In diesem Artikel geht es um die Nachwirkungen einer Narkose. Zum einen werden die Symptome unter anderem Müdigkeit, Übelkeit oder Verwirrtheit besprochen. Zum anderen werden die Nachwirkungen bei unterschiedlichen Altersgruppen sowie die Ursachen, Therapie und Prophylaxe thematisiert.
Eine Operation und die damit verbundene Narkose stellt eine besondere Belastung für den Körper dar, weshalb dieser im Anschluss an eine solche Prozedur entsprechend reagieren kann. Diese Nachwirkungen einer Narkose können von Person zu Person sowohl in ihrer Anzahl als auch in ihrer Stärke sehr stark variieren. Komplikationen können im Bereich des Herz-Kreislauf-Systems auftreten, deutlich häufiger kommt jedoch zu Übelkeit und Heiserkeit, vor allem bei älteren Menschen kann es zum Delir kommen.
Fast immer sind Schmerzen ein unerwünschter Begleiter in der postoperativen Phase, diese werden aber möglichst durch die Fachkräfte vor Ort beseitigt.
Im Bereich des Herz-Kreislaufsystems kann es zum Anstieg der Herzfrequenz, das als sogenanntes „Herzklopfen“ wahrgenommen wird, kommen. Auch der Blutdruck kann in beide Richtungen Probleme bereiten. Bluthochdruck wird sehr oft nicht vom Patienten bemerkt. Wenn doch kann sich das in Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Nervosität, Ohrensausen oder Müdigkeit etc. äußern. Die Symptome bei zu niedrigem Blutdruck können sehr ähnlich sein. Auch hier kann es zu Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Atemnot kommen. Bevor diese Symptome wahrgenommen werden, werden sie zumeist schon bekämpft, da der Patient im Aufwachraum und anschließend auf der Station engmaschig kontrolliert wird.
Eine häufige Nachwirkung nach Narkosen ist das Auftreten von Übelkeit und Erbrechen nach einer Narkose, auch bekannt als PONV (postoperative nausea and vomiting). Oft ist die Übelkeit von Blässe und Kaltschweißigkeit begleitet. Vor allem bei älteren Patienten ist das Delir oftmals gefürchtet. Es kann sich in Bewusstseins- und Orientierungsstörungen bzw. Verwirrtheit, Zittern, Halluzinationen, Agitiertheit oder „Rastlosigkeit“ (wird oft als Synonym verwendet), übermäßiges Schwitzen und Herzklopfen äußern. Außerdem ist der Affekt beeinträchtigt: Angst, Weinerlichkeit, aber auch Euphorie und Aggressivität können auftreten Weiterhin kann es zum Teil zu starkem Kältegefühl und Unruhe kommen sowie zu Heiserkeit, die auf den Tubus zurückzuführen ist, der Schlauch, mit dem man beatmet wird.
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Nach einer Narkose kommt es sehr häufig zu verschiedenen Nachwirkungen, welche den Patienten meist für circa einen Tag beeinträchtigen.
Eine besonders häufige Nachwirkung nach einer Narkose ist Müdigkeit. Die Müdigkeit als Nachwirkung nach der Narkose wird dadurch verursacht, dass die Medikamente, die dem Patienten vor und während der Operation gegeben werden damit er ausreichend tief schläft, eine gewisse Zeit brauchen, bis sie aus dem Körper entfernt (eliminiert) werden. Dazu müssen die Medikamente in der Leber abgebaut und anschließend über den Darm oder die Nieren ausgeschieden werden.
Dies dauert bei einigen Patienten länger und bei anderen Patienten, vor allem bei solchen, die häufig und regelmäßig Schlafmedikamente konsumieren, kürzer. Somit erleben viele Patienten einen sogenannten "hang-over", bei dem die Medikamente, welche in der Narkose verabreicht werden damit der Patient von der Operation nichts mit bekommt, noch länger nachwirken. Hierbei kann es nach der Narkose zu Nachwirkungen wie Müdigkeit, Übelkeit oder auch Missempfindungen kommen. Die Müdigkeit ist für viele Patienten nach der Operation nichts schlechtes, da sie in der Zeit nach der Operation vermehrt schlafen können und dem Körper somit die Zeit geben, sich von der Narkose und der Operation zu erholen. Meist dauert die Müdigkeit als Nachwirkungen nach der Narkose circa ein bis zwei Tage an.
Es kann jedoch sein, dass der Patient nach der Operation Medikamente erhält, die die Schmerzen lindern und ihn etwas müder machen sodass der Körper viel Schlaf bekommt und somit der Heilungsprozess schneller angekurbelt werden kann.
Müdigkeit als Nachwirkung nach einer Narkose ist also völlig normal und auch wenn es für manche Patienten als störend empfunden wird, ist es durchaus auch eine hilfreiche Nachwirkung der Narkose. Sollte die Müdigkeit jedoch auch nach einer Woche noch bestehen, so handelt es sich vermutlich nicht mehr um die Nachwirkungen der Narkose sondern um die Nebenwirkungen eines verabreichten Medikamentes.
