Bei einem Hagelkorn handelt es sich um eine harmlose Verstopfung der Meibom-Drüsen des Auges. Ein Hagelkorn ist nicht gefährlich, stellt jedoch ein erhebliches kosmetisches Problem dar.
Medizinisch: Chalazion
Englisch: chalazion
Unter einem Hagelkorn (Chalazion) versteht man eine chronische, also dauerhafte, Entzündung einer Meibom-Drüse. Meibom-Drüsen liegen auf der Innenseite des Augenlids. Ihr Sekret liefert die Fettschicht des Tränenfilms. Diese Drüsen dienen der Talgbildung, welcher zum Aufbau der Fettschicht dient.
Diese Erkrankung ist durchweg gutartig und harmlos!
Auf dem Bild können Sie sehr gut die schmerzlose Verdickung auf dem Oberlied, die ein Hagelkorn darstellt, erkennen.
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Sowohl das Hagelkorn als auch das Gerstenkorn erscheinen als rote, geschwollene Knötchen am Augenlid. Doch es gibt ein paar Unterschiede. Ein Hagelkorn kommt in der Regel vermehrt bei Erwachsenen vor und seltener bei Kleinkindern oder Kindern. Ein Gerstenkorn kann in jedem Alter gleich häufig auftreten. Die Entwicklung des Hagelkorns und des Gerstenkorns sind unterschiedlich.
Aus einer bakteriellen Entzündung kann ein Gerstenkorn entstehen. Stattdessen entsteht ein Hagelkorn durch eine Verstopfung des Ausführungsganges der Talgdrüse am Augenlid und ist eine chronische Entzündung mit knötchenartigen Zellansammlungen. Ein Gerstenkorn wird also in der Regel von Bakterien ausgelöst, ein Hagelkorn nicht. Aus einem Gerstenkorn kann sich eine Blockierung des Talgdrüsenausführungsganges und somit ein Hagelkorn resultieren.
Weiterer Unterschied ist, dass das Gerstenkorn schmerzhaft ist, während das Hagelkorn in der Regel nicht schmerzt. Ein immer wiederkehrendes Gerstenkorn kann auf einem Diabetes mellitus hinweisen. Auch ein Hagelkorn kann mit einer Stoffwechselerkrankung, wie dem Diabetes mellitus im Zusammenhang stehen. Fraglich bleibt, ob dieses gehäuft bei Hagelkörnern der Fall ist, die aus einem Gerstenkorn entstanden sind. Beide, sowohl Hagelkorn wie Gerstenkorn, sind zwar störend, aber harmlos und verschwinden meist spontan. Jedoch bildet sich im Vergleich ein Gerstenkorn meist schneller zurück als ein Hagelkorn. In beiden Fällen wirkt Wärme lindernd und teilweise wird zu einem operativen Eingriff geraten.
Weitere Informationen finden Sie hier: Gerstenkorn - was tun?
Dieser derbe Knoten entwickelt sich sehr langsam und ist völlig schmerzlos. Außer der kosmetischen Beeinträchtigung bestehen keine Beschwerden. Manchmal berichten die Betroffenen auch über ein unangenehmes Druckgefühl. Zu einer Beteiligung der Bindehaut kommt es jedoch selten.
Der Knoten liegt meist knapp unterhalb der Lidkante und können von traubenkern- bis haselnusskerngroß werden. Er lässt sich unter der Haut nicht verschieben.
Hagelkörner sind fast ausschließlich in Erwachsenenalter zu beobachten.
Lesen Sie mehr zum Thema: Augenschmerzen
Der Augenarzt wird zunächst die Lidregion mit Hilfe der Spaltlampe untersuchen.
Um die Lider sowohl von Innen, als auch von außen beurteilen zu können, müssen die Lider ektropioniert werden. Ektropionieren bedeutet das Lid umzuklappen, so dass die Innenseite nach außen zeigt.
Differentialdiagnostisch („Welche Erkrankung kommt noch in Frage?“) ist an ein Gerstenkorn zu denken, welches allerdings sehr schmerzempfindlich ist.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter: Gerstenkorn
Auch ein seltener Krebsbefall der Meibom-Drüsen (Talgdrüsenkarzinom) muss ausgeschlossen werden.
