Blut im Stuhl und Bauchschmerzen

Blut im Stuhl und Bauchschmerzen

Einleitung

Blut im Stuhl kann eine Vielzahl von Ursachen haben. Diese Ursachen sollten in jedem Falle durch entsprechende Diagnostik abgeklärt werden, da auch ein Darmkrebs einen blutigen Stuhl hervorrufen kann.
Treten zeitgleich auch Bauchschmerzen auf, kann dies die Diagnose eventuell einengen. Allerdings muss man zunächst beurteilen, ob die beiden Symptome gesondert voneinander vorliegen, oder ob sie tatsächlich im Zusammenhang stehen. Blut im Stuhl kann sich auf zweierlei Arten präsentieren. Zum einen kann es zu rötlichen Auflagerungen im Stuhl kommen, welches für eine Blutung im unteren Verdauungstrakt spricht. Zum anderen gibt es den sogenannten schwarzen Teerstuhl. Dieser ist eher ein Zeichen für eine Blutung des oberen Verdauungstraktes, obwohl er auch mal bei Blutungen im unteren Trakt vorkommen kann.

Häufige Ursachen für Blut im Stuhl mit Bauchschmerzen

Häufige Ursachen für eine Blutung des oberen Verdauungstraktes können sein:

Häufige Ursachen für eine Blutung des unteren Verdauungstraktes können sein:

Beim Forschen nach der Ursache muss man eine Blutung des oberen Verdauungstraktes von einer Blutung des Unteren unterscheiden, da die Ursachen gänzlich andere sein können.
Eine Ursache des oberen Verdauungstraktes, welche sowohl zu Blut im Stuhl, als auch Bauchschmerzen führen kann, ist chronisches Sodbrennen. Die aufgestoßene Magensäure führt zu einer Entzündung der Schleimhaut, welche dann auch bluten kann. Im Verlauf kann chronisches Sodbrennen auch zu Magengeschwüren oder Geschwüren im Zwölffingerdarm führen. Sie stellen die häufigste Blutungsursache des oberen Verdauungstraktes dar. Ein weiteres Krankheitsbild, welches Schmerzen besonders im Oberbauch und Blutungen auslöst ist das Mallory-Weiss-Syndrom. Bei dieser Erkrankung entstehen Risse in der bereits vorgeschädigten Schleimhaut am Übergang der Speiseröhre in den Magen. Die Risse werden durch fulminantes Erbrechen ausgelöst. Auch ein Magenkarzinom kann einen Teerstuhl verursachen. Hier sind Bauchschmerzen allerdings nicht typisch. Die Patienten berichten eher von einem Völlegefühl und gegebenenfalls einem Schmerz bei nüchternem Magen.

Im unteren Verdauungstrakt muss man bei Blut im Stuhl und Bauchschmerzen zunächst an eine chronisch entzündliche Darmerkrankung denken, besonders an die Colitis ulcerosa. Weiterhin können Divertikel die Ursache für die Symptomatik sein. Divertikel sind kleine Ausstülpungen der Dickdarmwand. Sie verursachen klassischerweise einen Schmerz im linken Unterbauch. Der Darmkrebs (Kolonkarzinom) verursacht häufig einen blutigen Stuhl, geht aber eher nicht mit Bauchschmerzen einher. Trotzdem muss der Darmkrebs bei der Abklärung immer ausgeschlossen werden.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Blut im Stuhl - Was sind die Ursachen?

Begleitende Symptome

Je nach ursächlicher Erkrankung kann eine Reihe von spezifischen begleitenden Symptomen auftreten.
Allgemeine Symptome, die auf den Blutverlust zurückzuführen sind, sind Blässe und eine Schwäche. Bei starken Blutungen kann es zur Beeinträchtigung des Kreislaufes kommen mit niedrigem Blutdruck und Herzrasen. Bei Blutungen im oberen Bereich des Verdauungstraktes kann es auch zu Bluterbrechen kommen. Dies ist bei stärkeren Blutungen im Bereich der Speiseröhre typisch. Blutungen im unteren Bereich führen zu vermehrten Darmbewegungen und somit auch zu einer erhöhten Stuhlfrequenz.

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Blut im Stuhl mit Bauchkrämpfen

Krampfartige Bauchschmerzen sind nicht direkt typisch für eine der oben genannten Ursachen.
Es ist aber nicht auszuschließen, dass zum Beispiel ein Magengeschwür oder ein Divertikel, auch mal mit Bauchkrämpfen einhergehen kann. Am ehesten würde man Bauchkrämpfe bei einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung vermuten.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Bauchkrämpfe

Blut im Stuhl mit Übelkeit

Übelkeit in Kombination mit Blut im Stuhl und Bauchschmerzen gilt als Warnzeichen und sollte von einem Arzt abgeklärt werden.
Dieser muss klären, ob die Übelkeit in Zusammenhang mit den anderen Symptomen steht oder eine andere Ursache hat. Mit derselben Vorsicht sollte dann gehandelt werden, wenn es zu Erbrechen kommt. Das Erbrochene sollte auf Blut hin untersucht werden, da Blutungen im oberen Verdauungstrakt einen Brechreiz auslösen können und diese schnell behandelt werden müssen.

