Brennen nach dem Stuhlgang

Brennen nach Stuhlgang

Einleitung

Brennen während oder nach dem Stuhlgang ist ein unangenehmes Gefühl, welches einen hohen Leidensdruck bei den Patienten verursachen kann. Da dieses Gefühl meist mit Schamgefühl einher geht, wird der Arztbesuch oftmals so lange verzögert wie möglich.
Dennoch ist es keinesfalls ein seltenes Beschwerdebild. Aufgrund vieler verschiedener Ursachen tritt es häufig auf und kann oftmals sogar auch leicht und schnell behoben werden, sobald die Schamgrenze überwunden und ein Arzt aufgesucht worden ist.

Oftmals tritt das Brennen nach dem Stuhlgang nicht alleine auf. Es wird in vielen Fällen auch von Schmerzen – gerade während des Stuhlgangs – oder einem quälendem Juckreiz begleitet, was die Problematik zudem noch unangenehmer machen kann.

Ursachen

Die Ursachen für ein Brennen nach dem Stuhlgang können sehr vielfältig sein, wobei sowohl banale als auch durchaus ernste Gründe darunter zu finden sind.

Ein Brennen während oder nach dem Stuhlgang kann beispielsweise allein schon dadurch auftreten, dass zuvor mit der Nahrung auch sehr starke, scharfe Gewürze aufgenommen wurden, die im Anschluss zu einer Reizung der sehr empfindlichen Analschleimhaut führen können.
Desweiteren können Schleimhautschädigungen jeglicher Art ein Brennen nach dem Stuhlgang verursachen, so z.B. kleinste Schleimhauteinrisse (Analfissuren) oder Hämorrhoiden.
Auch Entzündungen im Darm- und Analschleimhautbereich oder an der Haut unmittelbar im Bereich des Afters können beim oder nach dem Stuhlgang brennen, egal ob es sich um bakterielle Ekzeme oder Pilzinfektionen handelt.
Auch ein Befall des Darms mit Madenwürmern, die ihre Eier im Bereich des Afters ablegen und massivsten Juckreiz hervorrufen, kann durch die Entzündung und die Irritation durch das Kratzen zu einem Brennen nach dem Stuhlgang führen.
Daneben können bereits bestehende andere Grunderkrankungen, wie ein Diabetes mellitus oder bestimmte Nierenerkrankungen ebenfalls ein Brennen nach dem Stuhlgang verursachen.

Brennen nach Stuhlgang bei Darmpilz

Darmpilz ist eine Erkrankung, die häufig im Zusammenhang mit Antibiotikaeinnahme steht und durchaus ein Brennen während oder nach dem Stuhlgang sowie Schmerzen, Durchfall und auch Juckreiz hervorrufen kann.

Die Einnahme eines Antibiotikums geschieht in aller Regel zur Bekämpfung einer bakteriellen Infektion. Das Ziel ist es also krankmachende Bakterien abzutöten.
Allerdings werden leider nicht immer nur die krankmachenden Bakterien abgetötet. Eine der Nebenwirkungen von Antibiotika kann auch die Zerstörung von guten, körpereigenen und nützlichen Bakterien sein.
Solche „guten“ Bakterienkolonien befinden sich beispielsweise im Darm, wo sie zur Unterstützung der Verdauung angesiedelt sind. Werden diese Kolonien durch das Antibiotikum zerstört, können sich andere, krankmachenden Keime wie z.B. Pilze ansiedeln und zu einer Darmpilzinfektion führen.
Ein Beispiel für eine häufige Darmpilzerkrankung nach Antibiotikum ist die Besiedelung mit dem Hefepilz Candida albicans.

Brennen nach Stuhlgang am After

Ist das Brennen während oder nach dem Stuhlgang vor allem im Bereich des Afters zu spüren, deutet dies häufig auf eine Problematik der Schleimhaut in diesem Bereich oder unmittelbar im Enddarmbereich oberhalb des Schließmuskels hin.

Lösen beispielsweise kleine Schleimhauteinrisse in der Anal- oder Afterschleimhaut (Analfissuren) oder Hämorrhoiden die Beschwerden aus, kann das Brennen häufig auch von frischem Blut im Stuhl oder am Toilettenpapier begleitet werden.

Aber auch Analekzeme, die durch Bakterien oder Pilze ausgelöst werden, können ein Brennen verursachen. Eine Entzündung im Rahmen der Haut- oder Schleimhautirritation kann das Brennen verursachen, genauso auch einen starken Juckreiz, wodurch das Kratzen die Haut- oder Schleimhautirritation weiter verschlimmern kann.

Manchmal können aber auch ganz banale Dinge, wie zum Beispiel der Verzehr von sehr scharfen Gewürzen ein Brennen am After beim nächsten Stuhlgang hervorrufen.

