Avalox kann sowohl oral als Tablette eingenommen werden, als auch intravenös, über eine Infusion. Das Medikament wird bei chronischer Bronchitis, Lungenentzündung und Entzündungen der Nasennebenhöhlen verschrieben.
Avalox® wird in den meisten Fällen als Tablette oral eingenommen. In der Regel wird Avalox® mit einer Dosis von 400mg einmal am Tag eingenommen. Die Einnahme kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen. Die Anwendungsdauer von Avalox® ist unterschiedliche je nach behandelter Erkrankung. Bei einem akuten Ausbruch einer chronischen Bronchitis sollte Avalox® zwischen fünf und zehn Tagen eingenommen werden. Bei einer Lungenentzündung beträgt die empfohlene Anwendungsdauer zehn Tage, bei der Entzündung der Nasennebenhöhlen sieben Tage. Ist die orale Therapie mit Tabletten nicht möglich, so kann Avalox® bei schweren Infektionen auch direkt über eine Infusion gegeben werden.
Vor der Einnahme ist es wichtig, den behandelnden Arzt über eventuell vorhandene Arzneimittelallergien sowie über alle anderen gleichzeitig eingenommenen Medikamenten zu informieren, um Wechselwirkungen und allergische Reaktionen zu vermeiden. Weiterhin ist es wichtig, dass Avalox® genauso lange eingenommen wird, wie es vom behandelnden Arzt verschrieben wurde.
Während der Einnahme von Avalox® ist es wichtig, auch anderen Ärzten, beispielsweise dem Zahnarzt, von der aktuellen Einnahme des Medikamentes zu berichten.
Weiterhin muss der behandelnde Arzt über eine bestehende Schwangerschaft, aktuelles Stillen eines Säuglings oder einen bestehenden Kinderwunsch informiert sein, um den Patienten adäquat über Vor- und Nachteile der Einnahme von Avalox® unter diesen Umständen zu beraten.
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Bei einer Überdosis mit Avalox® sollte der Magen des Patienten ausgepumpt werden und gleichzeitig eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung sichergestellt werden. Wegen der Nebenwirkungen von Avalox® auf den QT-Intervall sollte der Patient mittels EKG überwacht werden. Außerdem ist es sinnvoll, dem Patienten Aktivkohle zu geben, sodass die systemische Konzentration von Avalox®verringert werden kann. Ist eine sehr hohe Dosis von Avalox® bereits bis in den Blutkreislauf vorgedrungen, so kann eine Hämodialyse oder Peritonealdialyse sinnvoll sein.
Wie bei allen Medikamenten kann es auch bei der Einnahme von Avalox® zu Nebenwirkungen kommen. Allerdings gibt es keine Nebenwirkungen, die sehr häufig beobachtet werden.
Häufig (zwischen 1 und 10 Prozent der Patienten) kann es zu Beschwerden im Magen-Darm-Trakt kommen wie:
Selten kann es auch zum sog. QT-Syndrom kommen, einer lebensbedrohlichen Herzerkrankung, die aber allerdings auch durch einige andere unerwünschte Arneimittelnebenwirkungen ausgelöst werden kann. Das QT-Syndrom tritt meistens nur dann auf, wenn der Patient unter einem zu niedrigen Kaliumspiegel leidet (Hypokaliämie), weswegen es sinnvoll ist, den Kaliumspiegel des Patienten zu bestimmen oder ihn nach klassischen Symptomen zu fragen, bevor man mit der Therapie mit Avalox® beginnt.
Zu den sehr seltenen (weniger als 1 von 10000), aber dafür umso schwerwiegenderen Nebenwirkungen gehören verschiedene Formen der Leberschädigung. Deshalb kann es im Rahmen der Therapie mit Avalox® zu schwerwigenden und fulminant verlaufenden Entzündungen der Leber (Hepatitis) kommen, die bis hin zu komplettem Leberversagen reichen können. Zusätzlich zur Nebenwirkung auf die Leber kann es durch die Einnahme von Avalox® auch zum Lyell-Syndrom (toxisch epidermalen Nekrolyse) kommen, einer blasigen Ablösung der obersten Hautschicht, ähnlich einer starken Verbrennung.
Weitere sehr seltene Nebenwirkungen durch die Einnahme von Avalox® sind Probleme mit den Nerven der Hände und Füße (irreversible periphäre Neuropathie) sowie die Entzündungen von Sehnen (Tendonitis) und daraus resultierend sogar der Riss von Sehnen (Sehnenruptur).
Außerdem kann während der Therapie mit Avalox® Folgendes auftreten:
Diese Nebenwirkungen treten äußerst selten auf, veranlassten aber die Ärzte dazu, Avalox® nur noch zu verwenden, wenn andere, nebenwirkungsärme, Antibiotika nicht gewirkt haben oder aus anderen Gründen nicht eingesetzt werden können.
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Avalox® sollte nicht Personen verabreicht werden, die in ihrer Patientengeschichte eine Überempfindlichkeit gegenüber Avalox® der anderen ähnlichen Antibiotika haben. Zusätzlich dazu wird empfohlen, Avalox® nicht mit nichtsteroidalen entzündungshemmenden Medikamenten (NSAIDS) wie Aspirin, Ibuprofen oder Diclofenac, da dadurch das Risiko von Nebenwirkungen im zentralen Nervensystem erhöht sind.
Avalox® ist während der Schwangerschaft kontraindiziert, da die enthaltenen Wirkstoffe über die Plazenta auf das ungeborene Kind übertragen werden können. Dadurch kann es zu einer Fehlgeburt oder verschiedenen Geburtsfehlern bei dem Kind kommen.
Zusätzlich dazu sollte Avalox®auch nicht während der Stillzeit eingenommen werden, da Avalox® auch über die Muttermilch auf das Kind übertragen werden kann. Avalox® sollte nur unter strenger Kontrolle der Blutzuckerwerte bei Diabetikern verwendet werden, da durch die Einnahme von Avalox® und die damit verbunden metabolischen Prozesse der Blutzuckerspiegel stärker als gewöhnlich schwanken kann. Weiterhin ist Avalox® kontraindiziert bei Kindern um Nebenwirkungen auf den noch in der Entwicklung befindlichen Muskel- und Sehnenapparat zu vermeiden.
Alle Patienten mit vorgeschädigtem Herz, besonder die Patienten, die Probleme mit der Reizweiterleiung im Herzen haben oder am QT-Syndrom leiden, sollten möglichst nicht mit Avalox® behandelt werden, um eine Verschlechterung der Symptome am Herzen zu vermeiden.
Bei Patienten mit Myasthenia Gravis kann Avalox® zu einer Verschlimmerung der Symptome führen, sodass Avalox® auch hier kontraindiziert ist. Sind bei dem Patienten bereits Probleme mit den Muskelsehen bekannt oder leidet dieser unter Epilepsie, so sollte Avalox® nicht angewendet werden.
Die Gabe von Avalox® zusammen mit anderen Arzneimitteln, die den QT – Intervall verlängern (beispielsweise Beta-Blocker, Erythromyzin oder trizyklische Antidepressiva), sollte vermieden werden, da es sonst zum QT-Syndrom kommen kann.
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