Biopsie bezeichnet die Entnahme von Gewebe, dem sogenannten „Biopsat“, aus dem menschlichen Körper in der klinischen Diagnostik. Angewandt wird sie zur Begutachtung der entnommenen Zellstrukturen unter dem Mikroskop. Dadurch lassen sich anfängliche Verdachtsdiagnosen für potentielle Krankheiten bestätigen. Durchgeführt wird die Biopsie durch den behandelnden Arzt auf unterschiedliche Weise. In das zu untersuchende Gewebe wird dabei mit einer Nadel von außen gestochen, um eine Gewebeprobe zu gewinnen. Die häufigste Art der Biopsie ist die Feinnadelbiopsie. Sie wird vor allem bei Gewinnung von Zellen der inneren Organe und von Tumoren angewandt. Obwohl die Methode sehr schonend und schmerzfrei ist, können mittels eines leichten Unterdrucks schon mehrere tausend Zellen gewonnen werden. Weitere Möglichkeiten zur Biopsie liefern die Kürettage, die Stanzbiopsie, die Inzisionsbiopsie und die Vakuumbiopsie. Neben diesen gibt es noch zahlreiche andere Techniken zur Durchführung einer Biopsie. Auch eine invasive Biopsie ist möglich, bei der vorher ein Hautschnitt durchgeführt wird, um das zu untersuchende Gebiet besser zugänglich zu machen.
Biopsie bezeichnet die Entnahme von Gewebe, dem sogenannten „Biopsat“, aus dem menschlichen Körper in der klinischen Diagnostik. Angewandt wird sie zur Begutachtung der entnommenen Zellstrukturen unter dem Mikroskop. Dadurch lassen sich anfängliche Verdachtsdiagnosen für potentielle Krankheiten sicher bestätigen.
Durchgeführt wird die Biopsie durch den behandelnden Arzt auf unterschiedliche Weise. In das zu untersuchende Gewebe wird dabei von außen mit einer Nadel gestochen, um eine Gewebeprobe zu gewinnen.
Die häufigste Art der Biopsie ist die Feinnadelbiopsie. Sie wird vor allem bei Gewinnung von Zellen der inneren Organe und von Tumoren angewandt. Obwohl die Methode sehr schonend und schmerzfrei ist, können mittels eines leichten Unterdrucks schon mehrere tausend Zellen gewonnen werden.
Klassischerweise wird die Feinnadelbiopsie bei der Schilddrüsenbiopsie angewandt.
Weitere Möglichkeiten zur Biopsie liefern die Kürettage (Ausschaben der Gebärmutter nach einer Fehlgeburt), die Stanzbiopsie, die Inzisionsbiopsie und die Vakuumbiopsie. Neben diesen gibt es noch zahlreiche andere Techniken zur Durchführung einer Biopsie. Auch eine invasive Biopsie ist möglich, bei der vorher ein Hautschnitt durchgeführt wird, um das zu untersuchende Gebiet besser zugänglich zu machen.
Das Wort Biopsie bedeutet aus dem Griechischen übersetzt: Leben sehen (Bios=Leben; Opsis=Sehen). Es liefert eine Möglichkeit zur sicheren Diagnosestellung nach einer klinischen Verdachtsdiagnose. Nach der Durchführung der eigentlichen Biopsie erhält ein Pathologe die Gewebeproben. Der Pathologe begutachtet die Zellen unter dem Mikroskop und kann anschließend Aussagen treffen, ob das Gewebe gesund oder krankhaft verändert ist. Diesen Fachbereich der Medizin bezeichnet man als „Pathohistologie“.
Bei vielen Krankheiten der inneren Organe ist eine Biopsie aussagekräftig, insbesondere beim Verdacht auf Tumorerkrankungen. Nur durch eine Biopsie lässt sich sicher feststellen, ob der Tumor gut- oder bösartig ist. Anhand der feingeweblichen Zellstrukturen erkennt der Pathologe nicht nur, ob die Zellen des Organs gesund sind oder nicht, sondern auch um welche Formen der Veränderung es sich handelt und welchem Organ sie ursprünglich entstammen. Insbesondere bei Metastasen von bösartigen Tumoren in anderen Organen, lässt sich der Ursprungstumor durch eine Biopsie ermitteln.
