Der Darmkrebs betrifft ca. 6% der Bevölkerung und stellt sowohl bei Frauen und Männern die zweithäufigste Krebsart dar. Das Dickdarmkarzinom ist ein bösartig entartetes, unkontrolliert wachsendes Geschwulst, das von den Zellen der Dickdarmschleimhaut hervorgeht. Als Ursachen für Dickdarmkrebs werden vor allem Ernährungsgewohnheiten diskutiert. Der Darmkrebs verursacht in den meisten Fällen erst spät Beschwerden, welche eher unspezifisch imponieren.
Englisch: colon cancer
Medizinisch: Kolorektales Karzinom
Diese häufig vorkommende Krebsart betrifft ca. 6% der Bevölkerung und stellt sowohl bei Frauen und Männern die zweithäufigste Krebsart dar. Das Dickdarmkarzinom ist ein bösartig entartetes, unkontrolliert wachsendes Geschwulst, das von den Zellen der Dickdarmschleimhaut hervorgeht.
Als Ursachen für Dickdarmkrebs werden vor allem Ernährungsgewohnheiten diskutiert. Der Darmkrebs verursacht in den meisten Fällen erst spät Beschwerden, welche eher unspezifisch imponieren.
Da der Tumor im Vergleich zu anderen Krebsarten langsam wächst, gibt er dem Betroffenen genug Zeit, um ihn mittels guter Vorsorge diagnostizieren und so frühzeitig bekämpfen zu können.
Alle hier gegebenen Informationen sind nur allgemeiner Natur, eine Tumortherapie gehört immer in die Hand eines erfahrenen Onkologen (Tumorspezialisten)!!!
Der Häufigkeitsgipfel des Darmkrebs liegt jenseits des 50. Lebensjahres, wobei Männer etwas häufiger erkranken als Frauen (ca. 60:40). In Deutschland erkranken ca. 49 von 100.000 Menschen pro Jahr und das Risiko zu erkranken steigt mit dem Alter stetig an.
6% der Bevölkerung ist vom Dickdarmkarzinom betroffen und ca. 2,5-3% der Bevölkerung versterben an dieser Krebserkrankung.
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Wie zahlreiche andere Krebsarten ist auch der Darmkrebs relativ lange stumm. Dieses lange Ausbleiben von Symptomen macht viele Krebsarten so gefährlich, da sie in frühen Stadien oftmals gut behandelt werden könnten, aber erst in späteren Stadien zu Symptomen führen und auffällig werden.
Zu Symptomen, die auf einen Darmkrebs hinweisen könnten, zählt unter anderem die Veränderung von Stuhlgewohnheiten. Dies kann sich beispielsweise als plötzlich häufig auftretende Verstopfungen (Obstipation) oder Durchfälle (Diarrhoe) oder den Wechsel aus beidem zeigen.
Ein weiteres mögliches Symptom ist die Beimischung von Blut zum Stuhl. Weiterhin können eine zunehmende Leistungsminderung, körperliche Schwäche, Gewichtsverlust und – meist erst in späten Stadien – Schmerzen ein Hinweis auf das Vorliegen von Darmkrebs sein. Keines der genannten Symptome ist allerdings spezifisch für Darmkrebs. Es gibt keine zuverlässigen Frühsymptome, dies macht die frühzeitige Diagnose ohne den Einsatz einer Darmspiegelung so schwierig.
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Für Darmkrebs gibt es – wie für viele andere Krebsarten auch – keine Frühsymptome. Gerade das macht sie oftmals so gefährlich. Denn gerade in frühen Stadien sind die meisten Krebsarten relativ gut behandelbar.
Was sie so tückisch macht ist vor allem, dass sie oftmals so spät auffallen, dass bereits ein fortgeschrittenes Stadium vorliegt, das zwar ebenfalls behandelt werden kann, jedoch eine schlechtere Prognose aufweist.
Spezifische Zeichen, die einen Darmkrebs erkennen lassen, gibt es also nicht. Es gibt lediglich Symptome, die als Hinweis auf einen Darmkrebs gewertet werden können. Hierzu zählt beispielsweise die Beimischung von Blut zum Stuhl.
