Bei einer Organtransplantation wird ein erkranktes Organ eines Patienten durch das gleiche Organ eines Spenders ersetzt. Dieser Organspender ist meist vor kurzem verstorben und hat der Entnahme seiner Organe zuvor zugestimmt, wenn sein Tod einwandfrei bewiesen ist. Auch lebende Menschen können als Spender in Frage kommen, wenn eine besondere Beziehung wie Verwandtschaft oder Partnerschaft besteht.
Bei einer Organtransplantation wird ein erkranktes Organ eines Patienten durch das gleiche Organ eines Spenders ersetzt. Dieser Organspender ist meist vor kurzem verstorben und hat der Entnahme seiner Organe zugestimmt, wenn sein Tod einwandfrei bewiesen ist.
Auch lebende Menschen können als Spender in Frage kommen, wenn eine besondere Beziehung wie Verwandtschaft oder Partnerschaft besteht. Dabei darf jedoch nur ein Paarorgan (wie eine Niere) oder ein Organsegment (wie ein Stück Leber) gespendet werden. Hierbei besteht selbstverständlich auch ein Risiko für den Spender.
Einer Organtransplantation geht ein meist langwieriger Prozess voran. Zunächst muss festgestellt werden, dass der Patient keine Aussichten auf vollständige Heilung hat und das Organ irreversibel geschädigt ist. Dann wird der Patient auf eine lange Transplantationsliste gesetzt, auf der alle zukünftigen Empfänger eines neuen Organs verzeichnet sind. Nicht selten kommt es vor, dass die Wartedauer zu lang ist und der Patient vor seiner Operation verstirbt.
Kommt es zu dem glücklichen Umstand, dass ein passendes Organ für einen Patienten gefunden wird, müssen die folgenden Vorgänge schnell ablaufen. Das Organ muss schleunigst aus dem Organspender entnommen und gekühlt gelagert zum Empfänger transportiert werden. Bei diesem angekommen wird dessen kaputtes Organ entfernt und in demselben Eingriff das neue Organ eingesetzt.
Damit alle Prozesse schnellstmöglich ablaufen können, sollten alle Menschen die bereit sind, nach ihrem Tod Organspender zu sein, einen Organspendeausweis mit sich tragen. Viele potentiell lebensrettende Organe können aufgrund rechtlicher Unklarheiten nicht entnommen werden.
Die Risiken bei einer Organtransplantation können vielseitig sein und konzentrieren sich hauptsächlich auf die vorgenommene Operation. Durch den Ersatz eines Organs müssen große Gefäße unterbrochen werden. Kommt es zu Schäden dieser Gefäße, kann der Patient binnen kürzester Zeit große Mengen an Blut verlieren und gegebenenfalls an dem Blutverlust versterben. Ansonsten gelten alle allgemeinen Risiken, die bei Operationen vor allem größerer Art auftreten können, beispielsweise Komplikationen bei der Narkose. Besonders bei der Transplantation von Herz oder Lunge wird der menschliche Körper durch den Anschluss an eine Herz-Lungen-Maschine strapaziert.
Auch das transplantierte Organ kann Schwierigkeiten bereiten. Wird es nicht schnell genug transplantiert oder nicht effizient genug an die Blutversorgung angeschlossen kann es passieren, dass nicht die vollständige Funktion erreicht werden kann. Auch kann es zu einem erneuten Organversagen kommen. Das kann unter anderem durch eine Abstoßungsreaktion hervorgerufen werden, bei der sich das Immunsystem des Organempfängers gegen das fremde Organ wendet. Um diese Abwehrreaktion zu unterdrücken werden dem Patienten Immunsuppressiva verabreicht. Das sind Medikamente, die dass Immunsystem unterdrücken, aber auch Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen, leichtere Infektanfälligkeit oder Schwindel haben können.
Bei einer Organabstoßung nach einer Organtransplantation richtet sich das Immunsystem des Empfängers gegen das transplantierte Organ. Dabei erkennen die Abwehrzellen, dass es sich bei dem Organ um fremde Zellen handelt, die anschließend bekämpft werden. Der Mechanismus ist dabei ähnlich wie bei der Infektion mit Bakterien oder Viren. Der Körper bildet sogenannte Antikörper, die sich zusammen mit Entzündungszellen gegen das körperfremde Gewebe richten und versuchen dieses zunächst zu schädigen und schließlich abzubauen.
