Als Sarkoidose bezeichnet man eine Krankheit, bei der sich im Bindegewebe und Organgewebe der betroffenen Patienten Granulome bilden. Meist sind die Lymphknoten der Lunge betroffen. Die Erkrankung betrifft auch häufig die Augen und das Nervensystem.
Als Sarkoidose bezeichnet man eine Krankheit, bei der sich im Bindegewebe und Organgewebe der betroffenen Patienten sehr kleine Knötchen, sogenannte Granulome, bilden.
Diese Granulome treten am häufigsten in den Lymphknoten der Lunge und im eigentlichen Lungengewebe auf, können aber prinzipiell jedes Organ befallen. Die Granulome bilden sich als Ausdruck einer Immunreaktion des Körpers und können die Funktion des betroffenen Organs beeinträchtigen (Sarkoidose).
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Sarkoidose ist eine systemische Erkrankung des Bindegewebes, bei der Knötchen im Bindegewebe entstehen. Meistens ist das Bindegewebe der Lunge oder der Lymphknoten betroffen, trotzdem kann Sarkoidose in allen Organen auftreten und je nachdem unterschiedliche Symptome verursachen.
In ca. 30% der Fälle verläuft die Sarkoidose akut. Die Symptome der akuten Sarkoidose sind ein allgemeines Krankheitsgefühl mit hohem Fieber, Schmerzen in den Gelenken (häufig Sprunggelenk) und Erythema nodosum, eine schmerzhafte Entzündung des Unterhautfettgewebes, die vor allem an den Schienbeinen auftritt. Im Röntgenbild zeigen sich vergrößerte Lymphknoten an der Lungenwurzel auf beiden Seiten (sog. Bihiläre Lymphadenopathie). Die Kombination dieser Symptome wird als Löfgren-Syndrom bezeichnet.
Vor allem junge Frauen sind betroffen, die Krankheitsfälle häufen sich im Frühling und im Herbst. Eventuell treten zusätzlich ein trockener Husten und Luftnot bei körperlicher Anstrengung auf. Einige Patienten klagen außerdem über Übelkeit, Brechreiz, Beklemmungs- oder Druckgefühl der Brust oder Gewichtsverlust. Die akute Sarkoidose muss aber nicht als Löfgren-Syndrom verlaufen, sie kann in jedem anderen Organ auftreten.
Die Kombination von Fieber, vorderer Aderhautentzündung am Auge, Speicheldrüsenentzündung und halbseitiger Gesichtslähmung (Fazialisparese) ist ebenfalls eine Sonderform der akuten Sarkoidose und wird als Heerfordt-Syndrom bezeichnet. Die akute Form der Sarkoidose hat eine gute Prognose: In 80-90% der Fälle heilt sie folgenlos aus.
In ca. 70% der Fälle verläuft die Sarkoidose in einer chronischen Form. Die Symptome sind Reizhusten, der sich über mehrere Monate steigert, Abgeschlagenheit und Schwächegefühl, leichtes Fieber, Luftnot bei körperlicher Belastung und Gewichtsabnahme. Nur manchmal haben die Patienten auch Schmerzen im Sprunggelenk.
Die chronische Form der Sarkoidose kann aber auch ohne diese Symptome verlaufen und dann nur zufällig entdeckt werden, vor allem wenn nur die Lunge oder die Lymphknoten betroffen sind. Bei der chronischen Sarkoidose sind häufiger als bei der akuten Form auch andere Organe betroffen. Die Heilungsraten der chronischen Sarkoidose sind geringer als bei der akuten Form.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Symptome der Sarkoidose
Sarkoidose führt in einigen Fällen zum Auftreten von Juckreiz. Dieser kann am ganzen Körper auftreten, häufige Stellen sind beispielsweise das Gesicht oder die Kopfhaut. Oft tritt das Jucken zusammen mit einem brennenden oder unwohlen Gefühl und einer Rötung auf.
Es kann zur Bildung von Knötchen oder Dellen auf der Haut kommen, die oft gerötet, manchmal auch leicht bläulich oder bräunlich, sind. Auch an den Augen kann ein Juckreiz auftreten. In seltenen Fällen kann es auch zu größeren Wunden kommen.
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Bei einer Sarkoidose kommt es typischerweise zu einer Vergrößerung der Lymphknoten. Dies stellt auch eines der typischen und zur Diagnose führenden Symptome dar. Die Schwellung der Lymphknoten findet sich vor allem im Bereich der Lungenwurzel und kann beispielsweise in einem Röntgenbild des Brustkorbs dargestellt werden.