Lesen Sie mehr zum Thema auf unser Seite: Brennen am After und Brennen im Darm

Brennen nach Stuhlgang mit Blut

Fällt zusätzlich zu einem Brennen während oder nach dem Stuhlgang auch Blut im Stuhl auf kann dies verschiedene Ursachen haben und muss nicht zwangsläufig beunruhigend sein. Dennoch ist es wichtig einen Arzt aufzusuchen, da hinter blutigen Stühlen durchaus auch ernsthaftere Erkrankungen stecken können.

Wichtig ist zu differenzieren, ob es sich um frisches, hellrotes Blut handelt, welches regelrecht dem Stuhl aufgelagert ist, oder ob es „altes Blut“ ist, welches mit dem Stuhl vermischt ist und diesen nahezu schwarz verfärbt (Teerstuhl).

Tritt das Blut zusammen mit Brennen, Schmerzen und eventuell auch Juckreiz auf handelt es sich dabei meist um frisches Blut, was hellrot dem Stuhl aufgelagert ist und auch am Toilettenpapier auffallen kann.
Oftmals sind die Ursachen hierfür eher harmlos und leicht zu behandelt, so können frische Blutungen zum Beispiel von Hämorrhoiden, Schleimhauteinrissen oder einem Analekzem herrühren.
Aber auch ernsthaftere Erkrankungen wie Darmentzündungen oder Darmkrebs können frische Blutungen verursachen, daher sollte immer eine Abklärung erfolgen.

Mehr zu den Ursachen und Folgen von Blut im Stuhl finden Sie auf unserer Seite: Blut im Stuhl 
Nicht nur im Stuhl sondern auch im Urin kann Blut vorkommen Mehr dazu finden Sie hier: Blut im Urin

Brennen nach Stuhlgang bei Hämorrhoiden

Im Bereich der Enddarmschleimhaut gibt es natürliche Gefäßpolster aus Arterien und Venen, die ringförmig unter der Schleimhaut angelegt sind und für den Feinverschluss und damit für die Kontinenz wichtig sind.

Von Hämorrhoiden spricht man immer dann, wenn diese Gefäßpolster vergrößert sind oder sogar im Rahmen der Vergrößerung tiefer treten und tast- oder sichtbar werden.

Hämorrhoiden können im Allgemeinen Symptome hervorrufen. Bei manchen führen sie schon bei geringgradiger Vergrößerung zu Beschwerden, während sie bei anderen lange Zeit asymptomatisch bleiben können. Generell handelt sich aber um eine sehr häufige Erkrankung der westlichen Welt.
Typische Symptome von Hämorrhoiden sind dabei ein anales Nässen, Juckreiz und Brennen nach dem Stuhlgang sowie frische Blutabgänge, die aufgelagert auf dem Stuhl oder am Toilettenpapier auffallen können.

Lesen Sie mehr zu den Symptomen, die bei Hämorrhoiden typisch sind, auf unserer Hauptseite: Hämorrhoiden Symptome

Brennen nach Stuhlgang nach scharfem Essen

Tritt das Brennen nach dem Stuhlgang einmalig nach dem Essen auf, also ist es definitiv mit dem Essen in Zusammenhang zu bringen, können zum Beispiel verschiedene Gewürze, vor allem scharfe Gewürze, hierfür die Ursache sein.

Gewürztes Essen und der Gebrauch von stark schärfenden Gewürzen wie Chili können im Anschluss dazu führen, dass diese mit dem Stuhlgang ausgeschiedenen werden und im Bereich des Enddarms die sehr empfindliche Analschleimhaut reizen und ein brennendes Gefühl verursachen.Der Grund hierfür ist, dass gerade der Bereich der Analschleimhaut reich an Schmerzrezeptoren ist.
Scharfe Gewürze, allem voran Chili, sind in der Lage diese Schmerzrezeptoren zu aktivieren – gleiches passiert auch bei Nahrungsaufnahme im Mund.

Brennen nach Stuhlgang nach Antibiotikaeinnahme

Nach der Einnahme von Antibiotika kann es hin und wieder mal zu Brennen nach dem oder während des Stuhlgangs kommen.
Antibiotika als Mittel zur Bekämpfung von Bakterien, können unter Umständen die Nebenwirkung haben, dass neben den zu bekämpfenden Bakterien auch „gute“ Bakterien abgetötet werden, die der Körper eigentlich braucht. Solche guten Bakterien werden auch als Teil unserer Schleimhaut-Standardflora bezeichnet und finden sich beispielsweise im Darm und im Vaginalkanal der Frau.

Während der Antibiotikaeinnahme kann also beispielsweise auch die gute, verdauungsunterstützende Bakterienflora im Darm zerstört werden, was dazu führen kann, dass sich dort andere, krankmachenden Keime besser einnisten können.
So ist eine Infektion der Darm- bzw. Afterschleimhaut mit anderen Bakterien oder sogar Pilzen möglich, sodass sich folglich Brennen, Schmerzen, Durchfälle und Juckreiz bemerkbar machen kann.

Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 11.01.2017 - Letzte Änderung: 18.09.2024