Verletzungen können unterschiedlich schwer ausfallen und Symptome von einer Augenrötung, über starke Schmerzen, bis zur Erblindung mit sich führen.
Verletzungen am Auge können durch zahlreiche Auslöser, wie zum Beispiel Schläge, Stöße, Stiche, UV-Strahlen oder ätzende Stoffe entstehen und können prinzipiell alle Strukturen des Auges, unter anderem Augenlider, Tränenorgane, Hornhaut, Bindehaut, Netzhaut, Glaskörper und Sehnerv betreffen.
Auch die gleichzeitige Verletzung mehrerer dieser Strukturen ist möglich. Verletzungen am Auge variieren sehr stark in ihrem Ausmaß und reichen von oberflächlichen, meist harmlosen Verletzungen, bis hin zu schwerwiegenden, tief reichenden, das Auge durchdringende Verletzungen, die zu einem Verlust der Sehkraft führen können. Verletzungen am Auge können mit starken Schmerzen einhergehen, wobei die Stärke der Schmerzen häufig keinen Rückschluss auf das Ausmaß der Verletzung am Auge erlaubt. Da die Schwere der Verletzung durch den Betroffenen also nicht voraussehbar ist und manche Verletzungen am Auge akut oder als Spätfolge zu einer Erblindung führen können, empfiehlt es sich in jedem Fall einen Augenarzt aufzusuchen.
Für Verletzungen am Auge gibt es zahlreiche Ursachen. Des öfteren sind Verletzungen am Auge mechanischer Genese. Im Weiteren finden Sie einen Überblick über die häufigsten Ursachen.
Fremdkörperverletzungen kommen in der Augenheilkunde relativ häufig vor. Der Patient beklagt meist ein plötzlich auftretendes Fremdkörpergefühl mit gleichzeitiger stark einsetzender Tränenbildung. Fremdkörper können im Rahmen von Freizeitaktivitäten oder Arbeitsunfällen in das Auge des Betroffenen gelangen und dort oberflächliche aber auch tief reichende, durchdringende Verletzungen verursachen. In vielen Fällen kann sich Patient an die Situation erinnern und kann womöglich dem Arzt mitteilen, was und wie ein Fremdkörper in sein Auge gelangt ist. Der Augenarzt gibt neben betäubenden, auch noch fluoreszierende Augentropfen in das Auge und leuchtet dann mit einem blauen Licht hinein. Hierdurch kann er kleinste Kratzer erkennen, die gelb aufleuchten. Die Behandlung erfolgt durch antibiotikahaltige Augensalbe oder Augentropfen, die vom Patienten mehrere Tage genommen werden müssen.
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Ein blaues Auge, umgangssprachlich Veilchen, ist ein Bluterguss (Hämatom) um das Auge herum. Es entsteht im Rahmen äußerer Einwirkung durch einen Schlag oder Sturz. Bis die Haut um das Auge sich wieder komplett normal färbt, vergehen rund zwei Wochen. Bei der Behandlung eines Hämatoms (blauen Flecks) am Auge ist wie bei allen blauen Flecken eine besonders schnelle Kühlung unmittelbar nach Verursachung des Flecks notwendig.
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Durch stumpfe Gewalteinwirkung im Bereich des Augapfels oder der Augenhöhle kommt es zur Augapfelprellung. Die Prellung des Augapfels erfolgt zum Beispiel durch Faustschlag, Schneeballwurf, Sektkorken. Es kommt zu Schmerzen und, abhängig vom Schweregrad der Prellung, zu einer Verschlechterung des Sehvermögens. Vorübergehend sind Doppelbilder möglich. Der erhöhte Augeninnendruck wird mit Medikamenten gesenkt und durch stetige Nachuntersuchungen kontrolliert. Netzhautverletzungen werden meist mit Laseroperationen behandelt.
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Ebenfalls mechanischer Genese sind Frakturen der Augenhöhle, welche durch Schläge oder Stöße auf das Auge, zum Beispiel im Rahmen von Unfällen bedingt sind, sowie offene Verletzungen am Auge, die durch Schnittverletzungen, Stichverletzungen oder Bissverletzungen entstanden sind.
