Ursachen von Blähungen

Es gibt unterschiedliche Ursachn von Blähungen. In den meisten Fällen entstehen Blähungen aufgrund einer falschen Ernährung. Besonders der Verzehr von Kohl, Bohnen und Zwiebeln ist eine der Ursachen von Blähungen.

Ursachen von Blähungen

Blähungen und Medikamente

Auch einige Medikamente (z.B. Antibiotika, Medikamente in der Diabetes -Behandlung) können als Nebenwirkung Blähungen hervorrufen. Ist die Behandlung kurzzeitig, so verschwinden die Beschwerden bald nach Absetzen des Medikaments wieder.

Wichtig ist es auch bei dauerhafter Behandlung die Medikamente nicht abzusetzen sondern die als Nebenwirkung auftretenden Blähungen mit Hilfe rezeptfreier Medikamente zu behandeln.
Bei Patienten mit Laktosetoleranz kann auch Laktose als Trägersubstanz (wenn auch in geringem Anteil) in einem Medikament die Ursache sein.

Medikamenten-Gruppe: Wirkstoffe sind zum Beispiel Mittel gegen Infektionenwie Penicilline, Sulfonamide, Mittel zur Diabetesbehandlung wie Acarbose, Mittel gegen Übergewicht wie Orlistat und Mittel gegen Entzündungen und Rheuma wie Diclofenac.

Blähungen durch Allergien

Manchen Menschen vertragen bestimmte Nahrungsmittel wie z.B. Milch schlechter als andere, weil ihnen bestimmte Enzyme (z.B. das Enzym Laktase) fehlen. Diese Nahrungsmittel werden dadurch unzureichend abgebaut. Etwa eine Stunde nach dem Verzehr kann es zu Blähungen oder sogar Durchfall kommen. Beispiele für derartige Unverträglichkeiten sind:

1. Milchzucker-Unverträglichkeit (Laktose-Intoleranz): Unverträglichkeit von Milch; Joghurt und Käse werden meist gut vertragen.
2. Fruchtzucker-Unverträglichkeit (Fructoseintoleranz) : Blähungen treten nach dem Verzehr von süßem Obst (z.B. Birnen) oder Fruchtsäften auf Zöliakie/Sprue (Gluten-Unverträglichkeit):
3. Unverträglichkeit von Eiweißen (z.B. Gluten) in einheimischen Getreidearten (z.B. Weizen, Gerste, Dinkel).

Blähungen durch Laktoseintoleranz

Blähungen durch Laktoseintoleranz werden vor allem den Verzehr von Milchprodukte, wie Käse, Butter, Jogurt und Milch, hervorgerufen.
Patienten mit erworbener Laktoseintoleranz können die Situation zunächst nicht richtig einschätzen, da der bisherige Verzehr von laktosehaltigen Lebensmittel unproblematisch war. Kurze Zeit nach dem Essen von Milchprodukten beginnt bei diesen Patienten zunächst ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend, gefolgt von mäßigen bis starken Blähungen und Bauchkrämpfen. In schweren Verläufen kann es auch zu Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall kommen.

Lesen Sie hierzu auch den Artikel zum Thema Laktose.

Man sollte auf jeden Fall versuchen 7-10 Tage Milchprodukte wegzulassen. Wenn dies zu einer Besserung der Beschwerden führt, deutet dies auf eine Laktoseunverträglichkeit hin.

Lesen Sie mehr zu dem Thema: Aufgeblähter Magen

Blähungen durch Glutenunverträglichkeit

Etwas seltener aber schwerer zu diagnostizieren ist die Glutenunverträglichkeit. In zahlreichen Lebensmittel ist oft unbekannterweise Gluten enthalten und kann zu starken Blähungen und Bauchschmerzen aber auch zu Durchfällen führen. Auch hier kann man durch die Abstinenz zu diesen Lebensmittel schnell herausfinden, ob eine Unverträglichkeit vorhanden ist. Allerdings sollte man in diesem Fall einen Gastroenterologen aufsuchen, der durch entsprechende schnellwirkende Tests herausfinden kann, ob eine Glutenunverträglichkeit vorhanden ist.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Glutenunverträglichkeit

