In diesem Artikel geht es um schwarzen Stuhlgang. Es werden mögliche Ursachen im einzelnen erläutert sowie die Diagnose. Auch Symptome, die auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen, werden thematisiert. Außerdem werden Therapieansätze vorgestellt und schwarzer Stuhlgang beim Baby und bei Kindern besprochen.
Schwarzer Stuhlgang bezeichnet meist eine besonders dunkle Färbung des Stuhlgangs.
Oftmals sind die Ursachen in der Ernährung oder bei Medikamenten zu finden. Sollte dies nicht der Fall sein, muss zunächst an eine Blutung im Magen-Darm-Trakt gedacht werden. Schwarzer Stuhlgang kann je nach Ursache der Stuhlveränderung sowohl mit Durchfall als auch mit besonders hartem Stuhlgang einhergehen.
Neugeborene haben physiologischerweise also im Normalfall einen schwarzen Stuhlgang. Bei ihnen ist der erste Stuhlgang, der wegen seiner Farbe auch Kindspech genannt wid, aufgrund des darin enthaltenen Fruchtwassers schwarz eingefärbt.
Lesen Sie mehr in unserem Hauptartikel: Farben des Stuhlgangs
Im Folgenden finden sie eine Übersicht zu den wichtigsten Ursachen für schwarzen Stuhl. Diese werden im Anschluss einzeln erläutert.
Lebensmittel
Lebensmittelfarbe
Rotwein
Dunkle Beeren
Medikamente
Eisentabletten
Schmerzmittel
Antibiotika
Blutungen
Blutungen der Speiseröhre wie Varizenblutungen
Magenblutungen unter anderem durch Geschwüre
Dieser Artikel könnte Sie auch interessieren: Der schwarze Durchfall.
Eisentabletten haben aufgrund der schweren Verdaulichkeit des Eisens besonders viele Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt.
So führt die Einnahme von Eisentabletten häufig zu Durchfällen oder Verstopfungen sowie zu Bauchschmerzen. Zudem ist der Stuhlgang häufig durch die Eisentabletten schwarz gefärbt. Da Eisentabletten in der Regel über einen langen Zeitraum (drei bis sechs Monate) eingenommen werden müssen, können die Beschwerden auch lange anhalten.
Nach Absetzen der Eisentabletten kann der schwarze Stuhlgang noch für einige Wochen anhalten, danach sollte sich die Farbe des Stuhls wieder normalisieren.
Lebensmittelfarbe ist ein chemisch hergestellter Stoff, der tendenziell schlecht verdaulich ist und daher den Stuhlgang in den verschiedensten Farben einfärben kann.
Insbesondere dunkle Farben wie schwarz, lila, blau und grün können den Stuhlgang dunkel färben und so zu schwarzem Stuhlgang führen. Meistens ist der Stuhlgang ein bis zwei Tage nach der Aufnahme der Lebensmittelfarbe schwarz. Die Symptomatik kann für einige Tage anhalten und sollte danach vollständig verschwinden.
Dieser Artikel könnte Sie auch interessieren: Grüner Durchfall, Grüner Stuhlgang
Rotwein enthält besonders viele dunkle Farbstoffe, die bei der Verdauung nicht in den Körper aufgenommen werden.
Gerade bei regelmäßigem Rotweinkonsum oder großen Mengen von Rotwein können sich diese Farbstoffe ansammeln und so auch den Stuhlgang verfärben. Normalerweise sollte der Stuhlgang nicht von ein oder zwei Gläsern Rotwein schwarz werden. Bei einer größeren Mengen Rotwein und damit einer entsprechenden Menge des dunklen Farbstoffs kann der Stuhlgang vorrübergehend dunkel bis schwarz gefärbt sein. Nach einigen Tagen sollte sich die Farbe des Stuhlgangs wieder normalisieren.
Diese Themen könnten Sie auch interessieren:
Blutungen im Magen-Darm-Trakt können sich durch rote, dunkle oder schwarze Auflagerungen auf den Stuhl bis hin zu einer vollständigen Einfärbung präsentieren.
Dabei unterscheidet man zwischen frischen Blutungen, die in den letzten Abschnitten des Darms auftreten, und sich durch hellrote Blutauflagerungen äußern. Dagegen wird Blut vor allem dann dunkel, wenn es bereits geronnen ist. Wird das Blut durch die Magensäure verdaut, kann es sich schwarz Färben. Daher sind ein schwarzer Stuhlgang und schwarze Auflagerungen auf dem Stuhl verdächtig für eine Blutung im Magen oder der Speiseröhre.
