Rückenschmerzen als Symptom von Darmkrebs

Rückenschmerzen treten bei Darmkrebs vor allem dann auf, wenn sich Metastasen in der Wirbelsäule angesiedelt haben. Aber auch nach einer Operation können Schmerzen auf Höhe des OP-Gebietes entstehen.

Rückenschmerzen als Symptom von Darmkrebs

Einleitung

Darmkrebs kann sich in Form von verschiedenen Symptomen äußern. Neben Störungen der Verdauung stehen die Schmerzen als zentrales Symptom im Vordergrund. Diese können neben den typischen Bauchschmerzen beispielsweise auch im Bereich des Rückens auftreten. Gründe hierfür sind zum einem lokale tumoröse Wucherungen, die durch die räumliche Nähe in den Rückenbereich ausstrahlen, und zum anderen Metastasen, die sich bei knöcherner Beteiligung vor allem in der Wirbelsäule finden lassen und dort für starke Schmerzen sorgen können.

Warum können Rückenschmerzen ein Symptom von Darmkrebs sein?

Bei einer Darmkrebserkrankung kommt es häufig vor allem im späteren Verlauf zu Schmerzen, die neben der klassischen Lokalisation im Bauchbereich auch im Rücken auftreten können. Bestimmten Teile des Darms liegen in räumlicher Nähe zum Rücken. Abhängig von der Lokalisation und dem Ausmaß der tumorösen Veränderungen und Wucherungen bei Darmkrebs kann es dadurch zu einer Ausstrahlung in den Bereich des Rückens kommen.

Der häufigere Grund für das Auftreten von Rückenschmerzen bei Darmkrebs ist allerdings das Vorliegen von Metastasen im Bereich der Wirbelsäule. Darmkrebs streut in späten Stadien häufig in Knochen, vor allem in die Wirbelsäule. Hier kommt es durch die Knochenmetastasen zur lokalen Kompression des Rückenmarks und Frakturen der Wirbelkörper, die starke und meist nur schwer erträgliche Schmerzen verursachen können.

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Was sind Metastasen?

Der häufigste Grund für Rückenschmerzen als Symptom von Darmkrebs sind Metastasen im Bereich der Wirbelsäule. Eine Metastase ist eine Verschleppung von Zellen und Gewebe des Tumors an einen anderen Ort im Körper. Dies kann im Prinzip jedes Organ des Körpers betreffen. Oftmals erfolgt die Metastasierung entlang von Leitstrukturen. Diese sind meisten Lymphbahnen (=lymphogene Metastasierung) oder Gefäße (=hämatogenen Metastasierung). Abhängig vom Weg der Ausbreitung kann die Metastase auch sowohl in direkter räumlicher Nähe zum ursprünglichen Ausgangspunkt des Tumors liegen als auch weit davon entfernt sein.

Eine Metastasierung bei einer Tumorerkrankung ist stets ein Anzeichen für einen bereits fortgeschrittenen Verlauf. Werden Metastasen im Rahmen von Untersuchungen gefunden muss beraten werden welche therapeutischen Möglichkeiten bestehen. Diese sind in einem späten Tumorstadium meist leider nur noch sehr begrenzt.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Metastasen bei Darmkrebs

Welche weiteren begleitenden Symptome können auftreten?

Bei Darmkrebs treten generell leider keine besonders auffälligen Symptome in frühen Stadien der Erkrankung auf. Neben Rückenschmerzen kommt es bei Darmkrebs zu Störungen der Verdauung mit verändertem Stuhlgang. Dies kann sich abhängig von der Lokalisation in Verstopfung oder Durchfall äußern. Auch die Menge des Stuhls kann sich ändern und es treten gehäuft sogenannte „Bleistiftstühle“ auf. Eine weitere mögliche Veränderung des Stuhlgangs ist die Beimengung von Blut, blutigen Auflagerungen oder Schleim.

Darmkrebs führt bei vielen Betroffenen zur allgemeinen Minderung der Leistung, Abgeschlagenheit und Energieverlust. Es kann außerdem zu Fieber, Gewichtsverlust und Nachtschweiß kommen. Letzterer kann sich so stark ausprägen, dass in der Nacht der Schlafanzug gewechselt werden muss. Bei Darmkrebs im Bereich des Dickdarms (Kolonkarzinom) kommt es gehäuft auch zur Bildung von Hämorrhoiden.

