Therapie des Morbus Crohn

Das Ziel der Morbus Crohn-Therapie ist es, die Schübe zu verringern und die Symptome zu lindern. Die Therapie der Schübe orientiert sich am Schweregrad. Eine Heilungmöglichkeit des Morbus Crohn gibt es bis heute nicht. Bei optimaler Therapieeinstellung ist die Lebenserwartung bei Morbus Crohn jedoch kaum bis gar nicht eingeschränkt.

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Therapie der Morbus Crohn-Schübe

Morbus Crohn ist eine chronisch entzündliche Erkrankung, die schubweise verläuft. Beschwerdefreie Phasen wechseln sich ab mit akuten Krankheitsschüben. Im akuten Schub ist die Krankheit aktiv und Abschnitte des Magen-Darm-Traktes sind entzündet. Ein akuter Schub sollte immer ärztlich begleitet werden, um die Entzündung möglichst schnell einzudämmen.

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Die Therapie findet auf mehreren Ebenen statt. Neben der medikamentösen Therapie muss auch die Ernährung angepasst werden. Ziel der medikamentösen Therapie ist die Linderung von Symptomen wie Schmerzen und Krämpfen sowie die Eindämmung der Entzündung.

Die Schübe werden nach dem CDAI (Crohns Disease Activity Index) eingeteilt (die hintere Zahl gibt den jeweiligen Wertungsfaktor an):

  • Anzahl der weichen Stühle in der letzten Woche x2
  • Schweregrad der Bauchschmerzen x5
  • Allgemeinbefinden über 1 Woche x7
  • Andere Morbus Crohn-assoziierte Symptome x20
  • Symptomatische Durchfallbehandlung in der letzen Woche x20
  • Tastbare Resistenz / Widerstand im Abdomen x10
  • Hämatokrit (Anteil der roten Blutkörperchen zum Flüssigkeitsanteil im Blut) x6
  • Gewicht (1- (Gewicht/Standardgew.)) x10

Ab einem CDAI > 150 handelt sich es um einen Schub, der behandelt werden sollte.
Die Therapie des akuten Schubs (CDAI >150), bei dem nur der Dünndarm betroffen ist, besteht in der Gabe von Steroiden (z.B. Prednisolon).
Als unerwünschte Wirkungen, neben der gewünschten Immunsuppression, treten u. a. Diabetes mellitus und erhöhte Glucosespiegel im Blut auf.

Wenn es bei einem akuten Schub zu einer Beteiligung des Dickdarms kommt, werden Steroide plus Salazosulfapyridin (SASP) oder 5-Aminosalicylsäure (5-ASA = Mesalazin) gegeben. SASP und 5-ASA wirken hemmend auf entzündliche Prozesse.

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Bei einem schwachen Schub kann die Gabe von Mesalazin ausreichen. Das Medikament wirkt lokal im Darm und hemmt dort die Entzündung.

Bei einem ausgeprägteren Schub reicht Mesalazin nicht aus und die Gabe von Cortison ist nötig. Es gibt verschiedene Darreichungsformen von Cortison. Als Erstes gibt man Cortison nur lokal, sodass der Wirkstoff direkt an der Darmschleimhaut wirkt. Das gelingt zum Beispiel über speziell beschichtete Tabletten, die geschluckt werden und sich erst nach Passage des Dünndarms auflösen. Auch kortisonhaltige Einläufe und Schaum-Präparate (Budensonid®-Schaum), die von rektal aus eingeführt werden, wirken nur lokal und erreichen hauptsächlich den Dickdarm. Reicht die lokale Gabe von Cortison nicht aus, muss Cortison systemisch (Prednisolon), also über die Blutbahn gegeben werden und erreicht so den gesamten Körper. Die systemische Cortisontherapie ist in den meisten Fällen ausreichend.

Als letzte Steigerung kann die Therapie noch um Immunsuppressiva, also Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken, ergänzt werden. Beispiele für Immunsuppressiva sind: Humira®, Azathioprin und Methotrexat (MTX).

