Bei einer Glaskörperblutung kommt es zum Eindringen von Blut in den Glaskörperraum des Auges. Als Ursache der Glaskörperblutung kommen Blutungen aus Netzhautgefäßen in Frage. Die Diagnose der Glaskörperblutung wird vom Augenarzt festgestellt, indem der Patienten die Beschwerden schildert und dann mit Hilfe der Spaltlampe in das Auge hineinschaut.
Englisch: vitreous body hemorrhage
Medizinisch: Intravitreale Blutung
Unter einer Glaskörperblutung versteht man das Eindringen von Blut in den Glaskörperraum des Auges. Dieser befindet sich hinter der Augenlinse.
Das bei einer Glaskörperblutung eindringende Blut kann je nach Menge unterschiedliche starke Ausprägungen von Symptomen hervorrufen. Zu Beginn nimmt der Patient kurzfristig auftretende Veränderungen in der Bildwahrnehmung wahr: dunkel erscheinende Trübungen, die als schwarze Flocken oder Rußflocken beschrieben werden. Andere Beschreibungen sprechen von „Spinnweben“ oder Schwebeteilchen.
Viele Patienten beschreiben sich bewegende Schatten und Punkte zu sehen. Ein weiteres Symptom können (Licht-) Blitze sein, die der Patient wahrnimmt, wobei diese auch auf eine Glaskörperabhebung hindeuten könnten.
Diese plötzlich auftretenden Mückenschwarm- oder rußregenähnlichen Flecken im Gesichtsfeld kommen vom Blut, welches sich im Glaskörperraum befindet und sich der Schwerkraft folgend hin und her bewegt. Daher klagen die Betroffenen meist morgens nach dem Aufstehen über diese Beschwerden. Das Gesichtsfeld beschreibt die Punkte, die das menschliche Auge wahrnehmen kann, wenn keinerlei Fixierung von Gegenständen oder Kopfbewegung durchgeführt wird.
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Die Diagnose Glaskörperblutung wird vom Augenarzt gestellt, indem er sich die Beschwerden des Patienten schildern lässt und dann mit Hilfe der Spaltlampe in das Auge hineinschaut. In der Regel sind die Einblutungen gut zu sehen. Der Augenarzt (Facharzt für Augenheilkunde) untersucht das Auge gründlich auf das Netzhautloch. Bei schlechter Beurteilbarkeit kann auch ein Ultraschall des Auges nötig werden.
Die Art Behandlung einer Glaskörperblutung hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Zum einen von der Stärke der Blutung und zum anderen ob es sich um ein erstmaliges Ereignis handelt. Bevor Therapiemaßnahmen getroffen werden, gibt es Vorschläge für das Verhalten von Patienten im Falle einer Glaskörperblutung.
Der Patient sollte eine Ruhehaltung einnehmen. Das heißt, dass er sich aufrecht positioniert (Oberkörperhochlage) und so verbleibt. Durch das Unterlassen von Bewegungen des Kopfes und Körpers soll einer Verschlechterung der Symptomatik entgegengewirkt werden.
Das Blut, welches sich im Glaskörper befindet und die Probleme hervorruft, sollte sich möglichst nicht weiter verteilen; bei Bewegungen des Kopfes bestände jedoch die Gefahr, dass das Blut sich in Teile des Glaskörpers ausbreitet, die noch nicht betroffen sind. Dadurch würde sich die Symptomatik weiter verschlechtern.
Ein weiterer Vorteil des Ruhighaltens liegt darin, dass sich bereits aufgewirbeltes Blut schneller absetzt und so weniger Teile des Glaskörpers von den Blutschlieren betroffen sind.
Zusätzlich kann als eine erste therapeutische Maßnahme ein Verband beider Augen (Binoculus) angelegt werden. Dabei handelt es sich um einen Rollverband der sich um die Augen und den Kopf zieht. Dieser soll die Ruhigstellung der Augen zusätzlich zu oben genanntem Verhalten unterstützen.
Andere Verhaltensvorschläge beschreiben, dass der Patient sich normal weiter bewegt ohne eine Ruhehaltung einzunehmen. Hier wird davon ausgegangen, dass durch die Verteilung des Blutes eine schnellere Spontanresorption erfolgen kann. Die hauptsächlich vertretende Meinung liegt aber in den oben genannten Mechanismen zur Ruhigstellung von Kopf und Augen.
