Blut im Stuhl kann verschiedene Ursachen haben, die häufig eher harmlos sind. Unterschieden werden helles oder dunkles Blut im Stuhl.
Entdeckt man Blut im Stuhl, sollte man nicht gleich das Schlimmste befürchten.
Zwar kann die Ursache auch bösartig sein, viel häufiger sind allerdings harmlose Ursachen. Eine Abklärung beim Arzt sollte vorgenommen werden, um die Ursache der Blutbeimengung ausfindig zu machen.
Zu den Ursachen die für Blut im Stuhl gehören unter anderem:
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Hämorrhoiden und Analeinrisse bilden die zwei häufigsten Ursachen für blutige Stühle.
Die häufigste Ursache für das Auffinden von Blut im Stuhl stellen Hämorrhoiden dar. In diesem Fall handelt es sich um sehr frisches Blut, was sowohl im Stuhl zu sehen ist, als auch auf dem Toilettenpapier häufig seine Spur hinterlässt.
Hämorrhoiden treten gehäuft bei über 50-jährigen auf. Es handelt sich um erweiterte Gefäßpolster, die normalerweise im nicht erweiterten Zustand einen Beitrag zur Stuhlkontinenz leisten. Sie befinden sich im gesunden Zustand am Übergang von Rektum zum Analkanal.
Sind sie vergrößert, können sie aber auch von außen sichtbar sein. Durch den erhöhten Druck beim Stuhlgang können sie aufreißen und zu frischen Blutungen führen. Ursächlich für die Hämorrhoiden können viele Faktoren sein.
Oftmals liegt eine Häufung in der Familie vor. Ein wichtiger Risikofaktor ist ein hoher Druck innerhalb des Bauchraums und während des Stuhlgangs. Dieser entsteht beispielsweise bei langem Sitzen, bei starkem Übergewicht, häufigen Verstopfungen, starkem Pressen beim Stuhlgang, ballaststoffarmer Ernährung oder in einer Schwangerschaft.
Kleine Schleimhauteinrisse (Fissuren) im Bereich des Afters können im Zusammenhang mit Verstopfungen entstehen, wenn die Betroffenen beim Stuhlgang stark pressen müssen, sodass die Schleimhaut dem Druck auf Dauer nicht stand halten kann.
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Nicht selten sind blutende Magengeschwüre (Magenulcus) für einen Teerstuhl verantwortlich. Ein Magenulkus entsteht bei vielen Menschen aufgrund von hohem Alkohol- oder Nikotinkonsum, chronische Stressbelastungen oder durch die langfristige Einnahme eines die Magenschleimhaut angreifenden Schmerzmittels. Bei diesen Schmerzmitteln ist es wichtig bei längerer Einnahme immer gleichzeitig einen Magenschutz wie einen Protonenpumpenhemmer einzunehmen.
Auch eine Gastritis (Magenschleimhautentzündung) durch das Bakterium Helicobacter pylori kann zu einem Magenulcus führen.
Ein Ulkus kann nicht nur im Magen entstehen, sondern auch im darauf folgenden Abschnitt, dem Zwölffingerdarm (Duodenum). Blut im Stuhl kann aber auch mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen einher gehen, zu diesen zählen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Beide Erkrankungen manifestieren sich primär mit schubweise auftretenden Phasen des Durchfalls. Vor allem bei der Colitis ulcerosa können diese Durchfälle häufiger blutig sein.
Ein Notfall bei Stuhl im Blut stellt eine Blutung durch geplatzte Krampfadern in der Speiseröhre, die sogenannte Ösophagusvarizenblutung, dar. Sie können zu einer lebensbedrohlichen Blutung führen.
Die Krampfadern entstehen im Zusammenhang mit chronischen Lebererkrankungen, bei denen das Blut nicht mehr über die Leber abfließen kann, sondern sich alternative Wege, unter anderem über Gefäße der Speiseröhre, suchen muss.
Eine andere Erkrankung der Speiseröhre stellt das Mallory-Weiss-Syndrom dar. Es tritt gehäuft bei Alkoholikern auf, bei denen die Schleimhaut zunehmend geschädigt wird. Kommt es dann zu einem Erbrechen, steigt der Druck in der Speiseröhre, sodass es zu blutenden Einrissen in der vorgeschädigten Schleimhaut kommen kann.
