Salmonellen sind eine Gruppe von Bakterien, welche gramnegativ, stäbchenförmig und beweglich sind. Die Salmonellen gehören zur Gattung Salmonella und befallen meist den Darm.
Salmonellen sind eine Gruppe von mehr als 2000 Bakterien, welche gramnegativ, stäbchenförmig und aktiv beweglich sind. Sie gehören zur Gattung Salmonella und befallen meist den Darm (Entereobactrericeae).
Typhöse Salmonellen haben eine Inkubationszeit von 1-3 Wochen. Erstes Symptom ist treppenförmig ansteigendes Fieber, welches zuerst bis 39°C, dann bis 40°C, schließlich bis 41°C ansteigt. Außerdem kommt es zu Bauch- und Kopfschmerzen, Benommenheit, Schwellung der Milz, Werringerung der weißen Blutkörperchen (Leukopenie) und Verlangsamung des Herzschlags (Bradykardie). Durchfall (Diarrhöe) eventuell mit Darmblutungen können ab der 3. Krankheitswoche auftreten.
Enterische Salmonellen haben eine Inkubationszeit von 1-2 Tage. Dabei treten zuerst akuter Brechdurchfall und Fieber auf. Besserung kann innerhalb einiger Tage ohne spezifische Therapie erfolgen, d.h. Enterische Salmonellen sind selbstlimitierend. Bei massivem Durchfall und / oder Erbrechen insbesondere bei Säuglingen, Kleinkindern und Senioren kann es zu Wasser- und Elektrolytverlusten (Verlust von Körpersalzen) mit entsprechenden Symptomen kommen
Typhöse Salmonellen sind im Blut, Urin und Stuhl nachweisbar. Ebenso ist ein Antikörpernachweis möglich. Enterische Samonellen sind nur im Stuhl nachweisbar.
Für beide Erregertypen ist es möglich sie auf speziellen Medien anzuzüchten und so nachzuweisen. Dies dauert jedoch in der Regel mindestens 2 Tage.
Typhöse Salmonellen müssen unbedingt mit Antibiotika behandelt werden. Besonders geignet sind hierbei die Wirkstoffe Aminopenicillin (z.B. Amoxi-CT®, Amoxicillin acis®, AmoxiHEXAL® , Ampicillin-ratiopharm®), Flourchinolon (z.B. Ciprobay® , Avalox®, Actimax®) , Chloramphenicol (z.B. Paraxin®). Bei einer Infektion mit enterische Salmonellen ist eine Therapie mit Antibiotika nur in Ausnahmefällen (z.b. bei schweren Verläufen und/oder geschwächten Patienten) notwendig. Unterstützend sollte für eine ausreichende Trinkmenge gesorgt werden, um den Wasser- und Elektrolythaushalt auszugleichen. In schweren Fällen kann dies auch durch Infusionen geschehen.
Gegen den Durchfall kann man Apfelpektin (z.B. Kaoprompt®) oder Loperamid (z.B. Imodium akut®, Loperamid-Ratiopharm®) einnehmen.
Bei einer Infektion mit Salmonellen erfolgt eine Therapie vor allem symptomatisch. Das bedeutet, dass die Krankheit durch die Behandlung nicht geheilt werden soll, sondern Symptome abgemindert werden, sodass der Patient einen milderen Verlauf und weniger Beschwerden hat, bis die Erkrankung von alleine wieder abklingt.
Das kann bei der Salmonellose deshalb in der Regel bedenkenlos durchgeführt werden, da sie im Normalfall ungefährlich ist und es außerdem bis auf Antibiotika keine wirksamen Medikamente gibt, die allerdings selbst Nebenwirkungen mit sich bringen, die teilweise schwerwiegender sein können als die eigentliche Erkrankung und deshalb meist nicht sinnvoll eingesetzt werden können.
Die Leitsymptome der Salmonellose (Salmonellenenteritis) sind Durchfall und Erbrechen. Dadurch können Betroffene erhebliche Mengen an Flüssigkeit und Elektrolyten verlieren. Aus diesem Grunde ist der wichtigste Bestandteil einer Therapie dieser Krankheit ein Ausgleich des Wasser- und Mineralhaushaltes. Patienten werden dazu angehalten, reichlich zu trinken (viele Ärzte empfehlen bis zu ein Glas Wasser pro halbe Stunde!), wobei auf koffeinhaltige Getränke wie Cola oder Kaffee verzichtet werden sollte, da diese den Körper eher noch zusätzlich entwässern. Am besten sind stilles Wasser und Tee, da diese den Magen am wenigsten beanspruchen. Um einem Elektrolytmangel vorzubeugen, kann ein Betroffener Elektrolytlösungen zu sich nehmen, die in der Apotheke erhältlich sind.