Sollte sich die Glaskörperblutung auf natürlichem Wege zurückbilden und die Symptomatik abklingen, dann spricht man von einer Spontanresorption. Diese sollte im Laufe der nächsten Tage nach einem Blutungsereignis eintreten.
Wenn es sich um eine kleinere und erstmalige Glaskörperblutung handelt kann einige Tage abgewartet werden, ob eine Spontanresorption einsetzt. Sollte diese eintreten muss im nächsten Schritt die Herkunft der Blutung abklärt werden, z.B. ein Gefäß der Netzhaut (Retina).
In so einem Fall kann durch Laserkoagulation behandelt werden. Diese basiert darauf, dass die betroffenen Gefäße verödet werden. Der Laser zerstört die Zellen in diesem Bereich der Netzhaut – sie werden nekrotisch (sterben ab). Dabei handelt es sich aber um sehr kleine Gebiete der Netzhaut, sodass diese vom Patienten meist nicht wahrgenommen werden können.
Wenn es aber um eine starke, länger andauernde oder wiederkehrende Blutung handelt, sollte eine operative Entfernung des Glaskörpers (Vitrektomie) in Betracht gezogen werden. In diesen Fällen befindet sich meist eine zu große Menge Blut im Glaskörper, als dass diese komplett resorbiert (abgebaut) werden könnte. Eine weitere Indikation für eine Vitrektomie liegt vor, wenn eine Netzablösung oder Risse in der Netzhaut diagnostiziert werden.
Bei einer Vitrektomie wird der Glaskörper entfernt bzw. abgesaugt. Der Glaskörper, der Bestandteil des mittleren Augenabschnittes ist, erhält die Form des Auges - er sorgt dafür, dass das Auge nicht kollabiert. Deswegen wird bei einer Vitrektomie der entstandene Raum mit Infusionslösung aufgefüllt, sodass der Augeninnendruck aufrechterhalten werden kann.Bei dieser Operation wird über mehrere kleinere millimetergroße Schnitte gearbeitet, welche am Hornhautrand gesetzt werden. Über diese Schnitte werden die Operationsgeräte eingeführt: ein Beleuchtungsgerät, die Infusion und weiteres Werkzeug, wie Scheren und Haken. Diese Arbeit erfolgt unter zur Hilfenahem eines Mikroskops.
Es wird in Fachliteratur von vereinzelten erfolgreichen Behandlungen mit Homöopathischen Mitteln berichtet, etwa von einem stark übergewichtigem Patienten mit langjährigem Diabetes, der durch eine Glaskörperblutung einen starken Sehverlust (Visusverlust) erlitten hatte. Dieser nahm Phosphorus D 30 über drei Tage hinweg ein und erlangte fast sein ursprüngliches Sehvermögen wieder.
Hier ist es jedoch unmöglicih zu sagen, ob der Körper die Blutung nicht auch ohne Beihilfe nach drei Tagen ganz von allein beseitigt hätte. Weitere positive Ergebnisse wurden mit der Behandlung mittels Kalium chloratum und Hamamelis erzielt, mit ähnlich schwer nachweisbarer Wirkweise.
Als Ursache kommen beispielsweise Blutungen aus Netzhautgefäßen in Frage. Dies geschieht, wenn die Netzhaut sich von ihrer Unterlage ablöst. Gefäße können abreißen und diese Blutungen verursachen. Als weitere Ursachen kommen in Frage:
Der Glaskörperblutung kann nur schwer vorgebeugt werden, da sie meist von einer Netzhautablösung herrührt. Eine Netzhautablösung ist eine sehr schwerwiegende Erkrankung, die zu Erblindung führen kann.
Bei der Glaskörperblutung kommt es zu einem Eindringen von Blut in den sogenannten Glaskörperraum des menschlichen Auges. Der Glaskörperraum macht etwa 80% des Auges insgesamt aus und ist normalerweise mit einer durchsichtigen klaren Flüssigkeit gefüllt.
Durch das in den Glaskörper eingedrungene Blut kann die Flüssigkeit in dessen Innerem eingetrübt werden, was dann bei den Betroffenen zu einer störenden Einschränkung des Sehvermögens, zu einer allgemein verschwommenen Sicht und, durch den roten Farbstoff Hämoglobin des Blutes bedingt, einer generell rötlichen Einfärbung der Umwelt führt. Als wie stark diese Beeinträchtigung empfunden wird, hängt von der Stärke und dem Ausmaß der Blutung ab. In leichten Fällen bemerken die Patienten ein paar wenige dunkle Flecken im Sichtfeld. Die sind nicht weiter problematisch, werden jedoch als äußerst lästig beschrieben. Ist die Blutung allerdings stärker, kann es sein, dass die Sehstärke der Patienten direkt in Mitleidenschaft gezogen wird und eventuell so stark eingeschränkt wird, dass nur noch hell-dunkel wahrgenommen werden kann oder das Sehvermögen beinah gänzlich verloren geht.
