Die Orbitabodenfraktur, auch "Blow-out Fraktur" genannt, entsteht durch eine starke äußere Krafteinwirkung auf den Augapfel. Typische Symptome sind ein Monokelhämatom, ein zurückgewichener Augapfel, Sensibilitätsausfälle und Sehstörungen wie Doppelbilder. Eine Operation ist die Therapie der Wahl, um Einklemmungen zu beheben und die Frakturfragmente wieder zu reponieren und zu stabilisieren.
Eine Orbitabodenfraktur, auch „Blow-out Fraktur“ genannt, ist ein Bruch des Knochens, in welchem der Augapfel (Bulbus) liegt. Dieser bricht bei äußere Gewalteinwirkung an seiner schwächsten Stelle, welche am Boden lokalisiert ist. Typischerweise entsteht eine solche Fraktur durch einen Faustschlag oder das Auftreffen eines harten Balls, wie etwa ein Golf- oder Tennisball.
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Individuell können unterschiedliche Symptome auftreffen, wobei einige typisch für eine Fraktur des Orbitabodens sind und deshalb fast immer auftreten. Besonders ein blaues Auge durch eine Hämatombildung, sowie ein zurückgefallener Augapfel (Enophthalmus) und Sehstörungen gehören zu typischen Symptomen einer Orbitabodenfraktur. Eine operative Therapie des Bruchs kann die Symptome verbessern und eine komplette Heilung der geschädigten Strukturen wird angestrebt. Je nach individueller Symptomatik und geschädigten Strukturen kann es zu einem unterschiedlichen Krankheitsverlauf kommen. Eine schnelle Therapie der Fraktur beeinflusst den Verlauf der Erkrankung günstig.
Die individuellen Symptome einer Orbitabodenfraktur hängen von den geschädigten Strukturen ab, welche bei einer Krafteinwirkung auf die Orbita zwangsläufig entstehen. Typisch ist ein zurückgefallener Augapfel, welcher in der Medizin als Enophtalmus bezeichnet wird. Da nach einem Bruch des Orbitabodens mehr Platz in der Augenhöhle entstanden ist, fällt das Auge etwas zurück und verursacht dieses Symptom. Blutungen, welche infolge der Krafteinwirkung entstehen, verursachen in der Regel das sogenannte Monokel-Hämatom, welches aufgrund der typischen Form und Lokalisation diesen Namen enthalten hat. Wenn Nerven im Bereich der Orbita geschädigt werden, geht dies in der Regel mit Ausfällen des Sehvermögens einher. Auch eine Bewegungseinschränkung vom Auge ist durch die Beeinträchtigung der Muskeln, welche für die Bewegung eigentlich verantwortlich sind, typisch. Wenn Nerven geschädigt werden, welche die Sensibilität des Gesichts versorgen, kommt es zu einem Gefühlsverlust der betroffenen Region. Besonders die Wange ist häufig von diesen Sensibilitätsausfällen betroffen.
Ursächlich für die Entstehung einer Orbitabodenfraktur ist eine hohe Krafteinwirkung auf den Augapfel mit der Folge eines Bruchs des Knochens, in welchem der Augapfel liegt. Der Knochen wird als Orbita bezeichnet und bricht in der Regel an der schwächsten Stelle und damit am Orbitaboden. Ursachen für die hohe Krafteinwirkung sind besonders Faustschläge aufs Auge sowie bei Unfällen, welche mit einer hohen Krafteinwirkung auf das Auge einhergehen.
Typisch ist die Verletzung außerdem bei Sportunfällen, wenn harte Bälle genau auf das Auge treffen und es so zu einer massiven Gewalteinwirkung auf das Auge und die Orbita kommt. Eine Sportart, bei der diese Verletzung gehäuft vorkommt, ist somit beispielsweise Tennis. Eine Fraktur des Orbitabodens, welche jedoch häufig mit anderen Frakturen der Gesichtsknochen einhergeht, kann außerdem bei einem schweren Zusammenprall der betroffenen Person mit einer anderen Person oder einem Gegenstand entstehen. Besonders Kontaktsportarten sind hierbei häufige Auslöser dieser komplexen Frakturen im Gesicht.