Die Konsistenz des Stuhls wird über diverse Prozesse innerhalb der Darmschleimhaut fein reguliert. Kommt es zu Durchfall liegt häufig ein vorübergehendes Problem der Darmschleimhaut vor. Diese stellt die innerste Wand des Darmes dar und kann sich durch Erreger, bestimmte Nahrungsmittel, Schadstoffe, Stress und Erkrankungen des Körpers entzünden. Die häufigste Ursache einer im allgemeinen Sprachgebrauch als „Magen-Darm-Entzündung“ bekannte Erkrankung sind bakterielle Erreger, die über die Nahrung oder durch unzureichende Hygiene in den Darm gelangen. Die Schleimhaut ist dadurch nicht mehr in der Lage, die Flüssigkeit aus dem Stuhl aufzunehmen und es kommt zu Durchfällen. Mitunter können die Entzündungen der Schleimhaut so stark werden, dass es zu kleineren Verletzungen und Rissen der Schleimhaut kommt, die sich als Blut im Stuhl bemerkbar machen.
Auch die hohe Stuhlmenge, die im Verlauf einer Durchfallerkrankung den Darm passiert, kann zu Rissen und kleinen Blutungen der Darmwände führen.
Mehr zu diesem Thema unter: Blut im Stuhl mit Durchfall
In seltenen Fällen kann Blut im Stuhl eine Nebenwirkung auf eine Antibiotikaeinnahme sein. Insbesondere bei gleichzeitig bestehendem Durchfall ist die Wahrscheinlichkeit kleinerer Blutmengen im Stuhl gegeben. Durch eine Entzündung der Magen-Darm-Schleimhaut entstehen kleine Risse und Schäden in der Darmwand, aus denen es bluten kann. Wird das Blut mit dem Stuhl ausgeschieden ist es bereits geronnen und besitzt daher meistens eine dunklere Farbe.
Selten kann eine Antibiotikaeinnahme die Infektion vorrübergehend verschlimmern. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn das Bakterium Gifte freisetzt. Durch den Angriff der Antibiotika an den Bakterien werden plötzlich große Mengen der Giftstoffe freigesetzt, wodurch es zu starken Verschlimmerungen der Infektion und des Blutes im Stuhl kommen kann.
Sehr lange Antibiotikaeinnahmen können wiederum Darminfektionen begünstigen. Eine relevante Komplikation langer Antibiotikaeinnahmen ist die Clostridium-difficile-Infektion auch pseudomembranöse Colitis genannt.
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Bei älteren Patienten kann auch der Verschluss eines Darmgefäßes, ein Mesenterialarterienverschluss, Blutungen auslösen. Durch den Verschluss des Blutgefäßes kann ein Teil des Darmes nicht mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden, wodurch dieser Teil des Darmes auf Dauer abstirbt, was wiederum zu Blutungen führen kann.
Daneben kommen auch veränderte Blutgefäße, eine Gefäßentzündung (Vaskulitis), sowie eine erhöhte Blutungsneigung als Ursache in Fragen.
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Neben den bisher genannten weitgehend harmlosen Ursachen für Blut im Stuhl kann auch Magenkrebs oder Darmkrebs die Ursache für blutige Stühle sein. Daher fragt der behandelnde Arzt beim Abklärungsgespräch auch nach einer familiären Vorbelastung für Darmkrebserkrankung, da in diesem Fall das eigene Darmkrebsriskio erhöht ist. Da Darmkrebs meist erst bei über 50 - Jährigen auftritt, werden ab dem fünfzigsten Lebensjahr kostenlose Darmkrebsvorsorgeuntersuchungen angeboten.
Neben Darmkrebs können auch gutartige Gewebewucherungen, die sogenannten Darmpolypen, die Ursache für Blut im Stuhl sein. Ebenfalls können Ausstülpungen der Darmwand - Divertikel - Blutungen auslösen. Polypen und Divertikel treten in der Regel im Dickdarm und bei älteren Patienten auf.