Weiterhin können veränderte Stuhlgewohnheiten ein Hinweis sein. Beispielsweise als plötzlich auftretende häufige Verstopfungen (Obstipationen) oder Durchfälle (Diarrhoen) oder ein Wechsel aus beidem. Ein weiteres Symptom, das grundsätzlich Hinweiszeichen auf das Vorliegen eines Tumors sein kann, ist eine zunehmende Leistungsminderung sowie ein ungewollter Gewichtsverlust.
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Unregelmäßigkeiten im Stuhlgang, wie abwechselnd Verstopfung und Durchfall, sind ein wegweisendes Symptom für Darmkrebs. Dies kommt dadurch zustand, dass der Tumor den Darmraum einengt und die Stuhlpassage nicht mehr gewährleistet wird. Der Betroffene erfährt dies durch Verstopfung und ein Blähgefühl. Die Bakterien des Darms vermehren sich an dieser Stelle unkontrolliert und verflüssigen dadurch den Stuhl. Er wird durch die Auflösemechanismen der Bakterien so flüssig, dass er als Durchfall die Darmengstelle passieren kann.
Rückenschmerzen bei Darmkrebs sind bis zum Beweis des Gegenteils als „Metastasen“ zu deuten, das heißt, dass der Darmkrebs gestreut hat. Die Wirbelsäulenkörper sind der bevorzugte Ort für Darmkrebszellen, sich niederzulassen, sobald sie in die Blutbahn geraten sind. Zu diesem Zeitpunkt sind die Heilungschancen sehr schlecht. Ist mehr als ein Organ von den Streuherden betroffen, spricht man von einer palliativen Situation, in der keine Heilung mehr möglich ist.
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Schmerzen sind kein Frühsymptom bei Darmkrebs und auch kein für Darmkrebs spezifisches Symptom. Bei Vorliegen eines Kolonkarzinoms kann es zu Schmerzen im Bereich des Bauches kommen, diese treten jedoch meist erst in späteren Tumorstadien auf.
Weitere mögliche Symptome sind Blut im Stuhl, veränderte Stuhlgewohnheiten wie plötzlich häufige Verstopfungen (Obstipation) oder Durchfälle (Diarrhoe) oder ein Wechsel aus beidem sowie Leistungsminderung und Gewichtsverlust. Keines dieser Symptome ist jedoch spezifisch für Darmkrebs, des weiteren kommen sie alle oftmals erst in fortgeschrittenem Tumorstadium vor.
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Grundsätzlich ist die Basis einer jeden klinischen Diagnostik das Gespräch mit dem Patienten (Anamnese), in dem zahlreiche Dinge in Erfahrung gebracht werden. Je nach vorliegenden Beschwerden variieren die Fragen.
Bei Verdacht auf Darmkrebs könnte der Arzt zum Beispiel nach folgendem fragen:
Des Weiteren würde eine Blutentnahme zur Kontrolle der Laborwerte erfolgen. Darmkrebs zeigt bei den gängigen Laborparametern keine spezifischen Veränderungen, es kann aber zum Beispiel zu einer Blutarmut (Anämie) im Rahmen der Erkrankung kommen.
Als nächstes folgt die essenzielle digital-rektale Untersuchung, der Arzt führt also seinen Finger in den Analkanal um hier mögliche Auffälligkeiten zu tasten. Etwa 10% aller Karzinome des Darms und Rektums sind so tastbar, daher ist diese Untersuchung unerlässlich auch wenn sie für den Patienten in der Regel nicht ganz angenehm ist.
Der nächste Untersuchungsschritt ist in der Regel die Darmspiegelung (Koloskopie) bei der der gesamte Dickdarm mittels eines rektal eingeführten Schlauches mit Kamera observiert wird und auf tumoröse Veränderungen untersucht werden kann. Die Untersuchung findet in der Regel in Kurznarkose statt.
Da Darmkrebs sich fast immer aus so genannten Adenomen (Schleimhautgeschwulst) entwickelt und das Risiko für eine Adenomentwicklung insbesondere ab dem 50. Lebensjahr deutlich steigt, übernimmt die Krankenkasse ab 55 Jahren die Kosten für zwei Kontrollkoloskopien im Abstand von 10 Jahren bei denen nach solchen Adenomen gesucht wird.
