Die akute Entzündung der Ohrspeicheldrüse beginnt in der Regel plötzlich und wird meist während des Kauens bemerkt.
Parotitis
Die akute Entzündung der Ohrspeicheldrüse (Fachwort: Parotitis) beginnt in der Regel plötzlich.
Viele der betroffenen Patienten verspüren während des Essens plötzliche Beschwerden und starke Schwellung im Bereich der Wange.
In den meisten Fällen sind bakterielle Erreger die durch den Ausführungsgang in die Ohrspeicheldrüse vordringen für die Entstehung einer akuten Entzündung der Ohrspeicheldrüse verantwortlich.
Sowohl Patienten die an einer chronischen Immunschwäche leiden, als auch Menschen mit schlecht eingestelltem Diabetes mellitus sind besonders gefährdet eine Entzündung der Ohrspeicheldrüse zu entwickeln.
Darüber hinaus lassen sich gerade während der Schwangerschaft häufig Erkrankungsschübe beobachten.
Eine weitere Ursache für die Entstehung einer akuten Entzündung der Ohrspeicheldrüse ist eine eingeschränkte Flüssigkeitszufuhr und die damit einhergehende Drosselung der Speichelproduktion.
Eingewanderte Bakterien können durch eine sinkende Speichelsekretion nicht regelrecht aus den Ausführungsgängen der Drüse ausgeschwemmt werden.
Das Risiko für die Entstehung einer akuten Entzündung der Ohrspeicheldrüse steigt.
Neben den bakteriellen Erregern können auch andere Faktoren für das Auftreten entzündlicher Prozesse im Bereich der Ohrspeicheldrüse verantwortlich sein.
In ungefähr 60 bis 90 Prozent der beobachteten Fälle konnten Speichelsteine nachgewiesen werden die den Speichelabfluss beeinträchtigen.
Eine exakte Ursache-Zuordnung ist jedoch in den meisten Fällen nicht möglich. Man geht vielmehr davon aus, dass es sich bei der akuten Entzündung der Ohrspeicheldrüse um eine multifaktorielle Erkrankung handelt bei der das Zusammenspiel verschiedener Risikofaktoren entscheidend zur Krankheitsentstehung beiträgt.
Bei dieser Erkrankung handelt es sich um ein sehr häufig auftretendes Phänomen. In einigen Fällen verläuft die Entzündung der Ohrspeicheldrüse fast asymptomatisch und wird nicht als Erkrankung wahrgenommen.
Im Allgemeinen kann davon ausgegangen werden, dass ungefähr jeder zweite bis dritte Mensch innerhalb seines Lebens mindestens eine akute Entzündung der Ohrspeicheldrüse durchmacht.
Frauen sind in etwa genauso häufig betroffen wie Männer. Auch ein Zusammenhang zwischen dem Patientenalter und der Erkrankungswahrscheinlichkeit konnte bislang nicht nachgewiesen werden.
Entzündung der Ohrspeicheldrüse
Parotitis
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Die akute Entzündung der Ohrspeicheldrüse äußert sich in den meisten Fällen durch das plötzliche Auftreten der typischen Symptome.
Bei vielen der betroffenen Patienten prägen sich die Beschwerden lediglich auf einer Seite des Gesichtes aus.
Verschiedene Auslöser provozieren jedoch eine beidseitige Entzündung der Ohrspeicheldrüse und damit das beidseitige Auftreten der klassischen Symptome. Falls Speichelsteine für die Entstehung der akuten Entzündung der Ohrspeicheldrüse verantwortlich sind, können die Beschwerden sogar schon einige Zeit vor dem Beginn der eigentlichen Entzündungsreaktion auftreten.
Dieses Phänomen ist jedoch stark abhängig von der Größe der Speichelsteine. Unabhängig von der jeweiligen Ursache beschreiben die betroffenen Patienten in etwa gleiche Symptomkomplexe.
