Bei der Uveitis handelt es sich um eine Entzündung der mittleren Augenhaut. Jedes Jahr erkranken 50.000 Menschen neu an Uveitis. Die Ansteckungsgefahr einer Uveitis ist relativ gering, jedoch ist ein möglicher Folgeschaden der Uveitis ein Verlust der Sehkraft, was sie für Betroffene so gefährlich macht.
Eine Entzündung der mittleren Augenhaut (Uvea), die wiederum in drei Schichten geteilt ist, wird Uveitis genannt. Jedes Jahr erkranken 50.000 Menschen neu an Uveitis, etwa 500.000 Menschen leiden aktuell unter der gefährlichen Erkrankung.
Die Ansteckungsgefahr ist relativ gering, jedoch ist ein möglicher Folgeschaden der Uveitis ein Verlust der Sehkraft, was sie für Betroffene so gefährlich macht. Oft wird die Uveitis mit der hoch ansteckenden Bindehautentzündung verwechselt.
Ob man an einer Uveitis erkrankt ist, lässt sich daran erkennen, dass das Auge stark gerötet ist, stechende Schmerzen bestehen, das Auge tränt, man nur noch verschwommen sieht, die Pupille verengt ist und helles Licht die Beschwerden verschlimmert.
Sollte die Sehkraft nachlassen und dauerhaft eine Sehstörung mit Schleiern oder verschwommenen Flecken bestehen, liegt aller Wahrscheinlichkeit bereits eine chronische Uveitis vor.
Mögliche Auslöser für die Entzündung der Uvea sind Bakterien, Viren oder Pilze.
Außerdem kann eine chronische Entzündung in anderen Körperbereichen Ursache für eine Uveitis sein. Hierzu zählen eine rheumatische Erkrankung, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, eine Autoimmunerkrankung oder akuter Stress. Bei den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa kann eine Uveitis Hinweis auf einen erneuten Krankheitsschub sein.
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Stress kann unterschiedliche körperliche und psychische Komplikationen mit sich bringen. Er führt zu einer Aktivierung unterschiedlicher Hirnregionen. Folgen sind Muskelanspannungen, Hormonausschüttungen, erhöhter Blutdruck etc. Akuter Stress führt dabei in den meisten Fällen zu wenigen langfristigen Komplikationen, insbesondere nicht am Auge.
Doch chronischer Stress, verbunden mit anderen Folgeerscheinungen wie chronisch erhöhter Blutdruck oder Zucker kann zu langfristigen Schäden am Auge führen. Bei einer Uveitis handelt es sich jedoch meistens um eine akute Entzündung. Daher ist Stress nur in sehr seltenen Fällen der Auslöser einer Uveitis.
Das HLA B27 beschreibt ein Leukozyten-Antigen und befindet sich auf der Oberfläche menschlicher Zellen. Er hat wichtige Funktionen im Immunsystem. Eine Mutation im Gen dieses Proteinkomplexes ist mit unterschiedlichen Autoimmunerkrankungen assoziiert. Betroffene haben ein erhöhtes Risiko an Erkrankungen wie dem M. Bechterew, dem M. Reiter oder anderen Spondylarthritiden zu erkranken. Diese Erkrankungen gehen häufig mit akuten Uveitiden einher. Die Assoziation mit dem HLA-B27 hat jedoch vor allem Klassifikationszwecke. Die Prognose der Uveitiden ändert sich in der Regel nicht.
Damit bleibende Schäden verhindert werden können, sollte die Entzündung schnell und wirkungsvoll durch einen Facharzt der Augenheilkunde gelindert werden. Meist wird hierzu das entzündungshemmende Medikament Kortison verwendet und zusätzlich kommen Substanzen zur Immunsuppression (Dämpfung der Immunabwehr) zum Einsatz.
Je nach Ursache sollte im Anschluss weiterbehandelt werden und vorliegende andere chronische Entzündungen im Organismus beseitigt werden, Stress reduziert und rheumatische Erkrankungen therapeutisch eingestellt werden.
Humira ist ein Arzneimittel, welches den Antikörper Adalimumab beinhaltet. Dieser Antikörper wirkt gegen den Tumornekrosefaktor-α (TNFα). Er wird vor Allem zur Behandlung von rheumatischen und Autoimmunerkrankungen eingesetzt, beispielsweise bei rheumatoider Arthritis, Psoriasis, Spondylitis, M. Crohn und Colitis ulcerosa. Da die Uveitis häufig mit diesen Erkrankungen assoziiert ist, kommt Humira oft bei der Behandlung einer Uveitis vor. Es kann jedoch zu einigen Nebenwirkungen wie Allergie, Übelkeit, Anämie etc. führen und sollte da nur unter regelmäßiger Kontrolle durch einen Spezialisten eingenommen werden.
