Eine Fistel ist eine nicht-natürliche Verbindung von zwei Hohlräume, z.B. zwei Hohlorganen oder einem Hohlorgan und der Körperoberfläche. Fisteln können infolge einer bestehenden Erkrankung auftreten oder auch künstlich angelegt werden, wie z.B. ein Darmausgang. Die Symptome einer Fistel können je nach Lokalisation ganz unterschiedlich ausfallen.
Unter einer Fistel versteht man eine nicht-natürliche, röhrenförmige Verbindung zweier Hohlräume innerhalb des menschlichen Körpers oder an der Körperoberfläche.
Der Begriff „Fistel“ leitet sich vom lateinischen Wort „Fistula“ ab, welches „Röhre“ bedeutet.
Eine Fistel kann infolge einer Erkrankung auftreten, dann bezeichnet man sie als „pathologisch“ (krankhaft).
Im Zuge operativer Eingriffe können auch künstliche Verbindungen angelegt werden, welche man ebenfalls als Fisteln bezeichnet.
Unterschieden wird zwischen einer inneren und äußeren Fistel.
Bei einer äußeren Fistel ist ein Hohlorgan über eine röhrenförmige Öffnung mit der Körperoberfläche unnatürlicherweise verbunden.
Ein Beispiel dafür ist die sogenannte „enterokutane Fistel“, bei welcher, wie der Name verrät, das Darminnere einen zusätzlichen Ausgang zur Haut besitzt.
Unter einer inneren Fistel versteht man die Öffnung zwischen zwei Hohlräumen innerhalb des Körpers.
Ein Beispiel dafür sind arteriovenöse Fisteln, bei der arterielle und venöse Gefäße über eine röhrenförmige Verbindung im Kontakt stehen.
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Unterschieden werden muss zwischen einer angeborenen und einer erworbenen Fistel.
Bei der Embryonalentwicklung, bei der die Organe angelegt werden, sich entwickeln und ihren endgültigen Platz im Körper einnehmen, kann es zu Fehlbildungen kommen.
Diese können schwerwiegende Folgen haben.
In manchen Fällen entstehen zwei Hohlräume aus der ursprünglich gleichen Organanlage.
Trennen sie sich nicht vollständig voneinander, können Verbindungen als Fistel verbleiben.
Ein Beispiel dafür ist die oesophagotracheale Fistel, bei der Speiseröhre und Luftröhre eine aus der Embryonalzeit verbliebene Öffnung zueinander besitzen.
Fisteln können auch infolge von Verletzungen, zum Beispiel bei der Geburt entstehen. Die rectovaginale Fistel, der sogenannte Dammriss ist ein Beispiel dafür.
Manche Erkrankungen, insbesondere Entzündungen können Ursache von Fisteln sein.
Zum Beispiel beim Morbus Crohn entsteht durch die Darmentzündung, die Eiter produziert, in manchen Fällen eine Fistel.
Im Krankenhausalltag kann es mitunter auch zu künstlich herbeigeführten Fisteln kommen.
Diese können im Rahmen einer Operation bewusst, zum Beispiel als künstlicher Darmausgang angelegt werden oder unabsichtlich entstehen.
In diesem Fall kann es durch einen Fehler mit invasivem medizinischem Material zu einer Perforation kommen.
Bei endoskopischen Eingriffen stellt es eine mögliche Komplikation dar.
Die Symptome bei einer Fistel variieren sehr stark. Sie sind abhängig von Situation, Lage und Ausmaß der Fistel. In vielen Fällen können sie Schmerzen bereiten, vor allem wenn sie oberflächlich ausgebildet sind.
Eine unnatürliche Öffnung zweier benachbarter Organe kann zu diversen Symptomen und Krankheitsbildern führen.
Durch die Fistel können Blut, Eiter oder jegliche Arten von Flüssigkeiten wie Stuhl, Harn, Galle abgesondert werden.
Die oberflächlichen Fisteln können lokale Schmerzen und Beschwerden auslösen.
Es kann zum Flüssigkeitsaustritt nach außen kommen.
Andererseits kann es durch sie leicht zu lokalen Entzündungen kommen, die mitunter ebenfalls schmerzhaft sein können und Komplikationen verursachen können.
Je nach betroffenem Organgebiet fallen die Symptome sehr unterschiedlich aus.