Hierbei handelt es sich um einen Tumor, der, wenn er zu spät entdeckt wird, sogar tödlich sein kann.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Talgdrüsenkarzinom
In den meisten Fällen sind Hagelkörner unbedenklich und bedürfen keiner besonderen Behandlung, da sie sich häufig innerhalb weniger Wochen von selbst zurückbilden. Besonders kleine Hagelkörner, die keine oder nur leichte Beschwerden bereiten, bilden sich ohne Therapie zurück. Die Maßnahme der ersten Wahl stellt die tägliche Lidhygiene und -pflege dar. Oft steht beim Wunsch nach einer Behandlung der ästhetische Aspekt im Vordergrund.
Da ein Hagelkorn häufig mit einer Entzündung einhergeht, die Schmerzen oder Beschwerden bereitet, können entzündungshemmende oder antibiotische Augentropfen oder Augensalben zur Linderung von Rötung und Schwellung angewendet werden. Außerdem kann durch sanfte Wärmebehandlung wie beispielsweise mithilfe einer Rotlichtlampe (zwei- bis dreimal täglich für etwa zehn Minuten) der Sekretstau aufgehoben werden und der Heilungsprozess beschleunigt werden. Bei der Anwendung von Rotlicht ist zu beachten, dass die Augen dabei gut geschlossen sein und der Abstand zur Lampe eingehalten werden muss. Einen ähnlichen Effekt können saubere, feucht-warme Kompressen erzielen, die für einige Minuten auf die geschlossenen Lider aufgelegt werden. Auch regelmäßige Massagen des Hagelkorns, bei denen man mit sauberen Fingern in kreisenden Bewegungen in Richtung Augenlid massiert, können zur Behandlung des Hagelkorns beitragen.
Tabletten sind in den meisten Fällen nicht hilfreich.
Eine Entfernung des Hagelkorns sollte auf jedem Fall einem Arzt überlassen werden.
Beim Entfernen durch reines „ausdrücken“ des Hagelkorns kann die Eiterblase mit all ihren Bakterien in die dahinterliegende Blutbahn gedrückt werden. Über diese wandern die Bakterien dann in den Kopf-Hals-Bereich, und können schwerwiegende Komplikationen wie Meningitis oder Neuritis auslösen.
Bei der chirurgischen Eröffnung des Hagelkorns wird ein kleiner Schnitt an der Vorderseite gesetzt. Durch diesen kann das Eitersekret ohne zusätzlichen Druck leicht abfließen. Eine Narbe ist indes nicht zu erwarten:
Da der Schnitt nur im Millimeterbereich liegt, erscheint die Wunde nach Abheilung mehr wie ein Mückenstich, und ist nach wenigen Tagen nicht mehr sichtbar. Bei der Entfernung wird zusätzlich zur chirurgischen Behandlung im Regelfall auch eine antibiotische Salbe, oder – in schweren Fällen – eine systemische Antibiose verschrieben. Diese verhindert eine Ausbreitung der Erreger im Körper.
Eine Entfernung kann prinzipiell von jedem Hausarzt, oder Dermatologen vorgenommen werden, da es sich um einen sehr kleinen Eingriff handelt. Die Prozedur ist samt Abheilung in 1-2 Wochen abgeschlossen. Sie schützt allerdings nicht vor Rezidiven, so dass ein erneutes Auftreten leider nicht auszuschließen ist.
Eine kurze Operation unter örtlicher Betäubung kann sinnvoll sein, wenn sich das Hagelkorn unter konservativer Therapie nicht von selbst zurückbildet oder sehr starke Schmerzen oder Beschwerden verursacht. Dabei wird mithilfe eines kleinen Schnittes das Hagelkorn eröffnet und das gestaute und entzündete Gewebe entfernt. Vor der OP erfolgt in der Regel eine augenärztliche Grunduntersuchung, damit der jeweilige Befund am Augenlid begutachtet werden kann und andere Ursachen als ein Hagelkorn für die Schwellung ausgeschlossen werden können. Die Operation erfolgt in örtlicher Betäubung, die unter die Haut gespritzt wird. Daraufhin wird das Lid mit einem speziellen Lidhalter (einer sogenannten Chalazion-Klemme) festgehalten und das Lid nach außen umgeklappt (ektopiert). Die Lidhaut muss mit einem winzigen Schnitt eröffnet werden. Dies kann entweder auf der Außen- oder Innenseite des Augenlides (je nach Befund) geschehen. Wird die Lidhaut von außen eröffnet, wird die Wunde meist durch einen oder zwei feine Stiche verschlossen, die nach einer Woche wieder entfernt werden können. Ein Schnitt auf der Innenseite des Lides erfordert meist keine Naht. Nach der Eröffnung des Hagelkorns durch den Schnitt, kann der Inhalt der Verhärtung mit einem kleinen, löffelartigen Instrument herausgekratzt werden. Außerdem ist es erforderlich, dass die Kapsel des Hagelkorns so weit wie möglich mit entfernt wird, um einen erneuten Sekretaufstau zu verhindern. Auf das Lid im Anschluss an die sehr kurze (etwa drei minütige) Operation eine antibiotische Salbe aufgetragen und ein Augenverband wird angelegt. Dieser kann meist schon am ersten Tag nach der Operation entfernt werden.
