Stuhlgang kann zahlreiche Veränderungen aufweisen, wie z.B. eine schwarze oder gelbe Färbung, Blutbeimengungen oder Schleimabsonderung. Viele dieser Veränderungen sind harmlos und ohne Krankheitswert, einige sollten jedoch abgeklärt werden. Zur Einteilung der verschiedenen Stuhlgangarten dient die Bristol Stool Scale.
Der Stuhlgang, auch Defäkation oder Egestion genannt, bezeichnet das Ausscheiden von Stuhl (Kot) aus dem After. Er entsteht durch die Verdauung der zugenommen Nahrung und besitzt normalerweise eine braune Farbe. Die braune Farbe kommt durch das sogenannte Sterkobilin zu Stande, welches entsteht, wenn die Gallenflüssigkeit im Darm abgebaut wird. Andere Farbtöne werden in folgenden Abschnitten des Artikels behandelt.
Zu seinem größten Teil besteht der Stuhl aus Wasser (in der Regel zu 75 %). Die restlichen Bestandteile sind unverdaute Nahrungsreste, Fette, Darmbakterien (etwa 10 %) und –sekrete sowie Verdauungssäfte (wie Gallenflüssigkeit).
In der Regel spricht man von einer normalen Stuhlfrequenz (Häufigkeit des Stuhlgangs), wenn dieser nicht unter 3 Mal in der Woche sowie nicht häufiger als 3 Mal am Tag auftritt. Wenn Stuhlgang öfter auftritt, spricht man nicht automatisch von Durchfall, sondern von einer „hohen Stuhlfrequenz“, da die Diagnose Durchfall von der Konsistenz des Stuhlgangs abhängig ist und somit nur vorliegt, wenn der Stuhlgang wasserartig ist (siehe unten: Bristol Stool Scale).
Ebenso handhabt es sich mit Verstopfung, die vorliegt, wenn der Stuhlgang über Tage nur schwer auszuscheiden ist. Oft wird dabei starkes Pressen mit der Bauchmuskulatur angewendet, was wiederum zu einem Hämorrhoidalleiden führen kann. Somit ist angeraten, den Stuhlgang auf eine andere Weise, wie beispielsweise durch eine Ernährungsumstellung, zu fördern.
Durchschnittlich beträgt die Stuhlmenge eines Erwachsenen 200 bis 300 Gramm pro Tag. Diese kann aber je nach Nahrungsaufnahme stark variieren. Vor allem bei ballaststoffreicher Ernährung kommt es zu größeren Stuhlmengen bis zu 1 kg.
Der Geruch ist ebenfalls ein wichtiger Parameter des Stuhlgangs. In der Regel ist der Geruch nicht angenehm und wird somit bei nicht übermäßig übelriechendem Geruch als normal bezeichnet. Kommt zu dem Geruch allerdings eine säuerliche oder faulige Note oder sogar metallischer Blutgeruch hinzu, kann dies auf eine vorliegende Erkrankung hinweisen.
Treten Beschwerden beim Stuhlgang auf sollten diese bei einem Arztbesuch abgeklärt werden.
Nach der Bristol Stool Scale, zu deutsch Bristol-Stuhlformen-Skala, wird der Stuhlgang nach seiner Form und Beschaffenheit in verschiedene Typen eingeteilt. Sie soll als diagnostisches Hilfsmittel dienen um abschätzen zu können, wie lange die Nahrung vom Aufnahmezeitpunkt bis zur Ausscheidung braucht.
Dabei werden sieben Typen an Stuhlarten unterschieden:
Die Stuhlgangfrequenz ist individuell sehr verschieden. Bis zu dreimal am Tag kann für jemanden normal sein. Ab über dreimal Stuhlgang am Tag kann man von Durchfall sprechen. Aber auch wenn jemand nur alle drei Tage Stuhlgang hat, liegt das vollkommen im Normalbereich.
Diese großen Unterschiede können zum Beispiel durch verschiedene Ernährung entstehen. Ballaststoffreiche Nahrung regt den Stuhlgang an, so dass man das stille Örtchen häufiger aufsuchen muss. Ab weniger als dreimal Stuhlgang pro Woche leidet der Betroffene unter einer Verstopfung.
