Löfgren-Syndrom - Das sollten Sie wissen!

Löfgren-Syndrom - Das sollten Sie wissen!

Das Löfgren-Syndrom ist eine Bezeichnung für die akute Form der Multisystemerkrankung Sarkoidose. Das Löfgren-Syndrom tritt häufig bei Frauen zwischen zwanzig und vierzig Jahren auf.

Die Betroffenen leiden unter charakteristischen Symptom-Trias, dazu zählen Polyarthritis, Erythema nodosum ( Entzündung des Unterhautfettgewebes) und bihiläre Lymphadenopathie (Schwellung der Lymphknoten auf beiden Seiten der Lungenwurzel).

Da das Löfgren-Syndrom häufig spontan ausheilt, ist nicht immer eine Therapie nötig.

Vor Fortsetzung des Artikels empfehlen wir Ihnen einen kurzen Blick auf das Haupttthema "Sarkoidose":

Symptome & Diagnose

Symptomen des Löfgren-Syndroms

Die akute Sarkoidose, das Löfgren-Syndrom, besteht aus charakteristischen Symptom-Trias. Die Betroffenen leiden unter Erythema nodosum, Arthritis und bihilärer Lymphadenopathie.

Bei dem Erythema nodosum handelt es sich um druckschmerzhafte, knötchenförmige Hautveränderungen, die anfangs rötlich und später bläulich aussehen.

Haben Sie mehr Interesse an diesem Thema? Ausführliche Informationen können Sie in unserem nächsten Artikel nachlesen: Sarkoidose der Haut - Ursachen, Symptome und Therapie

Die Arthritis betrifft vor allem die Sprunggelenke und verursacht starke Schmerzen beim Gehen.

Die bihiläre Lymphadenopathie beschreibt einen Befund, den man im Röntgen oder in der Computertomografie sehen kann. Dort zeigt sich eine Lymphknotenvergrößerung im Bereich der Lungenhili, also in den Bereichen der Hauptbronchien und großen Gefäßstraßen der Lunge.

Außerdem leiden die Erkrankten unter Allgemeinsymptomen wie Fieber, Leistungsschwäche, Appetitlosigkeit und Abgeschlagenheit.

Ausführliche Informationen zu den Symptomen auch in Bezug auf die Sarkoidose finden Sie auf unserer Hauptseite: Symptome der Sarkoidose

Diagnose des Löfgren-Syndroms

Als erste Anlaufstelle landen die Betroffenen mit einem Löfgren-Syndrom typischerweise beim Hausarzt. Dieser führt mit dem Betroffenen ein ausführliches Gespräch über die Beschwerden, unternimmt eine körperliche Untersuchung sowie eine Blutentnahme.

Zur weiteren Diagnostik gehören außerdem Röntgenaufnahmen der Lunge, eine Lungenfunktionsuntersuchung, eine Lungenspiegelung und eine Biopsie.

Ausgehend von der Tatsache, dass das Löfgren-Syndrom eine Untergruppe des Krankheitsbildes Sarkoidose darstellt, spielt die Diagnose der Sarkoidose ebenfalls eine wichtige Rolle,. Lesen Sie hierfür: Diagnose des Sarkoidose

Laborwerte beim Löfgren-Syndrom

Bei Verdacht auf ein Löfgren-Syndrom unternimmt der behandelnde Hausarzt im Regelfall eine Blutentnahme. Dabei zeigen sich häufig eine beschleunigte Blutsenkung sowie eine krankhafte Vermehrung der weißen Blutkörperchen (Leukozytose) mit Erhöhung der eosinophilen Granulozyten.

In der Serumelektrophorese, einer speziellen Untersuchung der Proteine des Blutserums, findet sich oft eine Erhöhung von Alpha- und Betaglobulinen.

Außerdem wird das Blut auf Tuberkulose-Erreger untersucht, um eine Tuberkulose als wichtige Differentialdiagnose auszuschließen.

Des Weiteren misst man das Angiotensin-Converting-Enzyme (ACE), das bei der chronischen Form der Sarkoidose typischerweise erhöht ist.