Vor allem während der Nahrungsaufnahme lassen sich ausgeprägte Schwellungen des Gesichts bzw. im Bereich der Wangenregion beobachten.
Zudem bemerken die meisten der Betroffenen eine deutliche Verhärtung und Druckschmerzhaftigkeit auf der entzündeten Gesichtshälfte.
Der Zusammenhang zwischen „Steigerung der Symptome“ und der Nahrungsaufnahme lassen sich recht einfach erklären. Entzündliche Prozesse im Bereich der Ohrspeicheldrüse sorgen über das Anschwellen des Gewebes zu einer Blockade des Speichelflusses.
Während des Essens beginnt die Ohrspeicheldrüse jedoch mit der Produktion größerer Speichelmengen. Dies führt letztendlich zu einer hohen Druckentwicklung innerhalb der Drüse. Der betroffene Patient verspürt ausgeprägte Schmerzen, die Schwellungen nehmen zu und die Ohrspeicheldrüse verhärtet sich spürbar.
Neben den lokalen Beschwerden kommt es bei einer akuten Entzündung der Ohrspeicheldrüse in den meisten Fällen auch zur Ausbildung von Allgemeinsymptomen.
Die meisten Patienten entwickeln auf Grund der entzündlichen Prozesse Fieber. In seltenen Fällen kommt es sogar zu ausgeprägtem Schüttelfrost.
Des Weiteren zeigt sich die Haut im Bereich der Ohrspeicheldrüse meist gerötet und überwärmt. In sehr ausgeprägten Fällen kommt es während des Krankheitsverlaufes zur Entleerung eitriger Flüssigkeit in den Mund.
Die Patienten bemerken in diesen Fällen einen unangenehmen Geschmack.
Durch die zum Teil starken Schwellungen kann zudem das Kiefergelenk blockiert und der Kauvorgang erschwert werden. Die betroffenen Patienten können in den meisten Fällen kaum noch den Mund öffnen.
Die für eine akute Entzündung der Ohrspeicheldrüse typischen Symptome können je nach Patient und Ausprägung der Erkrankung ein sehr variables Ausmaß annehmen.
In einigen Fällen verläuft die akute Entzündung der Ohrspeicheldrüse sogar gänzlich ohne Symptome.
Lediglich während des Essens löst die Blockade des Speichelabflusses eine geringfügige Schwellung im Bereich der Wange aus.
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Zahnschmerzen treten öfters zusammen mit einer Ohrspeicheldrüsenentzündung auf. Meistens sind sie sogar der Grund für die Entzündung der großen Speicheldrüse. Eine schlechte Mund- und Zahnpflege kann bekannterweise zu Karies und Entzündungen des Zahnfleisches führen. Ist auch die Schleimhaut an den Backenzähnen betroffen, kann dies eine aufsteigende Infektion begünstigen.
Der Ausführungsgang der Ohrspeicheldrüse liegt gegenüber dem zweiten Backenzahn in Richtung Wange und stellt eine mögliche Eintrittspforte für Bakterien aus dem Mundraum dar. Steigen die Bakterien der Mundflora im Ausführungsgang auf, können sie die Ohrspeicheldrüse infizieren.
Zeitlich gesehen treten meist zuerst Zahnschmerzen oder Entzündungen der Mundschleimhaut auf bevor es reaktiv zu einer Ohrspeicheldrüsenentzündung kommen kann. Dabei ist nicht entscheidend wie stark die Zahnschmerzen sind, sondern lediglich die räumliche Nähe des betroffenen Zahnes zum Ausführungsgang der Ohrspeicheldrüse. Führen starke Zahnschmerzen zu einer verminderten Nahrungsaufnahme wird die Speichelproduktion zusätzlich vermindert, sodass die Bakterien nicht beim Abfließen des Speichels wieder heraus gespült werden und der Krankheitsprozess somit beschleunigt wird.
Bei der Entstehung einer akuten Entzündung der Ohrspeicheldrüse spielen sowohl infektiöse, als auch nicht-infektiöse Ursachen eine entscheidende Rolle.