Hinzu kommt häufig eine Vergrößerung der Lymphknoten im Bereich der Leisten. Diese ist meist schmerzlos und kann von den Betroffenen auch selbst ertastet werden.
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In 90% der Fälle ist bei jemandem, der an Sarkoidose leidet, die Lunge alleinig oder ebenfalls betroffen. Die chronische Verlaufsform zeigt sich typischerweise durch einen trockenen Reizhusten, Hustenanfälle, Luftnot bei körperlicher Anstrengung und Schmerzen des Brustkorbes. Diese Symptome beginnen schleichend und nehmen im Verlauf der Krankheit zu.
Weitere Symptome der chronischen Lungensarkoidose sind leichtes Fieber, Müdigkeit, Gewichtsverlust und Gelenkschmerzen. Allerdings kann die chronische Sarkoidose der Lunge auch lange ohne Symptome verlaufen.
Die akute Verlaufsform betrifft sehr häufig die Lunge und zeigt sich ebenfalls mit trockenem Reizhusten, Hustenanfällen, eventuell Atemnot und Schmerzen des Brustkorbes. Zusätzlich können pfeifende Atemsymptome auftreten.
Die akute Sarkoidose der Lunge tritt in vielen Fällen als Löfgren-Syndrom auf, die Symptome an der Lunge werden dann von hohem Fieber, Gelenkschmerzen und Erythema nodosum begleitet (Entzündung des Unterhautfettgewebes, v.a. Schienbeine).
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Symptome an den Gelenken sind sowohl bei der akuten als auch bei der chronischen Sarkoidose möglich. Das Löfgren-Syndrom, eine Sonderform der akuten Sarkoidose, zeigt sich unter anderem durch akute Gelenksentzündungen. In den meisten Fällen sind die Sprunggelenke betroffen, aber auch der Befall von anderen Gelenken ist möglich.
Die Sarkoidose kann Entzündungen in verschiedenen Teilen eines Gelenkes auslösen: So können die Gelenkkapsel oder die Gelenkflüssigkeit, aber auch Sehnen oder Sehnenscheiden eines Gelenkes von Sarkoidose betroffen sein und Symptome an den Gelenken verursachen. Symptome können in einem oder in mehreren Gelenken auftreten.
Die betroffenen Gelenke sind geschwollen, schmerzhaft, eventuell überwärmt und in ihrer Funktion eingeschränkt. In seltenen Fällen befällt die Sarkoidose das Skelettsystem. Vor allem die Fingerknochen sind betroffen: Die Knochensubstanz wandelt sich in bläschenartige Auftreibungen um (Jüngling-Syndrom). Die Knochensarkoidose ist häufig eine späte Manifestation einer bereits bekannten chronischen Sarkoidose anderer Organsysteme.
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Sarkoidose kann, muss aber nicht, Symptome an der Haut verursachen.
Haben Sie mehr Interesse an diesem Thema? Ausführliche Informationen können Sie in unserem nächsten Artikel nachlesen: Sarkoidose der Haut - Ursachen, Symptome und Therapie
Bei der Nierensarkoidose bilden sich Knötchen im Nierengewebe, die einen ständigen Entzündungsreiz darstellen. Durch diesen Entzündungsreiz wird eine Abwehrreaktion des Immunsystems in Gang gesetzt und mehr Calcitriol ausgeschüttet. Calcitriol ist ein Hormon des Kalziumstoffwechsels, der durch die vermehrte Ausschüttung durcheinander gerät.
Symptome der chronischen Entzündung sind häufiges Wasserlassen und Blut im Urin. Durch den gestörten Kalziumstoffwechsel befindet sich mehr Kalzium im Urin, was das Entstehen von Nierensteinen begünstigt. Symptome sind Nieren- und Harnleiterkoliken.
Durch den erhöhten Kalziumgehalt des Urins kann das Nierenbecken mit Kalziumsteinen ausgefüllt werden (Nephrokalzinose), was zu Niereninsuffizienz führt. Eine Kortisontherapie kann bei Nierensarkoidose das Nierenversagen verhindern.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Symptome einer Sarkoidose
Bei der Sarkoidose des Herzens bilden sich Knötchen im Herzmuskelgewebe. Ein leichter Befall des Herzens verursacht keine Probleme, ein schwerer Befall hat ernste Komplikationen. Bilden sich die Knötchen in den Bereichen des Herzens, die zum Reizleitungssystem des Herzens zählen, sind Herzrhythmusstörungen die Folge. Symptome sind zum Beispiel ein unregelmäßiger Herzschlag oder Atemnot bei Belastung.