Blähungen durch Zuckerersatzstoffe

Weiterhin kann der Körper auf die Aufnahme von sogenannten Zuckerersatzstoffen mit erhöhter Darmgasbildung reagieren. Hier liegt ebenfalls oftmals eine allergische Reaktion zugrunde. Allerdings kann auch der gesunde Darm bei einer entsprechend hohen Aufnahme von Zuckerersatzstoffen mit starken Blähungen und sogar abführend reagieren. Sauerkraut, Knäckebrot und Sellerie können genauso blähend wirken, wie die übermäßige Zufuhr von Ballaststoffen. Vor allem der übermäßige Verzehr von Vollkornprodukten kann zu diesen Beschwerden führen, obwohl der eigentliche Genuss von Ballaststoffen als darmschützend angesehen wird.

Weitere Ursachen

Neben den eher harmlosen Ursachen für Blähungen gibt es auch noch einige schwerwiegende Erkrankungen, die bei der Ursachensuche ausgeschlossen werden sollten.

Zu nennen wären vor allem bösartige Veränderungen des Darms. Jede Änderung der Stuhlgewohnheiten (auch neu aufgetretene Blähungen), deren Ursache nicht bekannt ist, kann auch durch ein Kolonkarzinom ausgelöst werden. Wichtig ist hierbei die Durchführung einer Darmspiegelung, wenn keine richtungsweisende Ursache gefunden werden konnte.
Eine weitere Ursache von starken Blähungen können auch Pilze sein, die sich im Darm angesiedelt haben. Charakteristisch ist oftmals ein begleitender stark übelriechender Geruch. Hier kann im Labor eine Erregerbestimmung durchgeführt werden. Ob eine entsprechende Pilzbehandlung dann erfolgen soll, wird kontrovers diskutiert. Eine Behandlung ist teuer und langwierig und manchmal auch erfolglos. Oftmals sind Pilze im Darm nicht ungewöhnlich, machen aber auch keine Beschwerden. Zunächst müssen auch andere Ursachen für Blähungen ausgeschlossen werden, bevor man sich an eine Darmsanierung macht. Oftmals wird ein Darmbefall von Pilzen bei Patienten von Heilpraktikern in den Fokus der Behandlung gerückt, während die Schulmedizin eher kritisch diesem Thema gegenübersteht.

Blähungen bei Babys

Bei Babys entstehen Blähungen meist durch das Verschlucken von Luft während des Weinens, Trinkens oder der einfach nur der Atmung. Häufig führt die Luft im Magen-Darm-Trakt (Gastrointestinaltrakt) auch dazu, dass das Baby unter Völlegefühlen leidet, obwohl es noch nicht genug Milch getrunken hat.

Die Schmerzen oder das Unwohlsein äußert sich meist durch vermehrtes Weinen, einer Verweigerung des weiteren Trinkens oder durch schmerzverzerrte Gesichtszüge vorwiegend nach dem Trinken.

In der Regel hilft ein Bäuerchen nach dem Trinken sehr gut, die verschluckte Luft loszuwerden. Zudem ist das Stillen im Gegensatz zum Fläschchen-Geben viel bekömmlicher, da der Milchfluss langsamer und besser kontrollierbar ist und somit nicht so viel Luft verschluckt wird. Falls das Stillen nicht möglich ist, sollte das Baby möglichst in aufrechter Position gefüttert, die im Fläschchen eingeschlossene Luft entfernt, und nach dem Trinken ein Bäuerchen gemacht werden werden.

Sollte das Baby unter starken Blähungen leiden, die durch ein Bäuerchen nicht besser werden, können auch blähungshemmende Medikamente (z.B. Lefax für Babys) gegen die dann eventuell folgenden Koliken eingenommen werden. Dabei handelt es sich um einen Entschäumer, der die vielen kleinen Gasbläschen zu großen Gasblasen bindet, welche das Baby leichter aufstoßen kann. Auch können Kümmel-Fenchelöl-Salben oder Kümmelzäpfchen helfen, die Blähungen zu lindern.