Was die Ernährung betrifft, so ist eine ausreichende Wasserzufuhr sehr wichtig, da der Körper während eines akuten Schubes durch den Durchfall viel Wasser verliert. Außerdem ist eine gute Kalorienzufuhr wichtig, da der Körper die Energie zur Regeneration braucht. Diese sollte über gut bekömmliche Lebensmittel zugeführt werden, um den Magen-Darm-Trakt nicht zusätzlich zu belasten. Beispiele sind Weißbrot und pürierte Gemüsesuppen.

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Therapiemöglichkeiten bei Morbus Crohn

Aufgetretene Fisteln beim Morbus Crohn werden medikamentös durch die Gabe von Antibiotika (Metronidazol) therapiert. Im ersten Drittel einer Schwangerschaft und in der Stillzeit ist die Gabe kontraindiziert.
Bei Versagen dieser Therapie muss das Problem chirurgisch angegangen werden. Exantheme (Hautausschläge), Übelkeit und Erbrechen können als Nebenwirkungen auftreten.

Durchfälle werden in der Regel mit Loperamid behandelt, wobei darauf geachtet werden muss, dass keine Verstopfung (Obstipation) entsteht.
Der Wirkstoff Loperamid hemmt die Darmbewegungen (Peristaltik), die Stuhlfrequenz und erhöht die Aufnahme (Resorption) von Wasser und Elektrolyten.

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Es werden auch Vitamine, Spurenelemente und Flüssigkeit zusätzlich gegeben, damit keine Mangelsituationen entstehen können.

Wenn ein operativer Eingriff die einzige Therapiemöglichkeit des Morbus Crohn bleibt, liegt meistens ein Verschluss des Darms (Ileus) vor, der die Passage von Stuhl behindert. Bei Perforation, also Darmwanddurchbruch, oder Eiteransammlung innerhalb des Bauchraums muss ebenso dringlich operiert werden. Die Strategie der operativen Therapie ist, einen möglichst großen Teil des Darms zu erhalten, also so wenig Darm wie möglich zu entfernen.

Im Falle einer Unterernährung und eines reduzierten Allgemeinzustands sollte über eine Sondenernährung nachgedacht werden.

Medikamentengabe bei Morbus Crohn

Bei der Crohn-Therapie und Prophylaxe kommen verschiedene Medikamentengruppen zum Einsatz (Lesen Sie hierzu auch: Medikamente gegen Morbus Crohn). Eine wichtige Gruppe sind die Glukokortikoide, die auch als Kortison-Präparate bezeichnet werden. Man unterscheidet systemische und topisch, also nur lokal wirksame Kortison-Präparate.

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Daneben gibt es noch die Gruppe der Salicylate. Die Wirkstoffe Sulfasalazin und Mesalazin sind zum Beispiel in Medikamenten mit den Handelsnamen Sulfasalazin HEXAL®, Pentasa® oder Asacolitin® enthalten.

Zur Medikamentengruppe der Immunsuppressiva gehören die Zytostatika Azathioprin und Methotrexat und die künstlich hergestellten Antikörper wie Infliximab oder Adalimumab, die auch als Biologicals bezeichnet werde.

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Cortisongabe bei Morbus Crohn

Die Therapie mit Cortison ist fester Bestandteil der Morbus Crohn Behandlung. Neben Cortison spricht man in der Medizin häufig auch von Steroiden oder Glukokortikoiden/ Kortikoiden. Bei allen Bezeichnungen meint man den Wirkstoff Cortison.

Cortison ist nicht nur ein Medikament, sondern auch ein Botenstoff (Hormon), das der Körper selbst herstellt und zwar in der Nebenniere. Man kann Cortison künstlich herstellen und als Medikament einsetzen. Kortison ist also körpereigenes Hormon und Medikament zugleich. Als Medikament eingesetzt benutzt man deutlich höherer Dosierung, als normalerweise im Körper vorkommen.