Wir empfehlen Ihnen auch unsere Seite zu: Diagnose einer Sarkoidose

Bei der Tuberkulose handelt es sich um eine systemische Infektionskrankheit, welche auch tödlich enden kann. Um den Ausschluss der Tuberkulose auch anhand der Symptome erfassen zu können, setzen Sie sich auch mit den Symptomen der Tuberkulose auseinander: Anzeichen einer Tuberkulose

Behandlung des Löfgren-Syndroms

Ein Löfgren-Syndrom ist nicht in jedem Fall behandlungsbedürftig. Das Syndrom heilt in 95% der Fälle innerhalb von Monaten spontan aus, auch ohne Therapie. 

Treten sehr unangenehm empfundene Symptome auf, besteht die Behandlung zunächst aus entzündungshemmenden Schmerzmedikamenten, wie Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure. Diese Mittel senken Fieber, wirken der Entzündung entgegen und lindern die Schmerzen.

Stärkere Beschwerden können kurzzeitig mit Kortison behandelt werden. Kortison wirkt sehr stark antientzündlich und ist auch bei einer chronischen Sarkoidose das Mittel der Wahl.

Die Cortisontherapie ist im medizinischen Alltag keine Seltenheit. Dabei kann dieser Einsatz ein Segen sein, aber auch schnell zu einem Albtraum werden. Um über die Wirkungen von Cortison mehr zu erfahren, lesen Sie auch: 

Lesen Sie mehr zu diesem Thema auf unserer Hauptseite: Alles zum Thema Sarkoidose!

Ursache & Prophylaxe

Ursachen des Löfgren-Syndroms

Die Ursache für die Entstehung eines Löfgren-Syndroms ist bislang nicht bekannt. Man weiß, dass eine systemische Störung vorliegt, bei der bestimmte Immunzellen, die T-Helfer-Zellen, in ihrer Funktion gestört sind, während B-Lymphozyten eine gesteigerte Aktivität zeigen.

Die immunologische Überaktivität verursacht die Ausbildung von Granulomen, knötchenförmigen Gewebeveränderungen, in verschiedenen Organen.

Des Weiteren besteht ein Zusammenhang mit bestimmten HLA-Antigenen. Das bedeutet, dass eine genetische Veranlagung möglich ist.

Darüberhinaus liegen Umweltfaktoren vor, welche die Entstehung einer Sarkoidose scheinbar begünstigen. Dazu gehören die Arbeit in der Landwirtschaft sowie in der metallverarbeitenden Industrie.

Die Beeinträchtigung des Immunsystems kann zahlreiche Gründe beherbergen. Um sich über diese zu vergewissern, ist es ratsam sich auch mit vorliegenden Artikeln zu beschäftigen: 

Ansteckungsgefahr des Löfgren-Syndroms

Das Löfgren-Syndrom ist nicht ansteckend. Die Frage, ob Krankheitserreger an der Entstehung einer akuten Sarkoidose beteiligt sind, ist Gegenstand aktueller Forschung. Jedoch konnte bislang kein Erreger festgestellt werden und es gilt als sicher, dass das Löfgren-Syndrom nicht ansteckend ist.

Verlauf & Prognose

Verlauf beim Löfgren-Syndrom

Die schweren Anfangssymptome, das Erythema nodosum, die Arthritis und Lymphknotenschwellung, lassen in der Regel bereits vier bis sechs Wochen nach Krankheitsbeginn nach und bilden sich langsam zurück.

Gelegentlich dauert es ein Jahr oder länger, bis der Betroffene wieder vollkommen gesund ist. Der Verlauf einer chronischen Sarkoidose kann jedoch individuell ganz unterschiedlich sein und auch Jahre lang andauern sowie nach Abheilung wiederkehren.

Allerdings geht das Löfgren-Syndrom sehr selten in eine chronische Sarkoidose über.

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Darf man bei einem Löfgren-Syndrom Sport machen?

Bei einem akuten Löfgren-Syndrom leiden die Betroffenen häufig unter Abgeschlagenheit, hohem Fieber und schmerzenden Gelenken. Das sind Beschwerden, welche die sportliche Aktivität stark einschränken.

Es liegt eine akute Entzündung vor. Das bedeutet, dass man auf Sport verzichten sollte. Insbesondere beim Vorliegen von Fieber sollte man sportliche Tätigkeiten vermeiden.

Prognose beim Löfgren-Syndrom

Die Prognose ist bei einem Löfgren-Syndrom äußert günstig. Bei etwa 95% der Patienten klingt die Erkrankung nach mehreren Monaten komplett ab und heilt dann spontan, auch ohne Behandlung, aus.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 04.01.2019 - Letzte Änderung: 18.09.2024