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Die Farbe des Stuhls kann einiges über die Gesundheit aussagen. Die natürliche Farbe des Stuhls kann zwischen braun bis braungelb liegen. Die Gelbtöne entstehen durch Abbauprodukte des Blutfarbstoffes, die auch über den Darm ausgeschieden werden. Die Darmbakterien können aus diesem noch einen braunen Farbstoff herstellen. Andere Farbnuancen können auf verschiedene Dinge hinweisen. Ein hellbrauner bis gelber Stuhl kann darauf hindeuten, dass die Darmbakterien nicht richtig arbeiten und weniger braunen Farbstoff herstellen.
Die Darmbakterien können durch Antibiotika oder durch Durchfall durcheinandergebracht werden. Des Weiteren kann ein hellerer Stuhl aufgrund der harmlosen Krankheit Morbus Meulengracht entstehen. Bei Morbus Meulengracht arbeitet ein Enzym des Blutabbaus weniger effizient als normal. Falls die Farbe ins Gräuliche geht, ist der Gallengang, über den der abgebaute Blutfarbstoff in den Darm gelangt, abgeknickt oder abgedrückt. In diesem Fall sollte man einen Arzt aufsuchen.
Schwarzer oder roter Stuhl ist ein schlechtes Zeichen, da es darauf hindeutet, dass sich Blut im Stuhl befindet. Dabei ist frisches Blut rot und geronnenes Blut schwarz. Blut im Stuhl kann schwerwiegende Ursachen haben, aber auch nicht bedenkliche wie Hämorrhoiden. Eine rote Verfärbung des Stuhls kann seine Ursache aber auch am Tag vorher verspeister Rote Beete haben.
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Gelber Stuhl ist in den meisten Fällen eine natürliche Farbvariation. Bestehen keine weiteren Symptome, liegt die Ursache meist in der Nahrungsaufnahme der vorherigen Tage. Ein hoher Konsum von Eiern, Milchprodukten oder stärkehaltiger Kost wie Kartoffeln, Getreide oder Hülsenfrüchte können zu gelblichen Stuhlgängen führen. Dies ist auch der Grund, warum Babys häufig (gold-)gelbe Stühle haben, wenn sie ausschließlich mit (Mutter-) Milch gefüttert werden (sogenannter „Muttermilchstuhl“).
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Allerdings gibt es auch Erkrankungen, bei denen der Stuhl eine gelbe Farbe annehmen kann. Meist zeigt sich gelber Stuhl nicht als einziges Symptom einer vorliegenden Krankheit. In der Regel treten analog dazu noch andere Symptome wie beispielsweise Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen oder starke Müdigkeit auf. Ein Besuch beim Arzt ist in diesem Falle angeraten. Ursachen können zum Beispiel Magen-Darm-Erkrankungen wie bakterielle Darmentzündungen (Enteritis) oder Salmonellen sein, ebenso Allergien oder Nahrungsmittelintoleranzen. Therapiert wird, wenn nötig, nach Vorliegen einer bestehenden Grunderkrankung.
Anzumerken ist zudem, dass gelber Stuhl häufig mit dem sogenannten „hellen Stuhl“ verwechselt wird, welcher auf Erkrankungen der Leber, Galle oder Bauchspeicheldrüse und somit des Fettstoffwechsels hindeuten kann.
Weitere ausführlichere Informationen lesen Sie unter: Gelber Stuhlgang - Was habe ich?
Bei Auftreten von schwarzem Stuhlgang muss zunächst differenziert werden, ob dieser lediglich schwarzbraun bzw. sehr dunkel ist oder tatsächlich eine tiefschwarze Farbe aufweist. Bei schwarzbraunem Stuhlgang sollte analog zum gelben Stuhlgang zunächst die eigene Nahrungsaufnahme des Vortages reflektiert werden. Rotwein, Rotkohl, rote Bete oder auch Kirschen können zu einer derartigen Verfärbung führen. Auch Eisenpräparate machen einen schwarzen Stuhl, ebenso wie Kohletabletten und einige andere Medikamente (ein Blick in den Beipackzettel unter „Nebenwirkungen“ sollte die Frage beantworten können).
Lesen Sie mehr dazu in unserem Hauptartikel: Farben des Stuhlgangs
Stuhlgang mit einer tiefschwarzen Farbe, der zudem übel riecht und glänzt wird als „Teerstuhl“ bezeichnet. Tritt diese Art von schwarzem Stuhlgang auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden um die Ursache abzuklären. Kommt es zu zusätzlichem Erbrechen von Blut muss notfallmäßig gehandelt werden.