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Stress kann erheblichen Einfluss auf den Körper und seine Gesundheit nehmen. Neben vielen kardiovaskulären Erkrankungen kann Stress auch Einfluss auf das Immunsystem nehmen und auf vielfache Art und Weise Blut im Stuhl verursachen.
Sehr häufig ist dabei der sogenannte „Stressulkus“. Durch übermäßigen Stress erhöht sich die Magensäureproduktion, wodurch es zu säurebedingten Entzündungen der Speiseröhre und des Magens kommen kann. Ein Ulkus ist sehr schmerzhaft und kann mitunter starke Blutungen aus der Schleimhaut verursachen, die als geronnenes, dunkles Blut im Stuhl auffallen.
Stress nimmt zusätzlich Einfluss auf das Immunsystem und kann es schwächen, wodurch gestresste Personen anfälliger für Infektionen sind. Kommt es zu Fieber, Durchfällen und Blut im Stuhl besteht primär der Verdacht auf eine Magen-Darm-Infektion, die stressbedingt begünstigt sein kann.
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Nicht zu vergessen sind auch infektiöse Ursachen. Beispielsweise können Salmonellen, Shigellen, E.coli oder auch Parasiten eine Magen-Darm-Infektion mit blutigen Durchfällen und Erbrechen auslösen
Bei Frauen kommt auch die Erkrankung der Endometriose als Auslöser in Frage.
Bei dieser kommt es zur Verschleppung von Gebärmutterschleimhaut in andere Organe. Der Darm stellt dafür zwar nicht die typischste Stelle dar, kann aber auch betroffen sein und zu Blutungen führen.
In der Schwangerschaft kann es gehäuft zum Auftreten von Hämorrhoiden kommen, welche meist die Ursache für Blut im Stuhl bei der schwangeren Frauen als auch beim Rest der Bevölkerung darstellen. Die Hämorrhoiden treten bei Schwangeren vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft, sowie in den ersten Wochen nach der Geburt des Kindes auf. Das gehäufte Auftreten von Hämorrhoiden während der Schwangerschaft ist durch den veränderten Hormonhaushalt einer Schwangeren zu erklären.
Die Hormone sorgen dafür, dass das Gewebe weich und die Gefäße weit werden, um so den Körper auf die kommende Geburt vorzubereiten. Der Effekt bleibt auch im Enddarm nicht aus und erhöht so das Risiko für die Entstehung von Hämorrhoiden. In der Schwangerschaft treten auch häufiger Verstopfungen auf. Circa die Hälfte aller Schwangeren hat damit zu kämpfen. Dafür sind ebenfalls wieder die Hormone verantwortlich, sowie der gesteigerte Druck der Gebärmutter auf den Darmausgang.
Durch die Verstopfung wird die Entstehung von Analfissuren (analen Schleimhauteinrissen) begünstigt. In jedem Fall sollte zur Abklärung ein Arzt aufgesucht werden. Meist handelt es sich allerdings um keinen Grund zur Beunruhigung.
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Blut im Stuhl muss nicht immer mit Schmerzen einhergehen. Sowohl Infektionen, als auch chronisch entzündliche Darmerkrankungen können schmerzfreie Verläufe annehmen.
Auch die Hämorrhoiden, die in vielen Fällen für frische Blutauflagerungen auf dem Stuhl verantwortlich sind, schmerzen nur selten. Steckt in seltenen Fällen ein Darmkrebs hinter dem Blut im Stuhl, sind Schmerzen ebenfalls ein seltenes begleitendes Symptom. Der Darmkrebs ist dafür bekannt, selten und in sehr späten Stadien Schmerzen zu verursachen. Das begleitende Symptom Schmerz bei Blut im Stuhl besitzt deshalb kaum Aussagekraft über die Art und Prognose der zugrundeliegenden Erkrankung, weshalb in jedem Falle eine Abklärung durch den Arzt ratsam ist.
Ein Darmkrebs zeigt nur in sehr seltenen Fällen frühzeitig Symptome. Der Krebs wächst oft unbemerkt heran und führt erst sehr spät zu Schmerzen, Verdauungsproblemen, Blut im Stuhl und zahlreichen anderen Symptomen.