Durch die Knötchen im Herzmuskelgewebe kann sich eine Herzmuskelentzündung entwickeln, die zu Herzmuskelschwäche und Herzinsuffizienz führt. Die Sarkoidose des Herzens kann zum plötzlichen Herztod führen, auch wenn vorher keine Symptome aufgetreten sind.
Für weitere Informationen zu diesem Thema empfehlen wir Ihnen unsere Seite zu: Das sind die Symptome einer Sarkoidose
Eine Sarkoidose kann zu verschiedenen Symptomen an den Augen führen, die häufig an beiden Augen gleichzeitig auftreten. Hierzu gehören Knötchen, die auf der Iris, also der Regenbogenhaut, auftreten können und Entzündungen der Uvea, der mittleren Augenhaut. Vor allem letztere sind sehr typisch für eine Augenbeteiligung bei Sarkoidose. Die Augen fühlen sich außerdem oft sehr trocken an und sind lichtempfindlicher.
Eine Kontrolle durch einen Augenarzt ist bei der Diagnose der Sarkoidose sehr wichtig, da auch der Sehnerv betroffen sein kann. Hierbei können unter Umständen dauerhafte Beeinträchtigungen des Sehvermögens entstehen.
Lesen Sie auch: Das sind die Symptome einer Sarkoidose!
Neben der körperlichen Untersuchung stehen verschiedene bildgebende Verfahren und Laboruntersuchungen zur Diagnostik der Sarkoidose zur Verfügung. Standardmäßig wird ein Röntgenbild des Brustkorbes angefertigt.
Die weiteren diagnostischen Methoden werden im Folgenden für den besonders interessierten Leser genauer beschrieben:
Eine Lungenspülung (BAL, bronchoalveoläre Lavage) wird durchgeführt, um das gewonnene Sekret zytologisch zu untersuchen. Bei Sarkoidose zeigt sich eine lymphozytäre Alveolitis (Entzündung der Lungenbläschen mit erhöhtem Wert an Lymphozyten) mit erhöhtem CD4/CD8-Quotienten: Das bedeutet, dass zwar mehr T-Zellen (Immunzellen) vorhanden sind, diese aber in ihrer Funktion gestört sind.
Es ist ebenfalls möglich, im Rahmen einer Lungenspiegelung eine Biopsie von Lymphknoten der Lunge oder eine Biopsie von Lungengewebe zu entnehmen. Die histologische Untersuchung des Gewebes zeigt nicht verkäsende, epitheloidzellige Granulome (Bindegewebsknötchen) mit Langhans-Riesenzellen und einem Randwall aus Lymphozyten, Monozyten und Bindegewebszellen.
Die Blutuntersuchung bei Sarkoidose zeigt erhöhte Entzündungswerte und eine erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG). Zusätzlich sind die Werte für Antikörper und Immunglobulin G erhöht.
Bei Nierenbeteiligung sind Kalzium und Calcitriol erhöht, weitere Untersuchungen sind Kreatinin, Harnstoff und eine Urinuntersuchung, um die Nierenfunktion beurteilen zu können.
Die Lungenfunktion wird mittels Spirometrie untersucht. ACE (Angiotensin-Converting-Enzyme) und S-IL-2R (löslicher IL-2-Rezeptor) sind Aktivitätsmarker für Lungenerkrankungen, sie sinken bei erfolgreicher Therapie der Sarkoidose.
Weitere Untersuchungen bei Sarkoidose sind ein EKG, um Rhythmusstörungen des Herzens auszuschließen, ein Besuch beim Augenarzt (Augenbeteiligung?) und ein Tuberkulin-Test (der wegen der gestörten T-Zell-Funktion negativ ausfällt).
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Diagnose der Sarkoidose
Die Sarkoidose wird nach dem Röntgenbefund in Stadien eingeteilt:
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Eine kausale Therapie der Sarkoidose, also eine Therapie, welche die Ursache der Krankheit beseitigt, existiert bislang leider noch nicht. Daher versucht man bei betroffenen Patienten, die auftretenden Symptome möglichste weitgehend einzuschränken und zu lindern.