Weitere Informationen zu diesem Thema:
Schmerzmittel, insbesondere die nicht-steroidalen Antirheumatika, wie Ibuprofen, Diclofenac und ASS (Aspirin®) haben neben ihrer schmerzstillenden Funktion auch weitere Wirkungen im Körper. Sie sind fiebersenkend, leicht blutverdünnend (vor allem Aspirin) aber hemmen auch die Bildung des schützenden Magenschleims. Hierdurch kann die Säure die Magenschleimhaut schädigen.
Die Kombination aus der Schädigung der Magenschleimhaut und der leichten Blutverdünnung führen gelegentlich zu Magengeschwüren und Magenblutungen. So kann der schwarze Stuhlgang entstehen. Zur Vorbeugung der Blutung werden die Schmerzmittel, wenn sie über einen längeren Zeitraum eingenommen werden müssen, mit magenschonenden Tabletten kombiniert. Diese sorgen für eine verminderte Säureproduktion und stellen somit einen Magenschutz dar.
Mehr hierzu:
Antibiotika haben einen besonderen Einfluss auf den Verdauungstrakt. Die Wirkstoffe sind speziell gegen Bakterien gerichtet. Dabei greifen sie nicht nur die Krankheitserreger an, gegen die sie eingenommen werden. Stattdessen werden auch die Darmbakterien, die eine tragende Rolle in der Verdauung spielen, von den Antibiotika angegriffen, wodurch sich die Zusammensetzung des sogenannten Mikrobioms (gesamte Menge an Bakterien im Verdauungstrakt) verändert.
Dieser Eingriff in die Bakterien des Darms kann große Veränderungen des Stuhlgangs mit sich bringen. Häufig kommt es zu Durchfällen oder auch Verstopfungen. Die Antibiotikaeinnahme geht zudem häufig mit Bauchschmerzen, zum Teil auch Übelkeit, Erbrechen und Blähungen einher. Nicht selten verändert sich auch die Farbe des Stuhlgangs, oftmals wird der Stuhlgang gelblich oder grün, die grüne Färbung kann jedoch auch zu einem sehr dunklen Farbton bis hin zum schwarzen Stuhlgang werden.
Wichtig ist eine Abgrenzung der Ursache des schwarzen Stuhlgangs zwischen Darmblutung und der Nebenwirkung einer antibiotischen Therapie. In der Regel verschwindet die schwarze Färbung des Stuhlgangs einige Tage nach dem Absetzen der antibiotischen Therapie. Es kann allerdings auch zu einer Entzündung des Darms durch das Antibiotikum kommen, bei der ebenfalls Blutungen entstehen. Bei Schmerzen und dem Verdacht hieruaf sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen.
Lesen Sie auch unser Thema:
Schwarzer Stuhlgang gilt nicht als Nebenwirkung der Pille, daher sollte man in der Regel keinen Zusammenhang zwischen der Verfärbung des Stuhlgangs und dem Medikament verursachen.
Tritt der Stuhlgang gehäuft unmittelbar nach der Einnahme der Pille auf, sollte an eine Unverträglichkeit auf Substanzen in der Pille gedacht werden. Dies kann unter Umständen dazu führen, dass die Pille nicht ihre Wirkung entfalten kann. Auch wenn Durchfälle unmittelbar auf die Pille folgen, muss man damit rechnen, dass der Wirkstoff nicht vollständig in den Körper aufgenommen werden kann, sodass kein ausreichender Verhütungsschutz besteht.
Ähnliche Themen, die Sie interessieren könnten:
Schwarzer Stuhlgang kann grundsätzlich ein Hinweis auf Krebs und Tumore (gutartig wie bösartig) sein.
Der schwarze Stuhlgang entsteht auch bei Tumorleiden vor allem durch geronnenes und verdautes Blut. In der Regel liegt die Quelle der Blutung in der Speiseröhre oder dem Magen. Daher kann schwarzer Stuhlgang auch auf Speiseröhrenkrebs oder Magenkrebs hindeuten. Grundsätzlich sollten die Speiseröhre und der Magen bei schwarzem Stuhlgang auf Blutungsquellen untersucht werden. Dabei kann auch eine Biopsie (Gewebeprobe) entnommen werden, mithilfe derer man Krebszellen identifizieren kann.
Diese Themen könnten Sie ebenfalls interessieren:
Bei schwarzem Stuhlgang ist zunächst die Anamnese (Arzt-Patienten-Gespräch) richtungsweisend. Dabei sollte der Arzt erfragen, ob der schwarze Stuhlgang beispielsweise durch die Nahrung entstanden sein kann.