Die häufigste Ursache der akuten Entzündung der Ohrspeicheldrüse ist die Bildung von Speichelsteinen (Sialolith).
Durch die Ablagerung eines kleinen Speichelsteines kann der Ausführungsgang der Ohrspeicheldrüse blockiert werden, sodass es zu einem Speichelrückstau kommt. Natürlicherweise ist die Mundhöhle von bakteriellen Erregern reich besiedelt.
Diese steigen über den Ausführungsgang in die Ohrspeicheldrüse auf. Ohne das Vorliegen von Speichelsteinen können die bakteriellen Erreger jedoch mit dem Speichelfluss ausgeschwemmt werden. Kommt es nun jedoch zu einer ausgeprägten Blockade des Ausführungsganges, vermehren sich die bakteriellen Erreger und setzen eine Entzündungskaskade in Gang.
In Folge dessen kommt es zur Entstehung entzündlicher Prozesse im Bereich der Ohrspeicheldrüse. Eine akute Entzündung der Ohrspeicheldrüse wird jedoch im Regelfall nicht durch einen einzelnen Faktor ausgelöst. Man geht vielmehr davon aus, dass es sich bei der akuten Entzündung der Ohrspeicheldrüse um eine sogenannte „multifaktorielle Erkrankung“ handelt, bei der das Zusammenspiel verschiedener Risikofaktoren entscheidend zur Krankheitsentstehung beiträgt.
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Auch eine Veränderung der natürlichen Speichelzusammensetzung kommt als mögliche Ursache für die Entstehung einer akuten Entzündung der Ohrspeicheldrüse in Betracht.
Vor allem der Überschuss an Kalzium (Hyperkalziämie) oder ein geringer Flüssigkeitsgehalt sollen in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle spielen.
Darüber hinaus besteht für Patienten mit schlecht eingestelltem Diabetes mellitus, Gicht und/oder Erkrankungen die mit einer Beeinträchtigung der Drüsengänge einhergehen ein um ein Vielfaches erhöhtes Erkrankungsrisiko. Gerade bei Patienten die an Mukoviszidose (Cystische Fibrose) leiden lassen sich rezidivierende Entzündungen der Ohrspeicheldrüse beobachten. Eine Erhöhung des Risikos für die Entstehung einer akuten Entzündung der Ohrspeicheldrüse kann jedoch auch andere Ursachen haben.
Vor allem anatomisch bedingte Einengungen, Narbengewebe oder Tumore können den Abfluss des Speichels behindern und somit entzündliche Prozesse begünstigen.
Darüber hinaus kann mangelhaft oder unzureichend durchgeführt Mundhygiene dazu beitragen das Risiko der Entstehung einer akuten Entzündung der Ohrspeicheldrüse zu steigern.
Neben diesen bekannten Risikofaktoren wird neuerdings auch ein Zusammenhang zwischen gehäuftem Auftreten von Entzündungen der Ohrspeicheldrüse und Störungen des Elektrolyt- und Wasserhaushaltes angenommen. D
es Weiteren lässt sich im klinischen Alltag beobachten, dass entzündliche Prozesse im Bereich der Mundschleimhaut (Stomatitis) häufig die Tendenz aufweisen sich bis in die Ohrspeicheldrüsen fortzusetzen.
Ursachen im Überblick:
bakterielle Infektionen der Ohrspeicheldrüse
Abflussbehinderungen der Speicheldrüsenausführungsgänge
Störungen im Elektrolyt- und/oder Wasserhaushalt
Medikamente die den Speichelfluss mindern:
Ob eine Ohrspeicheldrüsenentzündung ansteckend ist, hängt von der Ursache der Entzündung ab.