Bei guter Behandlung einer Uveitis kann diese innerhalb weniger Tagen bis Wochen komplikationslos ausheilen. Voraussetzung ist eine frühzeitige Diagnose. Nur in seltenen Fällen verläuft die Erkrankung chronisch. Die Prognose ist dabei jedoch häufig abhängig von der zugrundeliegenden Grunderkrankung.
Die Wahrscheinlichkeit für eine Heilung liegt zum einen in der frühzeitigen Diagnose und zum anderen bei der zugrundeliegenden Erkrankung. Bei frühzeitiger Diagnose und guter Therapie kommt es innerhalb weniger Tage zu einer Symptomlinderung. Wird jedoch die Grunderkrankung nicht effektiv behandelt, kann es zu einer Chronifizierung der Uveitis kommen, was eine Heilung erschwert. In der Regel kommt es bei 25% zu einer chronischen Uveitis. Bei einer Chronifizierung steigt auch die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von weiteren Komplikationen, wie zunehmender Sehstörungen oder Glaukomen.
Teilweise verläuft eine Entzündung der Uvea chronisch, wobei die erhöhte Gefahr besteht, dass Komplikationen auftreten. Folgeschäden können durch frühzeitige Therapie vermindert bis verhindert werden, sodass die Schnelle des Therapie ausschlaggebend für den Erfolg ist.
Mögliche Komplikationen sind Verklebungen zwischen Regenbogenhaut und Linse, ein Anstieg des Augeninnendrucks (Glaukom), eine Eintrübung der Augenlinse (Katarakt), die Einlagerung von Kalzium in die Hornhaut (Bandkeratopathie), eine Entwicklung eines sogenannten Makulaödems (Wassereinlagerung an der Stelle des schärfsten Sehens) oder Erblindung.
Die Eintrübung der Augenlinse (Grauer Star, Katarakt) und die Erhöhung des Augeninnendrucks (Grüner Star, Glaukom) können eine Komplikation der Uveitis, aber auch eine Nebenwirkung längerer Kortisontherapie sein.
Sollte eine Uveitis öfter auftreten, ist eine regelmäßige Augenkontrolle unabhängig von Beschwerden alle drei Monate durch den Augenarzt empfohlen.
Bei der Uveitis handelt es sich um eine Entzündung der Gefäßhaut des Auges. Diese, zwischen Sklera und Netzhaut liegende, Schicht wird auch als Uvea bezeichnet. Sie besteht aus der Regenbogenhaut (Iris), dem Ziliarkörper (Corpus ciliare) und der Aderhaut (Choroidea). Je nachdem welche Bestandteile betroffen sind wird zwischen Uveitis anterior und posterior unterschieden.
Bei der Uveitis anterior kommt es zu einer Entzündung der Regenbogenhaut und des Ziliarkörpers. Zusammen bezeichnet man dies auch als Iridozyklitis. Diese Erkrankung kommt vor allem bei systemischer Erkrankung, wie dem M. Bechterew, M. Crohn, Colitis ulcerosa oder der Sarkoidose vor. Auch bei infektiöser Erkrankung, wie dem Herpes, Windpocken, der Borreliose oder bei Syphilis kann es zu einer Uveitis anterior kommen.
Betroffene Patienten klagen in den meisten Fällen über Schmerzen im Bereich des Auges und Rötungen. In manchen Fällen verlaufen chronische Uveitiden auch symptomarm. Die Therapie besteht in einer hochdosierten Gabe von Cortison, worunter es häufig innerhalb weniger Tage zu einer Symptomlinderung kommt.
Bei der Uveitis posterior kommt es zu einer Entzündung des Glaskörpers, der Choroidea und der Retina. Zusammen kann man es auch als Chorioretinitis oder Retinochorioiditis bezeichnen. Diese Erkrankung kann bei vielen Erkrankungen vorkommen. Besonders bei rheumatischen Erkrankungen und entzündlichen Darmerkrankungen kommt es häufig zu einer Mitbeteiligung des Auges. Aber auch bei infektiösen Erkrankungen durch Viren (Herpes, Windpocken, Röteln etc.), Bakterien (z.B. Tuberkulose) und Pilzen kann es zu einer Uveitis posterior kommen.
