Blut im Stuhl - Was sind die Ursachen?

Für Blutbeimengungen im Stuhl kann es verschiedene Ursachen geben. Diese befinden sich im Bereich von Speiseröhre über den gesamten Magen-Darm-Trakt. Dabei weist die Farbe des Blutes oft auf die Lokalisation der Blutung hin. In jedem Fall sollte eine Blutbeimengung im Stuhl ärztlich abgeklärt werden.

Blut im Stuhl - Das sind die Ursachen!

Einleitung

Wenn man beim Toilettengang Blut im Stuhl bemerkt, haben viele Betroffenen oft schnell Angst. Oftmals geht einer der ersten Gedanken in die Richtung einer Krebserkrankung des Darms. Dabei wird vergessen, dass Blut im Stuhl auch zahlreiche andere häufige Ursachen haben kann.

Bei Blut im Stuhl sollte auf die Farbe des Blutes geachtet werden. Dunkles Blut spricht eher für eine Störung im oberen Abschnitt des Gastrointestinaltrakts, helles Blut hingegen eher für eine Störung des unteren Abschnitts. Fest steht auf jeden Fall, dass das Auftreten von Blut im Stuhl ärztlich abgeklärt werden sollte, um eine in einigen Fällen bösartig auftretende Ursache abzuklären.

Ursachen für Blut im Stuhl

Diese Ursachen kann es geben

  • Hämorrhoiden

  • Entzündliche Darmerkrankungen

  • Infektionen des Darms

  • Magengeschwür oder Zwölffingerdarmgeschwür

  • Entzündung der Speiseröhre

  • Magenkrebs

  • Darmkrebs

  • Divertikel oder Polypen

  • Medikamente

Hämorrhoiden

Hämorrhoiden im Bereich des Anus können je nach Lage und Größe zu Blutbeimengungen im Stuhl führen. Diese sind meist hellrot, da das Blut relativ frisch ist. Die Ursache für die blutigen Beimengungen ist eine direkte mechanische Reizung der Hämorrhoidenoberfläche beim Stuhlgang. Hämorrhoiden sollten bei langfristigem Auftreten ärztlich abgeklärt werden, da sie einen Risikofaktor für Darmkrebs darstellen.

Wenn Sie sich weitere Informationen zu diesem Thema wünschen, empfehlen wir Ihnen unsere Seite: Hämorrhoiden

Durchfall

Durchfall kann als Symptom in Kombination mit Blut im Stuhl durch verschiedene Erkrankungen hervorgerufen werden. Ein Beispiel hierfür können Antibiotika sein, die die Schleimhautoberfläche des Darms verändern, wodurch sich andere Erreger einnisten können. Eine weitere Möglichkeit sind Spätfolgen im Rahmen einer Darmkrebserkrankung.

Folge von Antibiotika / pseudomembranöse Colitis

Bei längerer Einnahme von Antibiotika, wie es zum Beispiel bei einer ausgeprägten Lungenentzündung der Fall ist, kommt es zur Schädigung der Darmschleimhaut. Dies nutzen vor allem die Clostridien-Erreger, um sich im Darm einzunisten. Charakteristisches Symptom dieser Infektion sind sogenannte pseudomembranöse Durchfälle, die auch blutig auffallen können.

Magengeschwür / Zwölffingerdarmgeschwür

Bei einem Geschwür des Magens oder des Zwölffingerdarms kommt es zu sogenannten ulzerierenden Veränderungen der Schleimhaut. Das bedeutet, dass ein Defekt der Oberfläche vorliegt, durch den diese ihre regelrechte Funktion nicht mehr erfüllen kann. Diese Erkrankung wird auch als Ulkus bezeichnet. Häufig kommt es zunächst zu Schmerzen im Oberbauch, es kann aber auch unter Umständen zu Blut im Stuhl führen. Dies wird größtenteils durch das Bakterium Helicobacter pylori, in weniger häufigen Fällen aber auch durch Medikamente oder Stress ausgelöst. Bei der Behandlung steht eine Reduktion der Säureproduktion des Magens durch Medikamente im Vordergrund.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Magengeschwür

Entzündung in der Speiseröhre

Eine Entzündung der Speiseröhre (Ösophagitis) tritt meist im Rahmen einer gastroösophagealen Refluxkrankheit auf. Dabei kommt es durch aufsteigende Magensäure zu einer Entzündung der Schleimhaut in der Speiseröhre. Dies äußert sich häufig mit Sodbrennen, das vor allem nachts und häufig in Kombination mit einem Druckgefühl und Luftaufstoßen auftritt. Es kann aber auch zu Blut im Stuhl führen, der sich meist dunkel verfärbt darstellt. Eine akute Speiseröhrenentzündung kann medikamentös mit der Hemmung der Magensäuresekretion therapiert werden.