Nach der kleinen Operation muss in der Regel nicht mit einer längerfristigen Beeinträchtigung gerechnet werden. Normalerweise kann bereits am nächsten Tag wieder die gewohnte Beschäftigung aufgenommen werden. Das Augenlid kann für einige Tage noch etwas geschwollen oder gerötet sein.
Die Operation eines Hagelkorns geht in den meisten Fällen ohne große Komplikationen von statten. Wie bei jedem chirurgischen Eingriff besteht ein Risiko, dass Blutungen oder Nachblutungen sowie Infektionen auftreten. Komplikationen wie beispielsweise eine Verletzung des Auges, Nervenbeschädigungen oder eine Verziehung des Lides durch Narbenbildung sind nicht vollständig auszuschließen, stellen jedoch sehr seltene OP-Komplikationen dar.
Das Gewebe wird nach der operativen Entfernung unter dem Mikroskop untersucht. Dies ist deswegen notwendig, da in seltenen Fällen statt eines Hagelkorns auch eine bösartige (maligne) Wucherung vorliegen kann. Durch die Untersuchung des Gewebes kann ein möglicherweise ursächlicher Tumor am Auge zuverlässig ausgeschlossen werden. Sollte sich in der Gewebeuntersuchung herausstellen, dass es sich um einen anderen Befund handelt, so können gegebenenfalls weitere Behandlungsmaßnahmen erforderlich sein.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: OP eines Hagelkorns
In der Regel bilden sich Hagelkörner von selbst wieder zurück. Sollte dies jedoch nicht der Fall sein, so kann unterstützend eine Behandlung mit Salben erfolgen.
Eine Salbe ist allerdings nur im Falle einer akuten Entzündung, bzw. einer bakteriellen Besiedlung sinnvoll. Sollte das Hagelkorn bereits aufgeplatzt sein, so kann unterstützend eine Wund und Heilsalbe wie Bepanthen® verwendet werden. Wichtig ist in diesem Fall dann auch eine sterile Abdeckung, um eine erneute Entzündung zu vermeiden. Bakterielle Entzündungen lassen sich am besten mit antibiotikahaltigen Salben bekämpfen, z.B. mit Refobacin®.
Aber auch kortisonhaltige Salben bekämpfen Entzündungen und lassen das Hagelkorn schneller abschwellen. Die Art und Dauer der Anwendung erfolgt gemäß ärztlicher Empfehlung. Kortisonhaltige Salben haben den Nachteil, auf Dauer die Haut zu schädigen, sie wird ledrig und dünn. Zwar ist dieser Effekt nur lokal auf das Lid begrenzt, und reversibel, sollte aber dennoch erwähnt werden.
Eine zu häufige Einnahme von Antibiotika kann in einer Antibiotikaresistenz resultieren. Auf keinen Fall sollte man das Hagelkorn jedoch ausdrücken, da der in ihm enthaltene Eiter über die Blutbahn in das Hirn gelangen kann, und dort eine bakterielle Besiedlung der Hirnhäute (Meningitis) auslösen kann.
Bei manchen Betroffenen wirkt eine homöopathische Behandlung, ergänzend zu anderen Methoden, unterstützend. Hierbei sollte die Behandlung individuell und von einem Fachmann mit weitem Wissen ausgeführt werden. Beispielsweise wird Myristica C9 angewendet. Es kann bei vorhandenem Eiter bewirken, dass sich dieser schneller entleeren kann und begünstigt ein schnelleres Abheilen. Eingesetzt werden auch Pyrogenium C7 und C9. Es kann dabei unterstützend wirken, dass sich der Talgknoten auflöst. Außerdem kann es Eiterbildung vorbeugen. Hepar sulfuris C15 kann benutzt werden, um eine verstärkte Bildung von Schwellung und Eiter zu minimieren. Darüber hinaus kann man Belladonna C5 nutzen um allgemein Schmerzen und Schwellung zu lindern. Weiter kann Silicea C4 heran gezogen werden um im Allgemeinen die Wundheilung anzuregen.