Cortison hat viele Wirkungen. Hauptwirkung ist die Unterdrückung des Immunsystems. Dies ist bei einem akuten Schub des Morbus Crohns nützlich, da das Medikament durch Hemmung des Immunsystems die Entzündung eindämmt. Außerdem wirkt Cortison auf den Stoffwechsel, Knochen und Muskeln.

Man bezeichnet Cortison auch als Stresshormon, weil es in Stresssituationen die Energiereserven aktiviert und den Blutzuckerspiegel erhöht.

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Beispiele für Cortison-Präparate sind die Wirkstoffe Prednisolon (Prednison®, Decortin® H) und Budesonid (Budenofalk®, Entocort®).

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Wichtig zu wissen ist, das Cortison immer ausgeschlichen werden muss. Das bedeutet, dass Cortison nicht abrupt abgesetzt werden darf, sondern, dass täglich immer kleiner werdende Mengen von Cortison eingenommen werden. Nur so hat der Körper Zeit seine eigene Cortisonproduktion wieder hochzufahren.

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Biologicals bei Morbus Crohn

Humira® ist der Handelsname des Medikamentes mit dem Wirkstoff Adalimumab und zählt zu den sogenannten Biologicals. Adalimumab ist ein künstlich hergestellter Antikörper, der sehr spezifisch in das Immunsystem eingreift. Antikörper kommen auch so im gesunden Immunsystem vor. Sie sind kleine Y-förmige Körperchen, die von Immunzellen produziert werden und der Markierung von Krankheitserregern dienen. Der Antikörper hemmt den Entzündungsbotenstoff TNF-alpha (Tumor-Nekrosefaktor-alpha), welcher bei Morbus Crohn vermehrt in der Darmwand gebildet wird. Der Botenstoff wird von Humira® sozusagen abgefangen und kann das Immunsystem nicht mehr anheizen. Die Entzündungsreaktion bei Morbus Crohn wird gedämpft und der Darm kann sich erholen.

Humira® muss kühl gelagert und unter die Haut, z.B am Bauch, gespritzt werden. Zu Therapiebeginn wird in den ersten 2 Wochen eine höhere Dosis benötigt, danach genügt es dann wenn alle 14 Tage gespritzt wird. Mögliche Nebenwirkungen sind akute allergische Reaktionen, Reizungen der Einstichstelle, Hautveränderungen, Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen. Leider greift Humira® nicht nur im Darm ein, wo die Wirkung erwünscht ist, sondern im Immunsystem des gesamten Körpers. So kann Humira® die Abwehr des Immunsystems gegen Krankheitserreger schwächen, was zum Beispiel zu einer erhöhten Erkältungsanfälligkeit führt. Auch die Abwehr gegen körpereigene Krebszellen kann geschwächt werden. Ein erhöhtes Krebsrisiko durch Humira® kann nach aktuellem Forschungsstand nicht ausgeschlossen werden.

Spritzentherapie bei Morbus Crohn

Die Gabe von Spritzen kann bei Morbus Crohn in folgenden Situationen nötig sein:
Entwickeln Crohn-Patienten eine Vitamin-B12-Mangel bedingte Blutarmut, muss Vitamin B12 ersetzt werden. Das gelingt am besten durch Spritzen in das Fettgewebe direkt unter der Haut (subkutane Spritzen), durch Spritzen in einen Muskel (intramuskuläre Spritzen) oder direkt durch Spritzen in die Blutbahn (intravenöse Spritzen). So wird der Darm, über den Vitamin-B12 normalerweise aufgenommen wird, umgangen.

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Im Rahmen der Therapie eines Schubes kommen verschieden Medikamente zum Einsatz, die ebenfalls als Spritze gegeben werden. Dazu zählen: MTX, das wöchentlich unter die Haut gespritzt wird, die künstlich hergestellte Antikörper Adalimumab (Humira®), Infliximab (Remicade®) und Ustekinumab (Stelara®), die vom Patienten selbst als Spritzen unter die Haut oder vom Arzt als Infusionen gegeben werden können.

