Bei einer Darmspiegelung handelt es sich um ein Untersuchungsverfahren, bei welcher man die Darmschleimhaut mithilfe eines speziellen Werkzeuges, dem Endoskop, ansehen kann. Das Endoskop ist ein beweglicher Schlauch an dessen Ende sich eine Kamera befindet. Die Darmspiegelung ist ein diagnostisches Verfahren, mit welcher man frühzeitig Veränderungen der Darmschleimhaut erkennen kann. Eine Darmspiegelung kann in einer Praxis (ambulant) oder im Krankenhaus (stationär) erfolgen. Bei Bedarf wird für die Darmspiegelung eine Narkose angewendet.
Bei einer Darmspiegelung handelt es sich um ein Untersuchungsverfahren, bei welcher man die Darmschleimhaut mithilfe eines speziellen Werkzeuges, dem Endoskop, ansehen kann.
Das Endoskop ist ein beweglicher Schlauch an dessen Ende sich eine Kamera befindet. Diese Kamera überträgt dann Bilder der Darmschleimhaut auf einen Bildschirm, auf welchen der Arzt Sicht hat.
Die Darmspiegelung ist zum einen ein diagnostisches Verfahren, mit welcher man frühzeitig Veränderungen der Darmschleimhaut, wie beispielsweise Entzündungen, Geschwüre, oder Blutungen erkennen kann, in einigen Fällen sogar bevor es bei dem Betroffenen zu Beschwerden kommt.
Zum Anderen ist sie gleichermaßen ein therapeutisches Verfahren, denn im Rahmen einer Darmspiegelung können in gleicher Sitzung auch Geschwulste (die sogenannten Polypen), Aussackungen (die sogenannten Divertikel) oder auch Vorstufen einer Darmkrebserkrankung entfernt werden.
Eine Darmspiegelung kann in einer Praxis (ambulant) oder im Krankenhaus (stationär) erfolgen.
Prinzipiell handelt es sich bei der Darmspiegelung um einen wenig schmerzhaften Eingriff. Es können jedoch beim Vorschieben des Endoskops durch Zug oder Druck auf den Darm Schmerzen entstehen.
Lesen Sie dazu auch unsere Seite Ablauf einer Darmspiegelung.
Eine Darmspiegelung kann daher bei Bedarf unter der Gabe verschiedener Medikamente erfolgen. Zum Einen stehen Beruhigungsmittel, wie zum Beispiel Benzodiazepine zur Verfügung. Ein wichtiger Vertreter dieser Gruppe ist das Midazolam.
Diese bewirken, dass der Patient während der Untersuchung schläft und somit die Untersuchung und den potenziellen Schmerz gar nicht mitbekommt.
Da manche Patienten allerdings wach bleiben und ebenfalls den Bildschirm, auf den die Bilder der Darmschleimhaut übertragen werden, betrachten wollen gibt es auch die Möglichkeit, auf Wunsch erst im Falle von auftretenden Schmerzen ein Schmerzmittel zu injizieren. Hierbei handelt es sich meist um ein Opioid, wie zum Beispiel das Tramadol.
Eine weitere Möglichkeit ist, die Darmspiegelung in Kurznarkose durchzuführen. Unter einer Narkose versteht man im Allgemeinen den vorübergehenden Verlust des Bewusstseins. Bei einer Kurznarkose wird dieser Zustand der Bewusstlosigkeit nur für kurze Zeit aufrechterhalten. Häufig wird der Zustand mit einem Medikament namens Propofol herbeigeführt.
Bei einer Kurznarkose mit Propofol wird hierfür über einen Zugang in einer Vene des Patienten mithilfe einer Spritzenpumpe appliziert. Die Spritzenpumpe sorgt dafür, dass während des Eingriffs kontinuierlich Propofol in den Kreislauf des Patienten gelangt und so die Kurznarkose für die Dauer der Darmspiegelung aufrechterhalten wird. Die Wirkung von Propofol beginnt bereits ab einer Minute.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Narkosearten - welche gibt es?
Nebenwirkungen und Risiken bei einer Darmspiegelung
Generell sind Komplikationen bei endoskopischen Verfahren, wie die Darmspiegelung es ist, heutzutage sehr selten. Insgesamt gilt die Kurznarkose bei einer Darmspiegelung als nicht gefährlich.