Mögliche Ursachen für Teerstuhl können Blutungen des Gastrointestinaltraktes (Magen-Darm-Trakt) vor allem im oberen Bereich sein, beispielsweise von Krampfadern in der Speiseröhre, die gerissen sind oder durch eine Magenblutung.
In Kombination mit sehr unregelmäßigem Stuhlgang und Verstopfung und Durchfall im Wechsel kann dies auf einem Tumor hindeuten.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Schwarzer Stuhlgang sowie Blut im Stuhl
Probleme beim Stuhlgang können noch von weiteren Beschwerden wie Bauchschmerzen begleitet werden. Diese können dumpf sein oder krampfartig. Bauchschmerzen können bei Durchfall und auch bei Verstopfung auftreten. Es können auch nur beim Stuhlgang selbst Schmerzen auftreten. Dieses deutet auf Hämorrhoiden hin. Bei einigen Krankheiten kann Blut in den Stuhl gelangen. Blut im Stuhl sollte immer vom Arzt abgeklärt werden.
Auch wenn man in der Regel nicht darüber spricht, leiden viele Menschen immer mal wieder unter Verstopfung – etwa 10-20%. Dabei liegt der Verstopfung in den allermeisten Fällen keine ernste Ursache zugrunde. Häufig liegt es an der Ernährung oder man hat zu wenig getrunken. So lässt sich auch eine Verstopfung häufig leicht durch einfache Maßnahmen, wie Bewegung, viel Trinken, Wärmflasche etc. beheben.
Spätestens Abführmittel führen dann zum gewünschten Ziel. In seltenen Fällen kann auch ein Ileus, ein Darmverschluss, die Ursache sein. Beim Ileus stellt der Darm seine Arbeit ein. In diesem Fall ist eine sofortige Behandlung beim Arzt notwendig. Ein Ileus kann z.B. nach einer Bauchoperation auftreten.
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Schmerzen beim Stuhlgang sind sehr unangenehm. Sie können im Rahmen einer Verstopfung bei sehr hartem Stuhl auftreten. Beim Stuhlgang muss dann sehr stark gepresst werden und es können leicht kleine Risse in der Darmschleimhaut entstehen. Eine weitere weit verbreitete Ursache sind Hämorrhoiden. Bei Hämorrhoiden handelt es sich um knotenförmige Erweiterungen der Venen und Schwellkörper am Darmausgang.Beim Stuhlgang kommt es zu Schmerzen. Darüber hinaus kann sich dem Stuhl auch ein wenig Blut beimengen.
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Analvenenthrombosen verursachen brennende stechende Schmerzen. Dabei handelt es sich um ein Blutgerinnsel, welches sich in einem Gefäß in der Nähe des Anus bildet. Auch beim Darmkrebs können Schmerzen beim Stuhlgang auftreten - vor allem wenn dieser am Darmende lokalisiert ist.
Bei Auftreten von Schleim im bzw. auf dem Stuhl sollte dieser zunächst in seiner Farbe und Menge beobachtet werden sowie auf Begleiterscheinungen geachtet werden, da Schleim auf dem Stuhl allein noch keinen Krankheitswert besitzt. Bei Auftreten über einen kurzen Zeitraum ist die Ursache meist eine Harmlose, wie zum Beispiel eine Änderung in der Nahrungsaufnahme oder eine infektiöse Ursache.
Tritt der Schleim allerdings über einen längeren Zeitraum auf und ist mit anderen Symptomen wie Bauchschmerzen, Fieber oder Übelkeit verbunden oder nach einer Reise in beispielsweise tropische Gebiete aufgetreten, dann sollte dieser bei einem Arzt abgeklärt werden.
Ursachen für Schleim im Stuhl können vor allem Nahrungsmittelintoleranzen/-allergien wie die Zöliakie (Gluten-Unverträglichkeit) oder Laktose- und Fruktoseintoleranz sein. Desweiteren tritt auch bei Polypen im Darm oder den Autoimmungerkrankungen Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn Schleim im Stuhl über einen längeren Zeitraum auf.
Therapiert wird Schleim auf dem Stuhl im Zuge der Therapie der eventuell bestehenden Grunderkrankung.