Beim Löfgren-Syndrom bedeutet dies, besonders die Schmerzen, welche durch das Erythema nodosum und die Polyarthritis auftreten, zu lindern und somit auch die mit den Schmerzen verbundene Funktionseinschränkung zu vermindern. Außerdem richtet sich die Therapie auf die Behandlung der Allgemeinsymptome wie Fieber und Abgeschlagenheit.
Meist beginnt man die Therapie mit Medikamenten der Klasse der „nicht-steroidalen Antiphlogistika“, dies sind Medikamente wie Ibuprofen und Diclofenac, die zum einen schmerzlindernd und zum anderen antientzündlich wirken. Bei vielen Patienten ist eine solche Medikamentation jedoch nicht ausreichend, daher kommt oft auch Cortison zum Einsatz. Cortison sollte so lange wie nötig eingesetzt werden, um die akute Entzündung in den Griff zu bekommen.
Bei der chronischen Form der Sarkoidose macht man sich ebenfalls den entzündungshemmenden Effekt des Cortisons zu Nutze, oft werden in einer Langzeittherapie auch Immunsuppressiva verwendet.
Die Rolle von Vitamin D bei der Therapie einer Sarkoidose ist komplex, da der genaue Zusammenhang zwischen dem Vitamin und der Entstehung der Erkrankung noch nicht letztlich verstanden ist. Es sollte in jedem Fall eine regelmäßige Kontrolle des Vitamin D- und des Kalzium-Spiegels durch den Arzt erfolgen.
Ein erhöhter Wert von Vitamin D kann sich negativ auf den Körper und besonders die Nierenfunktion bei Sarkoidose auswirken. Daher muss eine eventuell benötigte Prophylaxe für Osteoporose mit Vitamin D und Kalzium mit einem Arzt abgesprochen werden.
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Einen Facharzt, der speziell für die Erkrankung der Sarkoidose zuständig ist, gibt es leider als solchen nicht. Die Sarkoidose ist eine systemische Erkrankung, was bedeutet, dass sie den gesamten Körper betrifft oder betreffen kann. Daher ist es oft ratsam die Wahl des Arztes von den Symptomen abhängig zu machen.
Ist die Sarkoidose beispielsweise vor allem durch Symptome der Lunge auffällig, kann ein Pneumologe, also ein Lungenfacharzt aufgesucht werden. Ebenso kann einem Hautbefall ein Dermatologe, also ein Hautfacharzt, hilfreich sein.
Vereinzelt gibt es auch Zentren in Deutschland, die sich speziell auf die Sarkoidose-Erkrankung konzentrieren. Hinzu sollte stets die Kontrolle durch einen Augenarzt kommen, da bei einer Sarkoidose häufig auch die Augen betroffen sein können.
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Bei einer Sarkoidose kann es hilfreich sein, die Ernährung umzustellen bzw. anzupassen. Hierbei steht vor allem die Reduzierung der Entzündung des Körpers im Vordergrund.
Eine ausgewogene Ernährung mit frischem Obst und Gemüse, ist ebenso wichtig wie Reduzierung von Fett. Daher sollten eher mageres Fleisch und Geflügel, anstatt rotes Fleisch gegessen werden. Letzteres kann die Entzündungsprozesse im Körper fördern. Auch der Verzehr von Fisch wird bei einer Sarkoidose empfohlen.
Des Weiteren sollte auf eine ausreichende Aufnahme an Flüssigkeit, vor allem Wasser, geachtet werden. Eine Hydrierung des Körpers ist für die Stärkung des Immunsystems von großer Bedeutung. Auch Magnesium kann unterstützend wirken und ist beispielsweise in Mais, Kartoffeln oder Bananen enthalten. Ingwer oder Kurkuma werden ebenfalls empfohlen, da sie das körpereigene Immunsystem anregen.
Außerdem sollten Koffein, Alkohol und Zigaretten vermieden werden, da sie als Risikofaktoren das Voranschreiten einer Sarkoidose fördern können.
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Es wurden viele Versuche unternommen, die Ursache der Sarkoidose aufzuklären, bisher leider vergeblich. Aufgrund eines gehäuften Auftretens der Sarkoidose in Familien und bei eineiigen Zwillingen geht man schon seit längerer Zeit davon aus, dass es sich um einen genetischen Defekt handelt.
