Verstopfung beschreibt eine Entleerungsstörung des Darmes, Kennzeichen ist ausbleibender Stuhlgang. Es gibt verschiedene Therapien gegen eine Verstopfung von Hausmitteln über darmstimulierende Medikamente bis zu Operationen.
Die Therapie der Verstopfung umfasst sehr viele sehr unterschiedliche Maßnahmen, die je nach Ursache und Ausmaß der Verstopfung gegeneinander abgewogen werden müssen. Die letztendliche Therapie sollte daher stets mit dem Patienten abgesprochen werden und auf den individuellen Fall abgestimmt sein.
Was Sie auch interessieren könnte: Einlauf
Zum einen gibt es viele Hausmittel gegen Verstopfung. Dazu gehört vor allem ballaststoffreiche Nahrung, deren Einnahme auch als Vorbeugung einer Verstopfung dient. Wasser oder Fruchtsaft am Morgen führen bei vielen Menschen zu Stuhlgang, auch starker Kaffee kann bei Leuten, die ihn nicht regelmäßig konsumieren, Stuhlgang auslösen. Die gleiche Wirkung zeigen getrocknetes Obst (vor allem Pflaumen oder Feigen) und Sauerkraut. Auch eine Massage des Bauches kann helfen, wobei man beachten sollte, dass man entlang des natürlichen Dickdarmverlaufs massiert (also vom rechten Unterbauch bogenförmig zum linken). Außerdem regen regelmäßige Bewegung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr die Verdauung an.
Darüber hinaus können Quell- und Füllstoffe angewendet werden, wobei wichtig ist, dass diese immer mit genügend Wasser eingenommen werden, da sie sonst die Verstopfung noch verstärken können. Als Quellstoffe dienen zum Beispiel Leinsamen, Kleie und Flohsamen. Diese entfalten ihre Wirkung nicht akut, sondern über einen längeren Zeitraum hinweg und sollten vorsichtig dosiert werden, da sie sonst Blähungen auslösen können.
Dann gibt es noch osmotisch wirksame Abführmittel wie Macrogol oder Lactulose, die die Verstopfung dadurch behandeln, dass sie zum einen den Stuhl verflüssigen, der so leichter abgehen kann, und zum anderen selbst quellen, also eine Volumenzunahme erreichen, die zu einem Defäkationsreiz führt. Von anderen osmotischen Mitteln wie Glaubersalz oder Bittersalz wird abgeraten, da diese den Darm sehr schnell entleeren, was einen massiven plötzlichen Elektrolytverlust mit sich bringt.
Gleitmittel helfen vor allem dann gegen Verstopfung, wenn diese durch harte Kotballen im Enddarm zustande gekommen ist. Die meisten dieser Mittel enthalten Glyzerin und werden als Zäpfchen oder Klistiere verabreicht. Diese Behandlung eignet sich vor allem gut für Schwangere und Kinder.
Eine weitere Medikamentengruppe sind die darmstimulierenden Präparate wie Bisacodyl, Sennoside, Faulbaumrinde, Aloe oder Natriumpicosulfat. Diese sorgen dafür, dass die Nahrung im Darm schneller weitertransportiert wird und sie erhöhen zudem die Ausscheidung von Elektrolyten und Flüssigkeit in das Darminnere. Aus diesem Grund sind sie allerdings auch mit Vorsicht zu genießen, da sie schnell dazu führen können, dass der Elektrolythaushalt des Körpers aus dem Gleichgewicht gerät, wodurch sich schwere Komplikationen wie zum Beispiel Herzrhythmusstörungen ergeben können.
In seltenen Fällen ist eine Verstopfung nur noch durch eine Operation zu therapieren. Sie sollte jedoch nur dann zum Einsatz kommen, wenn alle anderen Behandlungsoptionen versucht wurden und fehlgeschlagen sind. Indikationen für eine Operation sind unter anderem der Morbus Crohn (eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung), wenn er mit Darmverengungen einhergeht, das Megacolon, Verlegungen des Darmlumens durch Tumoren oder Verwachsungen (Briden), die postoperativ entstehen können.
Lesen Sie auch den Artikel: Stuhlgang anregen.
Weitere Informationen zum Thema Therapie der Verstopfung finden Sie hier:
Alle Themen der Inneren Medizin finden Sie unter Innere Medizin A-Z.