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Für Blut im Stuhl gibt es viele Ursachen. Neben ernstzunehmenden Erkrankungen kann Blut im Stuhl allerdings auch harmlose Ursachen haben.
Es gibt verschiedene Arten von „Blut im Stuhl“. Bei der sogenannten „Hämatochezie“ sind hellrote Auflagerungen auf dem Stuhl sichtbar. Da dies auf frisches Blut hinweist, geht man hier in der Regel von einer Blutung im unteren Abschnitt des Darms oder bestehenden Hämorrhoiden aus.
„Meläna“ (=Teerstuhl), sollte auf jeden Fall ärztlich abgeklärt werden (siehe Abschnitt „Schwarzer Stuhl“).
Wenn helles Blut auf oder im Stuhl zu sehen ist, spricht man von „rotem Blutstuhl“. Dieser kann seine Ursache von Blutungen in den oberen Abschnitten des Gastrointestinaltraktes haben, vor allem dann, wenn der Darminhalt den Darm sehr schnell passiert und das Blut nicht „verdaut“ wird und somit in dem Sinne „keine Zeit hat eine schwarze Farbe anzunehmen“.
Des Weiteren können auch Darmerkrankungen, wie Darmdivertikel oder Morbus Crohn sowie Colitis Ulcerosa, Blut im Stuhl verursachen.
Blut im Stuhl kann zudem „äußere Ursachen“ haben, wie ein blutender Riss im After oder weiteren Analbereich.
Bevor man mit einer Therapie beginnt, ist es somit wichtig die Ursache ausfindig zu machen. Bei Verdacht auf Blut im Stuhl ist es möglich beim Arzt einen „Haemoccult-Test“ durchführen zu lassen. Dieser sollte „okkultes (= verstecktes) Blut“ detektieren. Der „Hämoccult-Test“ wird standardmäßig ab dem 50. Lebensjahr jährlich als Darmkrebsvorsorge empfohlen und kann in der Regel beim Hausarzt veranlasst werden. Alternativ besteht die Möglichkeit eine Darmspiegelung durchführen zu lassen.
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Will man seinen Stuhlgang anregen, helfen in der Regel schon Veränderungen im Trink- und Essverhalten. Viel Trinken (2-3 Liter täglich) von Wasser regt die Verdauung und somit den Stuhlgang an. Am besten ist nach wie vor der Konsum von Wasser oder anderen zuckerfreien Getränken. Auch Kaffee hat eine verdauungsfördernde Wirkung, kann aber bei übermäßigem Genuss auch Verstopfung verursachen.
Allgemein gilt ballaststoffreiche Ernährung als fördernd für den Stuhlgang. Einerseits gilt hier, je mehr desto besser, andererseits kann ballaststoffreiche Ernährung (Obst, Gemüse, Vollkornprodukte) auch zu unangenehmen Blähungen führen, weswegen ein individuelles Maß gefunden werden muss. Empfohlen werden Obstsorten wie Trauben oder Birnen. Auch Trockenobst (z.B. Feigen, Pflaumen) enthält viele Ballaststoffe. Des Weiteren haben Gemüsesorten wie Salate, Tomaten, Gurken, Karotten in der Regel einen verdauungsfördernden Effekt und lösen zudem seltener Blähungen aus.
Es sollte darauf geachtet werden, dass die Mahlzeiten in Ruhe eingenommen werden und Zeit für einen Toilettengang mit eingeplant wird, da die Unterdrückung des Stuhlgangs eine verstopfungsförderende Wirkung besitzt.
Des Weiteren fördert Bewegung die Verdauung und regt somit den Stuhlgang an. Ein täglicher Spaziergang von 30 Minuten wird empfohlen. Auch Stressreduktion sowie ausreichender Schlaf fördern eine gute Verdauung.
Harter Stuhlgang hat seine Ursache sehr häufig im Lebensstil. Fertigprodukte, wenig Trinken und wenig Bewegung können zu hartem Stuhlgang und auch zu Verstopfung führen. Daher gilt es genau das Gegenteil davon zu tun. Viel Bewegung stimuliert den Darm und fördert die Verdauung. Dadurch wird auch der Stuhlgang erleichtert. Darüber hinaus hilft viel Trinken den Stuhlgang weich zu machen.