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Wird ein Adenom gefunden, so wird dieses während der Darmspiegelung mittels einer kleinen Schlinge abgetragen und im Anschluss histologisch untersucht um feststellen zu können, ob es sich hierbei bereits um ein Vorstadium oder gar einen manifesten Darmkrebs handelt und falls dies der Fall ist, ob bei der Abtragung alle verdächtigen Anteile entfernt werden konnten. Stellt sich in der Darmspiegelung heraus, dass ein Karzinom (häufigste Form des Darmkrebses) vorliegt, so schließen sich weitere Untersuchungen an. Hierzu zählen Ultraschall (Sonografie) und Computertomographie (CT) des Oberbauchs und ein Röntgenbild des Brustkorbs (Thorax) um Metastasen feststellen oder ausschließen zu können. Weiterhin werden sogenannte Tumormarker im Blut bestimmt. Sie dienen insbesondere dazu, nach einer Therapie den Behandlungsverlauf beurteilen zu können.
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Man kann mit mehreren Methoden das Vorliegen eines Darmkrebses relativ schnell testen. Allen voran die digital-rektale Untersuchung, mit der sich ca. 15% der Tumore bereits ertasten lassen (hierfür führt der Untersucher einen mit Gleitgel beschichteten Zeigefinder in den Anus des Patienten).
Es gibt zwei chemische Tests zum Nachweis von Blut im Stuhl. Ob dieses allerdings von einem Tumor kommt, oder eine andere Blutungsquelle vorliegt, können sie nicht feststellen. Sie geben also allenfalls einen Hinweis auf die Notwendigkeit einer weiteren Untersuchung. Diese beiden Tests heißen iFOBT und Guajak-Test (auch bekannt unter Haemoccult). Der iFOBT hat sich inzwischen als der Genauere und Eindeutigere erwiesen.
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Tumormarker sind bestimmte Eiweiße im Blut, die generell bei jedem Menschen vorkommen, bei bestimmten Krebserkrankungen jedoch signifikant erhöht sind. Sie dienen nie der absoluten Diagnosesicherung bei dem Verdacht auf eine Krebserkrankung, sondern nützen den Behandlern lediglich zur Verlaufskontrolle. Sie können nach einer ersten Krebserkrankung mittels regelmäßiger Kontrolle Hinweis auf ein Rezidiv (ein Wiederauftreten vom Krebs) hindeuten.
Für den Darmkrebs speziell wegweisend ist das sogenannte CEA (Carcinoembryionales Antigen), zweitrangig auch das CA 19-9 und CA 50. Der bekanntere Enzymwert der LDH (Laktatdehydrogenase) kann bei schnell wachsenden Tumoren erhöht sein, da es für den Zellzerfall steht.
Weitere Informationen finden Sie unter: Tumormarker
90% der Dickdarmkarzinome gehen von den Drüsen der Dickschleimhaut hervor. Man nennt sie dann Adenokarzinome.
In 5-10% der Fälle bilden die Tumore besonders viel Schleim, so dass man sie dann schleimbildende (muzinöse) Adenokarzinome nennt.
In 1% der Fälle wird ein so genanntes Siegelringkarzinom diagnostiziert, welches im Mikroskop durch eine Schleimansammlung in der Zelle, wie ein Siegelring aussieht und deshalb diesen Namen trägt. Die Lokalisation der Karzinome (bösartiger Krebs) ist je nach Häufigkeit so aufgeteilt:
Das Risiko an Darmkrebs (Dickdarmkarzinom) zu erkranken steigt mit dem Alter stetig an. Besonders ab dem 50. Lebensjahr zeigt sich eine Zunahme der Erkrankungsrate.
Kolorektale Adenome sind gutartige Schleimhautwucherungen (Polypen), welche ab einer gewissen Größe (> 1cm) die Tendenz zur Krebsentstehung (Entartung) haben.
Es gibt verschiedene feingewebliche (histologische) Unterscheidungsformen der Polypen:
Das tubuläre Adenom hat das niedrigste Risiko und das villöse Adenom das größte Risiko zur Entartung. Das gemischt tubullo-villöse Adenom trägt ein mittleres Risiko zu einem bösartigen Krebs (Karzinom) zu entarten.