Zur Unterstützung des Heilungsprozesses kann beispielsweise eine Rotlichtlampe eingesetzt werden. Die trockene Wärme der Lampe kann entzündliche Prozesse abmildern und den Sekretabfluss unterstützen. Bei Anwendung der Rotlichtlampe sollten die Augen geschlossen werden und geschlossen bleiben. Es können auch warme, feuchte Tücher oder Waschlappen zur Linderung auf die geschlossenen Augen gelegt werden. Die Wärme bewirkt, dass sich die Poren des Augenlids besser öffnen und dass sich der Talgknoten besser abbaut. Von selbst hergestellten Lösungen oder Präparaten ist abzuraten, da diese nicht steril sind.
Die Ursache für ein Hagelkorn liegt in einer chronischen Entzündung einer Talgdrüse im Lidbereich begründet. Wenn das Hagelkorn am Lidrand nahe der Wimpern liegt, so ist eine sogenannte Zeis-Drüse betroffen. Ein größerer Knoten der weiter vom Lidrand entfernt liegt, wird meist von den Meibom-Drüsen verursacht. Diese Drüsen geben eine ölige Flüssigkeit ab, die sich mit der Tränenflüssigkeit vermischt, die von den Tränendrüsen abgegeben wird. Die talgige Flüssigkeit sorgt dafür, dass die Tränenflüssigkeit nicht zu schnell verdunstet. Im Volksmund wird das eingetrocknete, talgige Sekret der Zeis- oder Meibom-Drüsen auch als "Schlafsand" bezeichnet. Bei einer chronischen Entzündung dieser Drüsen, spricht man von einem Hagelkorn (Chalazion). Durch die chronische, meist schmerzfreie Entzündung kommt es meistens zu einer Verstopfung der Drüsenausführungsgänge. Davon abzugrenzen ist eine akute Entzündung der Meibom-Drüsen mit Bakterien (meist Staphylokokken), was zu einem Gerstenkorn führt.
Ein Hagelkorn entsteht, wenn die Ausführungsgänge einer Drüse verstopft sind, da es dadurch zu einem Sekretstau und zu einer Entzündung des angrenzenden Gewebes kommt. Begünstigt wird die Entstehung eines Hagelkorns beispielsweise durch eine chronische Lidrandentzündung (Blepharitis). Eine Blepharitis tritt häufig gemeinsam mit einer Entzündung der Bindehaut (Konjunktivitis) auf und kann eine Folge allgemeiner Hauterkrankungen sein. Die Lidrandentzündung äußert sich durch verklebte Augenlider und Wimpern (vor allem nach dem Schlafen) und ein Fremdkörpergefühl. Typisch ist ein roter, brennender oder juckender Lidrand. Bei dieser Erkankung produzieren die Meibom-Drüsen zu viel Talg (Meibomitis), wodurch es zu einer Verstopfung des Ausführungsganges kommen und ein Hagelkorn entstehen kann. Hagelkörner sind im Erwachsenenalter häufiger als Hagelkörner bei Kindern.
Außerdem können Hagelkörner durch Hautkrankheiten, die mit einer Fehlfunktion der Meibom-Drüsen einhergehen, verursacht werden. Hauterkrankungen wie beispielsweise Akne vulgaris oder Akne rosacea gehen ebenfalls mit einer verstärkten Talgproduktion der Drüsen einher. Auch Stoffwechselerkrankungen wie die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) können ursächlich für die Entstehung eines Hagelkorns sein.
In sehr seltenen Fällen kann auch ein Lidtumor dafür verantwortlich sein, dass ein Drüsenausführungsgang verlegt wird und es zu einem Sekretstau kommt, wodurch ein Hagelkorn ausgelöst wird.
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Es gibt keine Möglichkeit der Bildung von einem Hagelkorn entgegenzuwirken oder diese zu verhindern.
Sowohl die Entstehung eines Hagelkorns, als auch dessen Heilung dauert meist jeweils einige Wochen. Durch lindernde Hausmittel oder gegebenenfalls einer homöopathischen Behandlung können manche Betroffenen unterstützt werden und der Verlauf kann leicht beschleunigt werden. Anfassen des Hagelkorns oder Versuche es auszudrücken, können den Verlauf verlängern und ggf. Komplikationen verursachen. In seltenen Fällen kann es zu Seheinschränkungen oder zu einer Bindehautentzündung kommen.