Infusionstherapie bei Morbus Crohn

Als Infusion bezeichnet man die Gabe von größeren Flüssigkeitsmengen in den Körper. Die Flüssigkeit wird direkt in den Blutkreislauf gegeben. Dazu muss eine Venenverweilkanüle, also ein Zugang in eine periphere Vene, z.B. in der Armbeuge oder am Unterarm gelegt werden. An diesen Zugang wird über einen Plastikschlauch der Infusionsbeutel mit der Flüssigkeit angeschlossen. Auch die Infusion über eine zentrale Vene, z.B. am Hals ist möglich.

Die Infusion kann der reinen Flüssigkeitsgabe oder auch der Gabe von bestimmten Elektrolyten, Nährstoffen oder Medikamenten dienen. Medikamente die im Rahmen der Crohn-Therapie als Infusion gegeben werden können, sind die Folgenden:

1. Antikörper wie Adalimumab, Infliximab und Vedolizumab. Diese Wirkstoffe sind in den Medikamenten mit den Namen Humira®, Remicade® und Entyvio® enthalten.

2. Immunsuppressiva wie Methotrexat. Der Wirkstoff Methotrexat ist in zum Beispiel in Medikamenten mit den Namen MTX®, Lanatrel® und Metex® enthalten.

Ernährung bei Morbus Crohn

Es gibt keine spezifischen Richtlinien für die Ernährung bei Morbus Crohn. Eine individuell abgestimmte Ernährung kann das Wohlbefinden aber deutlich verbessern.

Wichtig zu wissen ist, dass Lebensmittel während beschwerdefreier Zeiten anders vertragen werden als während eines akuten Schubes. Im akuten Schub, wenn die Darmschleimhaut entzündet ist und es zu dauerhaften Durchfällen kommt, sollte auf Ballaststoffe und zu viel Fett verzichtet werden. Ballaststoffe sind pflanzliche Nahrungsbestandteile, die im Dünndarm nicht verdaut werden können. Ballaststoffreich sind Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte, wie Bohnen, Erbsen oder Linsen. Außerdem sollten starke Reize wie fettig, scharf, süß, sauer, sehr heiß oder sehr kalt vermieden werden.

Da der Körper durch den Durchfall sehr viel Wasser verliert ist eine ausreichende Trinkmenge wichtig. Dazu eignen sich am besten stilles Wasser und Kräutertees. Ungünstig sind süße Säfte, Kohlensäure, Kaffee, Schwarzer Tee und Alkohol. Es kann auch auf hochkalorische Trinknahrung zurückgegriffen werden, falls die Energie- und Nährstoffversorgung über die eingeschränkte Nahrungsaufnahme im Schub nicht ausreicht. Eine andere Option ist die Ernährung über einen Zugang im Blutgefäß, um den Darm zu entlasten. Das bezeichnet man als parenterale Ernährung.

In der Remissionsphase, also der Erholungsphase nach einem Krankheitsschub, hingegen sind Ballaststoffe zu empfehlen. Zum Beispiel: fein gemahlene Vollkornprodukte, Obst und Gemüse in pürierter Form, gekochtes oder gedünstetes Gemüse, Haferflocken und Reis. Schlechter vertragen werden von den meisten Betroffenen: Bananen, Süßigkeiten, Hefegebäck, Weizen, Mais und Eier. Insgesamt sollte die Ernährung, aus Angst vor Unverträglichkeit, nicht zu einseitig sein. Kommt es auf Grund der schlechten Nährstoffaufnahme durch den geschädigten Darm zu Mangelzuständen, müssen diese Stoffe ersetzt werden. Dazu gehören zum Beispiel bestimmte Vitamine, Zink, Calcium oder Eiweiß. Ein solcher Mangel kann auch bestehen, wenn eine Person optisch gut ernährt ist. Eine Kontrolle durch einen Arzt ist also wichtig.