Entstehung und Entwicklung des Dickdarmkrebs:
Blick aus der Sicht bei einer Darmspiegelung
Blick aus der Sicht bei einer Darmspiegelung
Blick aus der Sicht bei einer Darmspiegelung
Für die Entstehung der Tumore werden auch zunehmend Ernährungsgewohnheiten verantwortlich gemacht. Fette und fleischreiche Nahrung, insbesondere der Verzehr von rotem Fleisch (Schwein, Rind etc.) stellt einen Risikofaktor dar.
Lesen Sie nach wie man sich im Falle einer Erkrankung am besten ernähren sollte: Ernährung bei Krebs
Man vermutet, dass die faserarme Kost zu einer längeren Darmpassage führt und so verschiedene krebserregende Stoffe aus der Nahrung durch die längere Kontaktzeit eine größere schädliche Wirkung auf die Schleimhaut haben.
Der Verzehr von Fisch hingegen reduziert das Krebsrisiko. Übermäßige Kalorienzufuhr, Übergewicht und Bewegungsmangel werden genauso wie Nikotin- und Alkoholkonsum zu den Krebs begünstigenden Faktoren gezählt.
Nach einer langjährigen Colitis ulcerosa (chronisch entzündliche Darmerkrankung) steigt durch die stetige Entzündung der Darmschleimhaut das Risiko an einem Dickdarmkrebs zu erkranken um das 5-fache.
Bei der anderen chronischen entzündlichen Darmerkrankung, dem Morbus Crohn, ist das Risiko an einem Darmkrebs zu erkranken nur geringfügig erhöht.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auch unter: Morbus Crohn
Im seltenen Fällen kann ein Dickdarmkrebs vererbt sein. Bei der familiären Polyposis coli (FAP) kommt es durch den Verlust eines Gens zu hunderten bis tausenden von Polypen im Dickdarm, die im Verlauf sehr häufig entarten.
Ca. 1 % der Dickdarmkrebse sind durch die FAP verursacht. Bei dieser genetischen Erkrankung kann es schon in jungen Jahren zu einem Dickdarmkrebs kommen, sodass, je nach Befund, schon in sehr jungen Jahren eine prophylaktische totale Dickdarmentfernung (Kolektomie) empfohlen wird.
Lesen Sie mehr zum Thema: Dickdarmkrebs und Entfernung des Dickdarms
Das hereditäre non-polypöse kolorectale Karzinom (HNPCC) ist nicht nur für das entstehen vom Dickdarmkarzinom ursächlich, sondern auch von anderen Tumoren wie Eierstockkrebs, Brustkrebs, Gebärmutterkrebs. Bei dieser Erkrankung kann es bereits vor dem 45. Lebensjahr zum Darmkrebs kommen, die nicht aus Polypen entstehen. Diese Karzinome sind für ca. 5-10% vom Dickdarmkrebs verantwortlich.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auch unter:
Bei vererbten Dickdarmkarzinomen sollte bei Verwandten der Betroffenen eine genetische Beratung eingeleitet werden und eine intensive Krebsvorsorge stattfinden.
Einige andere seltene Syndrome gehen auch mit dem erhöhten Risiko für Darmkrebs einher, wie das
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Was sind die Ursachen für Darmkrebs?
Der Darmkrebs ist der dritthäufigste Krebs beim Mann und zweihäufigste Krebs bei der Frau (in Deutschland). Über 40-Jährige haben ein deutlich höheres Risiko als Jüngere. Übergewichtige und Menschen mit Alkohol- & Zigarettenkonsum haben ebenfalls ein deutlich höheres Risiko. Bezüglich der Ernährung weiß man schon lange, dass ballaststoff- und gemüsereiche Nahrung schützend wirkt und fleisch- und fettreiche Nahrung risikosteigernd.
Neben den genetischen Faktoren hat man noch Risikozusammenhänge zu anderen Krankheiten gefunden: Drüsentumore (kolorektale Adenome), chronisch-entzündliche Krankheiten (M. Crohn, Colitis ulcerosa), Diabetes mellitus Typ II und andere bösartige Erkrankungen wie Brust, Magen und Eierstockkrebs.
Man kann verschiedene Formen der Metastasierung beschreiben:
hineinwachsen (infiltrieren).
Beinahe jeder Tumor kann über die Blut- und Lymphbahn in andere Regionen streuen. Dies führt dazu, dass sich Tumorzellen an einen Ort entfernt vom Sitz des eigentlichen Tumors absiedeln. Diesen Prozess bezeichnet man als Metastasierung.