Etwas Geduld muss man beim Behandeln eines Hagelkorns haben, da der Rückbildungsprozess oft mehrere Wochen dauert. Sollte sich keine Besserung einstellen, wird eine Behandlung des Hagelkorns notwendig, da nach längerer Zeit durch ein größeres Hagelkorn Hautverdünnungen auftreten können, die sich rötlich verfärben. Außerdem steigt die Gefahr, dass sich die Sehfähigkeit durch den dauerhaften Druck auf die Hornhaut beeinträchtigt wird, je länger ein Hagelkorn im Augenlid belassen wird. Daher wird in manchen Fällen auch eine Operation notwendig.
Hagelkörner können wiederholt auftreten. In diesem Falle ist es ratsam, durch einen Arzt die Ursache für das wiederholte Auftreten ermitteln zu lassen, da Hagelkörner auch ein Anzeichen für andere schwerwiegende Erkrankungen sein kann.
Die Prognose ist gut. Es können allerdings Rezidive auftreten, das heißt es kann erneut zu einer Verstopfung der Gänge der Meibom-Drüsen kommen. Hier sollte die Ursache, zum Beispiel ein Diabetes, abgeklärt werden.
Ein Hagelkorn entsteht dann, wenn sich eine Talgdrüse am Augenlid chronisch entzündet. Verantwortlich hierfür sind meist Bakterien. Allerdings ist ein Hagelkorn genauso wie das Gerstenkorn nicht ansteckend, da sich die Krankheitserreger zum einen in einem abgeschlossenen Raum befinden, und selbst wenn sich das Hagelkorn von selbst eröffnen würde die darin sich befindlichen Erreger meistens nicht ansteckend sind.
Das Hagelkorn ist eine knotige, derbe Verhärtung, die zum einen druckschmerzhaft sein kann aber auch ein Fremdkörpergefühl während des Blinzelns auslösen kann.
Die Diagnose wird vom Allgemeinarzt oder Augenarzt meistens durch eine Blickdiagnose gestellt. Hagelkörner heilen in der Regel von selbst ab. In einigen Fällen kann es notwendig werden eine kleine Operation durchzuführen. Hierbei wird mit einer kleinen, dünnen Nadel das Hagelkorn aufgestochen. Der Inhalt tritt dann heraus. Prophylaktisch kann danach auch mit einer antibiotischen Salbe oder mit antibiotischen Augentropfen behandelt werden.
In der Regel bildet sich beim Hagelkorn kein Eiter, da es nicht durch eine bakterielle, eitrige Entzündung verursacht wurde. Das ist beim Gerstenkorn anders. In manchen Fällen kann aus einem Gerstenkorn ein Hagelkorn entstehen. Dabei kann im „Übergang“ eine Eiteransammlung im Hagelkorn entstehen. Diese kann bei manchen Betroffenen durch homöopathische Mittel minimiert werden oder gegebenenfalls das Entleerung des Eiters erleichtern.
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Wenn die Talgdrüsen am Augenlid, die sogenannten Meibom-Drüsen, vermehrt Talg produzieren, kann der Ausführungsgang blockiert werden. So eine Verstopfung des Ausführungsganges an der Augenlidkante führt dazu, dass körpereigene Enzyme und Bakterien Bestandteile im Ausführungsgang abbauen. Diese Abbauprodukte werden dann in umliegendes Gewebe transportiert und verursachen eine granulomatöse Entzündung der Talgdrüse am Augenlid. Daraufhin erfolgt eine Immunreaktion am Augenlid.
Hierbei entstehen knötchenartige Zellansammlungen. Diese lassen sich knapp unterhalb der Augenlidkante als eine Vorwölbung erkennen. Man tastet einen Traubenkern- bis Haselnusskern-großen Knoten. Da dieser im Lidknorpel liegt, lässt er sich nicht verschieben. Das Hagelkorn ist meist schmerzlos, da die Immunantwort des Augenlids nicht durch eine bakterielle Entzündung, sondern durch körpereigene Abbauprodukte entsteht.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier: Hagelkorn durch eine Entzündung
Ein Hagelkorn kommt bei Kleinkindern seltener vor als bei Erwachsenen. Es ist in der Regel harmlos und stört die Kleinkinder nicht unbedingt. Jedoch kann es auch sein, dass die Kleinkinder immer wieder mit ihren Händen es berühren und damit den Heilungsprozess verlangsamen. Es wird zu einer Behandlung mit einer desinfizierenden Salbe geraten, anstatt zu einer Operation. Auch wenn dadurch das Hagelkorn nur langsam kleiner wird. Ein operativer Eingriff wird bei Erwachsenen teilweise empfohlen. Bei Kleinkindern wird jedoch zunächst davon abgeraten, da dieser Eingriff für die Kinder großen Stress bedeuten könnte.
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