Vorbereitung einer Darmspiegelung

Das Gerät, mit dem eine Darmspiegelung/ Koloskopie vorbereitet wird, nennt man Koloskop. Es gehört in der Diagnostik zur Gruppe der Endoskope. Das Koloskop besteht aus einem biegsamen Schlauch, mit einer Kamera. Es besteht aus biegsamen Glasfasern. Bei der Vorbereitung der Koloskopie sollte eine ärztliche Diagnose stattfinden.

Vorbereitung einer Darmspiegelung

Synonym

Untersuchungsvorbereitung, Koloskopie, Darmuntersuchung

Englisch: preparation for colonoscopy

Definition

Unter einer Darmspiegelung versteht man eine diagnostische Maßnahme, bei der mit einem biegsamen Endoskop, die Innenseite des Dickdarms inspiziert und befundet werden kann.

Vorbereitung der Darmspiegelung

Zur Vorbereitung der Darmspiegelung muss der Darm zunächst gereinigt werden Dazu muss der Patient ein abführendes Medikament zu sich nehmen

Das Instrument, mit dem eine Darmspiegelung durchgeführt wird, nennt man Koloskop. Es gehört zur Gruppe der Endoskope. Ein Koloskop ist also ein für die Darmuntersuchung speziell ausgelegtes Endoskop. Dieses Koloskop besteht aus einem teilbiegsamen Schlauch, mit einer an der Spitze befestigten Kamera. Es besteht aus biegsamen Glasfasern, die einen Durchmesser von ca. 10 Mikrometer haben.
Ein Glasfaserstrang ist aus ca. 40000 einzelnen Fasern aufgebaut. Pro Faser wird ein Licht und ein Farbpunkt übertragen. So kann von der Spitze des Koloskops die durch die Kamera aufgefangenen Bilder entlang den Fasern weitergeleitet und auf einem Monitor sichtbar gemacht werden. Neben biegsamen Endoskopen gibt es auch starre Endoskope, die vor allem bei Untersuchungen des Enddarms zum Einsatz kommen, da hier nur eine kurze Strecke zurückgelegt werden muss. Soll hingegen der gesamte Dickdarm untersucht werden, wird ein 1m -1,5 m langes biegsamen Endoskop benötigt..

Neben der an der Spitze befestigten Kamera gibt es noch einen dem Schlauch entlangführenden Hohlraum, durch den man einen Draht hindurchführen kann, an dessen Spitze eine kleine Klemme ist. Durch die Klemme können Gewebeproben des Darms bei einer Darmspiegelung entnommen werden. Die Klemme ist von außen während der Untersuchung steuerbar. Des Weiteren befindet sich an der Koloskop Spitze ein sehr helles Licht, das während der Diagnostik eine geeignete Sicht für den Untersucher gewährleisten soll. Des Weiteren kann über eine Koloskop noch Luft in den Darm eingegeben, sowie Flüssigkeit wieder abgesaugt werden.

Lesen Sie mehr dazu auf unserer Seite Ablauf einer Darmspiegelung.

Essen

Um eine Darmspiegelung durchführen zu können, muss der Darm des Patienten vollständig entleert und gereinigt sein.
Sind noch Essensreste im Darm vorhanden, kann der untersuchende Arzt die Verhältnisse im Darm nicht gut beurteilen, da diese in das Blickfeld der Kamera gelangen oder die Sicht auf die Schleimhaut nur eingeschränkt ist.

Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass der Patient schon einige Tage vor seiner Darmspiegelung einige Regeln bei seiner Ernährung beachtet, damit der Patient mit einem gereinigten Darm zur Untersuchung kommen kann.

Wichtig im Voraus einer Darmspiegelung ist, dass daran gedacht wird, die Ernährungsregeln zur Vorbereitung schon vier bis fünf Tage vor der Untersuchung einzuhalten. Wird später damit begonnen, reicht die Zeit nicht mehr aus, den Darm zu leeren und reinigen.

Nimmt der Mensch Nahrung auf, nimmt diese einen langen Weg durch den Verdauungstrakt bis die unverdaulichen Reste wieder ausgeschieden werden.
Nach dem Aufenthalt im Magen muss die Nahrung den vier bis sechs Meter langen Dünndarm passieren, um anschließend in den Dickdarm zu gelangen, der weitere 1,5 Meter misst.

Dies dauert zwischen zwei und fünf Tagen und hängt davon ab, wie gut verdaulich die Nahrung ist und wie stark der Darm arbeitet.

Fünf Tage vor der Untersuchung:
Bereits fünf Tage vor der Untersuchung darf kein Obst und Gemüse mit kleinen Kernen mehr gegessen werden. Hierzu zählen zum Beispiel Tomaten, Gurken, Kiwis und Weintrauben.
Desweiteren sollen ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte und Quellmittel (z.B. Weizenkleie) vom Speiseplan gestrichen werden.