Auch Darmkrebs kann auf verschiedene Art und Weise streuen. Er kann über die Lymphbahnen in verschiedene Lymphknotenregionen metastasieren oder über die Blutbahn zu Tumorzellabsiedlungen vor allem in der Leber und in der Lunge führen.
Deshalb ist bei der Stellung der Diagnose Darmkrebs immer ein Röntgenbild des Thorax zur Detektion etwaiger Lungenmetastasen und ein Ultraschall oder auch eine Computertomographie des Oberbauchs zur Detektion etwaiger Lebermetastasen durchzuführen. Je nachdem ob es sich um einzelne (isolierte) Metastase oder zahlreiche (multiple) Metastasen handelt, kann eine Entfernung angestrebt werden oder es kommt nur eine palliative (nicht heilungsorientierte sondern vor allem symptomlindernde) Therapie zum Einsatz.
Durch die Diagnostik (siehe Diagnose und Therapie vom Darmkrebs) wird das Tumorstadium festgelegt, welches entscheidend ist bei der weiteren Therapieplanung.
Eine exakte Beurteilung des Tumorstadiums gelingt jedoch oft erst nach der Operation, wenn man den Tumor herausoperiert und das Operationspräparat (Resektat) und die Lymphknoten mittels Mikroskop (histologisch) untersucht hat.
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Darmkrebs ist eine Erkrankung, die sich nicht per se im Blut nachweisen lässt. Es gibt einige unspezifische Blutwerte, die verändert sein könnten. So zum Beispiel der unspezifische Entzündungswert CRP oder der Laborwert, der für Zellzerfall steht, die Lactatdehydrogenase LDH. Bei chronischen Blutungen aus dem Tumor könnten Zeichen einer Blutarmut detektierbar sein (Anemia of chronic disease): Hämoglobin-Abfall, erniedrigte Erythrozytenzahl und Eisenwerte. Zur Beobachtung des Verlaufs, ob der Krebs rückläufig ist oder wiederkommt, können Tumormarker gemessen werden, v.a. das CEA (carcino-embryonales Antigen).
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Die Prognose von Darmkrebs hängt stark vom Tumorstadium ab. Im Stadium I (nach UICC) beträgt die 5-Jahres-Überlebensrate etwa 95%, im Stadium II bis 90%, im Stadium III bis 65% und im Stadium IV etwa 5%.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Ist Darmkrebs heilbar?
Prinzipiell gilt bei jedem Krebsleiden, dass es nicht heilbar ist, sondern behandelbar und das mit mal mehr und mal weniger Erfolg. Darmkrebs gehört zu den Krebsleiden, die in frühen Stadien sehr gut behandelbar sind, so dass auch keine Streuung (Metastase) oder ein Wiederauftreten des Krebses (Rezidiv) zu erwarten sind. Man sollte auch dann nicht von Heilung sprechen, sondern korrekterweise von einer „sehr guten Prognose“. Mit Prognose ist die Vorhersage eines Arztes gemeint über den weiteren Verlauf der Krankheit. Es handelt sich dabei immer um empirische Schätzungen und statistische Wahrscheinlichkeiten.
Zur Einschätzung wird der vorliegende Krebs den definierten TNM-Stadien zugeteilt. Dabei wird untersucht, wie weit der Tumor gewachsen ist (T), ob Lymphknoten befallen sind (N) und ob er gestreut hat (M). Generell gilt, je weniger befallene Lymphknoten und Streuherde vorhanden sind, desto besser die Prognose. Die Tumorgröße ist dabei tatsächlich eher nebensächlich, wichtiger sind die Schichten des Darms, die er durchbrochen hat. Bei den Therapieoptionen kommt daher der restlosen operativen Entfernung des Tumors die größte Bedeutung zu.