Eine seltene Form einer Fistel stellt die "Aortoenteralefistel" dar, welche die Aorta mit dem Darm verbindet und akut lebensbedrohliche Blutungen in den Darm zur Folge haben kann. Eine solche Fistel ist schwer zu behandeln und hat eine sehr schlechte Prognose.
Entsteht eine Verbindung zwischen verschiedenen Hohlorganen bzw. zwischen einem Hohlorgan und der Körperoberfläche, die unnatürlich ist, so wird sie als Fistelgang bezeichnet.
Die Ursache für die Entstehung eines Fistelganges ist meistens eine abgekapselte Entzündung eines Organs.
Der dadurch enstehende Abszess begünstigt dann die Ausbildung des Fistelgangs, wodurch der Eiter aus dem Organ heraustransportiert werden soll.
Auf der anderen Seite können Fistelgänge auch angeboren sein oder zur Therapie verschiedener Erkrankungen durch einen Arzt künstlich angelegt werden.
Angeborene Fistelgänge sind persistierende Fistel, die ursprünglich vor der Geburt hätten schließen sollen.
Die Urachusfistel, also die Verbindung zwischen der Harnblase und dem Nabel, ist hierfür ein Beispiel.
Ein Beispiel für einen künstlich hergestellten Fistelgang ist die äußere Magenfistel.
Diese legt der Arzt an, um den Patienten während einer Operation künstlich zu ernähren.
Fisteln entstehen aus unterschiedlichen Ursachen heraus an Körperstellen mit Hohlräumen.
Sie können in seltenen Fällen zwischen zwei Gefäßen auftreten, zum Beispiel bei der arteriovenösen Fistel.
Hierbei kommt es zum Blutaustausch beider Gefäße. Die Symptome hierbei fallen ganz unterschiedlich aus.
Typische Lokalisationen von Fisteln sind z.B. zwischen Darm und Harnblase („enterovesikal“), Harnblase und Vagina („vesikovaginal“), Harnröhre und Vagina („urethrovaginal“), Speiseröhre und Luftröhre („oesophagotracheal“) oder Rektum und Vagina („rectovaginal“).
Auch an den Zähnen bzw. am Zahnfleisch können Fisteln auftreten.
Das Auftreten von Fisteln beschränkt sich nicht auf die hier aufgeführten Hohlorgane, sondern kann theoretisch an allen Hohlorganen auftreten.
Fisteln können auch zwischen Organbereichen oder Hohlräumen und der Haut bestehen.
Die Hohlräume besitzen dann einen nicht-natürlichen Ausgang zur Körperoberfläche.
Das kommt unter anderem am Darm vor („enterokutane Fistel“), welche durch Entzündungen entstehen kann oder künstlich angelegt wird.
Auch ein angeborenes oder erworbenes Loch in der Haut am Steißbein (Steißbeinfistel) wird als Fistel oder „Sinus pilonidalis“ bezeichnet.
Fisteln im Mund entstehen nicht selten und können sehr schmerzhaft sein. Sehr häufig ist die Fistelbildung an der Zahnwurzel als Folge von Entzündungen.
Die Fistel kann überall im Mundraum auftreten, an der Lippe, am Gaumen, am Zahnfleisch (Fistel am Zahnfleisch) unter der Zunge oder im Rachen. Weitere Fistelbildungen im Mundbereich sind sehr selten.
Im Hals jedoch kann es zur verschiedenen Arten von Fisteln kommen, die häufig ihre Ursache in einer embryonalen Fehlanlage finden.
Zu Fisteln unterhalb der Zunge kommt es sehr selten.
Vielmehr entstehen des Öfteren Aphthen auf der Zunge, die brennen und Schmerzen verursachen können.
Dabei handelt es sich um eine geschädigte Stelle der Zungenschleimhaut.
Die häufigsten Orte für Aphthen der Zunge sind der Zungenrand und die Zungenspitze.
Selten befinden sich Aphthen an der Zungenunterseite.
Die Ursache für die Entstehung dieser Aphthen ist noch unbekannt.
Sehr sehr selten kann eine Zahnwurzelentzündung zur Fistelgangbildung bis hin zur Zungenunterseite führen.
Ebenfalls in der Mundhöhle kann es im Rahmen entzündlicher Erkrankungen zur Fistelbildung am Zahn kommen.
Vor allem an der Zahnwurzel können sie bevorzugt entstehen.
Eine Zahnwurzelentzündung ist in vielen Fällen die Ursache.
Eine solche Entzündung kann vielerlei Ursachen haben, nicht immer ist der Patient unmittelbar selbst schuld.