Für weitere Informationen lesen Sie doch auch: Speiseröhrenentzündung

Mallory-Weiß-Syndrom

Beim Mallory-Weiß-Syndrom handelt es sich um vermehrt auftretende Risse in der Schleimhaut am Übergangsbereich zwischen der Speiseröhre und dem Magen. Dadurch wird zunächst typischerweise Erbrechen ausgelöst. Später kommen Oberbauchschmerzen, blutiges Erbrechen und blutiger Stuhl hinzu. Das Mallory-Weiß-Syndrom kann durch eine Magenspiegelung mit Blutstillung meist ohne Komplikationen gut therapiert werden.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Mallory-Weiß-Syndrom

Lebererkrankung mit Pfortaderhochdruck

Bei einer chronischen Lebererkrankung kommt es im venösen Pfortadersystem zu hohen Drücken, so dass auf Dauer der venöse Abfluss aus dem Darm in die Leber immer schwieriger wird. So kann es dazu kommen, dass das venöse Blut - aufgrund des hohen Druckes - von der Pfortader in Richtung des Darms fließt, also die Richtung ändert. Dadurch kommt es an einigen Stellen zu einer Überbeanspruchung der Gefäße, die für diesen hohen Druck nicht ausgerichtet sind. Diese Stellen sind vor allem im Bereich der Speiseröhre und des Analkanals. Dies kann je nach Lokalisation zu dunklem oder hellem Blut im Stuhl führen.

Morbus Crohn

Bei Morbus Crohn handelt es sich um eine der häufigsten Formen einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (kurz CED). Dabei kommt es zu einem Befall des gesamten gastrointestinalen (= Magen-Darm-Trakt betreffend) Bereichs, der meist nicht durchgängig ist. Die Erkrankung äußert sich häufig durch ungewollte Gewichtsabnahme, Unterbauchschmerzen, meist einseitig auf der rechten Seite und durch sehr häufig auftretende Durchfälle. Besonders durch letzteres Symptom wird die Darmschleimhaut stark gereizt, was zu kleinen Einrissen mit Blut im Stuhl als Folge führen kann.

Für weitere Informationen lesen Sie auch: Morbus Crohn

Colitis ulcerosa

Colitis ulcerosa ist neben Morbus Crohn eine der häufigsten chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (kurz CED). Hierbei kommt es durch eine nicht geklärte Ursache zu einer Entzündung der Darmwand, teilweise lassen sich auch Antikörper nachweisen. Das Krankheitsbild äußert sich typischerweise durch Durchfälle, die vor allem blutig und schleimig sind und oft in Kombination mit Bauchschmerzen und Fieber auftreten. Des Weiteren können starke Schmerzen bei Stuhldrang auftreten.

Weitere Informationen finden Sie unter: Colitis ulcerosa

Darmpolypen

Darmpolypen sind Vorwölbungen der Schleimhaut im Darmbereich. Diese sind bei älteren Menschen sehr häufig und können komplett symptomlos bleiben und möglicherweise nicht entdeckt werden. Als ein mögliches Symptom kann sich der Stuhl schleimig und blutig präsentieren. Auch andere Veränderungen im Stuhlverhalten können auftreten. Es kann zu Verstopfung oder Durchfällen kommen. Werden bei einer Darmspiegel Darmpolypen entdeckt sollten diese aufgrund der Entartungsrisikos in bösartiges Tumorgewebe entfernt werden.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: An diesen Symptomen erkennen Sie Darmpolypen

Divertikel

Bei Divertikeln im Darm handelt es sich um Ausstülpungen von Darmschichten in das Lumen des Darms hinein. Da dies lange symptomlos bleibt, ist ein erstes Anzeichen häufig eine Blutbeimengung im Stuhl, die durch starke Reizung der Divertikel entsteht. Finden sich gehäuft Divertikel im Darm, spricht von einer Divertikulose – der chronischen Form des Auftretens von Divertikeln. Sind die Divertikel entzündet, spricht man von einer Divertikulitis, die abhängig von der Komplikationsrate gegebenfalls operativ behandelt werden muss.