Betroffene Patienten klagen dabei häufig über Sehstörungen. Typisch für die Erkrankung ist das Fehlen von Schmerzen, da die betroffenen Strukturen keine Nerven besitzen. Die Therapie besteht vor Allem in der Behandlung der Grunderkrankung mittels Antibiotika oder Virostatika und ggfs. die zusätzliche Gabe von Cortison.
Bei der Uveitis intermedia kommt es zu einer Entzündung des Ziliarkörpers (Zyklitis). Diese Erkrankung kommt ähnlich wie die Uveitis anterior vor Allem bei systemischen Erkrankungen, wie dem M. Bechterew, M. Crohn, Colitis ulcerosa oder der Sarkoidose vor. Auch bei infektiösen Erkrankungen, wie dem Herpes, Windpocken, der Borreliose oder bei Syphilis kann es zu einer Uveitis intermedia kommen.
Betroffene Patienten klagen in den meisten Fällen über Schmerzen im Bereich des Auges, in der Regel sind diese aber nicht so stark wie bei der Uveitis anterior. Zudem kann eine Rötung auftreten. Die Therapie besteht in einer hochdosierten Gabe von Cortison, worunter es häufig innerhalb weniger Tage zu einer Symptomlinderung kommt.
Bei der Fuchs Uveitis, oder auch als Fuchs´sches Uveitis Syndrom (FUS) oder Fuchs heterochrome Iridozyklitis bezeichnet, handelt es sich um eine Entzündung des vorderen Augenabschnitts. Sie ist benannt nach dem österreichischem Augenarzt Ernst Fuchs. Diese seltene, oft chronisch verlaufende Erkrankung betrifft vor Allem junge Erwachsene. In der Regel tritt sie nur auf einer Seite auf. Erstes Anzeichen ist häufig ein Farbunterschied beider Augen (Heterochromie). Betroffene Patienten haben unterschiedlich gefärbte Regenbogenhäute. Dabei stellt das Auge mit der helleren Augenfarbe häufig das kranke Auge dar. Die Erkrankung ist in der Regel gutartig und verläuft in den meisten Fällen milde. Regelmäßige Untersuchungen machen jedoch oft trotzdem Sinn, da betroffene Patienten häufig ein höheres Risiko haben an einem Glaukom zu erkranken.
Bei der Uveitis handelt es sich um eine Entzündung der Gefäßhaut. Sie besteht aus unterschiedlichen Strukturen. Die Iris bezeichnet nur die Regenbogenhaut. Bei einer Entzündung (Iritis) ist nur diese Struktur betroffen.
Doch ähnlich wie die Uveitis anterior, intermedia und posterior kommt diese Erkrankung gehäuft bei systemischen Erkrankungen und Autoimmunerkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis, dem M. Crohn, der Colitis ulcerosa oder Sarkoidose vor. Auch Infektionskrankheiten gehen häufig mit einer isolierten Regenbogenhautentzündung einher.
Auch hier klagen die Patienten häufig über Rötungen des Auges, Sehstörungen und Schmerzen. Die Therapie besteht in der Gabe von Cortison, sowie der Therapie der Grunderkrankung.
Eine Uveitis stellt eine relativ häufige Augenerkrankung dar und sollte von jedem Augenarzt behandelt werden können. Spezialisten gibt es nicht. Die Suche nach einem Augenarzt stellt sich jedoch häufig als nicht so einfach dar. Viele gibt es nicht und die die es gibt haben häufig keine Termine. Am Anfang macht es Sinn im Internet nach den nahegelegenen Augenärzten zu suchen und Bewertungen zu lesen. In der Regel weiß der eigene Hausarzt oftmals eine gute Anlaufstelle.
In seltenen Fällen macht es auch Sinn spezielle Augenkliniken aufzusuchen, da diese ein größeres Repertoir an Diagnostik haben.
Bei der Multiplen Sklerose (MS) handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Dabei kommt es zu einer Schädigung der Nerven mit Folgen auf den ganzen Körper. Häufige Erstsymptome sind Sehstörungen und Sehnervenentzündungen. Zu einer Uveitis gibt es keine klare Assoziation, doch tritt sie bei MS-Patienten oftmals viel häufiger auf als bei Nichtbetroffenen. Dabei tritt vor Allem die Uveitis intermedia auf. Die genaue Ursache für diese erhöhte Erkrankungswahrscheinlichkeit ist noch nicht genauer geklärt. Sollte jedoch nur eine Uveitis und sonst keinerlei Symptome entsprechend einer MS vorliegen, ist es relativ unwahrscheinlich, dass Betroffene an einer MS erkrankt sind.
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