Es gibt eine Reihe an unterschiedlichen Biopsieformen. Zu den häufigsten Biopsieformen zählen die:
Es wird unterschieden in offene Biopsieformen (Probeexzision) und minimal invasive Biopsieformen. Zu den offenen Biopsieformen zählen die Inzisions- und Exzisionsbiopsien. Zu den minimalinvasiven Biopsieformen zählen die Stanzbiopsie, die Feinnadelbiopsie und die Saugbiopsie.
Die Inzisionsbiopsie bezeichnet die Entfernung eines Teils einer Gewebeveränderung, während man unter einer Exzisionsbiopsie die vollständige Entnahme einer Gewebeveränderung und einem kleinen Teil des umliegenden Gewebes versteht.
Bei der Biopsiestanze werden mithilfe eines speziellen Gerätes Stanzzylinder aus einem verdächtigen Gewebe entnommen. Sie kommt oftmals bei Biopsien der Brustdrüse und der Prostata zum Einsatz. Bei einer Feinnadelbiopsie wird mit einer feinen Kanüle (Hohlnadel) durch die Haut punktiert und die Gewebeprobe (Biopsat) mittels eines Unterdrucks, der durch eine angesetzte Spritze entsteht, entnommen.
Die Saugbiopsie wird mittels einer speziellen Nadel durchgeführt, die aus einer Außen- und einer Innennadel besteht. Computergesteuert wird diese zum Zielort geführt und die Gewebeprobe entnommen.
Oftmals kommen bei den verschiedenen Biopsieformen bildgebende Verfahren, wie Ultraschall oder Computertomographie, unterstützend zum Einsatz. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass das Biopsat eine Probe aus dem suspekten Bereich enthält.
Bei einer Inzisionsbiopsie wird lediglich ein Teil eines verdächtigen Gewebes entnommen. Diese Biopsieform weist eine recht hohe Treffsicherheit auf, da ausreichend charakteristisches Gewebe im Vergleich zu den anderen Biopsieformen entnommen wird. Je nachdem, an welchem Ort die Inzisionsbiopsie durchgeführt werden soll, erhält man eine örtliche Betäubung oder eine Kurznarkose. Der Nachteil besteht darin, dass im Vergleich zu den anderen Biopsieformen ein höheres Risiko für Blutergüsse (Hämatome) besteht.
Eine Biopsiestanze, oder auch Stanzbiopsie genannt, wird mithilfe eines speziellen Gerätes durchgeführt. Oftmals wird diese ultraschall- oder röntgengesteuert durchgeführt, um eine hohe Treffsicherheit zu erlangen und Risiken, wie die Verletzung von benachbarten Strukturen, zu minimieren. Sie kommt vor allem bei Biopsien der Brustdrüse- und Prostata zum Einsatz, kann aber zum Beispiel auch bei Leberbiopsien angewandt werden. Die Biopsiestanze entnimmt Gewebezylinder aus dem suspekten Gewebe. Anschließend wird diese durch einen Pathologen feingeweblich (histologisch) untersucht.
Eine Feinnadelbiopsie wird zur Gewinnung von Zellen aus inneren Organen angewandt. Sie wird mithilfe einer dünnen Nadel mit einem hohlem Kanal in der Mitte durchgeführt. Sie wird vor allem zur Punktion von Lungengewebe oder Knochenmark verwendet. Dabei werden einzelne Zellen gewonnen. Diese werden mittels Unterdruck angesaugt, der durch eine aufgesetzte Spritze entsteht.
Sie hat den Vorteil, dass die Komplikationsrate sehr gering ist. Die Risiken sind geringer und auch eine potentielle Verschleppung des Gewebes (z.B. Tumorzellen) wird minimiert.
Der Nachteil besteht darin, dass die feingewebliche Beurteilung recht schwierig ist, da nur wenig Material gewonnen wird. Besteht Unklarheit, muss gegebenenfalls noch eine weitere Biopsie durchgeführt werden.