Eine einseitige Ohrspeicheldrüsenentzündung ist in der Regel nicht ansteckend, wenn ausreichende Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen eingehalten werden. Die bakteriellen Erreger können nämlich nur über eine Tröpfcheninfektion oder Schmierinfektion übertragen werden, die vom Mundraum ausgeht. Wäscht sich der Betroffene also nach dem Husten oder dem Kontakt mit der Mundschleimhaut die Hände, ist eine Übertragung der Krankheitserreger unwahrscheinlich. Sollte es dennoch zu einer Übertragung kommen, werden Bakterien übertragen, die jeder Mensch selbst in seinem Mundraum hat. Die Erreger einer einseitigen Ohrspeicheldrüsenentzündung sind nämlich meistens Streptokokken, die zur natürlichen Mundflora bei Gesunden zählen.
Liegt eine beidseitige Entzündung der Ohrspeicheldrüsen vor, ist die Viruserkrankung Mumps als Ursache naheliegend. Bei dieser häufig im Kindesalter vorkommenden Entzündung der Ohrspeicheldrüsen können die viralen Erreger circa einen Tag vor dem Auftreten der Schwellung bis etwa drei Tage danach auf Kontaktpersonen übertragen werden, womit Mumps in diesem Zeitraum ansteckend ist.
Als groben Richtwert für die Ansteckungsfähigkeit einer Ohrspeicheldrüsenentzündung kann man also die Krankheitssymptome heranziehen. Hat der Betroffene Schmerzen und eine einseitige Schwellung, ist der Kontakt mit anderen eher unbedenklich. Leidet der Betroffene zusätzlich unter Fieber und entwickelt eine Schwellung beider Ohrspeicheldrüsen, sollte er zu Hause bleiben und unnötige Kontakte meiden.
Die Diagnose einer akuten Entzündung der Ohrspeicheldrüse gliedert sich in der Regel in mehrere Schritte.
Zumeist wird anfangs ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) geführt.
Während dieses Gespräches sollte die Symptomatik und der kausale Zusammenhang der auftretenden Beschwerden möglichst detailliert dargestellt werden.
Sowohl die Qualität, als auch die exakte Lokalisation der vom betroffenen Patienten wahrgenommenen Beschwerden können einen entscheidenden Hinweis auf das zugrunde liegende Krankheitsbild liefern.
Der Verdacht auf das Vorliegen einer akuten Entzündung der Ohrspeicheldrüse ergibt sich zumeist aus den Angaben darüber, zu welchem Zeitpunkt die Beschwerden erstmals aufgetreten sind und durch welche Faktoren sie an Intensität zunehmen.
Typisch für die akute Entzündung der Ohrspeicheldrüse sind vor allem Schmerzen beim Kauen.
Im Anschluss an das Arzt-Patienten-Gespräch erfolgt typischerweise eine körperliche Untersuchung bei der die betroffene Körperregion (in diesem Fall Mundhöhle und Wangen) genau inspiziert werden.
Im Falle einer akuten Entzündung der Ohrspeicheldrüse lassen sich im Bereich der Wangen typischerweise Verhärtungen, Schwellungen, Rötungen und Überwärmungen feststellen.
In vielen Fällen führt externer Druck dazu, dass eitriges Sekret aus dem Ausführungsgang der Ohrspeicheldrüse austritt. Dieses Sekret sollte im Idealfall aufgefangen und laborchemisch untersucht werden. Auf diese Weise kann der zugrunde liegende Erreger nachgewiesen und eine gezielte Behandlung eingeleitet werden.
Des Weiteren sollte die Mundhöhle während der klinischen Untersuchung genau inspiziert und auch der Zahnstatus erhoben werden.
Im Anschluss wird typischerweise eine Blutuntersuchung angeordnet. Mit Hilfe möglicher Veränderungen im Blutbild (Erhöhung von Entzündungsfaktoren; v.a. Leukozyten und C-reaktivem Protein) kann das Vorliegen entzündlicher Prozesse belegt werden.
