Die Darmspiegelung dient vor allem der Darmkrebsvorsorge. Die Dauer der Untersuchung variiert je nach Aufwand und Zielsetzung des Eingriffes. Eine Darmspiegelung kann stationär im Krankenhaus oder in einer Praxis ambulant erfolgen.
Koloskopie
Die Dauer einer Darmspiegelung unterliegt wie jede andere Untersuchung einer starken individuellen Schwankung je nach Art und Zielsetzung des Eingriffes. Dabei bedeutet eine abweichende Dauer der Darmspiegelung von Standardwerten oder vielmehr Erfahrungswerten keinesfalls ein schlechtes Ergebnis, sondern kann Folge eines erhöhten Aufwandes der Untersuchung oder schlicht eines technischen Problems sein.
Eine verlängerte Aufenthaltszeit im Untersuchungsbereich sollte ebenfalls nicht verunsichern, da hierfür meist Abläufe im Krankenhaus – beziehungsweise Praxisalltag verantwortlich sind. Wird allerdings während der Darmspiegelung eine oder auch mehrere Auffälligkeiten gefunden, müssen diese genauer untersucht werden, was zu einer Zeitverzögerung führt. Auf Grund dieser variablen Gegebenheiten ist eine exakte Zeitangabe zur Dauer einer Darmspiegelung nicht möglich, sondern nur grobe Richtwerte entsprechend der vorherigen Einschätzung des Umfanges der Untersuchung.
Die Vorbereitung auf eine Darmspiegelung beginnt bereits mehrere Tage vor der eigentlichen Untersuchung. Diese Vorbereitungsphase dient der vollständigen Darmreinigung, damit die Dickdarmschleimhaut während der Darmspiegelung optimal beurteilt werden kann. Hierzu wird je nach Schema ein bis zwei Tage vor der Untersuchung eine salzhaltige Flüssigkeit getrunken, die eine starke Darmentleerung bewirkt. Entweder wird das Mittel zur Darmreinigung auf 4 Liter Flüssigkeit aufgeteilt oder es wird auf einen Viertel Liter reduziert und die restliche Flüssigkeit wird in Form von Wasser oder Tee aufgenommen.
Mehrere Tage vor der Untersuchung sollte bereits auf Vollkornprodukte und kernhaltiges Obst verzichtet werden. Zwei Tage vorher darf lediglich leichte Kost verzehrt werden. Dazu gehören Fisch, Reis und gedünstetes Gemüse.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Vorbereitung auf eine Darmspiegelung
Am Vorabend der Darmspiegelung muss auf eine Mahlzeit komplett verzichtet werden, sodass die Untersuchung am kommenden Tag in vollkommen nüchternem Zustand durchgeführt werden kann. Ziel ist es, den Dickdarm frei von langverdaulichen Speisen zu haben und ihn so vorzureinigen, dass lediglich eine wässrige Flüssigkeit aus dem Darm ausgeschieden wird. Ist dies der Fall, ist der Darm optimal auf die Darmspiegelung vorbereitet und die eigentliche Untersuchung kann beginnen.
Lesen Sie mehr zum Thema: Ablauf einer Darmspiegelung
Kurz vor Beginn wird ein beruhigendes Mittel verabreicht, wobei nur wenige Minuten bis zum Wirkeintritt vergehen. Die eigentliche Darmspiegelung dauert im Durchschnitt etwa zwanzig Minuten. Diese Zeit kann allerdings variieren, wenn beispielsweise Polypen oder Schleimhautschäden gefunden werden. Diese werden je nach Art der Veränderung komplett entfernt oder es wird eine Probe aus dem auffälligen Bereich entnommen. Je mehr solcher Veränderungen während der Darmspiegelung gefunden werden, desto länger dauert der Vorgang, da jede einzelne Stelle beurteilt und versorgt werden muss. Im Anschluss findet eine Überwachungsphase statt, die wegen der Gabe des sedierenden Medikamentes, das benommen macht, notwendig ist.
Wird die Darmspiegelung in einer Praxis und nicht im Rahmen eines stationären Aufenthaltes durchgeführt, ist es notwendig zu wissen, dass für vierundzwanzig Stunden eine eingeschränkte Verkehrstüchtigkeit besteht. Wurde auf die Gabe eines sedierenden Medikamentes verzichtet, ist nach der Darmspiegelung keine weitere Zeit einzuplanen und der Alltag kann wieder aufgenommen werden.
Inklusive Vorbereitungsphase, Untersuchung und Erholungsphase vergeht etwa eine Woche, wobei die eigentliche Untersuchung nur einen Bruchteil dieser Zeit ausmacht. Bei der Darmspiegelung gilt „Vorbereitung ist alles“, um eine erneute ebenfalls zeitaufwändige Vorbereitungsphase und Untersuchung zu vermeiden.
Die routinemäßige Darmspiegelung wird ab dem fünfundfünfzigsten Lebensjahr für jeden Patienten von der gesetzlichen Krankenkasse empfohlen. Die privaten Krankenversicherungen empfehlen die Routine – Darmspiegelung bereits ab dem fünfzigsten Lebensjahr.
Wurde bei dieser Erstuntersuchung keine Auffälligkeit der Darmschleimhaut wie zum Beispiel ein Polyp, der eine Krebsvorstufe darstellt, gefunden, findet die planmäßige nächste Darmkrebsvorsorge erst zehn Jahre später statt. Wurde hingegen bei der Erstuntersuchung eine Veränderung der Darmschleimhaut gefunden und entfernt, wird eine erneute Durchführung der Darmspiegelung bereits nach fünf Jahren stattfinden – bei besonderen Risikofaktoren gegebenenfalls in Absprache mit dem behandelnden Arzt auch früher.
Lesen Sie mehr zum Thema: Kosten einer Darmspiegelung
Liegt eine erblich bedingte Neigung zu Polypen oder bösartigen Darmerkrankungen vor, werden die Darmspiegelungen bereits in jüngeren Jahren und in kürzeren Abständen durchgeführt. Hier wird mitunter bereits vor dem zwanzigsten Lebensjahr mit engmaschigen Kontrollen begonnen.
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