Zwei Tage vor der Untersuchung:
Zwei Tage vor der Untersuchung sollen nun auch Milchprodukte und blähende Kost wie Hülsenfrüchte oder Kohl weggelassen werden.
Jegliches Obst und Gemüse sollte ebenfalls nicht mehr gegessen werden, stattdessen Leichtes, nicht schwer Verdauliches wie Weißmehlprodukte, Reis oder Geflügel.

Ein Tag vor der Untersuchung:
Am Tag vor der Untersuchung darf nur noch ein leichtes Frühstück eingenommen werden, mittags ist es möglich, noch Brühe ohne Einlage zu essen.
Den restlichen Tag darf nichts mehr gegessen werden, das Trinken von Saftschorlen, Wasser und ähnlichem ist jedoch erlaubt.

Getränke wie schwarzer Tee oder Kaffee sind nicht empfehlenswert, da sie die Darmschleimhaut einfärben können.
Dies kann dazu führen, dass die Darmschleimhaut bei der Darmspiegelung nicht gut beurteilbar ist.

Am Tag vor der Untersuchung muss auch mit der Einnahme des Abführmittels begonnen werden, deren Schema sich nach dem jeweiligen Produkt richtet.

Schokolade

Der Verzehr von Schokolade sollte ebenfalls am Tag vor der Darmspiegelung unterlassen werden. Die Schokolade kann die Darmwand verfärben und Ergebnisse verfälschen. Bis zwei Tage vorher ist es allerdings in geringen Mengen unbedenklich, da es sich um ballaststoffarme Kost handelt.

Banane

Bei Bananen handelt es sich um balaststoffarmes Obst, welches keine Kerne beinhaltet. Bis zu drei Tage vor der Darmspiegelung ist ein Verzehr unbedenklich. Danach sollte die Ernährung durch leichte, fettarme Kost ersetzt werden.

Trinken

Das Essen muss bereits ein paar Tage vor der Darmspiegelung genauer kontrolliert werden. Am Tag davor darf man nur noch Flüssigkeit zu sich nehmen. Wasser und Brühe, sowie weitere klare Getränke sind dabei unbedenklich. Von Kaffee oder schwarzem Tee sollte abgesehen werden, da sich dies auf das Untersuchungsergebnis auswirken kann.
Am Vorabend der Untersuchung wird begonnen, die 2 Liter Trinklösung zu sich zu nehmen. In den meisten Fällen wird der erste Liter am Vorabend, der zweite am nächsten Morgen getrunken. Manchmal müssen beide Liter bereits am Abend getrunken werden. Reste von klarer Flüssigkeit erweisen sich bei der Darmspiegelung nicht als Problem, da sie mit dem Endoskop abgesaugt werden können.

Rauchen

Es wird empfohlen, am Untersuchungstag nicht zu rauchen. Mehr als 6 Stunden vorher ist es allerdings unbedenklich. Die Inhaltsstoffe des Rauchens, vor allem das Nikotin wirkt auf den Körper und braucht einige Zeit bis es abgebaut ist. Nikotin hat selbst eine abführende Wirkung und kann gegebenenfalls die Wirkung des verwendeten Abführmittels beeinflussen.
Zusätzlich kann es zu Wechselwirkungen mit dem Narkosemittel während der Darmspiegelung führen.

Abführmittel

Um die Darmschleimhaut gut beurteilen zu können, muss der Darm vollständig geleert und gereinigt sein. Aus diesem Grund reicht die Einhaltung der Ernährungsregeln im Vorfeld der Untersuchung nicht aus, den Darm auf die Darmspiegelung vorzubereiten.
Es ist nötig im Vorfeld Abführmittel einzunehmen. Es gibt viele verschiedene Abführmittel, die zur Vorbereitung auf die Darmspiegelung genutzt werden können, der untersuchende Arzt wird seinen Patienten ein Präparat empfehlen.

Das Einnahmeschema des Abführmittels hängt vom gewählten Präparat ab, allerdings ist der grundlegende Ablauf zumeist ähnlich.
Wichtig für die optimale Wirkung des Abführmittels ist, dass am Tag vor der Darmspiegelung nach dem Frühstück nichts Festes mehr gegessen werden darf.

Die Abführmittel entfalten ihre Wirkung nur in Kombination mit sehr viel Flüssigkeit, weswegen die Patienten sehr viel trinken müssen. Dies wird oftmals als sehr unangenehm empfunden.

Die meisten Präparate erfordern, dass die erste Einnahme am Vorabend vor der Untersuchung stattfindet (z.B. Moviprep ®, Citrafleet ®).
Das Abführmittel muss hierfür in Wasser aufgelöst werden. Die Wassermenge variiert je nach Präparat von einigen Mililitern bis zu 2-3 Litern und ist in der Packungsbeilage einzusehen.