Mangelnde Mundhygiene, ungesunde Ernährung oder chronische Krankheiten können das Problem sein.
Durch die Entzündungsreaktion des Körpers kann es dann in ungünstigen Fällen zur Zahnwurzelentzündung kommen, die dringend behandelt werden muss.
Viele versuchen den Schmerz auszuhalten, bis er verschwindet.
Unbehandelt jedoch kann es zum Absterben der Zahnwurzel kommen.
Der angesammelte Eiter verursacht mitunter starke Schmerzen und bahnt sich einen Weg in die Mundhöhle.
Dadurch kommt es zur Fistelbildung.
Der Schmerz hört dann oft ziemlich plötzlich auf, was in diesem Fall ein schlechtes Zeichen ist.
Die Entzündungsursache muss jedoch unbedingt behandelt werden, obwohl der Schmerz verschwunden ist.
Auch bei Kindern können Fisteln im Mundbereich schon auftreten, weshalb immer auf eine ausreichende Mundhygiene geachtet werden muss.
Regelmäßige Zahnarztbesuche, insbesondere wenn Schmerzen vorliegen, sind wichtig.
Weitere Informationen finden Sie unter: Fistel am Zahn
Bei einer Halsfistel kommt es zur röhrenförmigen Verbindung zwischen dem inneren Rachenraum und einer Öffnung am Hals.
Die Ursache hierfür liegt in einer Störung während der Embryonalentwicklung.
Im Mutterleib besteht ein Gang im Halsbereich zwischen der ursprünglichen Schilddrüsenanlage, welcher am Zungengrund ist, und der Endposition der Schilddrüse.
Normalerweise bildet sich dieser sogenannte Ductus thyreoglossus im Laufe der Embryonalentwicklung zurück.
Geschieht dies nicht, bildet sich die vorne liegende (mediale) Halsfistel.
Die Fistel am Hals kann man durch ein schmerzloses Anschwellen des Halses erkennen.
Entzündet sie sich, kann es zu Schmerzen, Verhärtungen oder zu einer abgekapselten eitrigen Ansammlung (einem Abszess) unter der Haut kommen.
Eine Fistel am After wird auch als „Analfistel“ bezeichnet und stellt ein sehr häufiges Problem dar.
Ihre Symptome reichen von Juckreiz über Schmerzen zu Sekretabsonderung an der Hautoberfläche.
Die Symptome sind jedoch davon abhängig, in welche Richtung sich die Fistel ausbreitet.
Angeborene Analfisteln kommen sehr selten vor.
Die Steißbeinfistel befindet sich zwar an der Hautoberfläche um das Gesäß, hat jedoch selten Kontakt zum After.
Eine Fistel am After ist in den meisten Fällen eine Folge einer Entzündung in diesem Darmbereich.
Häufig sind Drüsen betroffen, die in der Schleimhaut des Afters sitzen und sich entzünden können.
Bei der Entzündung sondert sich eitriges Sekret ab, welches einen Abszess (Abszess am Po) bilden kann und eine Fistelbildung bewirkt, wenn es keine Öffnung zum Abfließen hat. Weitere Darmerkrankungen, die in Frage kommen sind „Morbus Crohn“, „Colitis ulcerosa“ oder eine „Divertikulitis“.
Die Richtung, in welche sich die Fistel ausbreitet, kann unterschiedlich sein.
Entsteht die Fistel in Richtung Rücken, kann sich bis zur Hautoberfläche reichen und sie durchbrechen.
Dann kommt es zu einem zweiten Darmausgang, durch welchen hauptsächlich Eiter abfließt.
Richtet sich die Fistel in die entgegengesetzte Richtung, kann es zur einer rectovaginalen Fistel kommen.
Das fällt häufig auf durch vaginale Abflüsse von Eiter und Stuhl.
Andernfalls endet die Fistel oft blind im Gewebe.
In seltenen Fällen können Analfisteln auch auf andere Weisen entstehen.
In Frage kommen Einrisse des Afters, sogenannte „Analfissuren“, aber auch Tumorerkrankungen oder HIV-Infektionen.
Am Bauchnabel kann es ebenfalls zu dem Auftreten von Fisteln kommen.
Man bezeichnet diese auch als „Nabelfistel“ oder „Dottergangsfistel“.
Unterschieden werden muss zwischen einem Nabelschnurbruch ("Omphalozele“), einer Urachusfistel und einer Nabelfistel.