In diesem Zusammenhang sollte jedoch beachtet werden, dass eine Erhöhung der Entzündungsparameter nicht unbedingt beweisend für das Vorliegen einer Entzündung der Ohrspeicheldrüse ist. Der Anstieg von weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und C-reaktivem Protein (kurz: CRP) kann auch Hinweis auf eine anderorts lokalisierte Entzündung sein.
In der Diagnostik der akuten Entzündung der Ohrspeicheldrüse spielt zudem die Ursachensuche eine wichtige Rolle.
Falls der Verdacht besteht, ein Speichelstein könne für das Auftreten der entzündlichen Prozesse verantwortlich sein, sollte dringend eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) durchgeführt werden.
Mit Hilfe dieser Untersuchungsmethode gelingt es dem behandelnden Arzt in der Regel Speichelsteine ab einer Größe von ungefähr eineinhalb Millimetern nachzuweisen.
Darüber hinaus kann die Ultraschalluntersuchung unter Umständen dazu dienen Abszesse oder Tumore nachzuweisen.
Bei unklarem Befund und/oder besonders ausgeprägten Beschwerden kann zusätzlich die Durchführung weiterer bildgebender Verfahren notwendig werden.
In der Diagnostik der akuten Entzündung der Ohrspeicheldrüse spielen vor allem die Magnetresonanztomographie (kurz: MRT) und die Computertomographie (CT) eine wichtige Rolle.
Darüber hinaus ist in vielen Fällen die Durchführung einer Endoskopie des Ohrspeicheldrüsenganges und einer sogenannten „Feinnadelpunktion“ zur Probenentnahme indiziert.
Die Sialographie stellt ein wichtiges diagnostisches Mittel bei akuten Entzündungen der Ohrspeicheldrüse, die durch Speichelsteine verursacht werden, dar. Bei dieser Untersuchungsmethode wird sowohl das Drüsengangsystem, als auch die Drüse selbst dargestellt. Mit Hilfe eines Kontrastmittels, welches dem Patienten über die Vene verabreicht wird, können Einengungen und/oder Blockaden innerhalb des Drüsengangsystems röntgenologisch dargestellt werden.
Im Falle der akuten Entzündung der Ohrspeicheldrüse hängt die Wahl der geeigneten Behandlungsmethode von verschiedenen Faktoren ab.
Zum Einen spielt die Tatsache, ob die entzündlichen Prozesse durch einen Speichelstein verursacht wurden eine wichtige Rolle.
Zum Anderen hängt die Wahl der besten Behandlungsmethode auch von der Ausprägung des Krankheitsbildes ab.
Im Allgemeinen empfiehlt sich bei Vorliegen einer akuten Entzündung der Ohrspeicheldrüse die Anwendung sogenannter „Speichellockerer“ zur Anregung der Speichelproduktion.
Vor allem die Nutzung von Bonbons, Kaugummis und Getränken hat sich bislang im klinischen Alltag bewährt. Durch eine gezielte Steigerung der Speichelproduktion und die vermehrte Sekretion dünnflüssigen Sekreten können die Speicheldrüse und deren Ausführungsgänge gereinigt werden.
In vielen Fällen kann der vermehrte Speichelfluss sogar dazu dienen kleine verkantete Speichelsteine aus dem Ausführungsgang auszuschwemmen.
Da bei der Entstehung der akuten Entzündung der Ohrspeicheldrüse in den meisten Fällen direkt oder zumindest indirekt eine bakterielle Beteiligung nachweisbar ist, stellt die Antibiotika-Gabe einen wichtigen Punkt in der Behandlung betroffener Patienten dar.
In diesem Zusammenhang sollte jedoch beachtet werden, dass viral bedingte akute Entzündungen der Ohrspeicheldrüse nicht auf eine Antibiotika-Behandlung ansprechen und in der Regel nur symptomatisch therapiert werden können.
Für die betroffenen Patienten stellt die Linderung der Schmerzen durch Einnahme schmerzstillender Arzneimittel (Analgetika) den wichtigsten Behandlungsschritt dar.