Typisch für den Darmkrebs sind jedoch gelegentliche Blutungen an seiner Oberfläche aufgrund der Beschaffenheit des Tumors und des schnellen, diffusen Wachstums der Zellen. Permanente Blutungen, die über Wochen bestehen bleiben und nicht auf eine Infektion oder andere Darmerkrankung zurückzuführen sind, können also ein wichtiger Hinweis auf den Darmkrebs sein.
Zur Darmkrebsvorsorge wird bei jedem Menschen in Deutschland ab dem 50. Lebensjahr jährlich der sogenannte „Haemoccult-Test“ empfohlen und übernommen. Dieser kann frühzeitig kleinste Blutungen entdecken. Da die Aussagekraft der Blutung allein nicht hoch ist, muss im Anschluss eine Darmspiegelung durchgeführt werden, um einen potentiellen Krebs sehen und genauer untersuchen zu können.
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Zusätzlich zu Blutspuren im Stuhl kommt es häufig zu begleitenden Bauchschmerzen, Durchfällen, Erbrechen, Appetitlosigkeit, sowie einem Nässen und Juckreiz am After. Manche Betroffene berichten auch von einer mit den Symptomen einhergehenden Stuhlinkontinenz oder dem Gefühl, den Darm nicht vollständig entleeren zu können. Auch Schwellungen oder Knoten können spürbar und tastbar sein.
Betroffene mit Teerstuhl erbrechen zusätzlich häufig. Denn Teerstuhl tritt auf, wenn sich Blut im Magen befindet und dort durch die Magensäure angedaut wird. Blut sollte sich normalerweise nicht im Magen befinden und ist für den Körper ein Zeichen, dass etwas nicht stimmt, wodurch es zum Erbrechen kommt. Daher kommt es begleitend zum Teerstuhl häufig, aber nicht immer, zu einem Bluterbrechen (Hämatemesis).
Liegt eine bösartige Erkrankung der Blutung zu Grunde, geht dies häufig mit einem Gewichtsverlust einher. Zusätzlich können noch ein vermehrtes nächtliches Schwitzen und Fieber begleitend auftreten.
Bei diesen drei Symptomen spricht man fachsprachlich von der sogenannten B-Symptomatik, die man häufig bei bösartigen Erkrankungen findet. Des Weiteren kommt es bei Darmkrebs häufig zu sogenannten paradoxen Durchfällen, bei denen sich eine Phase des Durchfalls mit einer Verstopfungsphase ablöst.
Handelt es sich um eine schon länger bestehende Blutung, können sich Zeichen einer Blutarmut, wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit und eine Leistungsschwäche bemerkbar machen.
Blähungen sind ein sehr häufiges und lästiges Symptom. Sie können sowohl bei gesunden als auch bei kranken Personen auftreten und besitzen zunächst keine Aussagekraft über eine mögliche Erkrankung. Den Betroffenen sind die Flatulenzen häufig unangenehm, dennoch sollten sie insbesondere bei Blut im Stuhl einem Arzt vorstellig werden. Blähungen zählen bei Verstopfungen, einem Darmkrebs, Darminfektionen und zahlreichen anderen Darmerkrankungen zu den typischen Symptomen.
Sie können aber auch auf bestimmte Essgewohnheiten oder Bewegungsarmut zurückgeführt werden.
Rückenschmerzen können in seltenen Fällen ihre Ursache im Darm finden.
Abhängig von der Lage der Beschwerden im Darm können einzelne Darmschlingen auf die Wirbelsäule oder das Steißbein drücken. Bei großen Fremdkörpern oder starken Verstopfungen sind Rückenschmerzen kein seltenes Symptom. So kann etwa ein großer Tumor, der in rückennahen Bereichen des Darms oder dem Mastdarm lokalisiert ist relativ häufig zu Schmerzen des Steißbeins und der Lendenwirbelsäule führen.
Rückenschmerzen müssen zunächst ebenfalls orthopädisch abgeklärt werden, da in den allermeisten Fällen simple Muskelverspannungen oder Beschwerden der Wirbelsäule hinter dem Symptom stecken.