Eine Vakuumbiopsie, oder auch Saugbiopsie genannt, wird meistens erst durchgeführt, wenn eine die Biopsie nicht mittels sonographischer Stanzbiopsie abgeklärt werden kann. Sie kommt vor allem bei Biopsien der Brustdrüse und der Prostata zum Einsatz. Sie ist gekennzeichnet durch eine hohe Treffsicherheit. Das heißt, dass das Gewebe, welches gewonnen wird, mit einer hohen Wahrscheinlichkeit einen Teil des suspekten Gewebes behält. Meistens werden mehrere Gewebestücke entnommen um die Treffsicherheit zu erhöhen.
Die Biopsienadel besteht bei einer Vakuumbiopsie aus einer äußeren und einer inneren Nadel. Vor der Biopsie wird ein kleiner Hautschnitt durchgeführt, durch welchen die Biopsienadel geführt wird. Die Biopsienadel schneidet aus der suspekten Stelle ein kleines Gewebestück heraus. Das Gewebestück wird anschließend durch das erzeugte Vakuum in die Entnahmekammer der Außennadel gesaugt. Das Gewebestück wird wie alle Biopsien durch einen Pathologen feingeweblich untersucht.
Biopsienadeln gibt es in verschiedenen Längen und mit einem unterschiedlichen Innendurchmesser. Bei einer Biopsienadel handelt es sich um eine Hohlnadel. Setzt man eine Spritze auf eine Biopsienadel auf, kann ein Unterdruck erzeugt werden. Durch diesen kann der Gewebezylinder angesaugt und in das Innere der Nadel angesaugt werden. Dies nennt man Aspiration. Heutzutage funktionieren die meisten Biopsienadeln voll- oder halbautomatisch.
Desweiteren gibt es spezielle Nadeln, wie bei der Vakuumbiopsie, die aus einer äußeren und einer inneren Nadel besteht.
Risiken bei einer Biopsie können Blutungen und Blutergüsse an der Entnahmestelle sein. Sie sind häufiger als die übrigen Risiken. Das Risiko für Blutungen ist erhöht, wenn gut durchblutete Organe biopsiert werden oder blutverdünnende Medikamente eingenommen werden.
Ebenfalls möglich ist es, dass benachbarte Organe oder Strukturen verletzt werden. Durch die Zuhilfenahme bildgebender Verfahren wie Ultraschall oder Röntgenstrahlung kann das Risiko minimiert werden.
Weitere Risiken können Wundinfektionen oder Wundheilungsstörungen sein. Diese treten allerdings nur sehr selten auf.
Aktuell wird diskutiert, ob Tumorzellen durch eine Biopsie verschleppt werden und sich dadurch Metastasen im Entnahmekanal bilden können. Dies wird in der aktuellen Literatur allerdings als sehr unwahrscheinlich beschrieben.
Durch ständigen Umbau des Brustgewebes bei Frauen besteht ein dauerhaft erhöhtes Risiko für gewebliche Veränderungen. Die meisten Frauen entdecken im Laufe ihres Lebens knotenähnliche Strukturen an der eigenen Brust, die weiterer Abklärung bedürfen. In den meisten Fällen handelt es sich um gutartige Knoten. Theoretisch kann jedoch ein bösartiger Tumor vorliegen der schnellstmöglich behandelt werden sollte.
Nach dem Stellen einer Verdachtsdiagnose wird dem Brustgewebe ein Biopsat entnommen. Hierzu wird meistens eine Hochgeschwindigkeits-Stanzbiopsie durchgeführt. Dazu wird unter Kontrolle mit einem Ultraschallgerät das verdächtige Gewebe dreimal gestanzt. Das geschieht mit so hoher Geschwindigkeit, dass der Schmerz sehr gering ausfällt. Nötig ist vorher lediglich eine örtliche Betäubung und ein kleiner Hautschnitt. Das Risiko für Blutungen und Infektionen besteht zwar, ist jedoch sehr gering. Bei schnellen Stanzverfahren besteht ebenfalls immer ein kleines Risiko, Tumorzellen zu verschleppen, die sich an einem anderen Ort ansiedeln und neu ausbreiten können (Metastasen).