Alle drei sind in den meisten Fällen ein Überbleibsel aus der Embryonalentwicklung.
Die Nabelfistel geht zurück auf eine Struktur des Embroys, den sogenannten „Dottergang“ oder „Ductus omphaloentericus“.
Er verbindet in der Kindesentwicklung den Dottergang mit dem sich entwickelnden kindlichen Darm.
Der Dottergang mündet am Nabel und wenn er bis nach der Geburt bestehen bleibt, bildet er eine Fistel zwischen Darm und dem Bauchnabel.
Ist dieser Gang offen, kommt es zu den typischen Symptomen einer Nabelfistel.
Durch den Bauchnabel kann Stuhl, Galle, Schleim und weiterer Darminhalt nach außen geleitet werden.
Andererseits können von außen Erreger ungehindert in das Innere des Körpers eindringen und Krankheiten bzw. Infektionen verursachen.
Die Nabelfistel sollte deshalb behandelt werden, damit es nicht zu unangenehmen Entzündungen kommt.
Mehr hierzu: Fistel am Bauchnabel
An vielen Stellen des Darms kann es zu Fistelbildungen kommen.
Der gesamte Gastrointestinaltrakt zieht sich von der Mundhöhle bis zum After.
Bereits in der Mundhöhle können Fisteln entstehen.
Auch an der Speiseröhre kann es zur entwicklungsbedingten Fistel zu Luftröhre kommen.
Im Verlauf des Dünn- und Dickdarms gibt es viele Stellen für potentielle Fistelbildungen.
Nur wenige davon sind angeboren. Ein Beispiel dafür ist die Nabelfistel, die ein Relikt der Embryonalzeit darstellt.
Die meisten Darmfisteln entstehen als Folge von entzündlichen Darmerkrankungen.
Die typischen Erkrankungen die eine Eiterproduktion mit resultierender Fistelbildung bewirken sind Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa und Divertikulitis.>
Je nachdem, in welche Richtung sich die Fistelbildung ausbreitet, kommt es zu sehr unterschiedlichen klinischen Bildern.
Dabei können Verbindungen zur Haut (enterokutane Fisteln), Verbindungen zu anderen Darmteilen (interenterische Fisteln) oder Verbindungen zu anderen Organen wie der Vagina (rectovaginale Fisteln) entstehen.
Unter Umständen können auch Fisteln des Darms, infolge von chirurgischen Eingriffen gewollt oder unbeabsichtigt auftreten.
Lesen Sie hier mehr zum Thema: Fistel im Darm
Eine Steißbeinfistel (Sinus pilonidalis) entsteht durch eine Entzündung des Unterhautfettgewebes in der Steißbeinregion, am häufigsten in der Gesäßfalte.
Hierzu kommt es- so nimmt man es heute an-, wenn Haare in dieser Region abbrechen und in die Haut einwachsen.
Dadurch entsteht im Unterhautfettgewebe ein Haarnestgrübchen.
Durch den erweiterten Haarschaft entstehen schwarze Vertiefungen auf der Hautoberfläche.
Entzünden sich nun diese Haarnestgrübchen unter der Haut, kann dadurch ein Abzess entstehen.
Daraus können Fistelgänge entstehen, die noch tiefer in das Gewebe hineinwachsen oder sich in Richtung Hautoberfläche ausdehnen.
Risikofaktoren, die die Entstehung einer Steißbeinfistel begünstigen, sind:
starke Behaarung
Adipositas
sitzende Tätigkeiten
Der Krankheitsverlauf kann drei verschiedene Wege einschlagen:
Bei der asymptomatische Form haben die Patienten meist keine Beschwerden.
Es sind lediglich nur die schwarzen Vertiefungen in der Gesäßfalte sichtbar.
Die asymptomatische Form kann jedoch auch in eine akute oder chronische Form übergehen.
Die akute Form ist durch die Entzündung des Haarnestgrübchens gekennzeichnet.
Hierbei treten typische Entzündungszeichen auf: Schwellung, Rötung und Schmerzen.
Die chronische Form führt zum Austritt von Eiter oder Blut aus der Fistelöffung, vor allem, wenn es zum Druck auf die entsprechende Region der Fistelöffung kommt.
Unter einer arteriovenösen Fistel versteht man eine sogenannte Kurzschlussverbindung zwischen einer Arterie und einer Vene.
Diese Kurzschlussverbindung kann angeboren sein oder im Laufe des Lebens durch verschiedene Erkrankungen entstehen.
