Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten und bedarf einer gründlichen Vorsorge. Dennoch stellt die Diagnostik mithilfe von Blutwerten eine untergeordnete Rolle dar, und sollte dementsprechend nur als Zusatztest verwendet werden.
Darmkrebs ist keine Erkrankung, die anhand bestimmter Blutwerte diagnostiziert werden kann. Im Gegenteil: Die Bestimmung der Blutwerte spielt in der Darmkrebs-Diagnostik eine eher untergeordnete Rolle.
Nichtsdestotrotz erfolgt bei allen Patienten bei denen der Verdacht auf Darmkrebs besteht, eine Blutentnahme. Dies hat damit zu tun, dass hierüber die Funktionalität zahlreicher Organsysteme überprüft werden kann. Einige Blutwerte geben auch Aufschluss darüber, wie sich der Darmkrebs entwickelt.
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Darmkrebs ist keine Diagnose, die anhand von bestimmten Blutwerten gestellt werden kann. Um Darmkrebs sicher diagnostizieren zu können, muss eine Darmspiegelung erfolgen.
Während dieser Darmspiegelung werden aus den suspekten Schleimhautarealen Gewebeproben entnommen. Diese werden unter dem Mikroskop untersucht (Histologie). Nur anhand dieser mikroskopischen Beurteilung der gewonnenen Gewebeproben kann Darmkrebs sicher diagnostiziert werden.
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Es gibt für viele Tumorerkrankungen sogenannte Tumormarker. Hierbei handelt es sich um Blutwerte die bei bestimmten Tumorerkrankungen ansteigen.
Der Tumormarker für Darmkrebs ist das sogenannte carcinoembryonale Antigen, abgekürzt als CEA. Das CEA ist nicht nur ein Tumormarker bei Darmkrebs sondern kann auch bei Tumoren im Bereich der Bauchspeicheldrüse (Pankreaskarzinom), der Lunge (Bronchialkarzinom), der Brust (Mammakarzinom), des Magens (Magenkarzinom), der Eierstöcke (Ovarialkarzinom) und der Schilddrüse (medulläres Schilddrüsenkarzinom) erhöht sein.
Auch bei bestimmten gutartigen Erkrankungen kann ein erhöhter CEA-Wert vorliegen. So beispielsweise bei Lebererkrankungen wie der Leberzirrhose oder Hepatitis sowie bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Auch bei chronischem Alkoholkonsum oder bei Rauchern kann der Wert leicht erhöht sein.
Ergänzende Informationen hierzu finden Sie unter: Tumormarker
Der Name Tumormarker ist für den medizinischen Laien ein Stück weit irreführend.
Zwar ist ein Tumormarker ein Blutwert, der Hinweise auf eine bestimmte Tumorerkrankung geben kann. Zur sicheren Diagnose einer Tumorerkrankung können Tumormarker jedoch nicht genutzt werden. Vielmehr spielen sie eine entscheidende Rolle, um nach der Diagnosestellung den Verlauf der Krebserkrankung zu beurteilen. So zeigt ein Abfall des Tumormarkers im Verlauf einer Darmkrebstherapie einen Therapieerfolg an. Ein erneuter Anstieg des Tumormarkers nach einer erfolgreichen Therapie hingegen, gibt Hinweis auf ein Wiederauftreten des Tumors (Rezidiv).
Die Diagnose Darmkrebs kann jedoch nie allein anhand des Tumormarkers gestellt werden.
Ein erhöhter CEA-Wert im Blut kann Hinweis auf das Vorliegen von Darmkrebs sein.
Der Wert allein hat jedoch keine ausreichende Aussagekraft, da er auch bei zahlreichen anderen Erkrankungen erhöht sein kann. Neben dem Tumormarker kann es bei Darmkrebs zu einer Blutarmut kommen. Dies ist dann der Fall, wenn das Tumorgewebe die Darmwand infiltriert hat und dabei kleine Gefäße von den Tumorzellen angegriffen werden. Hierdurch kann es zu kleinen Sickerblutungen aber auch größeren Blutungen kommen.
Klinisch kann sich ein größerer Blutverlust beispielsweise durch eine Schwarzfärbung des Stuhls (Teerstuhl) zeigen. Auch gibt es Tests, die kleine Mengen Blut (okkultes Blut) im Stuhl nachweisen können. Im Blut sieht man eine solche Blutung anhand der roten Blutkörperchen beziehungsweise des Hämoglobin-Werts. Ist dieser Wert erniedrigt, spricht man von einer Anämie (Blutarmut). Eine solche Anämie kann also Hinweiszeichen auf Darmkrebs sein. Sie ist jedoch völlig unspezifisch da sie bei den verschiedensten Erkrankungen auftreten kann.
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Leider zeigen sich viele Krebserkrankungen nicht im Blut. Das macht die Diagnosestellung in manchen Fällen schwierig und führt dazu, dass manche Krebserkrankungen erst spät erkannt werden. Die wenigsten Krebserkrankungen zeigen sich anhand bestimmter Blutwerte. So gibt es auch beim Darmkrebs viele Patienten, die völlig normale Blutwerte haben. Eine Erhöhung des CEA-Werts ist zwar häufig, aber kein sicheres Kriterium.
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