Die Stanzbiopsie in der Diagnostik von Brusttumoren ist ein beliebtes Verfahren. Ihre Ergebnisse sind als sehr aussagekräftig einzustufen. Bei einer Durchführung von mindestens 3 Biopsien ist die Sicherheit groß, eine ausreichende Anzahl an auffälligen Zellen zu gewinnen. Gutartiges Gewebe wird mit großer Sicherheit als solches erkannt, die Diagnose von bösartigen Tumoren trifft mit einer Wahrscheinlichkeit von 98% zu. In vielen Fällen bewahrt sie Frauen vor vorschnellen operativen Eingriffen aufgrund von Fehldiagnosen nach vorherigen Mammographien.
Weitere Biopsiemethoden, die an der Brust angewandt werden können, sind die Feinnadelbiopsie, Exstirpation, Mammotome und weitere Stanzverfahren.
Lesen Sie hier mehr zu dem Thema Brustkrebs Gewebeproben und Biopsie der Brust
Die Biopsie am Gebärmutterhals wird in der Fachsprache als kolposkopie-gesteuerte Biopsie bezeichnet. Die Kolposkopie ist ein gynäkologisches Untersuchungsverfahren bei dem die Scheide und der Gebärmutterhals mit der Hilfe eines speziellen Mikroskops untersucht werden können. In diesem Zug kann eine Biopsie am Gebärmutterhals bei dem Verdacht auf tumoröse Veränderungen durchgeführt werden. Mit einer kleinen Zange (Knipsbiopsie) werden Gewebeproben von den verdächtigen Bezirken entnommen und anschließend zum Pathologen für die feingewebliche Untersuchung weitergeleitet. In der Regel ist dies nicht schmerzhaft.
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Das Prostatakarzinom stellt bei Männern im fortgeschrittenen Alter eine sehr häufige Krebsart dar. Im Rahmen von Vorsorgeprogrammen sollte sich jeder Mann ab dem 45. Lebensjahr jährlich einer Prostatauntersuchung unterziehen. Diese besteht aus einer Tastuntersuchung der Prostata, sowie einer Bestimmung des PSA-Wertes im Blut.
Lesen Sie hier mehr zu den Themen Prostatakarzinom und Prostatauntersuchung
Ein auffälliger Untersuchungsbefund, zum Beispiel eine vergrößerte Prostata, die einhergeht mit einem erhöhten PSA-Wert, gibt immer den Verdacht auf ein Prostatakarzinom und sollte weiter untersucht werden. Auch eine gutartige Vergrößerung der Prostata, eine sogenannte „benigne Prostatahyperplasie“, oder eine Entzündung (Prostatitis), können den PSA-Wert im Blut erhöhen.
Lesen Sie hier mehr zu dem Thema Entzündung der Prostata
Um eine sichere Diagnose stellen zu können kann eine Prostatabiopsie notwendig sein. Sie stellt ein unkompliziertes und sicheres Verfahren dar und ihre Ergebnisse sind aussagekräftig. Die Biopsie ist bislang die einzige Möglichkeit, die endgültige Diagnose des Prostatakarzinoms zu stellen.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema Prostatabiopsie.
Nach einer gründlichen Aufklärung durch den Arzt kann die Biopsie im Krankenhaus ambulant oder stationär durchgeführt werden. Zu beachten ist, dass die Biopsie als invasives Verfahren immer auch mit Risiken verbunden ist. Die Biopsie selbst kann neben Infektionen und Blutungen auch äußerst selten eine Verschleppung von eventuellen Tumorzellen verursachen. Die anschließenden Ergebnisse der Biopsie beinhalten auch immer ein geringes Restrisiko, falsch positiv (Patient ist gesund, Test jedoch positiv) oder falsch negativ (Patient krank, Test jedoch negativ) zu sein.
Bei der Prostatabiopsie werden für gewöhnlich, um die Sicherheit des Verfahrens zu erhöhen, etwa 10 Proben gewonnen. Die „Prostatastanzbiopsie“ wird wie die Untersuchung des Urologen durch den After durchgeführt. Mit einer kleinen Nadel wird örtlich betäubt und der gesamte Eingriff wird zur korrekten Lageüberprüfung mittels Ultraschall gesteuert. Ähnlich wie bei der Brustbiopsie wird die hohle Nadel mit hoher Geschwindigkeit in das entsprechende Gebiet „geschossen“ und ein Stanzzylinder mit Gewebe gefüllt entnommen. Nach mindestens 10 Durchführungen werden so über 10000 Zellen von unterschiedlichen Bereichen der Prostata entnommen.
