Der folgende Artikel beschreibt, was man tun sollte, wenn man unter Durchfall in Ägypten leidet. Was gibt es für Behandlungsmöglichkeiten und was sollte man beachten.

Durchfall in Ägypten

Durchfall gehört zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden, die sich bei Reisenden in Ägypten zeigen. Laut Statistik leiden etwa 30-50 % der Urlauber während einer Ägyptenreise an Durchfall. Schuld sind vor allem die dort vorherrschenden mangelnden Hygienestandards bezüglich der Wasserqualität und der Nahrungszubereitung. Auch der „Erstkontakt“ der Darmflora mit den teils fremden Keimen kann zu einer Durchfallerkrankung führen.

Diagnose

Durchfall äußert sich durch einen häufigen Toilettengang (Frequenz >3 in 24 Stunden), bei dem breiiger bis flüssiger Stuhl ausgeschieden wird. Die Diagnose von Durchfall ergibt sich anhand der Symptomatik und kann somit vom Arzt recht schnell gestellt werden. Um die Ursache des Durchfalls abzuklären, werden im Arzt-Patienten Gespräch meist noch weitere Symptome abgefragt und eine körperliche Untersuchung vorgenommen.

Gerade bei Reisenden oder Rückreisenden ist es wichtig gesundheitsgefährdende von eher harmlosen Durchfallerkrankungen zu unterscheiden. Gelegentlich werden auch Stuhluntersuchungen, zur Bestimmung des durchfallverursachenden Erregers, vorgenommen. 

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Begleitende Symptome

Neben dem Durchfall kommt es häufig auch zu Bauchschmerzen oder -krämpfen. Weiterhin kann es auch zu Fieber und Erbrechen kommen. Gelegentlich leiden die Betroffenen sogar erst unter Übelkeit und Erbrechen. Die begleitende Symptomatik hängt mitunter vom Erreger ab. Bei den eher „harmlosen“ Keimen legen sich der Durchfall sowie die begleitenden Symptome in der Regel nach einigen Tagen wieder. Bei anhaltenden Symptomen wie Fieber, Erbrechen und Durchfall über mehrere Wochen sollte unbedingt eine erneute Vorstellung beim Arzt erfolgen.

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Behandlung bei Durchfall in Ägypten

Wenn man während des Aufenthalts in Ägypten unter Durchfall leidet gibt es einige Verhaltensregeln, die man spätestens jetzt einhalten sollte. Dazu gehören:

  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr in Form von verschlossenen Trinkflaschen (kein Leitungswasser!). Hierbei sollten mindestens 3-4 Liter am Tag angestrebt weden. Um den Elektrolythaushalt aufrecht zu erhalten müssen hier bestimmte Mineralien aufgenommen werden ( Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Natriumbicarbonat, Glukose). Hierfür können sogenannte orale Dehydrationslösungen eingesetzt werden.  Diese gibt es in aller Regel in der Apotheke in Pulverform zu kaufen. Sollte keine Apotheke unmittelbar zu erreichen sein, kann die Lösung durch das Mischen von einem Liter Wasser mit einem Teelöffel Kochsalz und 8 Esslöffeln Zucker auch selbst hergestellt werden. 
     
  • Verzicht auf feste Nahrung. Stattdessen sollte Schonkost eingenommen werden. Besonders in Ländern wie Ägypten, die andere Hygienestandards haben, sollten bestimmte Lebensmittel komplett von der "Karte" gestrichen werden. Dazu zählen Salate, rohes Gemüse, Mayonnaisen oder auch Eiswürfel bzw. Leitungswasser.
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  • Medikamenteneinnahme. Sollte der Durchfall schlimmer sein und sich mehrere Tage hinziehen können Medikamente eine Linderung schaffen. Hierzu gehören auch sogenannte Peristaltikhemmer. Es handelt sich dabei um Medikamente, die die Darmtätigkeit hemmen und damit den Durchfall stoppen. Nachteilig an diesen Präparaten ist die längere Verweilzeit der Erreger im Darm, die sich durch die hemmende Wirkung ergibt. Die Peristaltikhemmer sollten daher eher in Ausnahmefällen, wie etwa einer langen Auto- oder Busreise angewandt werden. 
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  • Antibiotikaeinnahme. Der Einsatz von Antibiotika kann bei bestimmten Erregern wie zum Beispiel der Giardia lambila notwendig werden. Die Einnahme von antibiotischen Medikamenten sollte aber am besten nur nach ärztlicher Anordnung erfolgen. In aller Regel erfordert nämlich nur ein kleiner Teil der Erreger in Ägypten eine antibiotische Behandlung. Um Resistenzentwicklungen entgegen zu wirken und den Darm nicht unnötig zu belasten ist daher von einer Selbstmedikation mit Antibiotika eher abzuraten.

Bei anhaltendem Durchfall, Blutbeimengungen im Stuhl oder dem gleichzeitigen Auftreten von Fieber sollte immer ein Arzt kontaktiert werden. In solchen Fällen kann eine ernsthafte Durchfallerkrankung vorliegen, die unbedingt einer weiteren medikamentösen Behandlung bedarf. Auch bei Kindern, alten oder immungeschwächten Menschen sollte bei Durchfall im Ägyptenurlaub vorsichtshalber immer ein Arzt konsultiert werden.