Weitere Informationen finden Sie unter: Divertikulose

Magenkrebs

Bei einer Krebserkrankung im Magen können viele verschiedene Symptome auftreten. Oft fallen die Symptome erst in späteren Stadien auf, da es in frühen Stadien häufig nur zu unspezifischen Bauchschmerzen, ein Völlegefühl und einer möglichen Abneigung gegen Fleisch kommt. In späteren Stadien treten Erbrechen und dunkle Blutbeimengungen im Stuhl auf. Therapeutisch wird Magenkrebs abhängig vom Stadium operativ oder durch eine Chemotherapie behandelt.

Wenn Sie sich für weitere Informationen zu diesem Thema interessieren, empfehlen wir Ihnen auch: Magenkrebs

Dünndarmkrebs

Dünndarmkrebs ist eine sehr selten auftretende Krebsart und damit auch für Blut im Stuhl keine allzu häufige Ursache. Kommt es zu tumorösen Veränderungen im Dünndarm können diese zu verschiedenen Störungen im Magen-Darm-Trakt-betreffenden Bereich führen. Hierzu gehören Verstopfung, Durchfälle, Schmerzen im Bauchbereich und Stuhl mit Blut, das sich meist als dunkle Beimengung zeigt. Tumoröse Veränderungen im hinteren Abschnitt des Dünndarms führen dabei häufiger zu Blutbeimengungen im Stuhl als im vorderen Abschnitt.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Dünndarmkrebs

Mesenterialinfarkt

Beim Mesenterialinfarkt handelt es sich um ein hochakutes und lebensbedrohliches Krankheitsbild mit Ruptur eines wichtigen Bauchgefäßes. Diese äußert sich in den ersten sechs Stunden durch krampfartige Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall. Später kommt es zu dem Auftreten von Blut im Stuhl und einer Abnahme der zuvor verstärkten Darmbewegungen. Wird nicht spätestens in diesem Stadium operativ gehandelt, bedeutet dies, dass Abschnitte des Darms absterben, was lebensbedrohlich für die betroffene Person werden kann.

Ursachen für Blut im Stuhl ohne Schmerzen

Kommt es zum Auftreten von Blut im Stuhl ohne zusätzlich auftretende Schmerzen, sollte dies immer ärztlich abgeklärt werden. Meist gilt, dass Schmerzen, die in Kombination mit Blut im Stuhl auftreten, Ausdruck einer Entzündung oder Reizung eines Abschnitts des Magen-Darm-Trakts sind.

Schmerzlose Blutbeimengungen können hingegen Ausdruck für eine bösartige Veränderung der Darmschleimhaut mit Neigung zu Darmkrebsentstehung sein. Es kann sich aber auch beispielsweise um Divertikel handeln, die je nach Lage genau wie Darmpolypen nicht zwingendermaßen Schmerzen im Bauchbereich auslösen müssen. Um dies abzuklären, sollte daher beim Auftreten von Blut im Stuhl ohne damit einhergehenden Schmerzen genau dokumentiert werden, wie der Stuhlgang und das Blut aussieht und wie viel Blut bei jedem Stuhlgang dabei ist. Dies sollte als wichtige Information für die Ursachensuche an den Arzt weitergegeben werden.

Ursachen für hellrotes Blut

Befindet sich im Stuhl als Beimengung hellrotes Blut, ist dies meist ein Zeichen für eine Ursache, die sich im unteren Abschnitt des Verdauungstrakts befindet. Häufig sind Hämorrhoiden für die hellroten frischen Blutauflagerungen verantwortlich. Als Ursachen kommen aber auch tiefsitzende Darmpolypen oder Divertikel in Frage oder eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung.

Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 30.04.2018 - Letzte Änderung: 18.09.2024