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Eine Orbitabodenfraktur wird durch einen chirurgischen Eingriff versorgt. Der Operateur muss sich zunächst einen Zugang zu dem geschädigten Knochen verschaffen. Hierbei wird ein Hautschnitt unter dem Auge vorgenommen. Danach werden die beiden Knochenfragmente wieder aneinander geschoben und eventuell Strukturen, welche im Knochenspalt eingeklemmt sind, aus diesem befreit. Alleine diese Maßnahmen können helfen Strukturen wie Nerven und Muskeln zu entlasten und damit eine Verbesserung der Symptome zu erreichen. Da ohne eine Fixierung des Knochens dieser sofort wieder einen Spalt bildet, muss durch das gezielte Einsetzen bestimmter Materialien die ursprüngliche Stabilität wieder hergestellt werden. Durch moderne Stoffe, welche den Knochenaufbau fördern und gleichzeitig die gebrochene Orbita stützen, wird der geschädigte Knochen repariert. Nach dem Eingriff wird die Haut unter dem Auge vernäht, wobei darauf geachtet wird nur eine minimale Narbe zu verursachen.
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Die Diagnose einer Orbitabodenfraktur kann in der Regel schon allein durch eine Beschreibung der Situation, welche zu den Symptomen führte, sowie einer Inspektion und Untersuchung des Patienten gestellt werden. Um die potenzielle Schädigung der in der Orbitahöhle liegenden Substanzen beurteilen zu können, wird in der Regel eine bildgebende Diagnostik durchgeführt.
Es können Röntgenbilder angefertigt werden, welche die Orbitabodenfraktur üblicherweise gut darstellen können.
Ein Computertomograph erstellt Bilder mithilfe der Röntgentechnik, die jedoch um ein Vielfaches detaillierter sind als ein normales Röntgenbild. Die Bilder eines Computertomographen stellen die Strukturen in vielen Schichten dar, weshalb diese Technik besonders bei komplizierten Brüchen mit schwerwiegender Symptomatik eingesetzt wird. Wenn Symptome auftreten, welche zu einer Einschränkung der Augenbeweglichkeit sowie zu Sensibilitätsausfällen führen, sollte erörtert werden welcher Nerv ausgefallen ist, damit dies bei der Operation berücksichtigt werden kann.
Sollte ein Schlag auf das Auge oder eine andere Gewalteinwirkung stattgefunden haben, empfiehlt sich beim Vorhandensein typischer Symptome einer Orbitabodenfraktur stets der Besuch bei einem Arzt, damit die Diagnose gestellt und eine adäquate Therapie eingeleitet werden kann. Wenn keine Therapie erfolgt, kann es zu schweren Komplikationen kommen, welche durch eine Operation hätten verhindert werden können.
Ein eingeklemmter Muskel kann zerstört werden und damit dauerhaft Doppelbilder hervorrufen. Wenn Nerven geschädigt wurden und eine Therapie ausbleibt, können Sensibilitätsausfälle, Bewegungseinschränkungen vom Auge, sowie ein Verlust des Sehvermögens als Folge entstehen.
Da die Orbita in direkter Verbindung mit der Nasennebenhöhle steht und durch den Bruch üblicherweise eine Verbindung zwischen Augenhöhle und Nasennebenhöhle geschaffen wurde, besteht die Gefahr einer Infektion der Strukturen der Augenhöhle.
Die individuelle Prognose einer Orbitabodenfraktur hängt vom Schaden ab, welcher durch die Krafteinwirkung entstanden ist. In vielen Fällen ist lediglich der Orbitaboden gebrochen und die Symptome können durch die chirurgische Maßnahme verbessert werden.
Es kann jedoch auch zu Ablösungen der Netzhaut, Muskel- und Nervenschäden, sowie starken Blutungen kommen, welche den Krankheitsverlauf und die Prognose deutlich verschlechtern können. Um den bestmöglichen Verlauf der Erkrankung zu erreichen wird daher eine rasche Abklärung durch einen Arzt und ein zügiger Beginn der Therapie empfohlen.
Da eine Orbitabodenfraktur in der Regel durch eine Krafteinwirkung auf das Auge entsteht, ist die Vermeidung der Erkrankung nur schwer möglich. Es sollte beachtet werden, dass die Fraktur bei manchen Sportarten gehäuft auftritt und gegebenenfalls Sicherheitsmaßnahmen bei der Durchführung dieser Sportarten getroffen werden.
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