Im Dickdarm wird dem Stuhl Wasser entzogen. Ist der Körper gut mit Flüssigkeit versorgt, muss der Körper dem Stuhl weniger Wasser entziehen. Bei einem Flüssigkeitsmangel ist das Gegenteil der Fall. Zuletzt wird der Stuhl auch sehr viel über die Ernährung beeinflusst. Ballaststoffreiche Lebensmittel, wie Gemüse oder Vollkornprodukte, stimulieren die Darmtätigkeit und sind gut für die im Darm lebenden Bakterien, die für die Verdauung wichtig sind. Altbewährt für einen guten Stuhlgang sind Floh- oder Leinsamen. Diese quellen und ziehen somit im Darm viel Flüssigkeit. Der Stuhl wird weicher. Allerdings sollte man darauf achten, hierbei auch ausreichend zu trinken.
Ein klebriger Stuhl deutet daraufhin, dass ein Problem in der Verdauung von Fetten besteht. Für die Verdauung von Fetten werden die Gallensäure und die Bauchspeicheldrüsenflüssigkeit benötigt. Falls es hier Probleme gibt, kommt es zum sogenannten Fettstuhl oder auch medizinisch Steatorrhoe. Neben der klebrigen Konsistenz fallen noch weitere Merkmale auf. Die Farbe ist heller als normal.
Der Stuhl ist lehm- oder ockerfarben. Außerdem fällt ein unangenehmer Geruch auf. Er riecht säuerlich bis scharf. Neben der klebrigen Konsistenz kann der Stuhl auch schaumig sein. Im Toilettenwasser kann sich ein Fettfilm bilden. Weitere Symptome sind Blähungen, Bauchschmerzen, Völlegefühl und Durchfall. Zu Fettstühlen kommt es bei verschiedenen Verdauungsstörungen. Ein Beispiel hierfür sind die chronisch entzündlichen Darmerkrankungen oder Zöliakie (Glutenunverträglichkeit). Auch bei Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse kann es aufgrund ihrer mangelnden Verdauungssäften zu Fettstühlen kommen. Darüber hinaus gibt es noch weitere Ursachen.
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Bevor Medikamente eingesetzt werden, um den Stuhlgang weichzumachen, können auch andere Methoden angewendet werden. Ein altbewährtes Hausmittel bei hartem Stuhl sind Floh- oder Leinsamen. Diese müssen mit viel Flüssigkeit zu sich genommen werden. Es gibt aber auch zahlreiche Medikamente, welche eine abführende Wirkung haben und den Stuhlgang weicher machen.
Zum einen gibt es osmotische (wasserziehende) Abführmittel, wie Lactulose, Milchzucker oder Makrogel, welches der Wirkstoff des häufig eingesetzten Movicols ist. Außerdem gibt es salzartige Abführmittel. Zu diesen zählen Magnesiumsulfat und Natriumsulfat. Diese Abführmittel können bei manchen Erkrankungen jedoch nicht eingenommen werden. Bei stimulatorischen Abführmitteln kommt es zu einem vermehrten Übertritt von Wasser und Salzen in den Darm, da sie die Darmtätigkeit stimulieren. Zu dieser Gruppe gehören Bisacodyl, Sennoside und Natriumpicosulfat, welches in Laxoberaltropfen enthalten ist.
Abführmittel sollten nicht zum gewohnheitsmäßigen Gebrauch eingesetzt werden, sondern nur wenn sanfte Methoden nicht ausreichend sind. Bei immer wiederkehrenden Verstopfungsproblemen sollte eine Umstellung und Anpassung der Ernährung und des Lebensstils erfolgen oder ein Arzt zur weiteren Abklärung aufgesucht werden.
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Prinzipiell ist Stuhlgang mehr oder weniger direkt nach dem Essen nicht ungewöhnlich. Beim Essen werden die Darmtätigkeit und die Verdauung angeregt. Um Platz für die neuaufgenommene Nahrung zu gewinnen, entsteht Stuhldrang. Da es je nach Ernährung und Veranlagung bis zu dreimal Stuhlgang pro Tag nichts Ungewöhnliches ist, muss einem Stuhlgang nach jedem Essen keine gefährliche Ursache haben.
