Hausmittel gegen Hämorrhoiden

Hämorrhoiden sind weit verbreitet in der Bevölkerung. Wenn sie keine Beschwerden machen, wissen die meisten nichts von ihrer Existenz. Es gibt mittlerweile auch zahlreiche naturheilkundliche Ansätze um Hämorrhoiden zu behandeln.

Hausmittel gegen Hämorrhoiden

Einleitung

Hämorrhoiden sind weit verbreitet in der Bevölkerung. Wenn sie keine Beschwerden machen, wissen die meisten nichts von ihrer Existenz. Die Suche nach Behandlung beginnt dann erst, wenn die Hämorrhoiden beginnen die typischen Beschwerden zu machen. So zählen quälender Juckreiz, Brennen beim Toilettengang oder dumpfe Toiletten-unabhängige Schmerzen zu den Leitsymptomen. Bei starker Hämorrhoidenbildung kann es auch zu einer leichten, aber auch zu einer stärkeren Blutungen kommen.

Zusätzliche Informationen können Sie hier finden: Symptome von Hämorrhoiden

Mittlerweile ist die operative Behandlung nur noch sehr starken und nicht anders in den Griff zu bekommenden Hämorrhoiden vorbehalten. Es gibt mittlerweile auch zahlreiche naturheilkundliche Ansätze um Hämorrhoiden zu behandeln. Bewährt haben sich auch seit Jahren bestehende Hausmittelempfehlungen. Neben Sitzbadkuren gibt es auch eine ganze Menge von Lebensmittel, deren Einnahme die Bildung von Hämorrhoiden verhindern und Beschwerden bei bestehenden Hämorrhoiden lindern sollen. Wichtig ist vor allem, den Stuhl weich zu halten. Denn Hämorrhoiden werden durch festen Stuhl und wenig Bewegung noch stärker ausgebildet. Neben den versuchten naturheilkundlichen Behandlungsansätzen, sollte neben der Stuhlregulation auch auf ausreichende tägliche Bewegung und auf eine Trinkmenge von mindestens 2-3 Liter geachtet werden.

Weitere Informationen finden Sie hier: Homöopathische Behandlung von Hämorrhoiden

Behandlung mit Quark

Dem Quark wird generell eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt. Quark kommt in der alternativen Medizin als Auflage z.B. bei  Gelenkergüssen oder Entzündungen genauso zum Einsatz wie nach Prellungen oder Verstauchungen der Gelenke. Bei Hämorrhoiden kann eine Anwendung ebenfalls versucht werden.

Der Hintergrund ist der, dass zum einen durch die im Quark enthaltenen Stoffe eine Entzündungshemmung erfolgt, zum anderen wird eine Schmerzbekämpfung durch die Kühlung des Quarks erzeugt. Die Inhaltsstoffe, denen eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben wird, sind vor allem die Molke, deren Enzyme den entzündungshemmenden Effekt verursachen sollen.

Zur Anwendung wickelt man zwei bis drei Esslöffel Quark in ein Stück Küchenpapier, umschließt dies fest und legt es sich in den schmerzenden Bereich, in dem sich die Hämorrhoiden befinden. Die kühlende und schmerzlindernde Wirkung des Quark kann noch verstärkt werden durch die Zugabe von Lavendelöl, das in den Quark vor Anwendung eingerührt wird. Die Anwendungszeit sollte ½ Stunde nicht unterschreiten kann aber gerne bis zu einer Stunde dauern. Wichtig ist auch die regelmäßige Wiederholung der Anwendung.

Hämorrhoidenbehandlung mit Tee

Verschiedenen Tees wird ebenfalls eine hämorrhoiden-lindernde Wirkung nachgesagt. Bei der Hämorrhoidenbehandlung kommt oftmals der Kamille-Steinklee Tee zum Einsatz. Durch seine Enzyme und seine Inhaltsstoffe wirkt er entzündungshemmend auf die Hämorrhoiden ein, bewirkt die Schmerzlinderung und sorgt dafür, dass die Venenausstülpungen bei regelmäßiger Anwendung zunehmend rückläufig sind.

Zur Anwendung bereiten man sich eine Kamillen-Steinklee-Tee- Mischung am besten selbst zu. Hierfür nimmt man jeweils zwei gleiche Anteile von Kamille und von Steinklee-Tee. Danach nimmt man aus der Mischung 1 Esslöffel und übergießt den Tee mit ¼ Liter heißem Wasser. Der Tee sollte dann circa zehn Minuten ziehen gelassen werden. Danach sollten täglich 2-3 Tassen getrunken werden.

