Durchfall kann durch eine Infektion mit Bakterien, Viren oder Einzellern hervorgerufen werden. Zu den Durchfall verursachenden Bakterien zählen beispielsweise Escherichia coli, Salmonellen oder Shigellen. Beispiele für Viren sind Noroviren oder Rotaviren, für Einzeller Entamöben.
Durchfall (medizinisch: Diarrhoe) kann aufgrund einer Vielzahl unterschiedlicher Ursachen auftreten und stellt ein sehr unspezifisches Symptom dar. Im Allgemeinen kann von Durchfall gesprochen werden, wenn innerhalb eines Tages mehr als drei Darmentleerungen mit flüssigem Stuhl vorliegen.
Häufige Ursachen, welche mit Durchfälle einhergehen, sind sowohl Infektionskrankheiten als auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Stress, oder in seltenen Fällen ernsthafte Erkrankungen. Besonders dann, wenn der Durchfall über einen langen Zeitraum andauert oder den Elektrolythaushalt der erkrankten Person stark aus dem Gleichgewicht bringt, ist ein Arztbesuch zu empfehlen.
Bei Durchfall handelt es sich um ein sehr allgemeines Symptom welches bei vielen unterschiedlichen Erkrankungen auftreten kann.
Sehr häufig sind Durchfälle ein Zeichen von Infektionskrankheiten. Sowohl Viren als auch Bakterien können für eine Infektion im Darm verantwortlich sein und damit Durchfälle hervorrufen. Bakterien sind vor allem dann zu vermuten, wenn es sich um sogenannte Lebensmittelvergiftungen handelt. Im Regelfall sind sogenannte Staphylokokken sowie Streptokokken, welche sich in Lebensmitteln vermehren können für die Durchfälle verantwortlich. Diese sind jedoch in der Regel selbstlimitierend und bessern sich daher in der Regel nach einiger Zeit auch ohne Therapie.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema: Symptome einer Lebensmittelvergiftung oder Durchfall nach Milchkonsum - Was steckt dahinter?
Bei Erkrankungen, welche umgangssprachlich als Magen-Darm-Grippe bezeichnet werden, können sowohl Viren als auch Bakterien für die typische Symptomatik verantwortlich sein. Bei einer Vermehrung der Erreger im Darm kommt es zu einer Entzündung der Darmschleimhaut. Die Entzündung verhindert eine Aufnahme von Wasser und fördert eine Sekretion von Flüssigkeit in den Darm. Diese Effekte sorgen für die Entstehung des Durchfalls.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Magen-Darm-Grippe Symptome, Dauer von Durchfall, Durchfall in Ägypten
Generell kann es bei einer sehr einseitigen Ernährung oder einer plötzlichen Umstellung derselben zu Durchfällen kommen. Auch ein erhöhter Alkoholkonsum kann mit Durchfall einhergehen.
Durch die vermehrte Einnahme von Antibiotika kommt es in den letzten Jahren ebenfalls vermehrt zu Durchfällen, welche durch Medikamente hervorgerufen werden. So zerstören Antibiotika häufig bestimmte Bakteriengruppen im Darm und bringen damit das Gleichgewicht der Darmflora durcheinander. Dies kann zu starken Durchfällen führen, welche teilweise schwer zu therapieren sind.
Bei Durchfällen, welche über zwei Wochen bestehen, wird von einem chronischen Durchfall gesprochen. Dieser kann ebenfalls von unterschiedlichen Erkrankungen hervorgerufen werden. So können sowohl Nahrungsmittelunverträglichkeiten als auch chronische Darmerkrankungen oder das sogenannte Reizdarmsyndrom hinter den Durchfällen stehen. Um ernsthafte Erkrankungen ausschließen zu können sollte besonders bei länger bestehenden Durchfällen ein Arzt zur Abklärung aufgesucht werden.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Ursachen für chronischen Durchfall.
Kinder sind in der Regel häufiger von Erkrankungen betroffen, welche mit Durchfällen einhergehen als Erwachsene. Da Kinder jedoch typischerweise häufiger als Erwachsene Stuhlgang haben ist besonders die Definition bei sehr kleinen Kindern gegenüber derer bei Erwachsenen zu unterscheiden. Bei kleinen Kindern ist in dem Moment von Durchfall die Rede, wenn diese mehr als fünf flüssige Darmentleerungen an einem Tag aufweisen.