Das häufigste begleitende Symptom bei Blut im Stuhl ist der Bauchschmerz. Schmerzen können durch zahlreiche zugrundeliegende Erkrankungen verursacht werden und deuten auf Veränderungen der Darmbewegung,
Blockaden durch größere Fremdkörper oder Verletzungen der Schleimhäute oder der Darmwand hin. In den meisten Fällen steckt lediglich eine vorübergehende Veränderung der Verdauung hinter den Bauchschmerzen. Sowohl bei Verstopfungen, als auch bei Durchfall können Bauchschmerzen und Blut im Stuhl auftreten. Das Blut kommt dabei häufig aus kleineren Verletzungen der inneren Darmschleimhäute. Auf ähnliche Art und Weise können auch Analfissuren entstehen. Diese verursachen jedoch seltener Bauchschmerzen, dafür aber Schmerzen am Darmausgang.
Seltene und gefährliche Ursachen des Bauchschmerzes können eine Darmblockade oder ein Darmkrebs sein. Die Blockade kann in einigen Fällen sogar durch den Krebs bedingt sein. Abhängig von ihrer Lage können enorm starke, krampfartige Schmerzen auftreten. Hierbei besteht ein dringender Handlungsbedarf. Bauchschmerzen mit Blut im Stuhl, die während einer Schwangerschaft auftreten, sollten ebenfalls näher durch einen Arzt untersucht werden. Hier können zahlreiche Probleme dahinterstecken, die im schlimmsten Fall sogar die Schwangerschaft gefährden können.
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Das gleichzeitige Vorliegen von Blut im Stuhl und Urin ist sehr selten, da beide Organsysteme normalerweise voneinander getrennt sind.
In diesen Fällen besteht entweder eine gleichzeitige Erkrankung der Harnwege oder eine unphysiologische ( normalerweise nicht vorhanden) Verbindung zwischen dem Darm und Harntrakt.
Zu Blut im Urin kann es bei Entzündungen der Harnwege, der Blase oder der Nieren kommen. Sie können insbesondere bei Frauen begünstigt auftreten, wenn Keime des Darms in die Harnwege aufsteigen. Auch Verletzungen des Harntraktes können die Blutungen verursachen. Sehr selten kann es zu Fistelbildungen des Darms in Teile des Harn- oder Genitaltraktes kommen. In diesen Fällen können auch Blutungen im Urin und Stuhl auftreten.
Eine Ursache für ein gleichzeitiges Vorliegen von Blut im Stuhl und Urin kann bei Frauen die Endometriose sein. Bei dieser Erkrankung wachsen Teile der Gebärmutterschleimhaut auch außerhalb der Gebärmutter in verschiedenen Organen. Mit der monatlichen Regel bluten auch die Schleimhautanteile, die sich außerhalb der Gebärmutter befinden, sodass es zu Blutungen aus der Blase oder dem Darm kommen kann.
Am Beginn der Diagnostik steht wie bei allen Erkrankungen das ausführliche Patientengespräch. Dabei geht der Arzt vor allem auf die Art des Blutes, die Konsistenz und Frequenz des Stuhls sowie begleitende Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Erbrechen ein.
Anschließend erfolgt eine körperliche Untersuchung unter anderem mit der Abtastung des Bauches sowie einer rektalen Untersuchung, die der Arzt mit dem Finger vornimmt. Durch die rektale Untersuchung können Hämorrhoiden und Schleimhauteinrisse des Afters leicht festgestellt werden. Teilweise können so auch Tumoren getastet werden, die sich im Bereich des Rektums (Enddarms) befinden.
Konnte der Arzt durch die Untersuchung noch keine Ursache ausfindig machen, folgt eine Blutuntersuchung, die vor allem unter dem Aspekt einer vorliegenden Blutarmut (Anämie) gemacht wird. Liegt eine Anämie vor, deutet dies daraufhin, dass es sich bei der Blutung schon um einen längeren oder chronischen Prozess handelt.
Teilweise wird zum Beispiel ein Magengeschwür erst durch eine routinemäßige Blutuntersuchung oder eine Blutuntersuchung aufgrund einer anderen Indikation durch auffällige Blutwerte, im Sinne einer Anämie, diagnostiziert.