Im Jahre 2005 wurde ein bestimmtes Gen (das BTNL2-Gen) entdeckt, welches bei einer Mutation, also einer Veränderung, das Risiko, an Sarkoidose zu erkranken, um mindestens 60% steigert. Das Gen befindet sich auf Chromosom 6.
Im Zentrum der Erkrankung (Sarkoidose) steht eine abnorme und übermäßige Immunreaktion (Immunsystem) des Körpers auf eine bestimmte Substanz, ein bestimmtes Antigen, das bisher noch unbekannt ist. Einige Bakterien, Viren und organische Stoffe wurden schon als Auslöser ins Gespräch gebracht.
Gelangt eine solche Substanz in den Körper, reagiert der Organismus bei einigen Menschen übertrieben stark und versucht, sich gegen die Substanz zu schützen. Dies geschieht mit Hilfe einer Granulombildung, also einer Knötchenbildung, bei welcher aus verschiedenen Zellen eine Art Schutzwall um die Substanz herum aufgebaut wird, sodass diese sich nicht weiter ausbreiten kann. An der Errichtung dieser Granulome sind ganz bestimmte Zelltypen beteiligt, sogenannte Epitheloidzellen und auch Lymphozyten (Sarkoidose).
Nicht zu verwechseln mit der Sarkoidose, ist das knötchenartige Erscheinungsbild der gutartigen Hauterkrankung Granuloma anulare. Sie äußert sich in wachsenden, rötlichen, derben Papeln, die an Fuß- und Handrücken und über den Gelenken ringförmig auftreten.
Hier erfahren Sie mehr über: Granuloma anulare
Grundsätzlich unterscheidet man zwei Formen der Sarkoidose: Eine chronische Verlaufsform, die sich langsam einschleicht, sowie eine akute Form der Sarkoidose.
Bei der akuten Form der Sarkoidose mit plötzlichem Ausbruch der Krankheit unterscheidet man wiederum das sogenannte Löfgren-Syndrom (nach dem Erstbeschreiber Sven Halvar Löfgren) und das Heerfordt-Waldenström-Syndrom.
Meist handelt es sich um die chronische Form der Sarkoidose (95%), nur selten um die akute Form der Sarkoidose(5%).
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Die akuten Formen der Sarkoidose, das Löfgren-Syndrom und das Heerfordt-Waldenström-Syndrom, sind dagegen typischerweise durch ganz bestimmte Symptomkomplexe gekennzeichnet.
Beim Löfgren-Syndrom (Sarkoidose)spricht man von sogenannten Symptomtrias, also einer Kombination von drei unterschiedlichen Symptomen:
Unter einer bihilären Lymphadenopathie versteht man eine krankhafte Schwellung der Lungenlymphknoten im Bereich der Lungenwurzel (hilus), und zwar in beiden Lungenflügeln.
Ein Erythema nodosum wird auch als Knotenrose bezeichnet und stellt sich als multiple Granulombildung (also Knötchenbildung) im Unterhautfettgewebe dar. Meist sind Sprunggelenke, Knie und Unterschenkel betroffen. Da die Knötchen Ausdruck einer Entzündungsreaktion sind, sind sie meist schmerzhaft, rötlich verfärbt und gehen ab und zu mit Fieber und einem allgemeinen Krankheitsgefühl einher.
Unter Polyarthritis versteht man eine entzündliche Gelenkserkrankung, bei der mindestes fünf oder mehr Gelenke betroffen sind, meist sich symmetrisch gegenüberliegende Gelenke.
Oft kommt es einige Wochen vor der Entwicklung des Erythema nodosums und der Polyarthritis zu grippeähnlichen Symptomen wie Reizhusten, einer Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit und allgemeinem Krankheitsgefühl.
Lesen Sie an dieser Stelle auch unsere Hauptseite zum Löfgren-Syndrom: Löfgren-Syndrom - Was steckt dahinter?
Das sehr seltene Heerfordt-Waldenström-Syndrom ist ebenso wie das Löfgren-Syndrom durch einen bestimmten Symptomkomplex gekennzeichnet:
Hierbei ist eine Parotisschwellung eine Schwellung der Ohrspeicheldrüse, eine vordere Uveitis eine Entzündung von Iris und Ziliarmuskel im Auge, eine Faszialisparese bezeichnet eine Funktionsstörung des Nervus facialis mit Lähmung der mimischen Muskulatur im Gesichtsbereich.