Die häufigste Ursache, welche bei Kindern zu Durchfällen führt sind Infektionskrankheiten. Da Kinder, besonders im Kleinkindesalter ein gegenüber Erwachsenen schwächeres Immunsystem aufweisen, sind diese in der Regel deutlich häufiger von Infektionskrankheiten betroffen. Besonders eine Infektion mit Viren führt bei Kindern teilweise zu schweren Durchfällen und einhergehender allgemeiner Krankheitssymptomatik.
Besonders sogenannte Rota- und Noroviren sind bei Kindern häufig für Durchfälle verantwortlich. Diese Viren führen zu einer Entzündung der Darmschleimhaut und sorgen damit für eine verminderte Aufnahme sowie für eine verstärkte Sekretion von Wasser. Damit wird der Stuhl flüssig und es kommt zu einer häufigeren Ausscheidung. Eine Übertragung dieser Erreger kann sowohl über den Kontakt von infizierten Gegenständen (Türgriff etc.), den Kontakt mit infizierten Personen, als auch über den Verzehr infizierter Nahrungsmittel geschehen.
Durchfälle bei Kindern, welche über einen längeren Zeitraum bestehen und ohne andere typische Symptome einer Infektionskrankheit auftreten, stehen in dem Verdacht von Nahrungsmittelunverträglichkeiten hervorgerufen zu sein. Häufig sind Unverträglichkeiten oder Allergien gegenüber Bestandteilen in Milch, Getreide oder Früchten bei Kindern für chronische Durchfälle verantwortlich. Zu beachten ist hierbei, dass viele Allergien und Unverträglichkeiten, welche im Kindesalter bestehen, sich im laufe des Lebens zurückbilden und im Erwachsenenalter häufig nicht mehr vorhanden sind.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Lebensmittelallergie.
Auch andere Erkrankungen wie chronisch entzündliche Darmerkrankungen, das sogenannte Reizdarmsyndrom oder akute Stresszustände können bei Kindern zu einer Entstehung von Durchfällen führen. Ebenfalls kann es bei einer plötzlichen Nahrungsumstellung oder einer sehr einseitigen Ernährung zu Durchfällen kommen. Insgesamt sollten Durchfälle bei Kindern sehr ernst genommen werden, da es schnell zu einer schweren Elektrolytstörung und einem großen Flüssigkeitsverlust kommen kann. So sollten Durchfälle von Kindern stets von einem Kinderarzt abgeklärt werden.
Lesen Sie auch den Artikel: Welcher Durchfall ist ansteckend?
Neben vielen anderen Ursachen ist ein Konsum erhöhter Mengen an Alkohol in vielen Fällen für die Entstehung von Durchfällen verantwortlich. In der Regel handelt es sich bei flüssigem Stuhl, welche durch Alkohol hervorgerufen wird jedoch nicht um klassischen Durchfall, da von diesem erst nach mehr als drei Ereignissen gesprochen wird.
Die von Alkohol hervorgerufene Veränderung der Stuhlkonsistenz hängt vor allem mit einer Hemmung der Natrium- als auch Wasseraufnahme im Darm zusammen. Da aus diesem Grund mehr Natrium im Darm verbleibt „zieht“ dieses Natrium zusätzlich Wasser in den Darm. Zusammen mit der Hemmung der Wasserresorption kann es zu teilweise starken Durchfällen kommen. In der Regel bessern sich die Durchfälle, welche durch den Alkoholkonsum hervorgerufen wurden, jedoch relativ schnell und die Stuhlkonsistenz ist schon nach einigen Stunden wieder normalisiert. Bei persistierenden Durchfällen nach dem Konsum erheblicher Mengen Alkohol sollte an andere durch den Alkohol hervorgerufene Erkrankungen gedacht und ein Arzt zur Abklärung aufgesucht werden.
Die Ernährung trägt einen erheblichen Teil zu der individuellen Beschaffenheit des Stuhls bei. So kann es bei einer einseitigen Ernährung sowie dem Verspeisen bestimmter Nahrungsmittel vermehrt zu Durchfällen kommen. Insbesondere ist dies der Fall, wenn sogenannte Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Lebensmittelallergie bestehen. Bei der Einnahme der Nahrungsmittel und einer bestehenden Unverträglichkeit kommt es im Körper zu einer vermehrten Produktion bestimmter Antikörper. Diese sorgen unter anderem für eine vermehrte Sekretion von Wasser in den Darm und rufen damit einen flüssigen Stuhl und Durchfall hervor.
Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel Lebensmittelallergie
Die Ernährung kann jedoch auch dann für die Entstehung von Durchfällen betragen, wenn keine Unverträglichkeiten bestehen. So ist besonders Alkohol dafür bekannt, die Entstehung von Durchfällen zu fördern. Auch eine Fehlernährung kann dazu beitragen, dass der Stuhl eine flüssige Konsistenz erhält. Ebenfalls ist eine plötzliche Umstellung der Ernährung als Ursache eines Durchfalls in Erwägung zu ziehen.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Ernährung bei Durchfall., Infektiöse Durchfallerkrankungen ,Grüner Durchfall
Stress kann in vielen Fällen als Ursache für das Auftreten von Durchfällen verantwortlich gemacht werden. Ob Stress zu einer Verdauungsstörung führt oder andere Symptome im Vordergrund stehen, ist individuell unterschiedlich. So führt Stress bei einigen Menschen vor allem zu Durchfällen, während andere Personen bei Stress über Verstopfung klagen. Die Folgen von Stress im Körper sind vielfältig. Einige dieser Folgen können einen Einfluss auf den Darm und die Verdauung nehmen und stehen in dem Verdacht für die Entstehung der Symptome verantwortlich zu sein.
Durch akuten Stress kommt es zunächst zu einer verminderten Darmaktivität und damit zu einer gestörten Verdauung. In einer Stresssituation versucht der Körper häufig so schnell wie möglich die im Darm verbliebenen Essensreste hinaus zu befördern, was häufig mit Durchfällen oder Erbrechen einhergeht. Ebenfalls nimmt die Menge der im Darm vorkommenden Milchsäurebakterien ab, welche eine wichtige Rolle in der Verdauung spielen. Besonders bei Durchfällen, die ohne weitere typische Erkrankungszeichen einhergehen und in einer Stresssituation auftreten, kann durch bestimmte stresssenkende Therapien häufig eine Besserung der Verdauung erreicht werden. Eine bewusste Ernährung kann in diesen Fällen ebenfalls helfen, die Durchfälle zu bessern.
Lesen Sie mehr zum Thema: Durchfall und Psyche
Durchfall kann auch durch Medikamente entstehen. Eine wichtige Rolle spielen hierbei Antibiotika, welche entweder durch Beeinflussung der normalen bakteriellen Darmflora Durchfall auslösen oder aber durch Infektion mit bestimmten Keimen, Clostridien genannt. Auch Durchfall als Folge einer gesteigerten Sensitivität bezüglich des Antibiotikums wird diskutiert.
( Hier finden sie mehr Informationen zum Thema Bauchschmerzen durch Antibiotika)
Mehr zum Thema lesen Sie hierzu auch Ernährung bei Durchfall.
Andere Durchfall auslösende Medikamente sind Abführmittel (Laxantien), Zytostatika (Einsatz unter anderem bei Krebserkrankungen), Colchicin (früher zur Behandlung von Gicht eingesetzt) und viele weitere.
Andere wichtige Ursachen für Durchfall stellen Lebensmittelvergiftungen (Lebensmittelintoxikation) dar. Diese entstehen durch für den Menschen giftige Stoffe (Toxine), welche von bestimmten Bakterien gebildet und mit der Nahrung aufgenommen werden. Derartige Toxinbildner sind zum Beispiel eine bestimmte Staphylokokken-Art (Staphylococcus aureus).
Dieses Thema könnte Sie auch interessieren: Durchfall durch Vitamin C
Sport stellt auch eine weitere mögliche Ursache für Durchfall dar. Hierbei spielen bestimmte pathophysiologische Prozesse im menschlichen Organismus eine Rolle. Vermehrte Flüssigkeitssekretion ins Darmlumen sowie verminderte Durchblutung der Darmschleimhaut während einer sportlichen Aktivität können dazu führen, dass es zu Darmbeschwerden nämlich Durchfall kommt.
Haben Sie weiteres Interesse an diesem Thema? Ausführliche Informationen hierzu lesen Sie unter: Durchfall nach Sport
Durchfall kann also verschiedenste Ursachen haben:
Weitere allgemeine Informationen:
zur Übersicht Magen Darm Erkrankungen