Dies kommt jedoch nur sehr selten vor und wäre sozusagen das "worst case" Szenario. Die Ursachen einer Glaskörperblutung können sehr vielfältig sein. Am häufigsten ist es eine Diabetische Retinopathie, wo ein länger bestehender Diabetes langsam und schrittweise zur Trübung der Netzhaut führt.
Ein weiteres großes Patientenkollektiv findet sich unter den Extremsportlern oder auch jungen Menschen mit körperlich anstrengenden, gefährlichen Berufen. Hier kann es durch äußere Verletzungen zu einer Blutung in den Glaskörperraum kommen. Ein weiterer Risikofaktor für die Auslösung einer Glaskörperblutung ist psychischer Stress, da er einen latenten Bluthochdruck verursachen kann und damit das Auftreten einer Blutung wahrscheinlicher macht.
Da die Ursachen so vielfältig gestreut sind, sind es auch die Therapieansätze. Im Allgemeinen versucht man in erster Linie die eventuell bestehende Grunderkrankung ausfindig zu machen und zu behandeln.
Gegen das Blut im Glaskörper selbst kann man jedoch relativ wenig unternehmen. Solange die Netzhaut selbst nicht geschädigt ist, ist es üblich, einfach die Selbstheilungsprozesse des Körpers arbeiten zu lassen, die durch natürliche Prozesse dafür sorgen, dass das Blut nach und nach abgebaut wird und damit auch die Sicht sich verbessert.
Denn man möchte das Auge, bei dem es sich um ein sehr kleines aber umso empfindlicheres Organ handelt, so weit wie möglich vor operativen Eingriffen schützen, da diese stets das Risiko einer Nachblutung oder anderer Komplikationen mit sich bringen.
Ist eine Operation allerdings unumgänglich, ist man in der Lage, die im Glaskörper befindliche Flüssigkeit samt dem Blut abzusaugen und durch ein künstlich hergestelltes Ersatzlösung zu ersetzen, meist auf Basis von Salzbasis oder ähnlichem.
Eine Glaskörperblutung kann sich durchaus wieder zurückbilden, indem das Blut resorbiert wird. In der Regel folgt jedoch die Operation. Nach dieser Operation kommt es statistisch gesehen zu mehr Netzhautablösungen, als am nicht operierten Augen. Auch Linsentrübungen, die eine Katarakt - Operation nach sich ziehen, sind die Folge.
Mehr hierzu finden Sie auch unter unserem Thema Katarakt.
Die Dauer einer Glaskörperblutung ist, ähnlich wie auch die Ursachen, sehr variabel und hängt in erster Linie vom Schweregrad der Ausprägung der Blutung ab.
Handelt es sich nur um eine moderate Form der Einblutung und ist der oder die Betroffene in seinem Alltag durch die auftretenden Symptome (wie die dunklen Flecken im Sichtfeld, die leicht rötlich-orangene Eintrübung und gegebenenfalls kleine Ausfälle des Gesichtsfeldes) nicht weiter eingeschränkt, raten Ärzte zu keiner weiteren Behandlung sondern, so ungewöhnlich es auch klingen mag, einfach dazu, abzuwarten und die körpereigenen Selbstheilungsprozesse arbeiten zu lassen.
Der Körper ist in der Lage, Blutungen ganz ohne Hilfe zu beseitigen, wie sicher jeder von und bei einem blauen Fleck schon einmal beobachten konnte. Je nachdem, wie groß das Ausmaß der Blutung ist und wie fit und gesund der Körper, kann dieser Prozess schon mal ruhig mehrere Monate dauern, das ist völlig normal.
Entscheidet man sich, weil etwa die Blutung so massiv ist oder andere Komplikationen drohen, zu einem operativen Eingriff, ist die Blutung selbst zwar schnell behoben, jedoch muss man sich, wie bereits weiter oben erwähnt, noch einige Zeit im Anschluss an die Operation körperlich zurücknehmen und schonen.