Deutet die Symptomatik auf einen Magen-Darm-Infekt hin, wird neben einer Blutuntersuchung noch eine Stuhluntersuchung vorgenommen, um den auslösenden Erreger bestimmen zu können.
Häufig wird bei Blut im Stuhl auch eine Spiegelung des Magen-Darm-Traktes nötig. Dafür kommt eine Magenspiegelung (Gastroskopie) oder eine Darmspiegelung (Koloskopie) in Frage. Dabei kann mit einem Kameraschlauchsystem der Magen-Darm-Trakt begutachtet werden. Das System wird entweder über den Mund (Magenspiegelung) oder rektal (Darmspiegelung) eingeführt.
Handelt es sich um frisches Blut im Stuhl, wählt der Arzt auf jeden Fall eine Darmspiegelung, da sich die Ursache dafür in unteren Darmabschnitten befindet. Bei einem vorliegenden Teerstuhl wird meist eine Magenspiegelung durchgeführt, weil die Ursache weiter oben vermutet wird.
Eine Magen- oder Darmspiegelung wird in der Regel ambulant durchgeführt. Die Untersuchung dauert circa 15 bis 30 Minuten. Selten wird auch eine Röntgenuntersuchung zur Abklärung durchgeführt.
Der wichtigste Test, um Blut im Stuhl festzustellen, ist der sogenannte „Hämoccult-Test“. Dieser stellt eine leicht durchzuführende, bei jedem Arzt und in Apotheken erhältliche Testvariante dar, die insbesondere in der Vorsorge und der Diagnostik des Darmkrebses eine wichtige Rolle einnimmt. In der Anwendung ist der Hämoccult-Test sehr günstig und leicht zu handhaben, weshalb er zur Darmkrebsvorsorge ab dem 50. Lebensjahr jährlich empfohlen und von Krankenkassen übernommen wird.
Der Stuhl wird dazu in ein Probenröhrchen gefüllt und anschließend im Labor auf ein bestimmtes Molekül menschlichen Blutes untersucht. Dadurch kann er mit hoher Sicherheit auch kleinste nicht sichtbare Spuren von Blut im Stuhl erkennen. Dieser Test wird in der heutigen Praxis fast ausschließlich eingesetzt.
Vereinzelt kommt noch der sogenannte „Guajak-Test“ zum Einsatz, der bei Kontakt mit Blut eine Farbreaktion hervorruft, aber deutlich unsicherere Ergebnisse als der Hämoccult-Test liefert.
Nachteil aller Testverfahren auf Blut im Stuhl ist, dass bei vielen Erkrankungen zum Zeitpunkt der Testung keine Blutung im Darm vorliegt oder dass durch den Verzehr blutigen Fleisches oder durch andere Verunreinigungen im Darm falsch-positive Ergebnisse auftreten. Die Tests beweisen lediglich das Symptom des Blutes im Stuhl, liefern aber keine Hinweise auf die Ursache oder die zugrundliegende Erkrankung.
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Man unterscheidet zwei verschiedene Arten von Blut im Stuhl:
Anhand dieser Kriterien kann bereits eine Vermutung über die Lokalisation der Magen-Darm-Blutungsquelle angestellt werden:
Handelt es sich um frisches Blut, liegt die Blutungsquelle im unteren Magen-Darm-Trakt, auf jeden Fall hinter dem Magen.
Bei einem Teerstuhl wurde das Blut schon im Magen durch die aggressive Magensäure zum sogenannten Hämatin angedaut und im weiteren Verlauf durch im Darm lebende Bakterien zersetzt, wodurch es seine dunkle, schwarze Farbe erlangt und nicht mehr flüssig und hell ist. Man spricht in diesem Fall von einer oberen Gastrointestinalblutung. Bei einer oberen Gastrointestinalblutung kann die Blutungsquelle in der Speiseröhre, im Magen und im Zwölffingerdarm liegen. Obere Blutungen sind deutlich häufiger als Blutungen im unteren Magendarmabschnitt.
Wird der Mageninhalt allerdings rasch in den Darm entleert oder wird der Säuregehalt der Magensäure durch Medikamente herabgesetzt, muss sich Blut einer oberen Gastrointestinalblutung nicht zwingend als Teerstuhl manifestieren. Findet man Blut im Stuhl, sollte man dies auf jeden Fall von einem Arzt abklären lassen.
