Durch Schmierinfektionen können eine Reihe von Erregern übertragen werden. Als Träger der Keime kommen Stuhl, Urin und Speichel in Frage. Dabei können unterschiedliche Erkrankungen durch Schmierinfektionen übertragen werden, so etwa Windpocken, Herpes, Hepatitis, Durchfallviren wie der Norovirus, um nur einige zu benennen. Um Schmierinfektionen entgegen zu wirken ist eine strenge Hygiene der Hände hilfreich. Händewaschen und Desinfektion der Hände kann helfen der Übertragung von Keimen entgegen zu wirken oder diese zu eliminieren.
Bei einer Schmierinfektion werden Krankheitserreger beziehungsweise Infektionen über Berührungen weitergegeben. Man bezeichnet sie deshalb auch als Kontaktinfektion.
Bei der Schmierinfektion kann die Infektion entweder direkt oder indirekt übertragen werden. Infektionsüberträger sind dabei die Körpersekrete des Infizierten, wie Speichel, Urin oder Stuhl.
Die direkte Übertragung findet von Mensch zu Mensch statt. Hustet ein Grippepatient zum Beispiel in seine Hand und reicht diese danach jemand anderem, so werden Erreger übertragen.
Bei der indirekten Schmierinfektion steht ein Gegenstand in der Übertragungsreihe zwischen den beiden Menschen. Dies kann zum Beispiel ein Türgriff sein oder ein Glas, das gemeinsam genutzt wird.
Die häufigste Ursache von Schmierinfektionen sind mangelnde Hygienemaßnahmen. Die Hände eines erkrankten Menschen oder mit Krankheitskeimen verschmutzte Oberflächen sind typischerweise die Quellen der Übertragung. Dort können die Erreger über verschiedene Wege hingelangen.
In den meisten Fällen werden Schmierinfektionen durch Keime übertragen, die aus dem Stuhl stammen. Es kann sich um Bakterien, Viren oder Parasiten handeln.
Die Keime werden von der Hand eines Infizierten oder von der Oberfläche, auf die er diese übertragen hat, an einen anderen Menschen weitergegeben. Dies geschieht, indem der Gesunde die Hand oder die Oberfläche anfasst und dadurch seine eigene Hand mit dem Erreger kontaminiert.
Im Normalfall bildet die Haut eine natürliche Schutzbarriere und verhindert, dass die Erreger in den Körper gelangen. Schon durch kleine Verletzungen können diese jedoch schnell dort hinein gelangen.
Auch wenn mit der kontaminierten Hand die Augen oder der Mund berührt wird, bietet dies eine Eintrittspforte für die Keime. Das Immunsystem geht zwar sofort gegen die eingedrungenen Keime vor, schafft es aber nicht immer alle Erreger zu bekämpfen.
Ursächlich für Schmierinfektionen sind vor allem Durchfallerreger, wie Rotaviren oder Noroviren. Auch Salmonellen werden auf diesem Weg übertragen. Ebenso Influenzaviren, die Grippe verursachen, und Adenoviren, die Erkältungen oder Bindehautentzündungen auslösen können, werden durch Kontaktinfektionen übertragen.
Seltener vorkommend, aber auch durch Schmierinfektionen übertragbar, sind Hepatitis A, Cholera, Typhus und Polio.
Das eitrige Sekret aus Windpocken oder Herpesbläschen enthält virale Erreger, die über Schmierinfektionen übertragen werden.
Die Symptome einer Schmierinfektion sind sehr verschieden, da viele verschiedene Erreger auf diesem Weg übertragen werden können.
Sehr häufig werden Magen-Darm-Infektionen oder Erkältungskrankheiten über Schmierinfektionen übertragen. Dementsprechend bestehen die Symptome am häufigsten aus Durchfall und Verdauungsproblemen, aus Schnupfen und Husten oder einer Bindehautentzündung.
Bestimmte Bakterien können auch andere Symptome hervorrufen, so befallen Chlamydien den Genitalbereich wie auch die Harnröhre und führen hier zu Beschwerden, wie zum Beispiel Schmerzen beim Wasserlassen.
Eine direkte Diagnose einer Schmierinfektion kann nicht gestellt werden. Es kann lediglich aufgrund der vorliegenden Erkrankung vermutet werden, dass die Erreger durch eine Schmierinfektion in den Körper gelangt sind. Besonders bei Durchfallerkrankungen ist dies sehr wahrscheinlich.
Bei Verdacht auf eine bakterielle Erkrankung wird in der Regel ein Abstrich aus dem Rachen des Patienten genommen, um diese nachzuweisen.
Die Behandlung ist nicht abhängig davon, wie die Erreger in den Körper gelangt sind, sondern von der Art der Erreger und der Erkrankung, die sie auslösen.
Durchfallerkrankungen bedürfen normalerweise keiner besonderen Therapie, wenn sie durch Viren bedingt sind. Es genügt das Einhalten einer Schonkost und die Aufnahme von genügend Flüssigkeit.