Ohne Therapie dauern die akuten Symptome einige Wochen an und bilden sich dann spontan restlos zurück.
Am häufigsten sind Menschen zwischen dem 20. und dem 40. Lebensjahr von der Sarkoidose betroffen, insgesamt geht man in Deutschland von 15-30 Betroffenen pro 100 000 Einwohner aus. In einigen anderen Ländern, wie Schweden und Island liegt der Anteil der Neuerkrankungen deutlich höher, nämlich bei etwa 60 Fällen pro 100 000 Einwohner.
Man spricht in Europa auch von einem Nord-Süd-Gefälle, in Spanien nämlich ist die Rate der Neuerkrankungen der Sarkoidose sehr viel kleiner und liegt bei etwa 2:100 000. Verantworlich hierfür ist vermutlich eine genetische Ursache der Erkrankung. Auch die dunkelhäutige Bevölkerung Amerikas ist häufiger betroffen als andere Bevölkerungsgruppen.
Die Sarkoidose ist grundsätzlich weltweit verbreitet, bei Frauen tritt die Sarkoidose geringfügig öfter als bei Männern auf. Da viele Erkrankungen asymptomatisch verlaufen, ist es schwierig, genaue Zahlen zu nennen. Bei jungen Menschen ist die Sarkoidose nach dem Asthma bronchiale die zweithäufigste Lungenerkrankung.
Die Prognose der Sarkoidose ist insgesamt relativ gut, hängt jedoch stark davon ab, in welchem Stadium der Erkrankung der Patient sich befindet.
Im Stadium 1, bei akutem Verlauf, tritt bei 90% der Patienten eine Spontanheilung auf, auch im Stadium 2 gibt es noch eine relativ hohe Spontanheilungsrate. Im Stadium 3 allerdings wird der Gebrauch von Glukokortikoiden wie Cortison zur Therpaie empfohlen, oft ist ein sehr langer stationärer Aufenthalt der Patienten von Nöten.
Der Verlauf der Krankheit ist in jedem Falle sehr engmaschig zu kontrollieren, hier eignen sich als Kontrollparameter zum Beispiel ein Lungenfunktionstest und Blutuntersuchungen.
Die durch die Sarkoidose und ihre Folgen bedingte Sterblichkeit schätzt man insgesamt auf etwa 5%.
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Die Heilung einer Sarkoidose ist abhängig von der Form der Sarkoidose möglich. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen der akuten und der chronischen Sarkoidose.
Die akute Sarkoidose, die oft ausschließlich die Lunge betrifft, heilt bei ca. 90% aller Betroffenen komplett aus. Auch das sogenannte Löfgren-Syndrom, bei dem neben der Lunge auch die Haut und Gelenke betroffen sind, gehört zu der akuten Sarkoidose.
Die chronische Sarkoidose, die in ca. 2/3 aller Fälle vorliegt, hat wiederum verschiedene Arten. Dabei kommt es häufig, zusätzlich zu den Symptomen an der Lunge, zum Befall anderer Organe, wie der Haut oder den Augen. Hier sind die Heilungsraten schlechter als bei der akuten Form der Sarkoidose. Besonders bei einem fortgeschrittenen Befall der Lunge mit Fibrose, also einer Umwandlung des Lungengewebes in Narbengewebe, betragen die Heilungsraten nur noch ca. 20%.
Daher ist eine frühzeitige Therapie sehr wichtig, um die Heilungschancen zu verbessern. Außerdem sollte bedacht werden, dass Menschen, die an einer Sarkoidose erkrankt sind, ein erhöhtes Risiko für Krebserkrankungen der Lunge haben.
Es gibt keine genauen Zahlen für die Lebenserwartung bei Sarkoidose, da diese stark von der Ausprägung der Erkrankung und ihren Symptomen abhängt.
Handelt es sich beispielsweise um eine akute Sarkoidose, stehen die Chancen für eine spontane Heilung sehr gut. Zwar ist das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen erhöht, jedoch kann davon abgesehen von einer normalen unbeeinträchtigten Lebenserwartung ausgegangen werden.
Die Lebenserwartung bei Sarkoidose in einem chronischen fortgeschrittenen Stadium ist dementsprechend niedriger.
Weitere Informationen zu diesem Thema: Wie ist die Lebenserwartung bei einer Lungenfibrose?
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