Brot kann auch zu Blähungen beim Baby führen. Mehr zum Thema lesen Sie: Ab wann dürfen Babys Brot/Brotrinde essen?

Behandlung

Die Behandlung eines Blähbauch (Meteorismus) oder von vielen Darmgasabgängen (Flatulenzen) zielt zunächst auf eine ausgewogenere, gesunde Ernährung ab. Das bedeutet, dass blähende Speisen wie etwa Zwiebeln, Kohl, Hülsenfrüchte oder auch besonders fettiges, süßes, zu hastiges oder üppiges Essen sowie kohlensäurehaltige Getränke, Kaffee und Alkohol vermieden werden sollten. Ebenso können bestimmte Hausmittel wie Kümmel, Anis, Fenchel, Ingwer oder Artischockenblätter in Form von Tees oder Arzneimitteln ebenso wie eine entspannende Wärmflasche die Blähungen lindern.

Daneben hilft auch eine regelmäßige körperliche Betätigung und eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme gegen das Entstehen von Bauchkrämpfen oder das Unwohlsein durch Blähungen.

Oftmals können Blähungen auch durch Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie z.B. Laktoseintoleranz (Unverträglichkeit gegen Milchbestandtiele) oder eine Unverträglichkeit gegen Getreideeiweiße (Gluten), was als Zöliakie/Sprue bezeichnet wird, hervorgerufen werden. Liegt eine solche Erkrankung vor, sollten die blähenden Nahrungsmittel vermieden werden.

Gegen starke Blähungen und Schmerzen können sowohl krampflösende Schmerzmittel (Spasmolytika) wie das Buscopan (Butylscopalamin) eingenommen werden, welche die Darmmuskulatur entspannen. Zudem können entschäumende, also die Gasbläschen zerstörende Arzneimittel (Simeticon, Diumeticon) helfen, die Blähungen zu lindern.

Sollten die Blähungen durch die Einnahme von Medikamenten wie z.B. Antibiotika hervorgerufen worden sein, so empfiehlt es sich, die Darmflora durch gute Darmbakterien (Probiotika) wieder aufzubauen.

Ernährung

Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Entstehung sowie bei der Verhinderung von Blähungen.

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist die beste Maßnahme, Blähungen zu vermeiden. Zudem sollte viel Wert auf ruhiges Essen und gründliches Kauen gelegt werden. Stress, sowie die Nahrungsaufnahme unter Hektik verstärken die Entstehung von Blähungen. Ebenso empfiehlt es sich, während des Essens nicht zu viel zu sprechen, da ansonsten sehr viel Luft verschluckt wird. Auch können kohlensäurehaltige Getränke (wie z.B. Sprudel, Cola, Limonaden) sowie Kaffee oder alkoholische Getränke Blähungen hervorrufen und sollten mit Bedacht genossen werden. Zudem sollten künstliche Süßungsmittel wegen ihrer blähenden Wirkung vom Speiseplan gestrichen werden.

Wenn Sie ein Cola-Fan sind und ziemlich oft unter Blähungen zusammen mit Bauchschmerzen leiden, lesen Sie unser neues Thema: Bauchschmerzen durch (zu viel) Cola.

Lebensmittel

Es gibt Lebensmittel wie z.B. Kohlgemüse (Grünkohl, Rosenkohl etc.), Hülsenfrüchte (Erbsen, Bohnen, Linsen), Zwiebeln, Knoblauch, Lauch, Sellerie, fettreiche Käsesorten (>45% Fett), fettreiche Fleisch- und Fischgerichte, Vollkornprodukte und Müsli sowie unreifes Obst oder zu frisches Brot, welche als besonders blähend bekannt sind. Bei der Neigung zu vermehrter Gasbildung und der Entstehung von Blähungen sollten diese Lebensmittel je nach Schweregrad entweder ganz vermieden, oder aber in geringeren Mengen genossen werden.

Dagegen sind kohlenhydratreiche Lebensmittel wie z.B. Nudeln, Reis, Kartoffeln oder älteres Brot sehr leicht verdaulich. Allerdings ist das Empfinden dafür, was als besonders verträglich empfunden wird, von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 09.07.2011 - Letzte Änderung: 12.01.2023