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Bei der Netzhautablösung handelt es sich um die Trennung zweier Schichten der Netzhaut voneinander. Ursachen sind erblich bedingte, fehlende Befestigung der beiden Schichten, Risse in der Netzhaut, Zuckerkrankheit (Diabetes), Blutungen aus den Gefäßen der die Netzhaut bedeckenden Aderhaut oder Tumoren (durch Verdrängung der Netzhaut). Die Beschwerden kündigen sich manchmal durch Lichtblitze, und Seheindrücke, die als „kleine Mücken“, „herabfallender Vorhang“ oder „Rauchschwaden“ von Betroffenen geschildert werden. Einzige effektive Behandlungsmöglichkeit besteht in schneller operativer Zusammenfügung der beiden Netzhautschichten (sonst droht Erblindung des Patienten).
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Vor allem im Bereich der Betriebs- und Arbeitsmedizin kommt es des öfteren vor, dass Verletzungen durch chemische Stoffe, besonders durch säurehaltige oder basenhaltige Flüssigkeiten, auftreten. Bei einer Verätzung des Auges treten Schmerzen im und am Auge auf. In jedem Fall ist die Verätzung des Auges ein akuter Notfall, der sofort eingeleitete Erste-Hilfe-Maßnahmen direkt am Unfallort und eine ärztliche Behandlung benötigt. Zur Erstmaßnahme sollte das Auge direkt mit einer Augenwasserflasche gespült werden. Alternativ kann das geöffnete Auge unter fließendes Wasser gehalten oder mit Hilfe eines Schlauches gespült werden. Das Auge muss geöffnet sein.
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Weiterhin sind Verletzungen am Auge durch physikalische Ursachen möglich. Hierzu zählen Verbrennungen von Strukturen des Auges, insbesondere der Hornhaut, durch Sonnenlicht (UV-Strahlung), die beispielsweise bei intensivem Blick in die Sonne oder bei Aktivitäten im Schnee entstehen können. Auch bei Schweißarbeiten kann es durch die starke UV-Einstrahlung zu einer Schädigung der Hornhaut kommen, was als Verblitzung bezeichnet wird.
Unter den Augenerkrankungen durch Verletzungen von Gefäßen im Bereich des Auges gibt es ebenfalls unterschiedliche Ursachen. Manchen gehen von einer Grunderkrankung aus, die zusätzlich den restlichen Körper betreffen können. Die wichtigsten werden im Folgenden aufgezählt.
Bei einem harmlosen Bluterguss im Auge, welches durch geplatzte Äderchen entstanden ist, bleiben meist weitere Beschwerden aus. Es können aber begleitend Schmerzen rund um das Auge, sowie starke Kopfschmerzen auftreten. Meistens heilen Blutergüsse von alleine wieder und bedürfen keiner spezifischen Therapie. Wenn ein Bluterguss im Auge nicht nach 2 Tagen zurück geht oder Begleiterscheinungen auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Auch wenn wiederholt die Blutergüsse im Auge auftreten, sollte eine Untersuchung erfolgen.
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Unter einer Glaskörperblutung versteht man das Eindringen von Blut in den Glaskörperraum des Auges. Dieser befindet sich hinter der Augenlinse. Als Ursache kommen beispielsweise Blutungen aus Netzhautgefäßen in Frage. Dies geschieht, wenn die Netzhaut sich von ihrer Unterlage ablöst. Gefäße können abreißen und diese Blutungen verursachen. Die Symptome können unterschiedlicher Ausprägung sein. Zu Beginn äußert es sich oft in einer Veränderung der Bildwahrnehmung. Zudem kann es zu Lichtblitzen kommen. Die Art Behandlung einer Glaskörperblutung hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Zur weiteren Abklärung sollte ein Augenarzt aufgesucht werden.
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Bei einer Durchblutungsstörung des Auges - meist der Netzhaut oder des Sehnervs, nimmt das Sehvermögen der Patienten ohne Schmerzen rapide ab. Als Ursache kommen vor allem Bluthochdruck und Diabetes in Frage. Wichtig ist, dass diese Ursachen behandelt werden, sodass es erst gar nicht zu einem Verschluss der Gefäße oder zu einer Einengung kommt.
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Kommt es zu einem Verschluss der Zentralarterie oder der davon abgehenden kleinen Arterien, erblindet der Patient am betroffenen Auge plötzlich oder evtl. zeitlich begrenzt. Die Erblindung kann anhalten, bis eine entsprechende Therapie eingeleitet wurde oder auch nur kurz von Dauer sein. Der Augenarzt sollte sofort aufgesucht werden. Selbst bei sofortiger Therapie, sind die Erfolgsaussichten bei einem Arterienverschluss des Auges sehr gering, da bereits nach 60 bis 90 Minuten die Sinneszellen unwiderruflich zerstört sind.