Andernfalls sollte eine körperliche Untersuchung des Bauches erfolgen. Zudem sollte ein Ultraschall durchgeführt werden. Auch Blutuntersuchungen im Labor können Hinweise auf die Ursache der Erkrankung geben.
Außerdem kann eine Magenspiegelung durchgeführt werden, bei der eine Kamera durch die Speiseröhre in den Magen eingeführt wird. So kann eine Blutungsquelle identifiziert und eventuell direkt behandelt werden.
Weitere Informationen zu diesem Thema:
Schwarzer Stuhlgang ist in den meisten Fällen krankheitsverdächtig.
Vor allem dann, wenn es sich um den typischen Teerstuhl handelt, der durch geronnenes und oxidiertes Blut im Stuhl entsteht. Dies macht sich meist nicht nur durch die auffällige Färbung bemerkbar. Zudem kommt es meist zu einem deutlich strengen Geruch des Stuhlgangs. Auch wenn der Stuhlgang selbst nicht vollständig schwarz ist, sondern nur schwarze Auflagerungen auf dem Stuhl bestehen, ist dies bereits Krankheitsverdächtig.
Schwarzer Stuhlgang, der nicht auf veränderte Essgewohnheiten oder die Aufnahme von dunklen Nahrungsmitteln zurückzuführen ist, kann tendenziell immer krankhaft sein. Gelegentlich wird der schwarze Stuhlgang durch Medikamente, die besonders eisen- oder kohlehaltig sind, verursacht. Werden solche Medikamente jedoch nicht eingenommen, sollte man bei schwarzem Stuhlgang von einer krankhaften Ursache ausgehen. Insbesondere dann, wenn Faktoren vorliegen, die die Entstehung von Blutungen im Magen und in der Speiseröhre begünstigen können. Dazu zählen die Einnahme von Schmerzmitteln ebenso wie eine Therapie mit Blutverdünnern. Treten zusätzlich zum schwarzen Stuhlgang weitere Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung oder auch allgemeine Symptome wie Gewichtsabnahme, Leistungsschwäche, Müdigkeit etc. auf, ist der schwarze Stuhlgang ebenfalls krankheitsverdächtig.
Durchfall ist ein sehr allgemeines Symptom des Magen-Darm-Traktes.
Typischerweise kommt es dabei zu vermehrtem Stuhlgang (mindestens dreimal täglich) sowie einer weichen bis zu einer flüssigen Konsistenz. Zudem kann der Stuhlgang verfärbt sein. Durchfall kann sowohl durch bestimmte Nahrungsmittel als auch durch Medikamente hervorgerufen werden. Auch Infektionen des Verdauungstraktes können den Durchfall hervorrufen. Bei schwarzem Stuhlgang im Zusammenhang mit Durchfall sollte man an chronisch entzündliche Erkrankungen denken, diese verursachen oftmals flüssige Stühle und können zudem zu Blutungen führen, die den Stuhlgang schwarz färben.
Lesen Sie auch:
Blähungen basieren meist auf einem Ungleichgewicht der Verdauungsbakterien des Darms.
Wird dieses sogenannte Mikrobiom durch äußere Einflüsse in seiner Zusammensetzung verändert, kann sich dies auf die Funktion der Bakterien auswirken. Dadurch produzieren die Darmbakterien vermehrt Gase, die sich in Form eines aufgeblähten Darms bemerkbar machen. Durch die Blähungen kann die vermehrte Luft aus dem Darm wieder entweichen. Oftmals treten Blähungen und schwarzer Stuhlgang bei Antibiotikatherapie oder der Einnahme von Eisentabletten auf.
Lesen Sie auch:
Bauchschmerzen sind ein sehr unspezifisches Symptom, welches nicht zwangsläufig auf den Verdauungstrakt zurückzuführen ist. Jedoch muss man im Zusammenhang mit schwarzem Stuhlgang an eine Ursache im Magen-Darm-Trakt denken.
Bauchschmerzen können vor allem durch Medikamente wie Eisentabletten ausgelöst werden, die den Stuhlgang zudem schwarz färben. Jedoch können auch Blutungsquellen wie beispielsweise ein Magengeschwür zu schwarzem Stuhlgang und Bauchschmerzen führen. Häufig sind die Bauchschmerzen in diesem Fall abhängig von der Nahrungsaufnahme.
Verstopfungen treten dann auf, wenn im Stuhlgang nicht genügend Flüssigkeit vorhanden ist. Dies verfestigt den Stuhlgang und macht so eine Entleerung des Darms besonders schwer.