Die Abstoßung kann in Intensität und Verlauf variieren, weshalb verschiedene Reaktionsformen definiert wurden.
Bei einer hyperakuten Abstoßung handelt es sich um eine Sofortreaktion. Die entsprechenden Antikörper sind bereits vorhanden, zum Beispiel bei Blutgruppeninkompatibilität und reagieren sofort mit dem Transplantat. Es kommt massenhaft zu Gerinnungsreaktionen, die lebensbedrohlich sein können und eine sofortige Entnahme des Spenderorgans erfordern.
Eine akute Abstoßung wird zwar ebenfalls durch das Immunsystem vermittelt, tritt aber erst im Verlauf auf. Nach mehreren Tagen, aber auch nach Monaten oder Jahren, richten sich nach Meinung von Experten bestimmte Abwehrzellen (T-Lymphozyten) gegen die Eiweißstrukturen im Fremdgewebe. Diese Reaktion kann durch die Gabe von Medikamenten die das Immunsystem unterdrücken verhindert werden – durch Immunsuppressiva. Daher ist eine akute Abstoßung nicht zwangsläufig mit der Entnahme des Spenderorgans verbunden, führt aber bei mehrmaligem Auftreten zur Schädigung der Zellen und letztendlich zum Organversagen.
Im Gegensatz zu den akuten, schnell verlaufenden Reaktionen tritt bei manchen Patienten auch eine chronische Abstoßung auf. Diese geschieht über Jahre hinweg und wird durch die Schädigung der versorgenden Blutgefäße im Spenderorgan verursacht. Durch Entzündungen mit anschließender Vernarbung verengt sich das Gefäßsystem, was zu einer mangelhaften Durchblutung des Gewebes führt. Das Organ verliert nach und nach seine Funktion bis es gänzlich versagt und ersetzt werden muss.
Die Knochenmarkspende spielt in der Therapie von bösartigen Tumorerkrankungen, die das blutbildende System betreffen, eine wichtige Rolle. Beispiele für entsprechende Krankheiten sind: akute Leukämien, Chronische myeloische Leukämie (CML), Hodgkin-Lymphom oder Non-Hodgkin-Lymphom, aber auch aplastische Anämie und Thalassämie, welche keine Tumorleiden darstellen.
Im Knochenmark sind für die Blutbildung wichtige Stammzellen enthalten. Allerdings entwickelt sich das Verfahren der Stammzellgewinnung zunehmend spenderfreundlich. Immer seltener wird tatsächlich ein Knochen punktiert, um Stammzellen zu erhalten, sondern auf die sogenannte Stammzellapherese zurückgegriffen. Bei dieser wird dem Spender eine Substanz verabreicht, die die Blutbildung fördert und den Gehalt an Stammzellen im zirkulierenden Blut erhöht, sodass diese herausgefiltert werden können. Das Knochenmark oder die Stammzellen können dabei vom Patienten selbst oder von einem anderen Spender kommen, der allerdings kompatibel sein muss.
Der Patient wird intensiv auf den Empfang der Knochenmark- oder Stammzellspende vorbereitet. Durch eine stark wirksame Radio-Chemo-Therapie werden alle blutbildenden Zellen im Patienten zerstört, wodurch der Krebs oftmals ebenfalls zugrunde geht. Anschließend wird das Spendermaterial ins Blut hinzugeführt und das blutbildende System kann sich normalisieren.
Durch die Unterdrückung des Immunsystems kann es zu Infektionen kommen, die Menschen mit funktionierenden Abwehrzellen nicht bekommen würden. Ebenfalls kann es zu Organschädigung und gefährlichen Venenverschlüssen kommen.
Nach erfolgreicher und komplikationsloser Stammzelltransplantation besteht die Möglichkeit, dass sich abermals ein Krebsleiden entwickelt. Nach der Transplantation muss die Belastung für den Patienten möglichst gering gehalten werden, weswegen auch hier eine medikamentöse Immunsuppression durchgeführt werden muss. Auf diesem Wege können entsprechende Krebsleiden restlos und lebenslang geheilt werden.
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Bei der Nierentransplantation wird normalerweise die Spenderniere in den Beckenraum des Patienten transplantiert, ohne die funktionsbeeinträchtigten Nieren zu entfernen. Dies macht den Eingriff etwas unkomplizierter und verhindert zumindest an dieser Stelle Komplikationen. Das Organ wird dabei mit dem Gefäßsystem des Beins und der Blase verbunden.