Es besteht auch die Möglichkeit Sitzbäder mit dem Teegemisch durchzuführen. Dazu muss man natürlich den Tee abkühlen lassen. Eine entsprechende größere Menge des Tees muss zunächst gewonnen werden. Der Tee kann dann in eine kleine Badewanne gefüllt werden. Das Sitzbad sollte zwei mal täglich durchgeführt werden. Die lindernde Wirkung wird sich nach wenigen Tagen einstellen. Die einzige Nebenwirkung, die manchmal bei Sitzbädern beschrieben wird, ist die leichte Austrocknung der Haut bei häufiger Anwendung. Auch besteht die Möglichkeit andere Teesorten zu verwenden. So kommen Eichenrindentees oder Zinnkraut-Tees zum Einsatz, um eine entsprechende entzündungshemmende Wirkung zu bewirken. Bei diesen beiden Teesorten sollten regelmäßige Sitzbäder durchgeführt werden (2x täglich). Dem Trinken der beiden Teesorten wird aber nur eine geringe Wirkung zugeschrieben. Aus diesem Grund sollte man eine lokale Anwendung durchführen.

Schafgabentee kann ebenfalls verwendet werden. Hier sollten aber keine Sitzbäder durchgeführt werden, sondern eher Kompressen angefertigt werden. Hierzu nimmt man ein bis zwei Teelöffel Schafgabentee und übergießt sie mit heißem Wasser. In das heiße Wasser werden Kompressen eingelegt und gewartet bis sich die Kompressen voll gesogen haben und bis sich der Tee abgekühlt hat. Danach sollten die Kompressen direkt auf den schmerzenden Analbereich gelegt werden. Die Anwendungszeit sollte 20-30 Minuten betragen. Die Anwendung sollte zwei mal täglich wiederholt werde.

Hämorrhoidenbehandlung mit Honig

Honig kommt neben der Behandlung zahlreicher entzündlicher Erkrankungen auch bei der Behandlung von Hämorrhoidalleiden zum Einsatz. Durch seine Zusammensetzung an Enzymen, Vitamin B und E sowie Phosphor hat er neben seiner entzündungshemmenden auch eine entschlackende Wirkung und dient als Antioxidans als Helfer zur Giftstoffeliminierung. Der Austausch von Rohrzucker durch Honig in der täglichen Nahrungsaufnahme sollte ausreichen, um entsprechende entzündungshemmende Vorgänge im Körper zu erreichen. Honig kann auch in Tees eingerührt werden und so neben dem Süßungseffekt auch zu einer Entzündungshemmung im Körper beitragen. Sollen gezielt Entzündungsprozesse im Körper verhindern werden, sollte ca. vier bis fünf Tage ein bis drei Teelöffel Honig zu sich genommen werden (entweder pur oder in Tee gelöst). Die entzündungshemmende Wirkung tritt meistens schon bei der Darmpassage auf.

Hämorrhoidenbehandlung mit Teebaumöl

Teebaumöl kommt bei einer ganzen Bandbreite von entzündlichen Erkrankungen zum Einsatz. Durch gelöste Zusatzstoffe im Teebaumöl wird eine desinfizierende und entzündungshemmende Wirkung erzielt. Das Teebaumöl sollte eher nicht pur auf die schmerzenden Hämorrhoiden aufgetragen werden, da es unangenehm brennen kann. Besser wäre es, wenn einige Tropfen in Wasser gelöst werden und eine Kompresse in das Gemisch eingelegt werden würde. Diese Kompresse kann dann 20-30 Minuten auf die Hämorrhoiden aufgelegt werden. Auch Sitzbäder können mit Teebaumöl durchgeführt werden. Diese sollten 10-20 Minuten dauern und ein bis zwei mal am Tag durchgeführt werden.

Neben der Behandlung von Hämorrhoiden kommt Teebaumöl auch zur Behandlung von Pickel und Mitesser, Herpes, Feigwarzen, Erkältung und Stimmungsschwankungen zum Einsatz.

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Hämorrhoidenbehandlung mit Bananen

Im Kampf gegen Hämorrhoiden ist die Banane wohl einer der unbekanntesten Maßnahmen, um einen heilenden Effekt zu erzielen. Trotzdem deuten Erfahrungsberichte bei der Bananenbehandlung auf eine deutliche Wirkung der Frucht hin. Die Innenseite der Bananenschale soll entzündungshemmend wirken und dafür sorgen, dass sich ausgesackte Hämorrhoiden schnell wieder zurückziehen.

Die Anwendung sollte durch Auflage der Innenseite der Banane auf den schmerzenden Bereich im Analbereich erfolgen. Man sollte die ausgeklappte Schale zunächst auf einem Tisch ausbreiten und evtl. ein Stück herausschneiden, sodass ein ca. 2x4 cm großes Bananenschalenstück entsteht. Dieses sollte dann vorsichtig auf den Hämorrhoidenbereich gelegt und dort 10-20 Minuten belassen werden. Am besten gelingt die Anwendung am auf dem Bauch liegenden Patienten. Die Anwendung sollte zwei bis drei mal täglich wiederholt werden. Es ist ratsam bei der Verwendung Bananen aus biologischem Anbau zu verwenden, um zu verhindern, dass entsprechende Giftstoffe in den Körper gelangen.