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Bei Verletzungen am Auge ist es generell ratsam, möglichst bald einen Augenarzt aufzusuchen. Bei einigen Verletzungen am Auge ist es allerdings hilfreich, noch vor dem Besuch beim Augenarzt Maßnahmen zu ergreifen, um das Fortschreiten der Verletzung zu verhindern.
Dies ist insbesondere bei einer Verätzung des Auges mit Laugen oder Säuren der Fall.
Hier sollte als Sofortmaßnahme versucht werden, das betroffene Auge mit reichlich klarem Wasser zu spülen, um das weitere Eindringen der Chemikalien zu vermeiden. Auch bei oberflächlich liegenden Fremdkörpern kann es gegebenenfalls sinnvoll sein, diesen vorsichtig zu entfernen.
Fremdkörper, die sich fest im Auge befinden oder dieses durchdringen, sollten auf keinen Fall entfernt, sondern im Auge belassen werden, da das Auge sonst weiter verletzt werden kann.
Anschließend sollte ein Augenarzt aufgesucht werden, der die Verletzung am Auge mithilfe verschiedener Untersuchungsverfahren diagnostizieren, deren Schweregrad beurteilen und im Anschluss die erforderliche Therapie einleiten kann.
Bei einer Vielzahl an Verletzungen des Auges sind keine Therapiemaßnahmen notwendig, da diese eine hohe Selbstheilungsrate aufweisen. Hierzu gehören unter anderem oberflächliche Wunden oder kleine Schnitte, die beispielsweise durch Fremdkörper verursacht wurden, sowie leichte Prellungen.
Weiterhin können bei leichten Verletzungen am Auge die Gabe von cortisonhaltigen oder antibiotikahaltigen Augentropfen und Augensalben, sowie das Anlegen eines Augenverbandes oder einer kühlenden Kompresse erforderlich werden.
Schwere Verletzungen des Auges müssen meist operativ versorgt werden, um die Funktionen des Auges zu erhalten. Je nach Art der Verletzung des Auges kommen dabei verschiedene Operationsverfahren zum Einsatz. Operationen am Auge können in Vollnarkose oder unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden.
Bei der operativen Versorgung von Verletzungen am Auge, kann es jedoch auch durch den Eingriff selbst zu weiteren Verletzungen am Auge, sowie zu Komplikationen in Form von Blutungen, Nachblutungen, Wundheilungsstörungen und Infektionen kommen. Nach einem operativen Eingriff am Auge sollte der Patient für 24 Stunden kein Auto fahren und sich die nächsten Tage körperlich schonen. Bei Auftreten von Komplikationen sollte der Augenarzt erneut aufgesucht werden.
Je nach Ursache können sich Verletzungen am Auge mit verschiedenen Symptomen präsentieren.
In den meisten Fällen zeigt sich eine starke Rötung des Auges, welche durch eine Reizung der Bindehaut zustande kommt. Das Auge kann geschwollen sein, einen vermehrten Tränenfluss und einen häufigen Lidschlag aufweisen. Häufig liegt ebenfalls ein unangenehmes Fremdkörpergefühl vor.
In vielen Fällen finden sich diese Symptome beim betroffenen, sowie beim nicht betroffenen Auge.
Ein weiteres Symptom für eine Verletzung am Auge sind starke Schmerzen, die sich beim Lidschlag verstärken können. Diese finden sich insbesondere bei Verletzungen der Hornhaut, da diese im Gegensatz zu anderen Strukturen des Auges sehr schmerzempfindlich ist. So kommt es, dass auch nur leichte, oberflächliche Verletzungen am Auge massive Schmerzen beim Betroffenen auslösen können, wenn beispielsweise ein kleines Sandkorn über die Hornhaut reibt.
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Bei Prellungen des Auges oder bei Frakturen der Augenhöhle, die durch Schläge oder Stöße auf das Auge entstehen können, können sich Blutungen und Blutergüsse bilden, welche von außen sichtbar und einen Hinweis auf die Entstehung der Verletzung geben können. Blutergüsse in der Augenhöhle können Augenmuskeln und Sehnerv komprimieren und so das Sehen von Doppelbildern, eine Sehbeeinträchtigung oder sogar den kompletten Verlust der Sehkraft verursachen.