Außerdem empfiehlt sich eine Diagnostik zu Unverträglichkeiten und Allergien, um den Darm nicht zusätzlich zu belasten. Ca. 30% der Crohn-Patienten leiden zum Beispiel an einer Laktoseintoleranz. Das bedeutet, dass ihnen ein Enzym fehlt, das Laktose abbaut. Diese Menschen sollten auf laktosefreie Milchprodukte zurückgreifen.

Neben der Ernährung spielt Nikotin eine überaus bedeutende Rolle. Studien zeigen, dass sich ein Rauchverzicht positiv auf den Krankheitsverlauf auswirkt. Es kommt zu weniger Schüben und die Medikamente können besser wirken. Außerdem kann sich auch Sport, Bewegung und ein guter Umgang mit Stress positiv auswirken.

Operation bei Morbus Crohn

Beim Morbus Crohn wird immer zuerst versucht, rein konservativ zu behandeln. Es gibt aber Situationen, in denen eine Operation bei Morbus Crohn dringen notwendig ist. Dazu zählen folgende 3 Situationen: ein Verschluss des Darms, eine Abszessbildung (ein Abszess ist eine abgekapselte Entzündung, also ein mit Eiter gefüllter Hohlraum) und die Perforation, also ein Durchbruch des Darms. Bei einer Perforation kann Darminhalt in die Bauchhöhle gelangen, was sehr gefährlich ist, da dies zu einer lebensgefährlichen Entzündung (akutes Abdomen) führen kann. Diese Komplikationen der Erkrankung können mit einer Operation abgewendet werden.

Die Heilung der Erkrankung an sich ist aber auch mit einer Operation nicht möglich. Eine weitere Komplikation, die gelegentlich operiert wird, ist die Fistel. Mit der Entscheidung zur Operation ist man aber sehr zurückhaltend, da die Erfolgsaussichten oft nicht so gut sind. Die Abheilung nach Operation ist bei Morbus-Crohn-Patienten sehr langwierig und bringt häufig Komplikationen mit sich.

Homöopathie bei Morbus Crohn

Die Naturheilkunde zählt zur Komplementärmedizin, ist also keine alleinstehende Alternative, sondern eine gute Ergänzung zur Schulmedizin. Präparate die zusätzlich eingenommen werden, müssen, auch wenn sie rein pflanzlich und frei verkäuflich sind, immer mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden, da Wechselwirkungen mit den verordneten Medikamenten möglich sind. Pflanzliche Präparate, die von Crohn-Patienten eingesetzt werden, sind zum Beispiel: Weihrauch, Myrrhe, Flohsamen, Wermut und Kamillenblüten.

Die Studienlage zu den einzelnen Pflanzenwirkstoffen ist leider nicht ausreichend. Oft wurden nur sehr wenige Patienten (Fallzahl<10) betrachtet.

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Traditionelle Chinesische Medizin und Morbus Crohn

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) zählt zur Komplementärmedizin, wird also ergänzend zur herkömmlichen Standardtherapie eingesetzt. Hinter der Sammelbezeichnung TCM stehen verschieden Methoden zur Diagnostik und Therapie von Erkrankungen. Grundlegend ist die Vorstellung, dass ein Ungleichgewicht der Kräfte ursächlich für Krankheit ist.

Zu den angewendeten Methoden zählen Massagetechniken, Wärmebehandlungen, Akupunktur und Meditations - und Bewegungsformen wie Chigong. Diese Methoden können auch bei Morbus Crohn Linderung bringen. Die Kosten dafür werden jedoch wie bei fast allen alternativ- und komplementärmedizinischen Verfahren nicht übernommen, da die Methoden nicht wissenschaftlich belegt sind.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 06.03.2012 - Letzte Änderung: 18.09.2024