Auch bei bakteriellen Durchfallerkrankungen zum Beispiel durch Salmonellen, müssen meistens keine zusätzlichen Behandlungsmethoden eingeleitet werden. Lediglich, wenn der Krankheitsverlauf sehr schwerwiegend ist oder eine Immunschwäche besteht, ist die Gabe eines Medikamentes sinnvoll.
Eine Chlamydien-Infektion hingegen erfordert die Behandlung mit einem Antibiotikum.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema
HIV wird nicht durch eine Schmierinfektion im eigentlichen Sinne übertragen. Die Erreger werden zwar durch infektiöse Körpersekrete übertragen, jedoch nur durch Blut, Sperma und Scheidensekret und auch nur, wenn diese in ausreichend großen Mengen übertragen werden. Diese Menge variiert je nach äußeren Umständen.
Kontaktinfektionen, wie zum Beispiel über die Türklinke oder Speichelübertragung führen nicht zu einer Ansteckung. Deshalb besteht im Alltag mit HIV positiven Menschen nicht die Gefahr einer Ansteckung. Diese ist nur beim Geschlechtsakt, großen Blutungen oder Nutzung von bereits verwendeten Spritzen beim konsumieren von Drogen zu befürchten.
Bei Chlamydien handelt es sich um Bakterien, die in verschiedene Untergruppen aufgeteilt werden und unterschiedliche Krankheitsbilder hervorrufen können. Chlamydien werden durch Schmierinfektionen übertragen. Am häufigsten geschieht dies beim Geschlechtsakt. Aber auch durch Stuhl oder im Schwimmbad können die Erreger weitergegeben werden.
Die unterschiedlichen Arten der Chlamydien verursachen verschiedene Symptome. Am bekanntesten ist die Chlamydien-Infektion, die sich im Bereich der Harn- und Geschlechtsorgane abspielt und durch Verkehr übertragen wird. Bei der Geburt können die Erreger von der Mutter auf das Kind übertragen werden.
Chlamydien-Infektionen machen sich auch am Auge bemerkbar. Hier führen sie zur sogenannten Schwimmbadkonjunktivitis, einer Bindehautentzündung, die typischerweise in Schwimmbädern übertragen wird. Auch die Atemwege können in Form einer Lungenentzündung befallen werden.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter Ist eine Bindehautentzündung ansteckend?
Besonders das Gesicht bietet eine günstige Eintrittspforte für Erreger, die über Schmierinfektionen übertragen werden.
Mund- und Nasenschleimhaut sind sehr empfänglich für Viren und Bakterien und werden oft unbewusst mit den Händen berührt. Hierdurch gelangen die Erreger unbemerkt in den Körper und können sich dort vermehren und zu einer Erkrankung führen. Dies gilt vor allem für Kinder.
Auch die Augen stellen einen potenziellen Eintritt für die Keime dar.
Über die Augen können Erreger in den Körper gelangen und dort Krankheiten auslösen. Eine Schmierinfektion wird häufig über die Hände übertragen. Nach Händekontakt greifen sich viele Menschen meist unbewusst ins Gesicht bzw. an die Augen, was zu einer Übertragung der Keime führen kann.
Es gibt mehrere Erreger, die durch Schmierinfektionen übertragen werden und zu Beschwerden an den Augen führen. Meistens ist dies eine Bindehautentzündung, die durch Adenoviren oder zum Beispiel Chlamydien übertragen werden.
Pickel oder entzündete Haarwurzeln enthalten eitriges Sekret, das Bakterien enthält. Diese Bakterien können durch Schmierinfektionen übertragen werden, wenn sie freigesetzt werden.
Das geschieht zum Beispiel dann, wenn die Pickel ausgedrückt werden und durch Berühren des Sekrets und anschließendes Berühren einer anderen Körperstelle Bakterien übertragen werden. Dies kann auch von einem Menschen auf einen anderen Menschen geschehen.
Nicht zwangsläufig muss eine Verschleppung der Bakterien an einer anderen Körperstelle zu Symptomen führen. Dies ist nur dann der Fall, wenn die Bakterien durch kleine Wunden oder über Schleimhäute in den Körper gelangen können.
Aus diesem Grund sollten Pickel nicht ausgedrückt werden, um eine Verbreitung der Bakterien zu verhindern.
Mangelnde Hygienemaßnahmen sind die häufigste Ursache für Schmierinfektionen. Am häufigsten werden Erreger über die Hände übertragen. Deshalb ist regelmäßiges Händewaschen und Händedesinfektion besonders wichtig, um eine Schmierinfektion zu vermeiden. Da besonders an öffentlichen Orten nicht verhindert werden kann, dass Keime auf die eigenen Hände gelangen, ist es wichtig darauf zu achten, dass diese schnell durch Desinfektionsmittel eliminiert werden. Dies sollte regelmäßig geschehen, bevor die Keime über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen oder über kleine Wunden auf der Haut in den Körper gelangen.
Weitere Informationen zu verwandten Themen finden Sie unter:
Alle bisher veröffentlichten Themen aus dem Bereich der Inneren Medizin finden Sie unter: Innere Medizin A-Z