen (Gewebsuntergang) führt. Der Körper möchte dieses tote Gewebe schnell los werden und schickt sogenannte Fresszellen zum Ort des Geschehens, die wiederum eine Entzündungsreaktion auslösen, wodurch unter anderem das CRP ansteigt. Ein Beispiel für solche schnell wachsenden Tumore sind hochmaligne Lymphome wie die lymphoblastischen Lymphome.
Weiterhin wurde beobachtet, dass manche Tumorzellen selbst in der Lage sind, CRP zu bilden und somit den Wert zu erhöhen. Der Grund für dieses Verhalten ist vermutlich, dass dadurch der Stoffwechsel der Krebszellen verbessert und der Tumor durch neu einwachsende Gefäße besser durchblutet wird.
Außerdem kann es gerade bei Krebserkrankungen des Immunsystems wie Leukämien und Lymphomen zu einer ausgeprägten Beeinträchtigung des Immunsystems kommen, indem die Tumorzellen die Ausbildung gesunder Immunzellen im Knochenmark stört. Durch die so herabgesetzte Immunkompetenz kommt es nicht selten auch zur Infektion mit sonst eher harmlosen Erregern wie bestimmten Bakterien oder Pilzen, was wiederum zur CRP-Erhöhung und Fieber führt. Dies wird als neutropenes Fieber bezeichnet und ist akut lebensbedrohlich, wenn es nicht schnellstens erkannt und mit starken Antibiotika behandelt wird.
Neben der CRP-Erhöhung kann es im Rahmen einer Krebserkrankung aufgrund der beschriebenen Mechanismen auch zu weiteren Symptomen eines Infekts kommen, ohne dass der Patient tatsächliche eine Infektion hat. Hierzu zählen zum Beispiel Fieber, Krankheitsgefühl oder starkes nächtliches Schwitzen.
Eine Übersicht über verschiedene Arten von Krebs finden sie unter: Tumorerkrankungen
Wenn das CRP im Rahmen einer Krebserkrankung erhöht ist, kann es genutzt werden, um im Rahmen einer Therapie, zum Beispiel einer Chemotherapie oder Bestrahlung, den Verlauf einzuschätzen. Auch nach einer erfolgreichen operativen Entfernung des Tumors sollte das CRP wieder sinken, sofern es durch den Tumor bedingt war. Allerdings muss beachtet werden, dass das CRP sehr unspezifisch ist und vor allem bei Operation und Strahlentherapie auch durch die damit einhergehende Gewebeschädigung ansteigen kann. Der CRP-Wert ist also nicht als alleiniger Marker geeignet, um den Verlauf der Erkrankung bzw. den Erfolg ihrer Behandlung abzuschätzen, sondern muss immer im Kontext weiterer Blutwerte, eventueller Bildgebung wie CT oder MRT sowie natürlich der Symptome des Patienten beurteilt werden. Je nach Tumor sollten immer noch weitere, spezifische Verlaufskontrollen erfolgen, auf die hier jedoch im Einzelnen nicht eingegangen werden kann.
Eine Krebserkrankung kann mit einem erhöhten CRP einhergehen, allerdings handelt es sich um einen der unspezifischen Laborwerte. Daher ist es durchaus möglich, dass es bei einem bösartigen Geschehen nicht zu einem erhöhten CRP kommt.
Bei vielen Krebserkrankungen sind unspezifische Laborwerte direkt oder indirekt aufgrund des Tumors erhöht. Neben dem CRP ist die zum Beispiel die Lactat-Dehydrogenase (LDH) ein solcher Wert. Die LDH kommt in allen Zellen vor. Gehen nun viele Zellen zugrunde, wie es bei schnell wachsenden Tumoren der Fall ist, gelangt viel LDH ins Blut und ist dort nachweisbar. Dies kann jedoch auch bei Muskelverletzungen, Lebererkrankungen, Vergiftungen und vielen weiteren Prozessen passieren. Weitere Beispiele solcher unspezifischen Laborwerte sind die Leberenzyme, Pankreasenzyme, Anzahl der Blutzellen und viele mehr.
Tumormarker hingegen sind meist Proteine, die zwar ebenfalls beim Gesunden nachweisbar sind, deren erhöhte Konzentration jedoch auf einen bestimmten Tumor oder dessen Rezidiv hindeuten können. Von diesen Tumormarker sind bereits viele entdeckt, bekannte Beispiele sind das Alpha-1-Fetoprotein bei Leberzellkarzinomen und Keimzelltumoren oder das β-HCG bei Eierstock und und Hodenkrebs.
Allerdings muss auch bei Tumormarkern beachtet werden, dass sie alleine nicht beweisend für einen Tumor sind und immer weiter abgeklärt werden müssen.
Lesen Sie mehr über Blutwerte und Tumormarker
Ein CRP-Wert kann zwar grundsätzlich auf ein bösartiges Geschehen hinweisen, allerdings sind die Ursachen für eine CRP-Erhöhung äußerst vielfältig und können ebenso vergleichsweise harmloser Natur sein. Generell ist das CRP eine erste Reaktion des Körpers auf alle möglichen Geschehnisse, die er versucht, mit einer Entzündung zu bekämpfen. Im Rahmen dieses Prozesses wird zunächst das unspezifische Immunsystem aktiviert, wodurch es zu einer sogenannten akuten Phase kommt. Hierbei werden insbesondere von der Leber Akute-Phase-Proteine produziert und ins Blut abgegeben, zu denen unter anderem auch das CRP gehört. Das CRP hat die Aufgabe, an Erreger wie Bakterien zu binden und diese dadurch zu markieren. Insbesondere Makrophagen (Fresszellen) werden hierdurch angelockt und aktiviert, was weitere Immunreaktionen zur Folge hat. Außerdem ist das CRP an der Steuerung des Komplementsystems beteiligt, welches ebenfalls zum unspezifischen Immunsystem gehört.
Häufige Gründe für ein erhöhtes CRP sind daher neben den bösartigen Erkranungen:
bakterielle oder virale Infektionen
Gewebsuntergang z.B bei Herzinfarkt oder Pankreatitis
Knochenbrüche
Verbrennungen und Erfrierungen
große Operationen
Sie möchten wissen, wie Sie Ihren CRP-Wert senken können? - Dann lesen Sie folgenden Artikel Wie kann ich meinen CRP-Wert senken?
Hier finden Sie generelle Infortmationen zum CRP-Wert und zu weiteren Blutwerten