Bei Lebensmittelunverträglichkeiten kann es aber auch zu vermehrtem Stuhlgang besonders nach dem Essen kommen. In der Regel sind Lebensmittelunverträglichkeiten noch von Bauchschmerzen und Durchfällen begleitet. Außerdem treten die Beschwerden nur auf, wenn das Essen diese Lebensmittel, wie z.B. Milchprodukte enthält. Falls der Verdacht einer Lebensmittelunverträglichkeit besteht, sollte ein Arzt zur Abklärung aufgesucht werden.
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Kaffee hat eine Stoffwechsel stimulierende Wirkung und wirkt gleich auf verschiedene Art und Weisen auf die Verdauung und regt diese an. Zum einen stimuliert Kaffee die Säureproduktion im Magen, so dass der Speisebrei dort schneller zersetzt wird. Darüber hinaus stimuliert Kaffee die Gallenblase und den Darm. So erklärt sich die leicht abführende Wirkung von Kaffee.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Durchfall nach Kaffee
Für Brennen nach oder bei dem Stuhlgang gibt es unterschiedliche Ursachen. Zum einen muss eine ordentliche Hygiene beachtet werden um Brennen nach dem Stuhlgang zu vermeiden. Allerdings ist es hierbei wichtig, dass nicht nur drauf geachtet wird, eine gründliche Hygiene nach dem Stuhlgang zu betreiben, sondern auch, dass nicht zu viel gereinigt wird. Denn auch eine zu gründliche Hygiene kann, wenn die Haut „aufgescheuert“ wird und sich dadurch entzündet, zu Hautirritationen führen, die ein Brennen der geschwächten Analschleimhaut auslösen.
Zum anderen können auch Erkrankungen wie Hämorrhoiden oder Analfissuren eine Ursache für das Brennen darstellen. Bei Hämorrhoiden wird das Brennen meist von Jucken und hellrotem Blut im Stuhl begleitet. Analfissuren stellen kleine Risse in der Schleimhaut dar. Wenn Stuhl an diesen Rissen vorbeigleitet wird, führt dies zum Brennen beim sowie nach dem Stuhlgang. Zudem kann es zu Entzündungen kommen, wenn Keime über die Risse in die Blutbahn gelangen.
Seltener führen Wurminfektionen zu Brennen nach dem Stuhlgang. Diese sollten aber nach einer längeren Reise in vor allem „tropische“ Länder bedacht werden. Sehr selten ist Analkrebs die Ursache für Afterbrennen.
Des Weiteren führt der Verzehr von scharfen Speisen, vor allem der Genuss von Chili(schoten), Peperoni oder viel Pfeffer zu Brennen beim Stuhlgang. Dies ist unbedenklich und verschwindet in der Regel bei unterlassen der Aufnahme von scharfen Nahrungsmitteln vollständig.
Bei längerem Bestehen von Brennen nach dem Stuhlgang, sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Wird dem Juckreiz, der häufig das Brennen begleitet, nachgegeben, können Risse in der Analschleimhaut entstehen, die zu vermehrten Brennen bei Stuhlgang führen.
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Prinzipiell sollte man den Stuhlgang nicht unterdrücken, sondern dann die Toilette aufsuchen, wenn Stuhldrang besteht, auch wenn die Situation nicht immer die Beste ist. Falls es jedoch mal sehr ungelegen sein sollte oder keine Toilette vorhanden, gibt es ein paar Tricks, um den Stuhlgang hinaus zu zögern. Zunächst ist es hilfreich, wenn man steht oder liegt. Sitzen und insbesondere die Hocke verstärken eher den Stuhldrang.
Darüber hinaus drängt ein Zusammenkneifen der Pobacken den Stuhl zurück und der Stuhlgang wird hinausgezögert. Außerdem sollte auf Kaffee verzichtet werden, da dieser eine leicht abführende Wirkung hat. Zudem sollte auch keine neue Nahrung aufgenommen werden. Des Weiteren sollte man bevor man nicht mehr die Gelegenheit hat, entspannt auf die Toilette zu gehen, das stille Örtchen aufsuchen.
Außerdem gibt es auch ein paar mentale Tricks. Man sollte nicht an das Bedürfnis des Stuhlgangs denken und sich versuchen, abzulenken. Diese Tricks sollten nicht alltäglich angewendet werden, sondern nur in Ausnahmesituationen, um eine gesunde Darmentleerung zu bewahren. Durch ständiges Unterdrücken des Stuhlgangs entstehen Bauchschmerzen, härterer Stuhl und Verstopfung, so dass der nächste Stuhlgang immer noch unangenehmer wird.