Der Begriff „Okkult“ stammt aus dem Latein und bedeutet „verborgen“. Medizinisch ist damit etwas gemeint, dass mit dem bloßen Auge allein nicht sichtbar ist. Auch Blutbeimengungen im Stuhl können okkult sein. Sebst wenn das Blut nicht sichtbar ist, können sich dennoch kleinere Blutpartikel im Darm befinden, die mit immunologischen Testverfahren im Stuhl erkannt werden können.
Die meisten Betroffenen besuchen erst einen Arzt, wenn bereits sichtbare Mengen Blut im Stuhl zu finden sind. Insbesondere ein Darmkrebs kann jedoch minimale Blutungen verursachen, die in der Darmkrebsvorsorge aufgedeckt werden können. Ab dem 50. Lebensjahr ist für alle Menschen ein solcher Labortest auf okkultes Blut im Stuhl empfohlen, da sich in diesem Lebensalter die Wahrscheinlichkeit für einen Darmkrebs erhöht.
Die Testergebnisse können jedoch zum Beispiel durch den Verzehr blutigen Fleisches verzerrt werden, welches sich im Labor als okkultes Blut darstellt.
Der sogenannte „Teerstuhl“ wird in der Fachsprache auch als „Meläna“ bezeichnet. Dabei handelt es sich, wie der Name vermuten lässt, um einen pechschwarzen Stuhlgang mit einer teerartigen Konsistenz. Der Stuhl glänzt zusätzlich ähnlich wie frischer Teer und hat oft einen üblen Geruch. Auch hier ist eine Blutung im Verdauungstrakt verantwortlich. Die Blutung findet beim Teerstuhl in den meisten Fällen im Magen statt, zum Beispiel aufgrund einer Ulkuserkrankung.
Das Blut wird durch die Magensäure so zersetzt, dass das Produkt „Hämatin“ entsteht, welches für die Farbe und Konsistenz verantwortlich ist. Ein Ulkus des Magens ist häufig sehr schmerzhaft und kann durch Infektionen, Essgewohnheiten oder Stress entstehen.
Seltener können derartige Schwarzfärbungen des Stuhls auch durch Medikamente oder Lebensmittel wie Blaubeeren verursacht werden. Diese eher harmlosen Ursachen sollten nicht mit einer akuten Blutung des Magens verwechselt werden.
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Bei Blut im Stuhl sollte immer ein Arzt aufgesucht werden. Die Art der Behandlung hängt natürlich immer von der Art der Ursache ab, sodass man pauschal keine Maßnahme nennen kann, die immer ergriffen werden sollte. Prinzipiell muss erst einmal die Blutungsquelle ausfindig gemacht und anschließend die Blutung gestoppt werden.
Nicht immer muss eine richtige Therapie erfolgen - oft stoppen die Blutungen auch von alleine. Zum Beispiel reicht es häufig aus, ein magenschädigendes Medikament abzusetzen oder magenschützende Medikamente einzusetzen. Handelt es sich allerdings um starke Blutungen, muss die Blutung auf jeden Fall rasch gestoppt werden. Dies ist zum Beispiel bei einem stark blutenden Magengeschwür oder bei blutenden Speiseröhrenkrampfadern von Nöten.
Häufig wird die Blutung direkt während der diagnostischen Magen- oder Darmspiegelung gestoppt, sodass kein zusätzlicher Eingriff nötig ist. Im Rahmen einer Darmspiegelung können ebenfalls Darmpolypen und -divertikel entfernt werden.
Die Blutung kann im Zuge der Spiegelung durch unterschiedliche Verfahren unterbunden werden. Zum einen gibt es spezielle Clips, die zum Beispiel ein blutendes Blutgefäß verschließen können. Des Weiteren kann man die betroffene Stelle mit Adrenalin unterspritzen. Adrenalin sorgt dafür, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen und die Blutung so gestoppt wird. Auch ein Fibrinkleber wird häufig verwendet. Fibrin ist ein wichtiger Bestandteil der Blutgerinnung und kann so die Wunde verschließen. Laser können ebenfalls zum Verschließen verwendet werden.