Weitere optische Phänomene, die bei Verletzungen am Auge, insbesondere des Glaskörpers und der Netzhaut auftreten können, sind das Sehen von schwarzen Punkten, die sich bei Augenbewegungen mit bewegen oder das Sehen von Blitzen. Bei besonders schweren Unfällen, mit massiver Krafteinwirkung auf das Auge, kann es zu einem Ausriss des Sehnerven kommen, was mit sofortiger Erblindung auf dem betroffenen Auge einhergeht.
Da einige Verletzungen am Auge schwerwiegende Komplikationen, wie zum Beispiel eine Erblindung auf dem betroffenen Auge zur Folge haben können, sollten Verletzungen am Auge von einem Augenarzt begutachtet werden.
Im Vordergrund steht eine ausführliche Befragung des Patienten über die Entstehung der Verletzung am Auge, sowie die Erfragung von Symptomen des Patienten, wie Rötung, Schwellung, Schmerzen, das Sehen von Doppelbildern, schwarzen Punkten oder Blitzen oder der Verlust der Sehkraft. Diese ausführliche Befragung bezeichnet man als Anamnese.
Sehr wichtig ist außerdem eine gründliche Betrachtung des betroffenen Auges, die Inspektion. Häufig sind Verletzungen des Auges bereits von außen sichtbar (zum Beispiel fest sitzende Fremdkörper, Blutergüsse oder Fehlstellung des betroffenen Auges im Vergleich zum nicht betroffenen Auge) und können so die Diagnosestellung erleichtern.
Im Anschluss an Anamnese und Inspektion erfolgt eine Untersuchung des Auges, bei der unter anderem die Fähigkeit das Auge zu schließen und die Fähigkeit die Augen in verschiedene Richtungen zu bewegen, geprüft wird.
Hierbei werden meist lokal betäubende Augentropfen verwendet, um zu verhindern, dass Schmerzen bei der Untersuchung auftreten oder verschlimmert werden. Des Weiteren wird anhand verschiedener Tests geprüft, ob eine Sehbeeinträchtigung oder sogar ein kompletter Verlust der Sehkraft vorliegt.
Ein wichtiges Untersuchungsinstrument, das außerdem zur Diagnose von Verletzungen des Auges angewendet wird, ist die Spaltlampe. Mithilfe der Spaltlampenuntersuchung können vorderer, mittlerer und hinterer Augenabschnitt untersucht werden und so auch von außen nicht sichtbare Verletzungen, beispielsweise Verletzungen der Netzhaut erkannt werden.
In einigen Fällen, zum Beispiel bei Schlägen oder Stößen auf das Auge, können zum Nachweis von Frakturen, Blutergüssen oder Fremdkörpern Untersuchungen des Auges mittels Ultraschall, Röntgen oder Computertomographie (CT) erforderlich werden.
Prognostisch sind Verletzungen am Auge abhängig von deren Schweregrad.
Häufig liegen nur oberflächliche Verletzungen vor, die entweder von selbst ausheilen oder ambulant von einem Augenarzt, zum Beispiel in Form von Augentropfen behandelt werden können.
Seltener liegen schwerwiegende Verletzungen vor, die operativ versorgt werden müssen und als folgenreiche Komplikation zu einer Erblindung führen können. Sowohl bei leichtgradigen, als auch bei schwergradigen Verletzungen kann es zu einer bakteriellen Besiedlung von Wunden, Rissen oder verbliebenen Fremdkörpern kommen und somit eine Entzündung des betroffenen Augenabschnitts hervorgerufen werden.
In solchen Fällen ist dann gegebenenfalls eine Behandlung mit Antibiotika erforderlich, um Komplikationen durch die Entzündungsreaktion zu verhindern. Bei Verletzungen am Auge muss der Tetanusschutz des Patienten überprüft und bei nicht ausreichendem Impfschutz eine Auffrischungsimpfung durchgeführt werden.
Die wichtigste Maßnahme, um Verletzungen am Auge vorzubeugen, ist das Tragen geeigneter Schutzbrillen. Bei bestimmten Berufen sind Schutzbrillen Teil der Arbeitsbekleidung und schützen so beispielsweise zuverlässig vor einem Eindringen von Fremdkörpern in das Auge, vor Verätzungen mit Chemikalien oder vor Verblitzung.
Auch außerhalb des Berufes kann das Tragen von Brillen, wie zum Beispiel das Tragen von Sonnenbrillen beim Blick in die Sonne oder beim Skilaufen, sowie das Tragen von speziellen Kunststoffbrillen bei Ballsportarten, vor Verletzungen am Auge schützen.