Die Abführmittel haben in der Regel keinen besonders guten Geschmack, weswegen das Trinken einige Überwindung kostet.

Neben der Lösung mit dem Abführmittel müssen in der Regel zusätzlich einige Liter klare Flüssigkeit getrunken werden. Hierbei eignet sich Wasser, Apfelsaftschorle oder Früchte-/ Kräutertee, Kaffee oder schwarzer Tee sind ungeeignet, da sie die Darmschleimhaut eventuell einfärben können und es so schwerer machen, die Schleimhautverhältnisse zu beurteilen.

Am Tag der Untersuchung muss morgens einige Stunden vor der Untersuchung erneut Abführmittel mit viel Wasser getrunken werden, die Menge und die genauen Zeitpunkte variieren hierbei.
Ein bis drei Stunden vor der Untersuchung sollte die Flüssigkeitsaufnahme abgeschlossen sein.

Wichtig ist, dass man darauf achtet, dass gegen Ende des Abführens nurnoch farblose Flüssigkeit aus dem Darm ausgeschieden wird. Dies ist ein Zeichen, dass der Darm leer und gereinigt ist.
Ist dies nicht der Fall, sollte man sich mit der Praxis oder dem Krankenhaus, wo die Darmspiegelung durchgeführt wird, telephonisch in Verbindung setzen und sich beraten lassen, ob weiteres Abführmittel nötig ist oder vor der Darmspiegelung die Reinigung mit Hilfe eines Darmeinlaufs abgeschlossen wird.

Moviprep®

Unter dem Begriff Moviprep® verbirgt sich ein Abführmittel, welches den Darm, insbesondere den Dickdarm, vor einer Darmspiegelung reinigen soll. Damit die Schleimhaut des zu untersuchenden Darmabschnitts einwandfrei untersucht werden kann, dürfen keine Reste vergangener Nahrung im Darm den Weg blockieren.
Eine Packung Moviprep® wird in insgesamt 2 Liter Wasser gegeben, um eine Lösung zu erhalten. Die Darreichung und der Ablauf der Einnahme wird im Vorhinein durch einen Arzt oder Apotheker erklärt. Die 2 Liter Wasser, die zum Teil am Abend vor der Untersuchung, teilweise am nächsten Morgen getrunken werden, sollen die vollständige Darmreinigung erreichen.
Man muss damit rechnen, dass durch die Aufnahme der Lösung flüssiger Stuhl abgeht und sollte deshalb in der Nähe einer Toilette bleiben. Nach dem Trinken von Moviprep® und der Darmspiegelung sollte sich der Stuhlgang von alleine wieder normalisieren.
Nebenwirkungen können jedoch in Form von Bauchschmerzen (Bauchschmerzen nach Darmspiegelung) nach, Übelkeit, Hunger, Durst und Erbrechen auftreten.
Die Anwendung von Moviprep® ist ein Standardverfahren im Krankenhausalltag und ist allgemein unbedenklich.
Jedoch bei einer Reihe von Vorerkrankungen sollte auf Moviprep®und weitere Abführmittel verzichtet werden. Dazu zählen unter anderem Darmverschlüsse, Allergien gegen Inhaltsstoffe und einzelne Stoffwechselerkrankungen.

Einlauf

Unter einem Einlauf versteht man das Einspritzen von Flüssigkeit in den Dickdarm zur Reinigung des letzten Darmabschnittes.
Im Gegensatz zum Abführmittel wird der Darm in seinem letzten Abschnitt von hinten gereinigt. Zum Einsatz kommt der Einlauf, oder auch „Klistierspritze“, bei Versagen anderer Abführmittel, bei Darmpassagestörungen, zur Vorbereitung auf Darmspiegelungen oder vor Operationen.
Manchmal muss eine Darmspiegelung spontan erfolgen, wobei der Einlauf eingesetzt wird, um den Darm notdürftig in kürzerer Zeit zu reinigen. Mit anschließenden Durchfällen und flüssigem Stuhl ist auch hier zu rechnen.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Einlauf

Dauer

Der Patient muss etwa drei Tage vor der Darmspiegelung mit der Vorbereitung beginnen und seine Nahrungsaufnahme anpassen.

Lesen Sie dazu außerdem unsere Seite Dauer einer Darmspiegelung.

Weitere Informationen zu diesem Thema

weitere allgemeine Informationen aus diesem Gebiet:

Eine Übersicht aller Untersuchungsmethoden, die wir bereits veröffentlicht haben finden Sie unter: Diagnostik A - Z

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 01.04.2011 - Letzte Änderung: 22.10.2021