Weiterhin sind Bestrahlung und Chemotherapie wichtige Behandlungsmaßnahmen. Zum Beispiel ist bei einem kleineren Tumor, der nicht die Lymphknoten befallen oder andersweitig gestreut hat, der sich bis zur Muskelschicht des Darms ausgebreitet hat (T2), die 5-Jahres-Überlebensraten über 90% (Stadium I). Ab dem Zeitpunkt wo mehr als zwei Streuherde in anderen Organen als dem Darm liegen, ist unabhängig von der Größe des Tumors oder der Zahl der befallenen Lymphknoten, die Wahrscheinlichkleit bei kleiner als 5%. Zwischen diesem „best“ und „worst case“ rangieren die Prognosen je nach genauer Diagnose. Nach der Erstbehandlung eines Darmkrebs kommt der Nachsorge eine besondere Bedeutung zu, da sie, ebenfalls wie die allgemeine Vorsorge, Tumore in kleinen und damit operablen Stadien zu entdecken versucht.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Lebenserwartung bei Darmkrebs
Das Kolonkarzinom wird in Stadien eingeteilt. Die Therapie hängt dann davon ab, welchem Stadium der Tumor angehört.
Die Therapie eines Kolonkarzinoms umfasst nahezu immer eine chirurgische Entfernung des Tumors oder zumindest des größtmöglichen Anteils. Je nach Lage des Tumors werden hier zahlreiche verschiedene Resektionsarten (Arten, den Tumor zu entfernen) unterschieden. Man unterscheidet unter anderem eine Resektion des linken, rechten, oder mittleren Anteil des Dickdarms sowie eine Entfernung des Sigmas.
Tumoren die sich im Bereich des Rektums befinden können kontinenzerhaltend oder nicht-kontinenzerhaltend entfernt werden. Dies hängt von ihrer Lage zum analen Schließmuskel (Sphinkter) ab.
Je nach Art der Resektion unterscheiden sich auch die sich anschließenden Rekonstruktionsverfahren. Bei einer Entfernung des linken, rechten oder mittleren Dickdarm-Anteils werden in der Regel der Teile des Darms vor und nach der Resektion miteinander verbunden (Anastomose). Bei Resektionen im Bereich des Rektums sind die Rekonstruktionen teilweise komplizierter. Zusätzlich zu dem betroffenen Darmabschnitt werden auch die zugehörigen Lymphknoten entfernt, da der Tumor hier gestreut haben kann.
Je nach Tumorstadium kommen zusätzlich Chemotherapie und Bestrahlung (Radiotherapie) vor und / oder nach der chirurgischen Resektion zum Einsatz. Auch bei Darmkrebs der primär nicht mehr als kurativ behandelbar eingestuft wird (bei dem also eine Heilung nicht zu erwarten ist) kann eine Entfernung von Tumoranteilen sinnvoll sein, unter anderem um die Darmpassage der Nahrung möglichst weiterhin zu ermöglichen und auch um Beschwerden wie Schmerzen zu mindern. Auch kommen in der palliativen Therapie (also einer Therapie die aufgrund des Tumorstadiums nicht eine Heilung sondern vor allem eine Symptomlinderung zum Ziel hat) Chemotherapie und neuere Therapieverfahren wie eine Antikörper-Therapie zum Einsatz. Lesen Sie mehr zum Thema unter: Chemotherapie bei Darmkrebs
Die Nachsorge nach der Behandlung eines Kolonkarzinoms muss – gerade zu Beginn – in engmaschigen Abständen erfolgen da ein Wiederauftreten des Tumors (Rezidiv) zu etwa 70% in den ersten beiden Jahren nach der Resektion vorkommt. Zu den Nachuntersuchungen zählen Ultraschall der Leber, Darmspiegelung, Röntgen-Thorax und Labor zur Bestimmung der Tumormarker. Die Tumormarker fallen nach einer erfolgreichen Resektion in der Regel deutlich ab, ein markanter Wiederanstieg kann also Hinweis auf ein Rezidiv sein.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Antikörpertherapie(Anka)
Ein künstlicher Darmausgang heißt in der Fachsprache auch Anus praeter, Stoma oder Enterostoma. Er dient dazu, den Stuhlgang direkt über die Bauchwand abzuleiten und nicht, wie bei Gesunden, durch den Enddarm und Anus. Hierfür wird in einer Operation der (meist) Dickdarm von seinen Haltestrukturen im Bauch gelöst und an der Bauchhaut fest genäht. Dann wird er eingeschnitten also eröffnet, sodass der Darminhalt in einen außenliegenden Beutel ablaufen kann. Der Beutel kann dann vom/n dem/r Patient/in selbstständig in die Toilette entleert bzw. gewechselt werden.