Bei Hämorrhoiden hingegen ist meist kein invasiver Eingriff nötig. Es helfen oft Salben und Zäpfchen. Je nachdem wie groß Hämorrhoiden sind, müssen diese allerdings teilweise auch operativ entfernt werden.
Handelt es sich bei der Ursache für das Blut im Stuhl um Darmkrebs, ist die Therapie abhängig vom Stadium der Erkrankung. In Frage kommen eine Operation, Chemotherapie oder Strahlentherapie. Meist werden die Behandlungen miteinander kombiniert.
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Eine erste Anlaufstelle bei unklarem Blut im Stuhl ist der Hausarzt. Da in den meisten Fällen harmlose Veränderungen der Verdauung oder simple Infektionen des Magen-Darm-Traktes hinter dem Blut im Stuhl stecken, kann der Allgemeinmediziner die Behandlung durchführen.
Komplexere Beschwerden jedoch bedürfen unter Umständen einer fachärztlichen oder sogar operativen Behandlung. Anhaltende Beschwerden bei sonstiger Symptomfreiheit können auf andere Erkrankungen des Darms hindeuten.
Hierzu sollte diagnostisch eine Darmspiegelung erfolgen, bei welcher chronisch entzündliche Darmerkrankungen aber auch Tumoren erkannt werden können. Die Spiegelung wird in der Regel durch einen Gastroenterologen im Krankenhaus durchgeführt. Anschließende Behandlungen können ebenfalls durch Internisten oder aber durch sogenannte „Viszeralchirurgen“ behandelt werden.
Im Fälle eines Hämorhoidalleidens oder bei Erkrankungen des Enddarms kann ein Proktologe hinzugezogen werden. Bei der Proktologie handelt es sich um eine Zusatzausbildung, die von vielen Facharztrichtungen erworben werden kann und speziell Erkrankungen des Mastdarms und Afters umfasst.
Blut im Stuhl findet man bei Kindern sehr selten. Wenn man blutige Stühle feststellt, tritt dies meist im Rahmen einer Magen-Darm-Infektion auf. Als Auslöser kommen meist Bakterien in Frage, zu diesen zählen EHEC, Salmonellen und Shigellen. Auch parasitäre Erkrankungen und eine Lebensmittelvergiftung können zu blutigen Durchfällen führen. Infektionen entstehen meist durch den Konsum von verdorbenen oder schlecht zubereiteten Lebensmitteln.
Ebenfalls eine Kuhmilchallergie kann zu blutigen Durchfällen und Erbrechen führen. Die Allergie manifestiert sich meist im Rahmen der Umstellung von Muttermilch auf andere Milchprodukte beziehungsweise ab der Zufütterung.
Bei Jugendlichen kann sich auch die erstmalige Manifestation einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (Colitis ulcerosa und Morbus Crohn) mit blutigen Durchfällen bemerkbar machen.
Blut im Stuhl sollte bei Babys immer ernst genommen und näher untersucht werden. Bei Babys lassen sich Symptome bestimmter Krankheiten weniger stark ausgeprägt feststellen, dazu zählen Unwohlsein, Bauschmerzen oder Fieber. Blut im Stuhl kann als alleiniges Symptom auf eine Infektionskrankheit des Darmes hindeuten. Andererseits können sich auch unbemerkte Verstopfungen primär durch Blut im Stuhl zeigen.
Der Darm eines Neugeborenen ist sehr empfindlich, weshalb Einschränkungen der Verdauung oder Unverträglichkeiten des Darmes nicht selten sind. Minimale Analfissuren stellen ebenfalls keine Seltenheit dar und sind häufig auf Verstopfungen zurückzuführen.
Insbesondere der Wechsel der Nahrungsmittel von der Muttermilch auf andere Lebensmittel kann mit anfänglichen Schwierigkeiten einhergehen. Auch Lebensmittelunverträglichkeiten können sich in dieser Phase erstmalig bemerkbar machen. Das Blut im Stuhl sollte über wenige Tage beobachtet werden. Liegen weiterhin Symptome und Beschwerden beim Baby vor, sollte ein Arzt hinzugezogen werden.
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