So behandeln Sie Hämorrhoiden erfolgreich

Die Behandlung der Hämorrhoiden ist abhängig vom Schweregrad. Die Hämorrhoiden werden teils operativ, teils mit Salben therapiert. Die Prognose der Hämorrhoiden

Behandlung von Hämorrhoiden

Einleitung

Hämorrhoiden sind nicht in jedem Falle behandlungsbedürftig. Erst ein Hämorrhoidalleiden stellt einen Grund zur weiteren Therapie dar. Die Art der Behandlung ist vom Allgemeinzustand und dem Schweregrad des Hämorrhoidalleidens abhängig. In der Regel bleiben operative Eingriffe aus, sodass konservative Behandlungen meist reichen. Der folgende Abschnitt befasst sich mit der operativen Behandlung sowie der Anwendung von Hämorrhoidencreme.

Therapie Hämorrhoiden

Hämorrhoiden 3. und 4. Grades werden operativ behandelt.
Hier gibt es die Möglichkeit der Behandlung durch sogenannten submukösen Hämorrhoidektomie nach Milligan, Morgan und Parks, bei der die Gefäße des Geflechts unterbunden und der Hämorrhoidalknoten herausgeschnitten wird. Die Wunde in der Schleimhaut kann hierbei genäht oder offen gelassen werden. Das Wundgebiet wird austamponiert.

Nach der Operationen sind Sitzbäder und eine medikamentöse Stuhlerweichung von Nöten.

Eine weitere Behandlung mittels OP-Technik ist die Entfernung der Hämorrhoiden mit einem speziellen Klammergerät (Stapler-Hämorrhoidoplexie), welches in der Lage ist in einem Arbeitsschritt den Hämorrhoidalring herauszuschneiden und gleichzeitig die Enddarmschleimhaut ringsum zu vernähen. Diese Technik wird bei sehr ausgeprägten Befunden angewandt.

Bei schwächer ausgeprägten Hämorrhoiden, also Hämorrhoiden 1. und 2. Grades wird nicht operiert. Hier helfen allgemein eine Gewichtsreduktion bei bestehendem Übergewicht, die Vermeidung blähender oder verstopfender Speisen und körperliche Bewegung, also nicht zu langes Sitzen.

Der Stuhlgang kann außerdem durch ballaststoffreiche Ernährung und milde Abführmittel, beispielsweise indischer Flohsamen oder Bifiteral reguliert werden.

Sitzbäder mit Kamillenextrakten, also eine sorgfältige Analhygiene, sind ebenfalls zur richtigen Behandlung indiziert.

Außerdem gibt es lokal wirksame Salben und Zäpfchen, die entzündungshemmende Wirkstoffe und oftmals außerdem ein Lokalanästhetikum enthalten, welches die juckenden und schmerzenden Stellen der Analschleimhaut oberflächlich betäubt. So sind die Hauptsymptome Jucken und Schmerzen schnell und einfach behoben. Es ist jedoch zu beachten, dass die Wirkstoffe dieser lokal wirksamen Medikamente die Reißfestigkeit von Kondomen beeinflussen kann.

Desweiteren kann der Arzt Hämorrhoiden 2. Grades durch eine sogenannte Gummibandligatur nach Barron behandeln. Hierbei setzt er auf die Basis der Hämorrhoiden ein festes Gummiband, das letztendlich zu einem Absterben der Hämorrhoiden durch Verhinderung der Blutzufuhr führt. Diese Behandlung ist nicht schmerzhaft. Die Hämorrhoiden fallen nach einiger Zeit einfach ab.

Behandlung mit einer Creme

Es gibt eine Vielzahl von Hämorrhoidencremes und Salben, die der kurzen symptomatischen Behandlung von Hämorrhoiden dienen. Sie sollen ein Jucken und Brennen lindern, können aber nicht die Ursache beseitigen. Solche Salben enthalten entzündungshemmende Stoffe, Lokalanästhetika und Adstringentien. Diese sogenannten Adstringentien wirken entzündungshemmend, blutstillend und austrocknend. Dies ist von Vorteil, da Cremes solcher Zusammensetzung gut bei juckenden, nässenden und brennenden Entzündungen helfen. Für stärkere Beschwerden gibt es auch kortisonhaltige Salben.

Als schmerzlindernde Komponenten von Hämorrhoidensalben kommen beispielsweise Lidocain und Benzocain in Frage. Diese ganzen Wirkstoffe werden vermengt mit Gleitmitteln und Vasokonstriktoren (stellen Gefäße weit). Letztere führen auch maßgeblich zu einer Blutungsstillung. Insgesamt dienen alle erhältlichen Salben und Cremes der lokalen symptomatischen Behandlung bei einem leichten bis mittelschweren Leiden, sie können jedoch bei schwereren Leiden keine operative Therapie ersetzen.