Nach der Untersuchung muss nicht auf viel geachtet werden. Der Eingriff verläuft größtenteils komplikationslos. Es kann kurz danach zu leichten Schmerzen, sowie Problemen beim Wasserlassen oder zu Blut im Urin kommen.
Die Gewebeentnahme aus der Lunge wird in der Klinik verhältnismäßig selten als diagnostisches Mittel eingesetzt. Sie stellt ein invasives, diagnostisches Verfahren dar und bietet die Möglichkeit die Lungenzellen histologisch, immunologisch oder genetisch auf Veränderungen zu untersuchen.
Der Großteil aller Lungenerkrankungen lässt sich bereits durch das klinische Erscheinungsbild des Patienten und anschließende radiologische Bildgebung diagnostizieren. Nur wenn die nicht-invasiven Verfahren keine sichere Ermittlung der Erkrankungsursache liefern können, wird eine Lungenbiopsie nötig. Dazu zählen hauptsächlich „interstitielle“ Lungenerkrankungen und unklare Tumore. Dabei ist zu unterscheiden, ob das Lungengewebe selbst, die Gefäße der Lunge oder die Lungenhaut, die „Pleura“, betroffen ist.
Die Lungenbiopsie kann anschließend auf unterschiedliche Weise durchgeführt werden. Auch eine Feinnadelbiopsie ist möglich. Sie wird ohne vorherige Schnitte durchgeführt. Dabei geht man mit der Nadel von außen zwischen die Rippen durch den Thorax hindurch. Die Herausforderung dabei ist es, das zu untersuchende Gebiet genau zu treffen. Dabei können Ultraschall oder CT behilflich sein.
Eine ebenfalls häufig angewandte Möglichkeit ist die Biopsie während einer Bronchoskopie. Mit dem Bronchoskop wird dabei durch den Mund das Innere der luftleitenden Atemwege untersucht. Durch einen integrierten Ultraschallkopf lässt sich das Infiltrat sehr genau aus dem Inneren der Bronchien lokalisieren und biopsieren.
Eine weitere sehr invasive Methode ist die Biopsie mittels der Thorakoskopie und der Thorakotomie. Dabei muss ein Schnitt zur Öffnung des Brustkorbes erfolgen, um mit einer Zange direkt aus der Lunge Proben zu gewinnen. Das geschieht meistens im Rahmen großer, offener Operationen.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter: Lungenbiopsie
Bei einem Großteil der Gewebeveränderungen in der Leber muss eine Biopsie durchgeführt werden, um die Ursache abzuklären. Das klinische Bild und eine radiologische Aufnahme gehen dieser Untersuchung meist voraus. Eine Leberbiopsie wird vor allem durchgeführt bei diffusen Erkrankungen unklarer Herkunft, bei begrenzten Knoten, die im radiologischen Bild auffällig sind, sowie zur Diagnose genetischer Erkrankungen, welche die Leber betreffen, zum Beispiel eine Hämochromatose.
Am häufigsten wird eine Stanzbiopsie durchgeführt. Dabei wird Ultraschall gesteuert zwischen den Rippen gestochen und ein Stanzzylinder entnommen. Um die Schmerzen möglichst gering zu halten erhält der Patient ein leichtes Beruhigungsmittel und an der Einstichstelle eine örtliche Betäubung. In anderen Fällen können Biopsien im Rahmen von offenen oder laparoskopischen Operationen erfolgen.