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Die Behandlung

Zur Behandlung von Rückenschmerzen bei Darmkrebs sind verschiedene Therapieoptionen vorhanden. Der wichtigste Punkt ist allerdings die Behandlung des Darmkrebses. Dieser kann nämlich in Darmbereichen wuchern, welche sich in räumlicher Nähe zur Wirbelsäule befinden. Durch eine neoadjuvante Chemotherapie, also einer Chemotherapie, die vor der Operation gegeben wird, kann man eine Reduktion des Tumorgewebes erreichen. Anschließend erfolgt die operative Entfernung des Tumors. Mit der Zeit sollten sich auch die Rückenschmerzen zurückbilden. 

Falls Metastasen in der Wirbelsäule vorhanden sind, wird je nach Anzahl und Lage geschaut, ob diese operabel sind. Wenn dies nicht der Fall sein sollte, bekommen Patienten Chemotherapeutika. Bei einer erfolgreichen Behandlung verschwinden die Schmerzen auch hier wieder.

Je nach körperlichem Befinden kann man versuchen Sport zu betreiben um die Rückenmuskulatur zu stärken. Hierfür eignen sich spezielle Übungen aus der Krankengymnastik oder auch das Schwimmen und das Radfahren sind zu empfehlen. Spezielle Massagen mit Kräuterölen können Verspannungen lösen und Schmerzen lindern.

Neben diesen Möglichkeiten kann man die Schmerzen auch medikamentöse behandeln. Es können verschiedene Schmerzmittel, wie das Diclofenac, gegeben werden. Auch Cremes wie das Voltaren Schmerzgel oder die Kytta® Schmerzsalbe können helfen. Allerdings behandeln die Schmerzmittel nur die Symptomatik und führen kurzzeitig zu einer Besserung. Falls man die Rückenschmerzen erfolgreich behandeln möchte, sollte man den Darmkrebs bekämpfen.

Informieren Sie sich hier rund um das Thema: Die Therapie des Darmkrebses.

Die Dauer

Über die Dauer der Schmerzen lässt sich keine genau Angabe treffen. Sie ist abhängig von den Stadium der Krebserkrankung und dem Erfolg der Therapie. Allerdings kann man sagen, dass die Schmerzen sich bessern, wenn die Behandlung erfolgreich anschlägt.  

Auch über die Prognose kann man nichts allgemeingültiges formulieren. Sie hängt maßgeblich von dem Stadium der Erkrankung und dem Ansprechen der Therapie ab. Im frühen Stadium ist die Prognose recht gut - die Heilungschancen sind hoch und damit verbunden auch das Verschwinden der Rückenschmerzen. In einem fortgeschrittenen Stadium kann der behandelnde Arzt die individuelle Prognose besser einschätzen.

Der Krankheitsverlauf

Über den Krankheitsverlauf lässt sich leider nichts festes sagen. Der Verlauf ist abhängig von dem Stadium des Tumors und dementsprechend sehr variabel. In einem frühen Verlauf sollten sich die Schmerzen rasch durch die Behandlung bessern. In einem fortgeschrittenen Stadium kann der Krebs durchaus in die Wirbelsäule metastasiert sein, wodurch der Verlauf und die Schmerzen sich in die Länge ziehen. Unter Umständen kann es sogar zu einer Verschlechterung der Symptomatik kommen.

Erfahren Sie hier mehr zum Thema: Der Verlauf von Darmkrebs.

Rückenschmerzen nach einer Darmkrebs-OP

Bei einer Darmkrebs-Operation wird abhängig von der Ausbreitung und Größe des Tumors versucht möglichst viele der Krebszellen zu entfernen. Dies kann nach der Operation zu Schmerzen führen, die auch in den Rückenbereich auf Höhe der Operation ausstrahlen können. Bestehen die Rückenschmerzen über einen längeren Zeitraum nach der Darmkrebs-Operation sollte dies trotzdem in jedem Falle von einem Arzt untersucht werden, da nicht auszuschließen ist, dass sich im Bereich der Wirbelsäule Metastasen befinden.

Weitergehende Informationen

Weitere Informationen zum Thema Darmkrebs erhalten zu unter dem Link:

Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 27.04.2018 - Letzte Änderung: 18.09.2024