Diese Medikamente sollte ich auf der Reise nach Ägypten mitnehmen

Es gibt eine Reihe an Medikamenten, die bei Durchfallerkrankungen helfen können und daher gern von Urlaubern vor ihrer Ägyptenreise gekauft werden.

  • Dazu zählen insbesondere die Peristaltikhemmer, mitunter auch als Loperamid bekannt, die zu einer Hemmung der Darmtätigkeit führen. 

Leider handelt es sich dabei nicht immer um die beste Behandlungsmethode, da der Durchfall zwar gestoppt wird aber die Erreger so auch im Darm verweilen können.

  • Ratsam für Urlauber ist es, sich vorab mit einer Elektrolytlösung (meist in Pulverform erhältlich) aus der Apotheke auszustatten, die dann bei Bedarf eingenommen werden kann. Sie sorgt für die Zufuhr von verloren gegangenen Mineralstoffen bei Durchfallerkrankungen.
  • Weiterhin können Probiotika oder probiotische Präparate nützlich sein. Es handelt sich dabei um lebende Organismen, aus Laktobazillen oder Hefepilzen, die zur Gleichgewichtsstabilisierung der Magen-Darmflora während oder nach einer Durchfallerkrankung beitragen. 


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Diese Erreger gibt es

Durchfall kann durch eine Vielzahl an Erregern ausgelöst werden. Dazu zählen bestimmte Bakterienarten, Viren und auch sogenannte Protozoen (parasitäre Einzeller). Vor allem die bakteriellen Erreger spielen bei Durchfallerkrankungen in Ägypten eine große Rolle. Schätzungsweise sind 80 % der Durchfallerkrankungen auf Bakterien zurückzuführen.

  • Zu ihnen zählen etwa die Bakterien E.coli , Salmonellen, Shigellen und diverse Campylobacter Arten.
  • Ebenso können Viren, wie die Rota- oder Adenoviren, ursächlich für Durchfallerkrankungen sein.
  • In seltenen Fällen kommt es durch Parasiten zu Durchfallerkrankungen. Dazu gehören unter anderem Giardia lambila und Entomoeba histolytica. Beide Gattungen zeigen in der Regel eine ausgeprägten Durchfallsymptomatik und können unbehandelt, insbesondere bei immungeschwächten Menschen, durch eine Ausbreitung im Körper zu Folgeerkrankungen oder teilweise auch Schäden an verschiedenen Organsystemen führen.

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Daran erkenne ich, dass es ansteckend ist

Bei Durchfall in Urlaubsländern wie Ägypten ist meist von einer Infektion mit Bakterien oder Viren auszugehen. Die Symptomatik beziehungsweise der Durchfall lässt allerdings keine Aussage zur Ansteckungsgefahr zu.

Durchfallerkrankungen, unabhängig vom Erreger, zeigen nämlich sehr ähnliche Symptome. Betroffene sollten aufgrund dessen besondere Hygienevorschriften einhalten, um ihr Umfeld vor einer Infektion zu schützen.

Dazu zählen:

  • Das Waschen und insbesondere desinfizieren der Hände, vor und nach dem Toilettengang. 
  • Die räumliche Trennung während der “akuten Phase des Durchfalls”, zum Beispiel durch das Schlafen in getrennten Zimmern.
  • Das Verhindern der Zubereitung von Speisen für andere Menschen
  • Kein Händeschütteln oder näherer Kontakt zu anderen Personen.

Dauer

Die meisten Durchfallerkrankungen legen sich, unabhängig vom Erreger, nach einigen wenigen Tagen wieder. Bei anhaltendem Durchfall sollte eine Vorstellung beziehungsweise erneute Vorstellung beim Arzt erfolgen. Einige Krankheiten wie zum Beispiel Malaria, können neben Fieber auch zu Durchfällen führen.

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Krankheitsverlauf

Durchfallerkrankungen können je nach Erreger unterschiedlich verlaufen. Allen gemein ist die hohe Stuhlfrequenz und das Ausscheiden von flüssigem beziehungsweise breiigen Stuhl.

  • Bei den eher “harmlosen” Erregern ist der Durchfall in aller Regel selbstlimitierend, das heißt er legt sich nach einigen Tagen wieder.
  • Bei schwerwiegenden Durchfallerkrankungen, zum Beispiel ausgelöst durch Parasiten, kann es im Verlauf zu Folgeerkrankungen kommen. Schwerwiegende oder anhaltende Durchfälle sollten deswegen auch immer vom Arzt abgeklärt werden.

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Bei immunsupprimierten oder chronisch erkrankten Leuten sowie kleinen Kindern kann sich der Krankheitsverlauf auch bei den “eher harmlosen” Keimen drastischer darstellen. Insbesondere Kinder laufen durch den Verlust von Flüssigkeit schneller Gefahr zu dehydrieren, also einen Volumen- beziehungsweise Wassermangel zu entwickeln. Aufgrund dessen ist es bei diesen Patientengruppen auch ratsam, beim Auftreten von Durchfall unmittelbar einen Arzt aufzusuchen.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 12.08.2019 - Letzte Änderung: 18.09.2024