Hausmittel gegen Schmerzen

Neben dem unangenehmen Ausstülpen der Hämorrhoiden und dem Jucken kann es auch bei Hämorrhoidalleiden zu leichten bis starken Schmerzen kommen. Es gibt zahlreiche Hausmittel, die dafür sorgen, dass zum einen die entzündliche Veränderung der Hämorrhoiden zurückgehen, es aber auch zu einer Linderung der Schmerzen kommt.

Zur Schmerzbekämpfung bei Hämorrhoiden hat sich Kamille bewährt. Hierzu sollte man ein hoch konzentriertes Kamillenbad anfertigen. Dies gelingt am ehesten mit Kamillosan®, das hoch konzentrierte Kamille enthält. Ein Sitzbad mit einigen Tropfen ist schnell vorbereitet. Das Sitzbad zur Entzündungsbekämpfung und Schmerzlinderung sollte ein bis zwei mal täglich für 10- 20 Minuten durchgeführt werden. Alternativ kann man auch Kamillenkompressen benutzen. Hierzu legt man Kompressen eine Stunde in ein Bad mit Kamillosan® ein. Danach kann das getränkte Tuch dann in den entzündeten und schmerzhaften Analbereich gelegt werden. Nach wenigen Minuten wird man bereits eine schmerzlindernde Wirkung spüren. Prinzipiell kann man jedes entzündungshemmende Hausmittel auch für die Schmerzbekämpfung nutzen. Auch eine Kühlung z.B. mit Quark oder Eiswürfel (Hinweis: vorher in ein Handtuch wickeln und keine Langzeitanwendung) wird einen recht schnellen schmerzlindernden Effekt bringen.

Hausmittel bei Hämorrhoiden in der Schwangerschaft

Die Ursache von Hämorrhoiden in der Schwangerschaft liegt vor allem in einer geänderten Drucksituation des Bauchraumes der Frau. So füllen das heranwachsende Kind große Teile des Bauchraumes aus und sorgen so für ein Umverschieben der inneren Organe. Dies ist im Prinzip ungefährlich, da der Körper die Funktionen der mütterlichen Organe in jedem Fall aufrecht erhält. Oft ist es aus diesem Grund aber so, dass der Stuhlgang fester werden kann, zum anderen auch, dass die Frau während des Toilettengang stark pressen muss, was über längere Zeit zu einer Hämorrhoidenbildung führen kann.

Ein weiterer wichtiger möglicher Entstehungsmechanismus für Hämorrhoiden in der Schwangerschaft ist die hormonelle Umstellung. Während der Schwangerschaft werden regelmäßig Hormone ausgeschüttet, die das Gewebe der Frau weicher werden lassen. Eine Überlegung ist auch, dass ein Teil des Bindegewebes und der Gefäßwände weicher werden und so aussacken können, was dann zu den beschriebenen ausgesackten Venen im Bereich des Enddarms führen kann.

Eine dritte und oftmals häufigste Ursache für die Bildung von Hämorrhoiden in bzw. kurz nach der Schwangerschaft ist die Geburt selbst. So kann der eigentliche und oft sehr intensive Pressvorgang schuld daran sein, dass sich die Venen im Bereich des Enddarms nach außen stülpen und zu einer Hämorrhoide werden lassen. Hämorrhoiden, die während einer Schwangerschaft entstehen, verschwinden in der Regel, sobald die Schwangerschaft beendet ist. Es sollten aber Maßnahmen im Vorfeld getroffen werden, um Hämorrhoiden in der Schwangerschaft zu vermeiden. Dazu zählt unter anderem den Stuhl weich zu halten, auf die ausreichende Trinkmenge von zwei bis drei Liter am Tag  und auf ausreichende Bewegung zu achten.

Es gibt zusätzlich  zahlreiche Salben, die auf die Hämorrhoiden aufgetragen werden können. Sollten die störenden Hämorrhoiden nicht verschwinden, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Ein wesentlicher Punkt in der Vorbeugung von Hämorrhoiden ist das Auftrainieren der Beckenbodenmuskulatur. Sie sollte vor und nach jeder Geburt mit oder ohne Hämorrhoiden durchgeführt werden, um generell Langzweitwirkungen, wie Muskel-, oder Blasenschwäche sowie Absenkung der Unterleibsorgane zu vermeiden. Regelmäßiges Beckenbodentraining beugt allerdings auch dem Auftreten von Hämorrhoiden sehr erfolgreich vor. Das Training sollte mehrmals täglich durchgeführt werden. Es besteht aus einem regelmäßigen Wechsel von Anspannen und Entspannen der Beckenbodenmuskulatur. In Schwangerschaftsvorbereitungskursen werden entsprechende Übungen gezeigt, die dann auch selbstständig zuhause nachgemacht werden können.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 30.11.2016 - Letzte Änderung: 18.09.2024