Der Spender ist in vielen Fällen noch am Leben und steht in familiärer oder ehelicher Beziehung zum Patienten. Da ein Mensch auch mit einer Niere auskommt, kann bei dieser Form der Organtransplantation eine Lebendspende in Betracht gezogen werden. Ziel dieser Therapieoption ist es, die meist dialysepflichtigen Patienten von der dauerhaften Nierenersatztherapie zu entbinden, was die Lebensqualität deutlich verbessern kann. Die Patienten bemerken eine Leistungsverbesserung, die Sterberate sinkt und die Stoffwechsellage verbessert sich. Auch die Kosten der Behandlung sind langfristig gesehen bei einer Nierentransplantation günstiger als bei einer jahrelangen Dialysetherapie.
Vor einer Nierentransplantation muss die Kompatibilität des Spenderorgans geprüft werden. Außerdem darf der Patient kein schweres Herzleiden, ein schweres Krebsleiden oder eine aktuelle Infektion haben. Bei erfolgreicher Organtransplantation und komplikationsloser Nachsorge funktioniert ein Nierentransplantat unter allen transplantierten Organen am längsten.
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Jährlich werden ungefähr 1000 Patienten in Deutschland neue Leberanteile eingesetzt. Die Spenderorgane stammen größtenteils von Verstorbenen, wobei eine Leber auf zwei bedürftige Patienten aufgeteilt werden kann. Eine Lebendspende ist in gewissem Maße ebenfalls möglich. So können Eltern für ihre kranken Kinder Teile ihrer Leber spenden, ohne großartige Schäden oder Nachteile davon zu tragen – die Leber kann sich gut regenerieren.
Die Vielzahl von Erkrankungen, die die Leber in ihrer Funktion und in ihrem Aufbau stören oder zerstören macht Lebertransplantationen zu einem wichtigen Therapieansatz für diverse Erkrankungen. Die Krankheiten können dabei unterschiedlicher Natur sein, wobei hier nur einige genannt sind: Leberparenchymerkrankungen, bei denen das Lebergewebe aufgrund einer Virus-Hepatitis oder durch missbräuchlichen Alkoholkonsum dauerhaft geschädigt ist; Erkrankungen der Gallenwege, zum Beispiel chronische Entzündungen oder zunehmende Verschlüsse der Gallengänge; Stoffwechselerkrankungen wie Morbus Wilson, Galaktosämie oder die Glykogenspeicherkrankheit; Gefäßerkrankungen in der Leber, die unter anderem durch Viren, Drogenkonsum oder das in der Schwangerschaft entstehende HELLP-Syndrom entstehen können; Krebserkrankungen der Leber und Leberverletzungen.
Eine Organtransplantation der Leber darf nicht durchgeführt werden, wenn der Patient unter einer Pfortaderthrombose leidet. Die Pfortader ist das Hauptgefäß der Leber und kann bei Verschluss durch Thrombenabgang die Gesundheit des Spenderorgans gefährden. Ebenfalls muss vor einer Operation der psychische Hintergrund des Patienten analysiert werden. Besteht eine Alkohol- oder Drogenabhängigkeit darf keine Lebertransplantation erfolgen, da das Organ sonst zu sehr strapaziert werden würde.
Eine erfolgreiche Lebertransplantation mit langfristigem Überleben des Patienten ist stark von der Kompatibilität aller zellulären Faktoren abhängig. Unter starker Immunsuppression kann die Wahrscheinlichkeit erhöht werden, dass es zu keiner Abstoßung kommt und die vollständige Funktion erhalten bleibt. Komplikationen können durch Blutungen oder unvollständigen Anschluss des Gallengangsystems folgen.
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Da das Herz außerhalb des menschlichen Kreislaufs unter allen transplantationsfähigen Organen am kürzesten haltbar ist, muss die Zuweisung eines Spenderorgans und die Organtransplantation selbst schnellstmöglich eingeleitet werden. Die einzige Begründung für eine Herztransplantation stellt in der Regel eine schwere Herzinsuffizienz dar.