Im schlimmsten Fall können sowohl Wasser als auch Nährstoffe mithilfe von Infusionslösungen im Krankenhaus verabreicht werden. Auch auf die Ernährung ist zu achten, insofern, als dass Patienten häufig einen verminderten Appetit haben, es aber gerade für eine erfolgreiche Bekämpfung der Erkrankung wichtig ist, dem Körper genügend Energie zuzuführen. Es ist ratsam während der Krankheitszeit eine Diät durchzuführen, die möglichst fettarm ist, um den Magen-Darm-Trakt nicht zusätzlich zu belasten. Gut verträglich sind hingegen zum Beispiel: Zwieback, trockenes Brot, Kartoffeln, Suppen oder Bananen (die außerdem wegen ihres hohen Gehalts an Kalium besonders günstig sind).
Weitere Maßnahmen einer Therapie betreffen die akuten Symptome von der Salmonellose. Bei schwerer Übelkeit können Tropfen dagegen verabreicht werden. Wenn Patienten Fieber entwickeln, sollte dies ebenfalls medikamentös behandelt werden. Solange die Temperatur die 39°C nicht überschreitet, bietet sich vor allem eine Gabe von Paracetamol an, da dies auch für Kinder normalerweise gut verträglich ist. Obwohl ansonsten bei Kindern häufig auf Zäpfchen zurückgegriffen wird, sollten bei dieser Krankheit lieber Säfte benutzt werden, da diese aufgrund des Durchfalls besser wirken können.
Patienten mit erhöhtem Risiko sind ältere Menschen und Säuglinge und Kleinkinder. Diese haben aufgrund ihres Körperbaus weniger Möglichkeiten, einen Flüssigkeitsverlust alleine auszugleichen und zeigen deswegen schwerere Verläufe bei einer Salmonellose. Auch Immungeschwächte reagieren auf die Infektion stärker, da bei ihnen das Abwehrsystem nicht so gut in der Lage ist, die Erreger von selbst zu bekämpfen. Bei diesen Hochrisikogruppen kommen aus diesem Grunde zusätzlich doch häufiger auch Antibiotika in der Behandlung zum Einsatz. Am liebsten werden hierzu entweder Ampicillin, Ciprofloxacin oder Cotrimoxazol verwendet. Allerdings muss man beachten, dass Antibiotika die Ausscheidungszeit der Erreger mit dem Stuhl verlängert, weshalb eine Indikationsstellung immer sorgfältig geprüft werden sollte.
Ein wichtiger Grundpfeiler der Prophylaxe besteht darin gute hygienische Bedingungen zu schaffen, da in Ländern mit schlechten hygienischen Bedingungen eine Infektionsquelle mit Kot verunreinigtes Trinkwasser darstellt. Als Tourist in solchen Ländern sollte man den Verzehr von ungekochten Speisen, Speiseeis und nicht abgekochtem Wasser meiden.
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Salmonellen heilen meist problemlos aus. In seltenen Fällen kann es zur symptomlosen Dauerausscheidung kommen.
Salmonellen gehören zu den Zoonosen, d.h. eine Übertragung von Mensch zu Tier oder umgekehrt ist möglich. Ebenfalls kann eine Übertragung der Salmonellen durch eine Schmierinfektion erfolgen. Man kann durch Salmonellen verursachte Erkrankungen in"Typhöse Salmonellosen" und "Enterische Salmonellosen" einteilen.
Resultat: generalisiertes, septisches Krankheitsbild (schweres Fieber und erhebliches Krankheitsgefühl)
Behandlung: Antibiotika immer erforderlich
Meist keine Antibiotika-Therapie notwendig!
1880 fand Robert Koch den Erreger des Typhus abdominalis.
1884 konnte Georg Gaffky zum ersten Mal Salmonellen in Kultur züchten
1885 wurde der Erreger der „Schweinecholera“ von Daniel Elmer Salmon entdeckt. Nach ihm wurde die Gattung Salmonella benannt.
Typhöse Salmonellen treten in Nord- und Mitteleuropa nur sehr sporadisch auf. Sie werden meist durch Reisende importiert. Eine Häufung tritt nur bei Verkettung ungünstiger Umstände (z.B. Hochwasser + hohe Temperaturen + schlechte Hygienische Bedingungen, z.B. nach Naturkatastophen wie Hurrikanen) auf.
Enterische Salmonellen dagegen nehmen weltweit an Häufigkeit zu. Die wichtigste Infektionsquelle hier sind Nutztiere. Von dort aus werden die Erreger über Nahrungsmittel (rohe Eier, rohes Geflügelfleisch, Milch, Muscheln) übertragen. Häufig ist eine Gruppenerkrankung (z.B. Familie, Kantine) durch gemeinsamen Verzehr verseuchter Produkte.
Wichtig ist das Salmonellen durch Einfrieren nicht getötet werden können, nur durch erhitzen auf mindestens 75 °C über mehr als 10 min.