Im Rahmen der Diagnostik von Tumorerkrankungen sind Biopsien notwendig, um den Ursprung des Tumors zu ermitteln oder festzustellen, ob es sich um einen gutartigen oder bösartigen Tumor handelt.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Leberbiopsie
Die Biopsie der Niere kann bei Nierenfunktionsstörungen durchgeführt werden, die einer sicheren diagnostischen Abklärung bedürfen. Die Hauptindikation für eine solche Untersuchung stellt das „Nephrotische Syndrom“ dar. Dabei handelt es sich um eine Einschränkung der Nierenfunktion, die durch eine hohe Ausscheidung an Proteinen über den Urin (Proteinurie) gekennzeichnet ist. Die Nierenkörperchen filtrieren das Blut, sodass zum Schluss hauptsächlich Wasser und Salze übrig bleiben. Proteine werden für gewöhnlich vollständig im Blut zurückgehalten.
Ursachen dafür können genetische und entzündliche Nierenerkrankungen, fehlgeschlagene Transplantationen oder Niereninsuffizienzen jeglicher Ursache sein.
Auch die Nierenbiopsie wird mittels Ultraschall und unter lokaler Betäubung durchgeführt. Anhand der feingeweblichen Untersuchung der gewonnenen Nierenkörperchen lässt sich in einigen Fällen die Diagnose stellen.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Nierenbiopsie
Auch Biopsien von Zellen der Haut lassen sich durchführen und analysieren. Durchgeführt werden sie hauptsächlich zur Abklärung von Hautbefunden, die von außen sichtbar sind. Bei Auffälligkeiten der Haut kann ein Dermatologe anhand verschiedener Kriterien beurteilen, ob die Veränderung gutartig ist oder weiterer Abklärung bedarf. Je nach Aussehen, Größe und Ausbreitung des Befundes kommen unterschiedliche Biopsieverfahren zum Einsatz.
Bei kleineren auffälligen Befunden wird vor allem die Exzisionsbiopsie bevorzugt. Dabei wird mit einem Skalpell der gesamte Bereich ausgeschnitten und anschließend untersucht. Bei jedem potentiellen Ergebnis, dass die Untersuchung liefert, ist der Eingriff an der Haut abgeschlossen, da alle Auffälligkeiten entfernt wurden.
Als Alternativmöglichkeiten, zum Beispiel bei großen betroffenen Hautarealen, sind die Inzisionsbiopsie oder die Stanzbiopsie zu nennen. Hierbei wird nur eine Probe zur Untersuchung gewonnen. Nach anschließender Diagnose wird der restliche Befund belassen oder muss in einem zweiten Eingriff entfernt werden.
Biopsien der Haut können mit oder ohne lokale Betäubung durchgeführt werden und sind in der Regel komplikationsarm.
Lymphknotenbiopsien stellen eine häufige klinische Diagnostikmethode dar, vor allem in der Krebsdiagnostik. Lymphknoten können dem Patienten oder dem Arzt auffallen als Vergrößerungen, die schmerzhaft sein können. Auch im CT Bild können Lymphknoten vergrößert dargestellt werden. Ursächlich können entzündliche Erkrankungen oder auch Tumorerkrankungen sein.
Die Lymphe sammelt Flüssigkeit aus allen Organgebieten und leitet sie über ein eigenes Lymphsystem im Halsbereich zurück in das Blut. Bei Tumorerkrankungen, die sich ausbreiten und Absiedlungen, sogenannte „Metastasen“, bilden sind vor allem die umliegenden Lymphknoten schnell betroffen. Ihr Befall trägt wesentlich zur Einschätzung der Krebserkrankung und zur Therapieentscheidung bei. Besonders viele Lymphknoten befinden sich im Leistenbereich und in der Achselhöhle.
Zur genauen Diagnosestellung müssen die betroffenen Lymphknoten biopsiert werden. Dazu wird die Haut eingeschnitten und der Lymphknoten freigelegt. Er kann dann entfernt und anschließend zytologisch und histologisch untersucht werden. Ist der Lymphknoten tatsächlich von Krebs befallen, werden alle Knoten der Region entfernt, um der Gefahr vorzubeugen, dass Tumorzellen über die Lymphbahnen andere Lymphknoten besiedeln. Diesen prophylaktischen Eingriff bezeichnet man als „Lymphknotenausräumung“.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Lymphknotenbiopsie
Eine Schilddrüsenbiopsie wird in der klinischen Diagnostik bei vielen Erkrankungen durchgeführt. Durch vorherige Beschwerdenanamnese, Abtasten und Ultraschallaufzeichnungen der Schilddrüse entsteht der Verdacht, dass diese krankhaft verändert ist. Um die auffälligen Bereiche der Schilddrüse zu treffen, wird die Biopsie durch gleichzeitige Ultraschallaufzeichnung gesteuert. Die eigentliche Biopsie erfolgt dann durch eine Feinnadel. Die Komplikationen fallen bei dieser Methode äußerst gering aus.
