Lactulose ist ein Medikament, das zum Abführen verwendet wird. Es ist ein synthetisches Disaccharid und vergrößert bei Einnahme das Darmvolumen. Durch die entstehenden Säuren regt Lactulose auch die Peristaltik an.
Lactulose ist ein Arzneimittel, das in Form eines Sirups zum Abführen angewendet wird.
Nicht angewendet werden darf der Lactulose-Sirup bei
Lactulose wird mit Wasser oder anderen Getränken (auch Kaffee oder Tee ist möglich) gemischt oder in Jogurt, Müsli oder Brei gerührt eingenommen. Die Einnahme ist unabhängig von Mahlzeiten.
Genügt zur Behandlung der individuellen Verstopfung eine einmalige Dosis pro Tag, so ist diese besonders morgens nach dem Frühstück empfehlenswert.
Die abführende Wirkung kann mitunter patientenabhängig erst nach 2 bis 10 Stunden eintreten, jedoch ist auch eine Dauer von 1 bis 2 Tagen möglich, bis der erste Stuhlgang eintritt.
Erfolgt vom Arzt keine individuelle Dosierung, so ist die Dosierung bei Verstopfung wie folgt:
Da die Verstopfung sich meist gerade zu Anfang der Therapie hartnäckig hält, ist anfangs eine höhere Dosierung notwendig, ehe ein Effekt eintritt. Nach 3 bis 4 Tagen kann diese Anfangsdosierung dann allmählich gesenkt werden.
Bei portokavaler Encephalopathie wird eine Erhöhung der Einnahme auf 3- bis 4-mal am Tag 7,5-15 ml des Sirups (entsprechend 5g bis 10g Lactulose) empfohlen. Anschließend wird die Dosis dann behutsam auf 3- bis 4-mal täglich 30-45 ml (entsprechend 20 bis 30 g) gesteigert.
Anwendungsdauer:
Das Ziel ist eine Entleerung von 2 bis 3 weichen Stühlen pro Tag. Und die zur Behanldung notwendige Einnahmedauer der Lactulose ist vom Arzt bzw. Apotheker individuell zu empfehlen.
Wenn Lactulose in zu großer Menge eingenommen wurde, so kann es zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfällen und einem Wasser- und Elektrolytverlust kommen. Diese Erscheinungsformen des Medikaments müssen eventuell dann mit anderen Medikamenten behandelt werden und gehören unter die Aufsicht eines Arztes. Dieser entscheidet dann über die zur Behandlung der Symptome notwendigen Maßnahmen.
Wird eine oder mehrere Einnahmen von Lactulose ausgelassen, so kann es zum Wirkungsverlust des Medikamentes kommen.
Es wird jedoch nicht empfohlen, die Einnahmemenge dann bei der nächsten Einnahme selbstständig zu erhöhen. Auch hier sollte der Arzt um Rat gefragt werden, sodass er die Therapie individuell wieder angleichen kann.
Folgende unerwünschte Arzneimittelwirkungen sind in Verbindung mit Lactulose bekannt:
Meist legen sich die anfänglichen Beschwerden bei fortgeführter Behandlung dann. Kommt es jedoch zu Durchfällen und dadurch bedingten Störungen im Wasser-/Elektrolythaushalt durch hohe Dosierung von Lactulose, so muss dies eventuell behandelt werden und muss daher einem Arzt vorgestellt werden.
Auch wenn andere der oben genannten Nebenwirkungen beobachtet werden, sollte der Arzt darüber informiert werden und über das weitere Vorgehen entscheiden (Absetzen, Dosisänderungen).
Vor Einnahme von Lactulose sollte mit dem behandelnden Arzt durchgesprochen werden, was sonst an Medikamenten (oder Nahrungsergänzungsmitteln) eingenommen wird.
Beispielsweise können einige entwässernde Mittel (Diuretika) und Kortikosteroude (Nebennierenrinden-Hormone) oder das pilzbekämpfende Mittel Amphotericin B den Kaliumverlust, der durch Lactulose bewirkt werden kann, noch weiter verstärken.
In diesem Fall ist dann die Wirksamkeit von herzwirksamen Glykosiden (z.B. Digitoxin) erhöht sein, sodass es zu Herzrhythmusstörungen kommen kann.
Bei jüngeren Kindern ist es möglich, dass eine vorliegende Fructoseintoleranz noch nicht festgestellt wurde und somit sollte vor der Therapie mit Lactulose eine Rücksprache mit dem Arzt erfolgen.
Es liegen keine bekannten schädigenden Einflüsse bei Einnahme von Lactulose während der Schwangerschaft oder Stillzeit vor. Somit ist eine Einnahme auch während dieser Zeit möglich.
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