Das Thema Sport ist im Zusammenhang mit Glaskörperblutungen in zweierlei Hinsicht von Bedeutung.
Zum einen besteht durch Sport, vor allem durch körperlich gefährliche Sportarten oder Extremsport im Allgemeinen, ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Glaskörperblutung. Das kommt dadurch, dass solch eine Glaskörperblutung durchaus auch durch äußere Verletzungen im Kopfbereich oder am Auge selbst ausgelöst werden kann. Und je mehr harter Körperkontakt, zum Beispiel bei Rugby oder ähnlichem, desto höher natürlich die Wahrscheinlichkeit, auch einmal am Auge verletzt zu werden.
Und bei etlichen Extremsportarten kann es zwischenzeitlich zu einem sehr starken Anstieg des Blutdrucks kommen und ein hoher Blutdruck steigert wiederum das Risiko für das Auftreten einer Blutung. Bei bluthochdruckbedingen Blutungen reißen als Erstes die kleinen und kleinsten Gefäße, wie etwa die Blutgefäße im Auge, und so kann es dort bevorzugt einbluten.
Ein anderer wichtiger Aspekt des Themas Sport in Zusammenhang mit einer Glaskörperblutung ist dessen Vermeidung, sollte man sich für die operative Entfernung der Blutung und damit zur chirurgischen Entfernung des Glaskörpers (Vitrektomie) entschieden haben. Bei diesem Eingriff werden mittels drei sehr kleiner Einstiche am Auge Nadeln eingeführt, über die man dann die gelartige Flüssigkeit, mit der der Glaskörper ausgefüllt ist, mitsamt dem darin befindlichen störenden Blut abgesaugt wird. Der entstandene Leerraum wird in der Regel mit Luft, Gas oder einem Silikonöl, die aufgrund der physikalischen Gesetzmäßigkeiten sich so verhalten, dass sie nicht ohne weiteres von alleine au dem Auge wieder austreten können, aufgefüllt und die Nadeln wieder entfernt.
Der Eingriff dauert etwa 30-60min und wird stationär durchgeführt, die Patienten verbleiben, je nach Verlauf der Operation, drei bis sechs Tage im Krankenhaus. Wichtig im Anschluss an die Operation ist eine bestimmte Lagerung des Patienten, insbesondere des Kopfes.
Die Schmerzen halten sich, auf Grund der minimalinvasiven Eingriffstechnik, sehr im Rahmen. Manchmal besteht noch ein paar Tage nach der OP ein gewisses Fremdkörpergefühl im Auge. In der Zeit nach der OP ist es dem Patienten verboten, sich körperlich groß anzustrengen, was die Betätigung in sportlicher Hinsicht natürlich unbedingt mit einbezieht. Auch hier stehen das Verletzu8ngsrisiko und die Gefahr eines Blutdruckanstieges im Vordergrund.
Weiterhin wird von möglichen Gesichtsfeldausfällen gesprochen, das bedeutet, dass bestimmte Teile von dem maximal wahrnehmbaren Raum blind erscheinen. Dies kann verschiedene Ursachen haben; so eben auch eine Glaskörperblutung.
Weitere Symptome sind eine Verfärbung des Gesichtsfeldes in eine trübe rötlich erscheinende Farbe. Die rote Farbe rührt ebenfalls von der Glaskörperblutung her.
Bei einer leichten Glaskörperblutung kann es sein, dass neben den wahrgenommenen Veränderungen im Gesichtsfeld keine Visusminderung (Minderung der Sehschärfe) auftritt. Je stärker die Glaskörperblutung jedoch ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer Visusminderung.
Grundsätzlich gilt, dass schon eine Blutmenge von 10µl eine Visusminderung hervorrufen kann, bei der der Patient gerade noch Handbewegungen wahrnehmen kann.
Die Glaskörperblutung kann auch so ausgeprägt sein, dass der behandelnde Arzt Schwierigkeiten bei der Sicht ins Auge hat und der Patient eine reversible Erblindung erleidet (diese ist umkehrbar,das heißt es handelt es sich um keine dauerhafte Erblindung).
Die Einblutung verursacht typischerweise keine Schmerzen; es wird von einem schmerzlosen Sehverlust gesprochen
Die Symptomatik der Glaskörperblutung kann wie beschrieben von der Stärke der Blutung abhängen. Hinsichtlich des Anhaltens der Symptome kann davon ausgegangen werden, dass sich diese durch den Abbau des eingedrungenen Blutes verringern.
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