Ein künstlicher Darmausgang kann eine dauerhafte oder zeitweilige Lösung für ein Passageproblem des Darms sein. Eine dauerhafte Stomaanlage erfolgt z.B., wenn bei einem tiefliegenden Darmkrebs der Schließmuskel entfernt werden musste. Ein temporäres Stoma erfolgt, wenn man eine kontinzenzerhaltende Therapie bei Darmkrebs wünscht (z.B. mittels Bestrahlung). Der künstliche Darmausgang finder auch bei anderen Darmerkrankungen Verwendung (z.B. chronisch entzündliche Darmerkrankungen, wie M. Crohn oder Colitis ulcerosa).
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Anus praeter- der künstliche Darmausgang
Die Krankenkassen übernehmen für Männer und Frauen ab dem 55. Lebensjahr zwei Vorsorgekoloskopien im Abstand von 10 Jahren. In Anbetracht der Tatsache, dass die Inzidenz (das Vorkommen) von Darmkrebs bereits ab 50 Jahren deutlich steigt, ist eine Vorsorgedarmspiegelung mit erst 55 Jahren kritisch zu betrachten.
Bei der Vorsorgedarmspiegelung wird der gesamte Dickdarm mittels eine Schlauches an dem eine Kamera befestigt ist, observiert. Hierzu wird der Schlauch von rektal eingeführt. Der Patient muss am Tag vorher mehrere Liter einer Abführlösung getrunken haben damit der Darm möglichst leer, gereinigt und gut einsehbar ist.
Während der Untersuchung ist der Patient in der Regel sediert, es kommt eine Kurznarkose zum Einsatz. Werden auffällige Vorwölbungen der Schleimhaut (Adenome) gefunden, so werden diese in der Regel gleich während der Untersuchung mittels einer kleinen Schlinge abgetragen. Sie werden anschließen histologisch aufgearbeitet um festzustellen, ob es sich um einer Vorform oder eine bereits manifeste Form von Darmkrebs handelt und ob das Adenom mit ausreichendem Abstand abgetragen wurde sodass sich kein krankhaftes Gewebe mehr im betroffenen Darmabschnitt befindet.
War die Vorsorgekoloskopie unauffällig, so kann nach 10 Jahren eine weitere in Anspruch genommen werden. Wurde ein Adenom abgetragen, so hängt die Dauer bis zu nächsten Spiegelung davon ab, ob das Adenom mit ausreichend Sicherheitsabstand reseziert werden konnte. Die nächste Darmspiegelung schließt sich dann bereits nach 3 Monaten (vollständige Resektion allen krankhaften Gewebes nicht sicher) oder 3 Jahren (vollständige Resektion des Andenoms) an.
Lesen Sie mehr zum Thema: Darmkrebsvorsorge
Genau Prozentzahlen wie hoch das eigene Risiko ist, an Darmkrebs zu erkranken, lassen sich eigentlich nicht per se berechnen. Man kann aber anhand der allgemeinen Risikofaktoren sein Risiko abschätzen und im Vergleich zur eigenen Altersgruppe einteilen, ob man ein eher erhöhten oder eher erniedrigtes Risiko aufweist. Unter den genetischen Risikofaktoren gehört einmal selbstverständlich, wie bei allen Krebserkrankungen, dass es von Nachteil ist, wenn ein Verwandter ersten oder zweiten Grades bereits erkrankt ist.
Weiterhin gilt es das Vorliegen zwei nennenswerter Syndrome zu überprüfen: Das familiäre Polyposis-Syndrom (FAP) und das HNPCC-Syndrom (hereditäres nicht-polypöses Kolonkarzinom). Letzteres ist die häufigste erbliche Darmkrebsform und macht 5% aller Darmkrebse aus. Drei Viertel der Betroffenen mit dieser Genanomalie (Mutation) bekommen Darmkrebs. Das seltener vorkommende FAP hingegen hat eine Wahrscheinlichkeit von hundert Prozent für das Entwickeln eines Darmkrebses. Wer gehäuft Fälle von Darmkrebs hat, sollte sich über eine Gentestung informieren, um herauszufinden, ob es sich eventuell um eine genetische Erkrankung handelt.
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