Verstopfungen können jedoch auch durch Hindernisse im Darm hervorgerufen werden. Kommt es beispielsweise zu einem Tumor im Darmbereich, kann der Stuhlgang nicht mehr zum Ende des Darms transportiert werden und es kommt zur Verstopfung. Bei Verstopfungen wird der Darm stark gereizt, sodass die dunkle oder schwarze Färbung des Stuhlgangs hervorgerufen werden kann.
Das könnte Sie ebenfalls interessieren:
Ist der schwarze Stuhlgang auf eine Blutung zurückzuführen, ist diese in den meisten Fällen behandlungsbedürftig. Dabei sollte zum einen die Blutungsquelle gestillt werden. Dies kann sowohl medikamentös als auch interventionell geschehen. Oftmals kann bei der Diagnostik und damit der Entdeckung der Blutungsquelle bei der Endoskopie die Blutung behandelt werden. Auch Begleitsymptome wie beispielsweise eine Blutarmut und ein Eisenmangel aufgrund der Blutungen müssen behandelt werden. Meist reichen dazu Eisentabletten aus, bei starkem Blutverlust kann jedoch eine Bluttransfusion notwendig werden.
Wird der Stuhlgang durch chronische Erkrankungen wie die chronisch entzündlichen Darmerkrankungen oder einen Tumor hervorgerufen, muss ebenfalls eine Therapie erfolgen. Die Behandlung einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa ist meist eine Langzeittherapie. Tumore (sowohl gut- als auch bösartig) können chirurgisch behandelt werden, gegebenenfalls muss eine weitere onkologische Therapie mit Gabe von Chemotherapeutika erfolgen.
Wird der schwarze Stuhlgang durch Infektionserkrankungen hervorgerufen, wird die Entscheidung zur Therapie aufgrund der Schwere der Symptome getroffen. Bei leichter Symptomatik ist keine Therapie notwendig, bei schweren Symptomen wie einer deutlichen Entwässerung sollte eine ausreichende Flüssigkeitsgabe erfolgen. Gegebenenfalls sind Antibiotika gegen Bakterien, die die Infektion ausgelöst haben, notwendig. Wobei diese wiederum weitere Beschwerden hervorrufen können.
Weitere Informationen zu diesem Thema:
Die Dauer und Prognose des schwarzen Stuhlgangs sind je nach Ursache der Beschwerden sehr unterschiedlich.
Harmlose Ursachen wie die Aufnahme des Farbstoffs über die Nahrung oder auch die Färbung durch Medikamente haben eine sehr gute Prognose, zudem verschwinden die Beschwerden nach einigen Tagen (bei Medikamenten einige Tage nach Absetzen) wieder. Auch Infektionserkrankungen verändern den Stuhlgang meist nur für einige Tage.
Chronische Erkrankungen dagegen haben lang andauernde schwarze Stuhlgänge zur Folge, die ohne Therapie oftmals nicht verschwinden oder häufig wiederkehren. Bei schweren Erkrankungen wie Tumorleiden oder ernsthaften Organfehlfunktionen können Lebensqualität und eventuell auch Lebensdauer negativ beeinflusst werden.
Schwarzer Stuhlgang beim Baby kann sowohl normal als auch sehr besorgniserregend sein.
Grundsätzlich ist der erste Stuhlgang des Neugeborenen schwarz. Die Färbung entsteht aufgrund des hohen Fruchtwasseranteils, der in diesem Stuhlgang enthalten ist. Wegen seiner Farbe wird der erste Stuhlgang des Babys auch Kindspech genannt. Bleibt dieser Stuhlgang dagegen aus, sollte das Kind auf Fehlbildungen oder andere Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt untersucht werden.
Nach den ersten Tagen der Neugeborenenperiode sollte schwarzer Stuhlgang beim Baby nicht mehr auftreten. Generell kann der Stuhlgang von Babys viele Farben annehmen, so ist auch eine sehr dunkle Färbung des Stuhlgangs nicht ungewöhnlich. Eine tiefschwarze Färbung mit auffälligem Geruch dagegen ist auch bei Babys nicht normal und sollte daher untersucht werden.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema:
Bei Kindern tritt schwarzer Stuhlgang in der Regel nicht auf. Jedoch kann er beispielsweise durch veränderte Essgewohnheiten oder sehr dunkel gefärbte Nahrungsmittel hervorgerufen werden. Wenn der schwarze Stuhlgang nach ein bis zwei Tagen nicht mehr besteht, gibt es meist keinen Grund zu Sorge.
Die häufigste Ursache für einen dunklen bis schwarzen Stuhlgang bei Kindern sind Magen-Darm-Infektionen. Diese können neben Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auch schwarzen Stuhlgang hervorrufen.