Im Voraus wird die Indikation, die Dringlichkeit einer Transplantation, für jeden Patienten individuell berechnet. In diesem Rahmen wurde ein Bewertungssystem entwickelt, welches sich auf die Funktionsfähigkeit des Herzens bezieht. Einberechnet werden beispielsweise die Herzfrequenz, das Schlagvolumen und der durchschnittliche Blutdruck. Wer ein potentielles Spenderherz bekommt hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dabei wird berücksichtigt, wie dringend der Patient ein neues Herz benötigt und wie lang der Patient bereits auf ein neues Organ wartet. Außerdem muss die Zeit zwischen der Entnahme und der Transplantation, also die Liefer- und Operationszeit, einkalkuliert werden (maximal 3 bis 4 Stunden). Die Herzgröße ist vom Körpergewicht bzw. –bau des Organspenders abhängig, weshalb die Differenz zwischen Spender und Empfänger nicht mehr als 20% betragen darf. Das Organ muss ebenfalls auf zellulärer Ebene weitestgehend kompatibel sein.
Bei der Operation muss der Patient an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen werden, bevor das Herz entnommen werden kann. Der Körper des Patienten wird auf 26-28°C heruntergekühlt (Hypothermie), um den Verfall der Zellen zu minimieren. Das neue Organ wird mit den Gefäßen des Patienten verbunden und anschließend das Herz wieder in Gang gesetzt. Durch die Nachbehandlung mit starken Immunsuppressiva kann eine Abstoßungsreaktion gegebenenfalls verhindert werden, die in den ersten vier Wochen am wahrscheinlichsten ist.
Patienten mit einem neuen Herzen sterben am häufigsten an einer Infektion mit Bakterien oder Pilzen, im Anschluss an die Operation. Das Immunsystem ist durch die Unterdrückung zu schwach, um Erreger abzuwehren. Etwa die Hälfte aller Patienten mit transplantiertem Herzen entwickeln innerhalb der ersten 5 Jahre nach der Operation ein Gefäßleiden am Herzen, die sogenannte Transplantationsvaskulopathie. Bei dieser kann es zu einem klinisch unauffälligen Herzinfarkt kommen.
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Bei einer Lungentransplantation kann nur ein oder mehrere Lungenlappen, ein ganzer Lungenflügel oder beide Lungenflügel eingesetzt werden. Zwischen den verschiedenen Optionen wird individuell in Abhängigkeit von der Vorerkrankung gewählt. Folgende Krankheiten machen im Endstadium am häufigsten eine Lungentransplantation notwendig: therapieresistente Sarkoidose, COPD (chronisch-obstruktive Lungenerkrankung), Lungenüberblähung (Emphysem), Lungenparenchymerkrankung (Fibrose), Mukoviszidose, chronische Entzündungen oder Erweiterung der Bronchien und große Lungenläsionen.
Bei der Operation wird der Brustkorb von vorn eröffnet und bei beidseitiger Transplantation ein Lungenflügel nach dem anderen ersetzt. Dadurch ist normalerweise nicht der Einsatz einer Herz-Lungenmaschine notwendig, was den Operationsaufwand vermindert. Kommt es jedoch während der Operation zu Kreislaufstörungen oder sinkt die Sauerstoffsättigung in einen kritischen Bereich, kann der Einsatz trotzdem notwendig werden.
Andere Komplikationen können Blutungen oder Abstoßungsreaktionen im Nachhinein sein. Besteht beim Patienten beispielsweise eine Herzinsuffizienz, eine Blutvergiftung (Sepsis), Leber- oder Nierenversagen, ein Krebsleiden oder eine Abhängigkeitserkrankung (Alkohol, Drogen, Medikamente) darf die Organtransplantation nicht durchgeführt werden. Die Lungentransplantation wird nur in großen Kliniken durchgeführt (hauptsächlich in Universitätskliniken). Daher sollte die Planung der meist sehr spontanen Operation darauf ausgelegt sein.
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Die Hornhauttransplantation ist die am häufigsten durchgeführte Transplantation. Allein in Deutschland werden jährlich etwa 5000 solcher Operationen durchgeführt. Diese Zahl wäre noch höher, würden mehr Menschen sich als Spender nach ihrem Tod zur Verfügung stellen – der Bedarf liegt weit über dem Angebot.
Die Transplantation kann entweder im Ganzen oder nur einzelne Schichten betreffend durchgeführt werden. Zunächst muss beim Empfänger in einer augenärztlichen Operation die Hornhaut entfernt werden, um dann das Spendematerial einfügen zu können. Werden alle Hornhautschichten übertragen nennt man dies perforierende Keratoplastik. Bei der Übertragung einzelner Schichten spricht man von lamellärer Keratoplastik.