Jedoch sind erworbene weitaus häufiger, z.B. entstehen diese AV-Fisteln durch Verletzungen der entsprechenden Arterie und der in unmittelbarer Umgebung befindlichen Vene.
Im Rahmen der Dialysebehandlung wird sogar eine AV-Fistel absichtlich hergestellt, um durch den schnelleren Blutfluss die Wahrscheinlichkeit einer Gerinnselbildung in der betroffenen Vene zu verringern.
Die Symptome variieren: Angeborene oberflächlich liegende Fisteln können anschwellen und sehen dann rot-braun aus.
Eine erworbene AV-Fistel kann unbehandelt zu niedrigem Blutdruck führen, welcher Abgeschlagenheit oder Benommenheit hervorrufen kann.
Denn durch die Kurzschlussverbindung entsteht in der Vene durch den schnelleren Blutfluss ein zu hoher Blutdruck.
Der hohe Blutdruck führt dazu, dass sich die Venenwände aufweiten und folglich dann der Blutdruck sinkt.
Diesem niedrigen Blutdruck muss das Herz entgegenwirken, weshalb die Herzfrequenz und das Schlagvolumen steigen.
Wird das Herz überfordert, so kann es zu Herzversagen kommen.
Zu dem sogenannten Steal-Syndrom oder Anzapfphänomen kommt es, wenn die AV-Fistel so viel Blut “abzapft”, dass Symptome wie Taubheit, Krämpfe, und Schmerzen entstehen.
Fistel können normalerweise nicht von selbst heilen.
Jedoch muss es nicht zwangsläufig beim Vorliegen einer Fistel zu einer Operation kommen.
Je nach Diagnose des Arztes kann auch erst einmal abgewartet werden.
Die sogenannte Fadendrainage ist eine gute Alternative zur Operation.
Dabei werden zum Beispiel bei Analfisteln Silikonfäden in den Fistelgang eingeführt, wodurch die sich im Gang befindliche Flüssigkeit abfließen soll und die Fistel austrocknet.
Es gibt verschiedene Operationsmöglichkeiten, die je nach Lokalisation, beteiligten Organen und Ursache zum Einsatz kommen.
Bei der Fistulotomie wird die Fistel entweder längs gespalten oder herausgeschält, dann offen gelegt und am Ende gesäubert.
Durch die anschließende offene Wundheilung heilt letztlich die Fistel ab.
Jedoch sollten die Infektionsherde ebenfalls behandelt werden, da es sonst erneut zur Bildung eines Fistelgangs kommen kann.
Des Weiteren können Silikonfäden in den Fistelgang platziert werden, was man unter einer Fadendrainage versteht.
Dies führt dazu, dass die sich in der Fistel angesammelten Flüssigkeiten abfließen können und somit der Fistelgang abheilt.
Anwendung findet diese Methode häufig bei der chronisch entzündlichen Darmerkrankung Morbus Crohn.
Dadurch können rezidivierende Fistelgänge bekämpft werden.
Als Alternative kann der Fistelgang auch zuerst gesäubert und anschließend sparsam entfernt werden.
Diese Methode wird Fistulektomie genannt.
Ein Abszess entsteht durch eine Bakterienansammlung im betroffenen Gewebe.
Dadurch entsteht an diesem Ort ein abgekapselter Hohlraum gefüllt mit Eiter.
Dieser sogenannte Entzündungsherd (Ort der Entzündung) kann nun dazu führen, dass ein Hohlrohr von dem Ort des Abszesses bis hin zur Körperoberfläche sich bildet, damit der angesammelte Eiter so abfließen kann.
Dies wird als Fistel bzw. Fistelgang bezeichnet.
Somit kann also ein Abszess zur Bildung einer Fistel führen.
Die Ursachen für eine Fistelentstehung beschränken sich aber nicht nur auf Abszessen.
Die röhrenförmige Verbindung zwischen Hohlorganen bzw. zwischen einem Hohlorgan und der Körperoberfläche kann auch angeboren sein, wie es beispielsweise bei der Kiemengaumenfistel der Fall ist.
Des Weiteren kann eine Fistel auch künstlich durch den Arzt hergestellt werden, z.B. die AV-Fistel im Rahmen der Dialysebehandlung.
Weitere Informationen zum Thema "Fistel" finden Sie unter:
Eine Übersicht aller bisher veröffentlichten Themen aus dem Gebiet der Chirurgie finden Sie unter: Chirurgie A-Z.