Ursache für Veränderungen der Schilddrüse können zum Beispiel Entzündungen sein. Sie können durch Erreger oder als Autoimmunreaktionen entstehen.
Auch bei Fehlfunktionen der Schilddrüse und bei Kropfbildungen lässt sich durch eine Untersuchung der Zellen häufig eine Ursache finden. Bei vielen Menschen bildet die Schilddrüse Knoten, welche aktiv oder inaktiv sein können. Auch bösartige Tumore sind denkbar. Nicht jeder Knoten der Schilddrüse ist behandlungsbedürftig. Eine Biopsie soll die endgültige Sicherheit bei einer anfänglich erhobenen Verdachtsdiagnose liefern.
Lesen Sie mehr zum Thema: Erkrankungen der Schilddrüse
Darmbiopsien sind häufig und erfolgen, im Gegensatz zu vielen weiteren Biopsieverfahren, fast ausschließlich im Rahmen von endoskopischen Untersuchungen. Es gibt zwei Möglichkeiten den Darm zu betrachten, im Rahmen von Magen- und Darmspiegelungen. Bei der Magenspiegelung erfolgt die Untersuchung durch den Mund und reicht maximal bis in die Anfänge des Dünndarms. Bei der Darmspiegelung lässt sich über den Anus der gesamte Dickdarm und in manchen Fällen das Ende des letzten Dünndarmabschnittes begutachten. Um den sehr langen und stark gewundenen Dünndarm ganz beobachten zu können, ist eine Kapselendoskopie nötig, bei welcher allerdings keine Biopsien durchgeführt werden können.
Bei der gewöhnlichen Darmspiegelung kann über das Endoskop mit einer Zange die Biopsieprobe gewonnen werden. Vor allem kleine Polypen und Geschwüre der Darmwand werden entnommen. Anhand der Proben des Schleimhautgewebes aus dem Inneren des Dickdarms lassen sich Entzündungen, gutartige und bösartige Tumore differenzieren, sowie weitere Darmerkrankungen. Die Biopsie im Darm ist in der Regel nicht schmerzhaft. Während der endoskopischen Untersuchung ist man im Normalfall sediert und schläft. Ab und zu können kleine Mengen an Blut im Stuhl danach zu finden sein. Eine Infektion der Biopsiestelle ist eine sehr seltene Komplikation.
Eine Biopsie im Hirn erfolgt ausschließlich nach exakten vorherigen radiologischen Untersuchungen. Fallen Veränderungen in einer CT oder MRT Untersuchung des Gehirns auf, muss beurteilt werden wie schnell die Strukturen wachsen. Bleibt keine Zeit und die Veränderung im Hirn macht sich bereits symptomatisch bemerkbar, muss eine Biopsie erfolgen, um schnellstmöglich mit einer Therapie beginnen zu können.
Ursache solcher veränderten Strukturen im Hirngewebe können neben entzündlichen Läsionen auch verschiedene Arten von Hirntumoren sein, welche unterschiedlich behandelt werden müssen.
Die Biopsie im Hirn muss exakt geplant sein, damit unter keinen Umständen gesundes Gewebe gefährdet wird und es zu Folgeschäden kommt. Mittels mehrerer bildgebender Verfahren wird die Lage der zu untersuchenden Hirnstruktur genau ermittelt. Anschließend wird im Rahmen einer Operation der Schädel eröffnet und mit millimetergenauen, treffsicheren Verfahren die Biopsie mit einer Hohlnadel durchgeführt. Bereits im OP kann die Gewebeprobe analysiert werden.
Eine Übersicht aller Untersuchungsmethoden, die wir bereits veröffentlicht haben finden Sie unter: Diagnostik A-Z