Blut im Stuhl kann unter anderem durch Hämorrhoiden hervorgerufen werden und ist in der Regel hell. Bei dunkelrotem Blut kann es sich um falsche Hämorrhoiden handeln und bei schwarzem Blut ist eine Blutung im Dünndarm wahrscheinlich.
Bei Hämorrhoiden handelt es sich um ein Blutgefäßpolster, welches ein Austreten von Gasen und Stuhl aus dem Enddarm verhindert. Beim Hämorrhoidalleiden sind diese Gefäße verdickt. Ursächlich können zu starkes Pressen beim Stuhllassen, Geburten oder eine Bindegewebsschwäche sein. Durch harten Stuhl können die Hämorrhoiden aufreißen und anfangen zu bluten. Eine Behandlung ist sowohl durch Medikamente, als auch durch Salben oder Operationen möglich. Etwa 80% der Erwachsenen leiden unter Hämorrhoiden.
Die Ursache für die Vorwölbung der hämorrhoidalen Gefäße selbst ist oft eine Druckbelastung durch starkes Pressen beim Stuhlgang oder bei einer Geburt. Selten kommt auch der Pfortader-Hochdruck durch Lebererkrankungen als Ursache in Frage. Die vorgewölbten, verdickten Hämorrhoiden reichen weit in die Afteröffnung hinein und können ein Hindernis für den Stuhl darstellen. Bei hartem Stuhl können diese dann aufgerissen werden und bluten. Auch eine akute Blutdrucksteigerung, wie sie auch beim Pressen vorkommt, kann zu einem Platzen der Hämorrhoiden führen.
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Es gibt drei Farben, die Blut im Stuhl annehmen kann. Die Farbe von Blut im Stuhl gibt häufig Aufschluss über die Ursache des Blutes:
Doch auch andere Darmerkrankungen können teilweise auch Blutungen hervorrufen. Je nach Ursprungsort kann die Farbe auch hellrot, dunkelrot oder schwarz sein.
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Allein an der Blutfarbe lässt sich diese Unterscheidung zwischen Tumor und hämorrhoidalem Leiden nicht sicher treffen. Die meisten Darmtumore liegen im Enddarm oder im Sigmoid und führen daher ebenfalls zu frischen Blutungen. Daher muss auch bei bekannten Hämorrhoiden immer eine vollständige Koloskopie erfolgen, um so mögliche bösartige Tumore zu entdecken und die dementsprechende Therapie einzuleiten. Auch ein Ausschluss anderer Blutungsquellen ist nur durch eine Koloskopie sicher möglich.
Bei einem leichten Hämorrhoidalleiden ist eine konservative Therapie oft ausreichend. Hierbei wird der Stuhl durch eine bestimmte Diät reguliert und langes Sitzen vermieden. Auch eine medikamentöse Behandlung ist möglich. Lokale Betäubungsmittel können Schmerzen reduzieren und blutstillende Medikamente das Blut im Stuhl eingrenzen. Auch entzündungshemmende Wirkstoffe wie Glukokortikoide, können den Betroffenen helfen. Diese können sowohl in Salbenform, als auch als Zäpfchen verwendet werden.
Weiterhin gibt es einige ambulante Therapiemöglichkeiten. Bei der Sklerosierung werden die Hämorrhoiden fixiert und durch bestimmte Medikamente von der Blutzufuhr abgetrennt. Sie kann auch durch eine lokale Erhitzung des Gewebes mit Infrarot-Licht erreicht werden. Die Thrombosierung führt dann zum Schrumpfen der Hämorrhoiden. Auch eine Vereisung ist möglich, wird aber wegen der Nebenwirkungen kaum noch durchgeführt. Bei einer Gummibandligatur wird ein enges Gummi um die Hämorrhoiden gelegt und die fehlende Blutversorgung führt zum Absterben der Hämorrhoiden. Neben den ambulanten Behandlungen sind auch klassische Operationen möglich. Hierbei ist die Rückfallquote sehr gering. Diese Verfahren werden besonders bei stark ausgeprägtem Hämorrhoidalleiden eingesetzt.
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Die Standarduntersuchung der Hämorrhoiden ist die digital-rektale Untersuchung, bei der der Arzt mit dem Finger den Analkanal abtastet. Zum sehen der Hämorrhoiden ist eine Proktoskopie notwendig. Anders als bei der Koloskopie ist hierfür keine vorherige Darmreinigung notwendig. Auch bei bekanntem Hämorrhoidalleiden ist immer auch eine vollständige Koloskopie durchzuführen, um Darmtumore und andere höherliegende Blutungsquellen auszuschließen. Ein Hämorrhoidalleiden im fortgeschrittenen Stadium kann bereits durch eine äußere Inspektion sichtbar sein, da die Hämorrhoiden aus dem After herausgewölbt sind.
Die Betroffenen merken als erstes Symptom oft ein Jucken im Analbereich. Später kommen Schmerzen und Blut im Stuhl hinzu. Begleitet wird dies oft von dem Gefühl sich nicht vollständig entleeren zu können. In diesem ersten Stadium handelt es sich um innere Hämorrhoiden.
Im zweiten Stadium werden die Hämorrhoiden durch Pressen aus dem After herausgedrückt und bewegen sich danach wieder zurück in den After. Hämorrhoiden die dauerhaft außerhalb liegen und sich nur mit den Fingern zurückschieben lassen gehören den dritten Grad an. Im vierten Stadium sind die Hämorrhoiden nicht mehr wegdrückbar.
Der Grad entscheidet über die Behandlungsmethode.
Die Dauer und die Prognose hängen stark vom Stadium der Hämorrhoiden und der gewählten Behandlungsmethode ab. Bei einer konservativen Therapie dauert die Behandlung relativ lang, aber dafür sind die Nebenwirkungen geringer. Bei den ambulanten Verfahren und den Operationen ist die Wirkung direkt nach dem Eingriff zu spüren. Die Rückfallquote ist dabei bei der klassischen Operation am geringsten. Nach Schwangerschaften können sich Hämorrhoiden auch selbstständig nach einiger Zeit komplett zurückbilden.
Nach einer Hämorrhoiden-Operation kann es noch einige Zeit zu Nachblutungen kommen. Dies hängt von dem ursprünglichen Ausmaß der Hämorrhoiden, der Operationstechnik und der individuellen Heilungsdauer ab. Durch harten Stuhl können OP-Wunden erneut aufreißen. Bei normaler Heilung sollte nach einigen Tagen kein Blut mehr im Stuhl sichtbar sein. Wenn nach längerer Zeit weiterhin Blut im Stuhl ist, sollte erneut nach den möglichen Blutungsquellen gesucht werden. Durch eine medikamentöse Regulation des Stuhls kann die OP-Wunde geschont werden.
Eine Schwangerschaft ist für den Körper eine Ausnahmesituation. Der erhöhte Druck im Bauchbereich kann zu einem Hämorrhoidalleiden führen oder bestehende Hämorrhoiden zum Aufreißen bringen. Viele Frauen haben spätestens nach der Geburt des Kindes ein Hämorrhoidalleiden, da hierbei durch das Pressen ein hoher Druck entsteht. Auch die Schwangerschaftshormone können das Gewebe schwächen und damit Hämorrhoiden verursachen. Die Frauen können die Entstehung verhindern, indem sie Verstopfungen vermeiden und bei leichten Anzeichen bereits mit Salben behandeln. Die Hämorrhoiden können nach der Schwangerschaft zurückgehen.
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