Vor allem Medikamente die über die Wirkstoffe Ibuprofen oder Paracetamol verfügen haben sich in der Behandlung der akuten Entzündung der Ohrspeicheldrüse bewährt.
Sollte es im Zuge der entzündlichen Prozesse zur Entstehung eines Abszesses gekommen sein muss in den meisten Fällen eine chirurgische Eröffnung der Abszesshöhle durchgeführt werden.
Die vollständige Entfernung der Ohrspeicheldrüse ist immer dann notwendig, wenn entzündliche Prozesse gehäuft auftreten oder der Verdacht einer bösartigen Gewebeveränderung (Tumor) besteht.
Speichelsteine die sich nicht durch die Steigerung der Sekretion ausschwemmen lassen müssen unbedingt auf andere Weise entfernt werden.
Bei Speichelsteinen, die am Ende des Ausführungsganges liegen, kann die Behandlung unabhängig von der Größe des Steines mit Hilfe einer Gangschlitzung und regelmäßigen Massagen der Ohrspeicheldrüse erfolgen.
Speichelsteine die von außen nicht tastbar sind und tief im Gangsystem liegen, können mit Hilfe der sogenannten „extrakorporalen Stoßwellenlithotripsie“ (kurz: ESWL) therapiert werden.
Bei dieser Methode wird der Speichelstein durch Schallwellen von außen verlegt. Große Steine hingegen müssen in der Regel operativ Entfernt werden.
Wenn eine unkomplizierte Entzündung der Ohrspeicheldrüse vorliegt, ist eine Behandlung mit homöopathischen Mitteln möglich. Es muss allerdings durch einen Arzt sichergestellt sein, dass kein Fieber, kein fauler Zahn oder ein Abflusshindernis des Speichels aus der Drüse vorliegt. Nur dann kann eine unbedenkliche Behandlung mit homöopathischen Mitteln begonnen werden.
Globuli oder Tropfen aus Ailanthus glandulosa (Götterbaum) haben sich als wirksam erwiesen und können zusammen mit Schüßler-Salzen wie Kalium chloratum die Heilung unterstützen. Auch Belladonna-Globuli (Tollkirsche) werden eine heilungsfördernde Wirkung zugeschrieben.
Ergänzend kann das Trinken von Salbeitee den Speichelfluss anregen und somit die Erreger aus der entzündeten Ohrspeicheldrüse „herausspülen“. Salbei wirkt dabei auch entzündungshemmend. Grundsätzlich sollte eine homöopathische Behandlung den Mineralhaushalt des Betroffenen optimal ausbalancieren und den Speichelfluss ausreichend anregen, damit die Erreger aus der Drüse eliminiert werden können.
Möchte man eine Ohrspeicheldrüsenentzündung mit Hausmitteln behandeln, bietet sich alles an, was den Speichelfluss anregt. Der vermehrte Speichelfluss spült sowohl die Drüsengänge selbst als auch den Ausführungsgang der Drüse und befördert somit die Erreger aus dem entzündeten Gewebe.
Am besten eignen sich dafür Bonbons oder Kaugummis, wobei saure Geschmackssorten besonders intensiv die Speichelproduktion anregen. Der Speichel selbst hat dabei die bereits beschriebene reinigende Funktion, aber mithilfe seiner vielen Enzyme auch eine antibakterielle Wirkung.
Möchte man die körpereigene Heilung weiter unterstützen, ist eine optimale Mundhygiene ein Muss. Zähneputzen nach dem Essen und regelmäßiges Ausspülen verhindern das Ansammeln von Bakterien im Mund und können Eiter entfernen, der sich möglicherweise in die Mundhöhle entleert hat.
Liegt eine eitrige Entzündung vor, sollten entzündungshemmende Tees wie Salbei- oder Kamillentee (siehe auch: Kamille) eingesetzt werden. Das Teetrinken hält die Schleimhäute nämlich feucht, desinfiziert sie und hält sie elastisch. Somit können im Mund verbliebene Erreger die Schleimhäute nicht weiter schädigen.