Mehr hierzu: Bluterbrechen

Blut im Stuhl mit Rückenschmerzen

Rückenschmerzen gehören nicht direkt zu den typischen Symptomen, die bei Blut im Stuhl und Bauchschmerzen simultan auftreten.
Unter Rückenschmerzen leiden viele Menschen und deshalb muss der genaue zeitliche Ablauf der Symptome analysiert werden. Lagen die Rückenschmerzen schon früher vor oder gab es bestimmte Ereignisse, welche die Rückenschmerzen ausgelöst haben könnten, kann man zunächst davon ausgehen, dass es sich dabei um ein isoliertes Symptom handelt. Entwickeln sich die Rückenschmerzen etwa zeitgleich zu der anderen Symptomatik und ist kein auslösendes Ereignis oder eine Vorgeschichte bekannt, muss untersucht werden, ob die Rückenschmerzen mit dem Blut im Stuhl in Zusammenhang stehen. Ein denkbarer Zusammenhang wäre zum Beispiel beim Darmkrebs. Die Rückenschmerzen könnten durch eventuell vorhandene Metastasen in der Wirbelsäule hervorgerufen werden.
Wesentlich wahrscheinlicher ist es aber, dass die Rückenschmerzen nicht mit dem Blut im Stuhl in Verbindung stehen.

Lesen Sie mehr dazu unter: Wenn Bauchschmerzen und Rückenschmerzen gemeinsam auftreten

Blut im Stuhl mit Fieber

Ein Fieber ist besonders für die Divertikulitis typisch. Bei dieser Erkrankung entzündet sich eine Ausstülpung der Darmwand (Divertikel).
Folgen sind linksseitige Schmerzen im Bauch und Fieber. Kommt es zusätzlich zu Blutungen der Schleimhaut kann auch Blut im Stuhl zu finden sein. Auch ein akuter Schub der Colitis ulcerosa kann gerne mal mit Fieber einhergehen. Das Hauptsymptom ist beim Schub ist ein blutiger und schleimiger Durchfall mit Bauchschmerzen. Zudem kann der Darmkrebs Fieber auslösen. Wenn zusätzlich zum Fieber noch ein Gewichtsverlust und Nachtschweiß vorliegt, spricht man von einer positiven B-Symptomatik.

Lesen Sie mehr dazu unter:

Schleim im Stuhl

Schleim im Stuhl lässt einen zunächst an die Colitis ulcerosa denken. Denn das Leitsymptom dieser Erkrankung sind blutige, schleimige Durchfälle.
Allerdings kann auch ein Darmkrebs einen schleimigen Stuhl hervorrufen. Dieser Schleim kann ganz verschiedene Färbungen annehmen. Auch verschiedene Infektionserkrankungen wie die Amöbiasis könne zu blutig-schleimigen Stuhl führen, diese Auflagerungen werden häufig als himbeergeleeartig beschrieben.
Kleinste Mengen an Schleim sind noch in Ordnung. Sobald es aber größere sichtbare Mengen werden oder Blut beigemengt ist, sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen.

Weitere Informationen zu diesem Thema: Schleimiger Stuhlgang- Ursaschen und Therapie

Diagnose

Die Diagnose setzt sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen.
Zunächst werden im Arztgespräch Risikofaktoren, wie Medikamente, Vorerkrankungen oder -operationen abgeklärt. Bei der Untersuchung wird der Analbereich angeschaut und auch eine digital-rektale Untersuchung durchgeführt. Hierfür führt der Arzt einen Finger in den Mastdarm ein und kann das Aussehen des Stuhles beurteilen, sowie eventuell eine Blutungsquelle finden. Daneben wird auch eine Laboruntersuchung durchgeführt.
Zur genauen Lokalisation der Blutungsquelle wird im Anschluss eine Magen- oder Darmspiegelung durchgeführt. Welches der beiden Verfahren Anwendung findet hängt vom Aussehen des Stuhles ab.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: 

Behandlung von Blut im Stuhl mit Bauchschmerzen

Die Therapie ist maßgeblich von der Grunderkrankung abhängig.
Handelt es sich um eine akute Blutung, die sofort therapiert werden muss, gibt es einige allgemeine Maßnahmen, unabhängig von der Ursache der Blutung. Zunächst gilt, dass eine akute Blutung im Krankenhaus behandelt werden sollte, da dort eine ausreichende Überwachung gewährleistet werden kann. Als erstes werden die Vitalparameter des Patienten stabilisiert und je nach Blutverlust kann man eine Bluttransfusion durchführen, um den Kreislauf weiter zu stabilisieren.
Anschließend sollte mittels einer Magen- oder Darmspiegelung (Endoskopie) die Blutung lokalisiert und gestillt werden. Ist die akute Blutung unter Kontrolle gebracht, erfolgt danach die spezifische Therapie der zugrunde liegenden Erkrankung.

Dauer und Prognose von Blut im Stuhl mit Bauchschmerzen

Die Prognose hängt ebenfalls von der Grunderkrankung ab und ist sehr unterschiedlich. Weiterhin wird die Prognose unter anderem auch von der Stärke der Blutung oder den Vorerkrankungen beeinflusst.
Ernst nehmen sollte man Blut im Stuhl in Kombination mit Bauchschmerzen immer, da zumeist eine behandlungsbedürftige Erkrankung dahinter steckt.

Weiterführende Informationen

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 07.06.2018 - Letzte Änderung: 18.09.2024