Refobacin®

Refobacin® ist eine antibiotisch wirkende Creme, die gegen oberflächliche Infektionen mit verschiedenen Keimen eingesetzt wird. Refobacin® ist nur nach Vorlage eins Rezeptes in der Apotheke zu erhalten und nicht frei verkäuflich.

Refobacin®

Einleitung

Refobacin® ist eine von der Firma HERMAL Kurt Herrmann GmbH & Co hergestellte antibiotisch wirkende Creme, die gegen oberflächliche Infektionen mit verschiedenen Keimen eingesetzt wird. Refobacin® ist nur nach Vorlage eins Rezeptes in der Apotheke zu erhalten und nicht frei verkäuflich.

Die Creme ist immer mit der gleichen Wirkstärke von 1 Milligramm pro Gramm Creme in verschiedenen Packungsgrößen von 5 Gramm bis 100 Gramm Creme erhältlich.
Die antibiotisch wirksame Creme kann oberflächlich gegen viele durch Bakterien verursachte Infektionen eingesetzt werden, wobei das typische Spektrum der Refobacin®-Anwendung hauptsächlich bakteriell bedingte Bindehautentzündungen, Hornhautentzündungen, ein Gerstenkorn am Auge, offene und infizierte Wunden, eitrige Hautausschläge wie Haarbalgentzündungen bis hin zum Abszess oder Dekubitus („Wund liegen“) umfasst.

Die wichtigsten Bakterien, die oftmals die oberflächlichen eitrigen Infektionen verursachen, sind die sogenannten Streptokokken (haufenförmige Bakterienkolonien) oder die Staphylokokken (stäbchenartige Bakterienkolonien) oder auch Enterobakterien. Da Antibiotika gegen Bakterien wirksam sind stellt eine Creme mit Antibiotika die Therapie der Wahl bei eitrigen Infektionen der Haut dar.

Was ist Refobacin®?

Refobacin® enthält das Antibiotikum Gentamycin. Gentamycin ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der sogenannten Aminoglycosid-Antibiotika. Diese Gruppe von Antibiotika gehört wiederum zu den Breitband-Antibiotika und wirken besonders gut gegen die oben genannten Keime.
Als Breitspektrum-Antibiotika werden antibiotisch wirksame Wirkstoffe bezeichnet, die ein sehr breites Spektrum an verschiedenen Erregern abtöten. Gentamycin wirkt gegen Bakterien indem es in das Bakterium eindringt und die Eiweiß-Herstellung stört. Wie eine menschliche Zelle auch kann ein Bakterium mit fehlerhaften Eiweißen nicht mehr leben und stirbt ab.

Der Große Vorteil besteht bei Refobacin® in der Verwendung als Salbe. Durch diese Art der Anwendung vermeidet man die vielen, zum Teil schwerwiegenden, Nebenwirkungen, die auftreten können wenn man Gentamicin als Tablette einnimmt oder direkt in die Vene appliziert bekommt. Außerdem erhält man durch das Auftragen an der betroffenen Stelle eine sehr hohe Konzentration an Gentamicin.

Neben dem Wirkstoff Gentamicin sind noch Vaseline, verschiedene Alkohole, Wasser, Siliciumoxid und weitere für die Konsistenz und Wirksamkeit wichtige Zusatzstoffe enthalten.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter Gentamycin

Anwendung

Refobacin® als Creme sollte in etwa zwei bis drei Mal täglich dünn auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden, sollte vom Arzt oder Apotheker nichts anderes verordnet worden sein. Falls die Wunde verbunden ist und dies auch weiterhin sein soll, ist es ratsam die Creme auf die saubere Kompresse aufzutragen und diese dann auf die Wunde zu legen. Auf diese Art spart man sich mit dem Finger in die Wunde zu kommen und eventuell zusätzlich Keime dorthin zu verschleppen. Ein Verbandswechsel ist dann nur einmal täglich erforderlich.

Die Dauer der Anwendung sollte auf wenige Tage beschränkt bleiben.

Refobacin® und Kinder

Wie für so viele andere Medikamente gibt es keine genaueren Untersuchungen über Nebenwirkungen und Folgen einer Behandlung mit Refobacin® an Kindern. Aus diesem Grund wird momentan die Anwendung an Kindern nicht empfohlen.

Refobacin® in Schwangerschaft und Stillzeit

Falls Refobacin® in den Körper gelangt, wie beispielsweise bei der Anwendung auf großen Hautflächen, so kann eine messbaren Menge an Gentamicin auch in den Kreislauf des ungeborenen Kindes gelangen und für Nebenwirkungen sorgen. Aus diesem Grund sollte im ersten Drittel der Schwangerschaft gänzlich auf Refobacin® verzichtet werden und in den beiden folgenden Dritteln auch nur im Notfall auf Refobacin® zurückgegriffen werden.

Gleiches gilt für die Stillzeit. Messbare Konzentrationen an Gentamicin können in die Muttermilch übergehen, weswegen ein Abstillen ab dem Zeitpunkt der Anwendung von Refobacin® dringend empfohlen wird.

Kontraindikationen

Refobacin® darf nicht angewendet werden wenn man überempfindlich oder gar allergisch auf Gentamicin oder einen anderen Wirkstoff aus dieser Gruppe, z.B. Neomycin reagiert. Refobacin® sollte auch nur angewendet werden, wenn es von einem Arzt angeordnet wurde. Es ist nicht bei jeder Hauterkrankung wirksam und sollte schon gar nicht bei Verbrennungen eingesetzt werden.

Nebenwirkungen

Durch die Anwendung von Refobacin® als Creme kommt es nur sehr selten zu den Nebenwirkungen, die auftreten können, wenn man Refobacin® in Form von Tabletten zu sich nimmt. Nebenwirkungen sind aber natürlich dennoch nicht komplett auszuschließen. An der betroffenen Stelle kann es zu Hautreaktionen, wie Rötungen, Brennen oder Juckreiz kommen.

Sollten zu große Mengen an Gentamicin in den Körper gelangen, so kann es zu Nebenwirkungen kommen, die sonst nur durch eine Einnahme von Tabletten entstehen. Zu den gravierendsten gehören hier Gleichgewichtsstörungen oder auch Gehör- oder Nierenschäden. Weniger bedrohlich sind Blutdruckveränderungen, Schwindel, Gleichgewichtsstörungen oder Kopfschmerzen.

Durch die hohe Aufnahmerate in den Körper ist Refobacin® auch nicht für die Anwendung am Auge oder auf Schleimhäuten geeignet.

Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel Antibiotika Nebenwirkungen

Was gilt es ansonsten zu beachten?

Refobacin® ist nur über die Dauer von bis zu einer Woche einzunehmen. Tritt nach dieser Zeit keine Besserung ein, sollte ein erneuter Arztbesuch erfolgen, da die Keime resistent gegen Gentamicin sein können. Dann ist ein Wechsel des Antibiotikums von Nöten.

Sollte auch das nächste Antibiotikum scheitern, so ist es sinnvoll ein sogenanntes Antibiogramm zu erstellen. Hier wird an einem Abstrich des betroffenen Hautareals untersucht auf welches Antibiotikum die Keime ansprechen.

Weitere Informationen

Weitere interessante Informationen finden Sie unter:

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 22.08.2016 - Letzte Änderung: 18.09.2024