Betroffene werden aber schnell intuitiv feststellen, was ihnen am meisten hilft. Es ist wichtig genug Flüssigkeit zu sich zu nehmen und weiterhin je nach Appetit gut zu essen und bei Kräften zu bleiben. Nur so ist das Immunsystem stark genug die Entzündung zu bekämpfen.
Bei den meisten der betroffenen Patienten zeigt sowohl die durch einen Speichelstein verursachte, als auch die infektiöse akute Entzündung der Ohrspeicheldrüse, ein günstige Prognose.
Voraussetzung für einen optimalen Heilungsverlauf ist jedoch die zeitnahe Einleitung einer geeigneten Behandlungsmethode. Falls auf Grund der entzündlichen Prozesse eine Entfernung der Ohrspeicheldrüse durchgeführt werden muss, hat dies in der Regel keinen spürbaren Einfluss auf die Speichelproduktion. Die verbleibenden Speicheldrüsen sind zumeist dazu in der Lage ausreichende Mengen an Speichel zu produzieren.
Die Dauer einer Ohrspeicheldrüsenentzündung ist sowohl vom Auslöser der Entzündung als auch von der Behandlung abhängig. Generell dauert es aber drei bis acht Tage bis die Entzündung abgeklungen ist.
Es sollte dabei stets darauf geachtet werden, dass die Ursache adäquat behandelt wird, da eine alleinige Behandlung der Symptome bei einer Ohrspeicheldrüsenentzündung unwirksam ist. Nur bei ungestörtem Abfluss des Speichels aus der Ohrspeicheldrüse und einer guten Zahn- und Mundhygiene kann die Entzündung schnell abheilen.
Ferner bestimmt auch der Allgemein- und Ernährungszustand des Betroffenen den Heilungsverlauf. Gerade bei älteren Menschen kann eine Ohrspeicheldrüsenentzündung langwieriger verlaufen als bei Kindern, die sich in der Regel schnell erholen. Der Einsatz von Antibiotika verkürzt nur bei einer bakteriellen Entzündung den Krankheitsverlauf um ein paar Tage. Jede anhaltende Ohrspeicheldrüsenentzündung über einen Zeitraum von drei bis vier Tagen oder mit zusätzlichen Komplikationen wie Fieber oder Eiterentleerung in den Mundraum sollte durch einen Arzt untersucht und behandelt werden.
Der Entstehung einer akuten Entzündung der Ohrspeicheldrüse lässt sich nicht in jedem Fall vorbeugen. Dennoch können die entscheidenden Risikofaktoren reduziert und der Bildung von Speichelsteinen, der Hauptursache für akute Entzündung der Ohrspeicheldrüse, entgegengewirkt werden.
In diesem Zusammenhang sollte großer Wert auf eine gründliche und regelmäßige Mundhygiene gelegt werden. Patienten die bereits einmal an einer akuten Entzündung der Ohrspeicheldrüse erkrankt sind sollten unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten.
Während der Schwangerschaft befindet sich das Immunsystem der werdenden Mutter in einem Lernprozess. Es muss lernen den Embryo zu tolerieren, obwohl er für die Mutter fremde väterliche Merkmale trägt. Gerade am Anfang einer Schwangerschaft ist im Rahmen dieses Prozesses das Immunsystem etwas heruntergefahren, um den Embryo vor einer Abstoßung zu schützen. Damit wird die vollständige Einnistung und Ausbildung gewährleistet.
Der Nachteil ist, dass das Immunsystem zu dieser Zeit nun anfälliger für andere Krankheitserreger ist. Das erklärt zum Beispiel das Auftreten einer Ohrspeicheldrüsenentzündung. Die Ohrspeicheldrüsenentzündung steht dabei als eine mögliche Infektion neben anderen wie zum Beispiel Magen-Darm-Infekten und sollte zwar ärztlich abgeklärt werden, aber keinen großen Grund zur Besorgnis geben.
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