Als Alternative zur Spende kann seit 2015 auch ein Hornhautpräparat aus körpereigenen Stammzellen hergestellt werden. Eine Abstoßung des Transplantats ist ausgeschlossen, da es sich um körpereigene Zellen handelt.
Eine Organtransplantation der Hornhaut kann durch folgende Krankheiten notwendig werden: Hornhautfehlwuchs, Keratokonus, Vernarbungen der Hornhaut, Verletzungen des Auges mit Beteiligung der Hornhaut oder Infektionen, die die Augen betreffen und die Hornhaut angreifen.
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Stirbt ein Organspender werden dessen persönliche Daten an die Deutsche Stiftung für Organtransplantation (DSO) weitergeleitet, die wiederum die höchste Instanz namens Eurotransplant kontaktiert. Eurotransplant ist eine medizinische Zentrale die die Vergabe von Organtransplantationen europaweit koordiniert.
Ist ein passendes Organ für einen auf der Transplantationsliste stehenden Patienten gefunden, muss alles schnell gehen. Nach dem Tod des Spenders nimmt das Gewebe mit der Zeit immer mehr Schaden und muss deshalb für eine erfolgreiche Transplantation mit einer gewebeerhaltenden Lösung gespült, kühl gelagert und schnell eingesetzt werden.
Die verschiedenen Organe sind dabei unterschiedlich lang außerhalb des funktionierenden körperlichen Kreislaufs haltbar. Das Herz hat mit nur 4 Stunden die geringste Haltbarkeit. Bei den größeren Organen können die Nieren mit dem größten zeitlichen Abstand transplantiert werden – innerhalb von 36 Stunden. Hornhaut unterliegt einer nicht so starken Durchblutung wie die anderen Organe, ist deshalb robuster und kann bis zu 72 Stunden gekühlt gelagert werden.
Alle möglichen Organempfänger müssen deshalb jederzeit kontaktierbar sein, damit eine sofortige Einweisung in ein entsprechendes Krankenhaus erfolgen kann. Innerhalb von 2 bis 3 Stunden muss es dem Organempfänger möglich sein, sich in dem zuständigen Transplantationszentrum vorzustellen.
Bei einer Lebendspende ist die Operation besser planbar und kann ohne den zeitlichen Druck durchgeführt werden. Eine Vielzahl von Gesprächen und Untersuchungen soll beide Seiten zum Überdenken des Eingriffs anregen und die Kompatibilität des übertragenen Gewebes sichern. Der Spender muss seine endgültige Entscheidung vor einer Kommission erläutern, die sich im Anschluss für oder gegen den Eingriff entscheiden kann. Es muss sicher gestellt werden, dass der Spender aus freiem Willen handelt.
Der Organempfänger muss außerdem auf die Operation vorbereitet werden. Zu dieser Vorbereitung zählt sowohl eine frühzeitige und umfangreiche Untersuchung, als auch die Beeinflussung des Immunsystems des Patienten. Die Untersuchungen dienen einerseits der Ermittlung von Risikofaktoren wie beispielsweise Entzündungen und bestimmter risikobehafteter Vorerkrankungen. Neben der Labordiagnostik von Blut und Urin wird ein EKG geschrieben, ein Röntgenbild von der Lunge gemacht, der Bauch per Ultraschall untersucht und eine Darmspiegelung durchgeführt. Außerdem muss die Blutgruppe des Patienten ermittelt und das Gewebe typisiert werden, damit die Gefahr einer Abstoßungsreaktion minimiert wird. Ein anderer Aspekt der Vorbereitung des Patienten auf die Organtransplantation ist die sogenannte Immunsuppression. Dabei wird das Immunsystem weitestgehend unterdrückt, um die Reaktion des Körpers auf das fremde Organ möglichst gering zu halten.
Die Operation an sich wird je nach Organ mit unterschiedlichem Aufwand durchgeführt. Organe die Bestandteile des Kreislaufsystems sind – Herz und Lunge – müssen während des Eingriffs durch eine Herz-Lungen-Maschine in ihrer Funktion ersetzt werden. Das stellt einen sehr großen Eingriff dar, welcher einen langen Krankenhausaufenthalt und umfangreiche Rehabilitationsmaßnahmen zur Folge hat. Die Funktion des transplantierten Organs muss in der Zeit nach der Operation ständig überprüft werden, um einerseits die Gesundheit des Patienten zu sichern und andererseits zu überprüfen, ob das Organ vom Empfängerorganismus angenommen wird.
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