Den Stuhlgang erzwingen ist schwierig. Durch verschiedene Hausmittel kann man bei Verstopfung versuchen, den Darm und den Stuhlgang anzuregen. Dies hilft bereits in vielen Fällen. Durch sehr starke Abführmittel ist es dann fast immer möglich den Stuhlgang zu erzwingen.
Solange aber medizinisch gesehen kein Grund dafür vorliegt, wie z.B. bei einer Darmspiegelung, bei welcher der komplette Darm durch Abführmittel vom Stuhl gereinigt wird, sollten diese aber nicht angewendet werden.
Im Rahmen einer Gallen-OP wird die Gallenblase entfernt. Die Gallenblase dient als Zwischenspeicherort der Galle. Sie wird aber eigentlich in der Leber produziert und gelangt dann anschließend über Gallengänge in die Gallenblase, aus welcher sie dann in den Darm abgegeben wird. Nach einer Gallen-OP fließt die Galle direkt in den Darm. Aufgrund des mangelnden Zwischenspeichers können leichte Veränderungen im Stuhlgang auftreten – müssen aber nicht. In den Wochen nach der Operation kann der Stuhl etwas weicher sein als zuvor.
Außerdem muss vielleicht häufiger das stille Örtchen aufgesucht werden. Andere Veränderungen des Stuhls sollten nicht auftreten und können auf Komplikationen hinweisen. Ein schlechtes Zeichen ist es, wenn nach der Operation der Stuhlgang ganz ausbleibt. Dies deutet daraufhin, dass der Darm nicht mehr arbeitet. Auch Verfärbungen des Stuhls sollten abgeklärt werden. Wenn aus irgendeinem Grund keine Galle mehr in den Darm gelangen kann, verfärbt sich der Stuhl gräulich. Auch dies sollte schnellstmöglich ärztlich abgeklärt werden. Insgesamt ist die Gallen-Op im Vergleich zu anderen Eingriffen komplikationsarm.
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Im Anfangsstadium des Darmkrebses sind häufig noch keine Auswirkungen auf den Stuhlgang bemerkbar. Erst im fortgeschrittenen Stadium treten Veränderungen auf. Ein klassisches Symptom für Darmkrebs sind abwechselnde Verstopfungen und Durchfälle. Auch Blut im Stuhl kann ein Hinweis für Darmkrebs sein.
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Blut im Stuhl kann aber auch noch zahlreiche andere Ursachen haben. In jedem Fall sollte aber eine Abklärung beim Arzt erfolgen. Neben diesen Beschwerden können noch weitere auftreten, wie ein Völlegefühl trotz wenig Essen oder krampfartige Bauchschmerzen. Auch Schmerzen beim Stuhlgang sind je nach Lokalisation des Krebses im Darm möglich.
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Stuhlgang kann man auf unterschiedlichste Dinge untersuchen lassen. Standarduntersuchungen wie z.B. ein Hämokkulttest (Untersuchung des Stuhls auf Blut) können beim Hausarzt durchgeführt werden. Bei ihm kann eine Stuhlprobe abgegeben werden, welcher dieser dann ins Labor für weitere Untersuchungen schickt.
Der Spezialist für den Darm ist der Gastroenterologe. Zu diesem kann der Hausarzt bei weiteren notwendigen Untersuchungen, wie z.B. einer Darmspiegelung überweisen.
Bei der Stuhltransplantation wird Stuhl von einem gesunden Spender mittels Kapsel oder Endoskopie in den Darm eines anderen transferiert. Empfänger des Stuhls sind Personen, welche eine angeschlagene Darmflora haben. Die Methode wurde entwickelt, um nach einer Darmentzündung mit dem Bakterium Clostridium difficile wieder eine stabilere Darmflora aufzubauen. Nach einer Infektion mit Clostridium difficile ist die Darmflora in ihrer Vielfalt vermindert und anfällig für neue Infektionen.
Das Anwendungsgebiet der Stuhltransplantation wird zu Zeit noch erweitert. Stuhltransplantationen bergen kaum Risiken. Für den Spender des Stuhls werden Personen bevorzugt, die mit dem Empfänger verwandt sind oder im selben häuslichen Umfeld leben.
Informieren Sie sich mehr über das Thema: Stuhltransplantation
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