Zusätzliche Informationen finden Sie hier: Hausmittel bei Hämorrhoiden oder Tannolact-Fettcreme

Die OP bei Hämorrhoiden

Sehr weit fortgeschrittene und starke Hämorrhoidalleiden lassen sich nicht ambulant und konservativ behandeln. In einem solchen Fall ist ein operativer Eingriff unumgänglich. Solche operativen Eingriffe haben eine weitgehende Wiederherstellung der normalen anatomischen Verhältnisse des Afters als Ziel. Keinesfalls soll das gesamte Hämorroidalpolster entfernt werden, da dies zu einem Verlust der Feinkontinenz führen würde. Es gibt nun verschiedene operative Verfahren, die zur Behandlung von besonders schweren Hämorrhoidalleiden in Frage kommen.

Ein sehr wichtiges klassisches Verfahren ist die Hämorrhoidektomie. Dieses Verfahren findet vor allem bei vorgefallenem, nicht mehr reponierbarem, Gewebe Anwendung. Dieses Verfahren zieht einen stationären Krankenhausaufenthalt nach sich, sowie einen mehrwöchigen, schmerzhaften Heilungsprozess. Der Eingriff wird im Allgemeinen unter Vollnarkose oder Spinalanästhesie durchgeführt. Vor einem operativen Eingriff werden Hämorrhoiden im akuten Stadium erst konservativ behandelt.

Man kann die Hämorrhoidektomie unter verschiedenen Gesichtspunkten unterteilen: Zunächst einmal unterscheidet man zwischen zirkulären und segmentären, sowie zwischen offenen und geschlossenen Verfahren. Zirkulär und segmentär sind Begriffe, die das Ausmaß des prolabierten (vorgefallenen) Gewebes beschreiben. Ein zirkulärer Prolaps bedeutet, dass das ganze Hämorrhoidalpolster vorgefallen ist. Zu den segmentären Verfahren zählt beispielsweise die offene Hämorrhoidektomie nach Milligan-Morgan oder das geschlossene Verfahren nach Ferguson. Ein Beispiel für ein zirkuläres Verfahren ist die rekonstruktive Hämorrhoidektomie nach Fansler-Arnold. Die verschiedenen Verfahren unterscheiden sich nach ihrem genauen operativen Verlauf und sind jeweils nach ihren Entdeckern benannt. Gemeinsam ist ihnen jedoch eine sehr geringe Rezidivquote, das heißt, in der Regel treten keine Neuerkrankungen nach der Operation auf. Außerdem ziehen alle diese Verfahren einen langwierigen Heilungsprozess nach sich, der mitunter von einer Schmerztherapie begleitet sein muss. In jedem Falle ist der Patient nach einem solchen Eingriff erst einmal arbeitsunfähig.

Abgesehen von diesen klassischen Verfahren gibt es auch moderne Verfahren, welche teilweise weniger schmerzhaft sind. Sie finden jedoch nur Anwendung bei weniger schweren Hämorrhoidalleiden. Zu erwähnen ist die Stapler-Hämorrhoidopexie, bei welcher mithilfe eines speziellen Operationsgerätes, dem Stapler, die Analhaut geliftet wird. Es wird also im Gegensatz zur Hämorrhoidektomie ein Großteil des Hämorrhoidalpolsters erhalten. Diese Methode findet gerne Anwendung bei Hämorrhoiden dritten Grades. Bei Hämorrhoiden vierten Grades jedoch ist das Verfahren kontraindiziert, da es zu einem erneuten Prolaps kommen kann.

Des Weiteren gibt es noch minimal-invasive Verfahren, bei welchen die zuführenden Arterien der Hämorrhoidalknoten abgebunden werden, und somit ein Schrumpfen der Hämorrhoiden erzielt wird. Durch das Abklemmen der Arterien wird die Blutversorgung der Hämorrhoiden unterbunden. Hierbei unterscheidet man je nach genauem Ablauf unterschiedliche Verfahren.

Wie geht es nach der OP weiter?

In der Regel sind Patienten ein bis drei Wochen nach der Operation krank geschrieben. In den ersten Tagen kann es zu einer verminderten Stuhlkontinenz kommen, die sich aber mit der Zeit von selbst verbessert. Risiken einer Operation sind die Narbenbildung und eine damit einhergehende Analstenose (Schließmuskelenge), sodass es zum Stuhlverhalt kommen kann. Sehr häufig, gerade bei Patienten mit einer Spinalanästhesie, kommt ein Harnverhalt vor.

Homöopathie bei Hämorrhoiden

Auch Hämorrhoiden können gut durch Homöopathie behandelt werden. Hierzu haben wir ein eigenständiges Thema veröffentlicht:

Weitere Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 15.08.2010 - Letzte Änderung: 18.09.2024