Die Darmspiegelung in Kurznarkose mit Propofol ist in der Regel gut verträglich und hat einige Vorteile. Besonders für sehr ängstliche und schmerzempfindliche Patienten ist eine Darmspiegelung in Kurznarkose deutlich angenehmer und weniger traumatisierend.
Die Kurznarkose birgt allerdings auch Risiken, die bei jedem Patienten der eine Darmspiegelung benötigt,bedacht werden müssen.
Lesen Sie mehr dazu auf unserer Seite Risiken einer Darmspiegelung.
Etwa die Hälfte aller bei der Darmspiegelung auftretenden Nebenwirkungen ist durch die Kurznarkose bedingt.
Mögliche Nebenwirkungen während/nach einer Kurznarkose mit Propofol:
Die genannten Störungen im Herz-Kreislauf-System und in der Atmung betreffen insbesondere ältere Patienten und Patienten mit Begleiterkrankung, wie beispielsweise Bluthochdruck oder Herzschwäche, weshalb bei dieser Gruppe von Patienten besondere Vorsicht geboten ist.
Bei Schwangeren und Kindern unter 16 Jahren sollte Propofol zur Kurznarkose gar nicht verwendet werden. Desweiteren können einige Patienten auf Propofol allergisch reagieren. Im schlimmsten Fall kann es sogar zu einem allergischen Schock kommen.
Eine weitere mögliche Nebenwirkung von Propofol ist das Auftreten eines Propofol-Infusions-Syndrom. Das Propofol-Infusions-Syndrom ist eine äußerst seltene Komplikation, bei welcher es zu einer Herzschwäche, zu Herzrhythmusstörungen, zu einem akuten Nierenversagen, Übersäuerung des Blutes und zu einer Auflösung der Muskulatur kommt. Das Propofol-Infusions-Syndrom ist eine lebensbedrohliche Komplikation und muss sofort behandelt werden und ist somit für den Betroffenen sehr gefährlich.
Am Wichtigsten ist das Stoppen der Propofol-Gabe und die Zufuhr von Flüssigkeit und Medikamenten, die den Kreislauf des Patienten aufrechterhalten. Aufgrund der genannten Risiken werden alle Patienten während des Eingriffes kontinuierlich, mithilfe von Monitoren überwacht und so Veränderungen wie Herzrhythmusstörungen, ein Abfall des Blutdrucks oder der Sauerstoffsättigung frühzeitig bemerkt und gegensteuernde Maßnahmen rechtzeitig eingeleitet werden können.
Auch der Eingriff selbst birgt, sowohl mit als auch ohne Kurznarkose, Risiken. So kann es im Rahmen einer Darmspiegelung zu Verletzungen der Darmschleimhaut oder zu Perforationen der Darmwand (Durchstoßen der Darmwand) kommen. Kommt es zu einer Perforation der Darmwand können Bakterien aus dem Darm in die Bauchhöhle gelangen und Infektionen verursachen. Gelangen die Bakterien in die Blutbahn besteht die Gefahr der Entstehung einer Sepsis (Blutvergiftung). Im Falle einer Sepsis werden dann unter anderem eine Antibiotikatherapie und eine intensivmedizinische Überwachung notwendig. Des Weiteren sind Blutungen mögliche Nebenwirkungen einer Darmspiegelung.
Lesen Sie dazu auch unsere Seite Nebenwirkungen und Risiken einer Narkose.
Ein Vorteil, eine Darmspiegelung mit Narkose durchzuführen, ist ganz klar, dass man von der relativ unangenehmen Untersuchung nichts mitbekommt. Eine Darmspiegelung kann durchaus Unbehagen und mitunter auch Schmerzen auslösen. So wird zum Beispiel Luft in den Darm geblasen, damit sich die Darmwand entfaltet. Dies kann als unangenehmes Gefühl wahrgenommen werden. Außerdem kann das Bewegen des Endoskops Schmerzen beim Patienten auslösen.
Da es sich hierbei außerdem um eine Kurznarkose handelt, durch die der Patient in einen tiefen Schlaf versetzt wird, sind die Nebenwirkungen relativ gering und Komplikationen sehr selten. Viele Patienten berichten darüber hinaus, dass das Einschlafen und Aufwachen unter Propofol als angenehm empfunden wird. Zuletzt gibt es noch einen Vorteil, der sowohl dem Untersucher als auch dem Patienten zugute kommt: Durch die Sedierung ist der Patient entspannt und verkrampft nicht. Dadurch ist die Darmspiegelung mit Narkose an sich einfacher für den Arzt durchzuführen und ist für den Patienten schneller vorüber.
Patienten, die eine Narkose erhalten haben, dürfen aus rechtlichen Gründen für 24 Stunden nicht aktiv am öffentlichen Verkehr teilnehmen. Weiterhin kann es sein, dass sich Patienten nach der Narkose noch etwas benommen fühlen. Dieses Gefühl kann den ganzen Tag hinweg zu spüren sein und daher auch geistige Tätigkeiten beeinflussen und einschränken. Außerdem muss der Patient nach der Darmspiegelung mit Narkose von einer Begleitperson abgeholt werden, was ohne Narkose nicht nötig ist.
Weiterhin sind – obwohl die Sedierung nur sehr leicht ist und relativ nebenwirkungsarm – trotzdem Risiken möglich. Propofol senkt die Herzarbeit und Verlangsamt die Atmung. Bei einer zu hohen Gabe kann es daher zu einem Herzstillstand kommen. Durch die Verringerung der Atmung kann der Sauerstoffgehalt im Blut abfallen und eine Sauerstoffgabe nötig machen. Im schlimmsten und sehr seltenen Fall kann es auch zu einem Atemstillstand kommen. Herz- und Atemstillstand würden bedeuten, dass eine künstliche Beatmung sowie eine Wiederbelebung erfolgen müssen. Diese Komplikationen treten allerdings sehr, sehr selten auf.
Die Narkose bei einer Darmspiegelung wird in fast allen Fällen mittels Propofol durchgeführt. Obwohl es sich hierbei um ein Narkotikum (= Betäubungsmittel) mit kurzer Wirkdauer handelt, das den Patienten in einen tiefen Schlaf versetzt, kann es nach dem Aufwachen trotzdem zu Einschränkungen der Reaktionsfähigkeit kommen. Diese Einschränkungen können noch 24 Stunden nach der Gabe auftreten. Daher sollten Patienten von einer Begleitperson abgeholt werden und bis zum nächsten Tag nicht Autofahren oder auch sonst nicht aktiv am öffentlichen Verkehr teilnehmen.
Für gesetzlich versicherte Patienten ist eine Darmspiegelung ab einem Alter von 55 Jahren kostenlos. Eine weitere Darmspiegelung nach weiteren 10 Jahren wird ebenfalls durch die gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Hat ein Patient ein erhöhtes Risiko für Darmkrebs, zum Beispiel aufgrund einer familiären Belastung, oder hat ein Patient Beschwerden, die durch eine Erkrankung des Darmes erklärt werden könnten, bezahlt die gesetzliche Krankenkasse eine Darmspiegelung auch schon vor dem 55.Lebensjahr.
Verlangt der Patient eine Kurznarkose, oder Medikamente zur Beruhigung oder Schmerzstillung, entstehen für ihn dadurch keine zusätzlichen Kosten.
Lesen Sie mehr zum Thema: Kosten einer Darmspiegelung
Die Dauer der Darmspiegelung hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Zum Einen spielt die Beschaffenheit des Darmes eine wichtige Rolle. Beispielsweise können bei einem stark geschwungenen Darm die Sichtverhältnisse schlecht sein und so die Dauer der Darmspiegelung verlängert sein. Des Weiteren dauert eine Darmspiegelung länger, wenn im Rahmen der Untersuchung krankhafte Veränderungen, wie Blutungen oder Geschwulste (Polypen) gefunden werden, als wenn es sich um eine gesunde Darmschleimhaut handelt. Aufgrund dieser Faktoren variiert die Dauer einer Darmspiegelung in der Regel zwischen 15 und 30 Minuten. Wünscht der Patient eine Kurznarkose wird diese für den gleichen Zeitraum aufrechterhalten.
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