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Die Medikamente, welche bei einer Narkose eingesetzt werden, wirken zentral auf das Gehirn und das Nervensystem. Dies führt zu den gewünschten Wirkungen, wie der Bewusstlosigkeit und der fehlenden Schmerzempfindung. Da Medikamente im Körper auf verschiedenen Wegen abgebaut werden, verschwinden nicht alle Wirkungen zeitgleich mit dem Aufwachen des Betroffenen. Nach dem Aufwachen sind befinden sich die Betroffenen daher häufig noch in einem Verwirrtheitszustand. Dieser kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein und sich auch unterschiedlich äußern.
Einige Betroffene reagieren aggressiv, während andere eher Gedächtnisstörungen zeigen. Je älter ein Mensch ist, desto stärker sind häufig die Nachwirkungen einer Narkose und damit auch die Verwirrtheit. Im Normalfall bilden sich die Folgen innerhalb weniger Stunden zurück. In einigen Fällen kann es jedoch zu einer länger anhaltenden Verwirrtheit kommen. In diesem Fall sprechen Ärzte von einem postoperativen Delir, welcher auch einige Tage nach der Narkose erst beginnen kann. Einige Betroffene behalten diese Störung auf Dauer. Risikofaktoren für ein Delir sind das Alter, das männliche Geschlecht und einige Vorerkrankungen, wie Diabetes oder Bluthochdruck.
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Die Narkosemedikamente können bei einigen Personen auch zu Kopfschmerzen nach der Narkose führen.
Gerade Betroffene, welche zu Migräneattacken neigen, zeigen häufiger Kopfschmerzen nach operativen Eingriffen. Ein Sonderfall sind die Kopfschmerzen nach einer Spinalanästhesie, da hierbei geringe Mengen Hirnwasser verloren gehen und dies ebenfalls starke Kopfschmerzen auslösen kann. In den meisten Fällen sind die Kopfschmerzen nur kurzzeitig vorhanden. Bei längeren Beschwerden sollte eine weitere Abklärung bei einem Narkosearzt stattfinden.
Viele Medikamente, welche zentral am Gehirn wirken, haben Einfluss auf das Gedächtnis. Einige Medikamente sind besonders dafür bekannt, eine sogenannte retrograde Amnesie auszulösen.
Dies bedeutet, dass das Erinnerungsvermögen kurz vor Gabe des Narkosemedikaments eingeschränkt ist. Manchmal berichten Betroffene, dass Erinnerungsfetzen wiederkommen, jedoch bleibt meistens eine Erinnerungslücke bestehen. Diese kann jedoch auch gezielt genutzt werden, um traumatisierende Erlebnisse, wie bestimmte Behandlungen, nicht wahrzunehmen.
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Übelkeit und Erbrechen sind eine relativ häufig beobachtete Folge von Narkosen. Ungefähr ein Drittel aller Betroffenen berichtet von Übelkeit nach einem Eingriff.
Es gibt mehre Gründe für das häufige Auftreten dieser Folgen. Das Brechzentrum in unserem Hirnstamm misst die Konzentration von giftigen Stoffen im Blut. Da die natürliche Aufnahme vieler Gifte der Magen-Darm-Trakt ist, reagiert der Körper mit Erbrechen. Dies führt jedoch nicht zu einer Minderung der Konzentration der Medikamente, welche der Körper als Giftstoffe wahrnimmt, da die Medikamente in diesem Fall direkt über das Blut gegeben werden.
Eine weitere Ursache kann besonders bei Mundraumoperationen das Schlucken von Blut sein. Dies kann der Körper nicht verdauen und es kommt ebenfalls zu Übelkeit und Erbrechen.
Risikofaktoren für die medikamenteninduzierte Übelkeit sind das weibliche Geschlecht, jugendliches Alter und bekannte Reiseübelkeit. Zur Vorbeugung kann schon während der Narkose mit der Gabe von Antiemetika begonnen werden. Diese verhindern oder reduzieren die Übelkeit. Auch der Verzicht auf Narkosegase kann das Risiko für postoperative Übelkeit senken.
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Es gibt eine Vielzahl an Ursachen für Ein- und Durchschlafstörungen, wozu auch einige Medikamente gehören, welche bei Narkosen eingesetzt werden.
Auch eine psychische Belastung kann zu Schlafstörungen führen und große Eingriffe und Narkosen sind immer eine Belastung für den Körper und die Psyche. Einen sicheren Beweis für die Ursache einer Schlafstörung lässt sich jedoch nur selten finden. Gerade während der Zeit im Krankenhaus kann auch unabhängig von der Narkose eine Schlafstörung entstehen, da die Umgebung und die Situation fremd und bedrohlich wirken kann. Eine gute Schlafhygiene mit einem dunklen, nicht zu warmen Schlafzimmer und regelmäßigen Schlafenszeiten kann häufig schon die Schlafstörung eingrenzen.
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Nach einer Narkose sind Nachwirkungen wie Depressionen oder Müdigkeit und Übelkeit durchaus normal, sie sollten jedoch nur über einen kurzen Zeitraum auftreten und nicht länger bestehen.
Allgemein gilt, dass es am ersten Tag nach der Operation zu typischen Nachwirkungen wie vermehrter Übelkeit und einem erhöhten Schlafbedürfnis sowie zu Verwirrtheitszuständen kommen kann. In seltenen Fällen kann es durch die Narkose-Nachwirkungen zu Depressionen kommen, welche sich vor allem durch einen verminderten Antrieb, Freudlosigkeit und ein erhöhtes Schlafbedürfnis bei gleichzeitiger Schlaflosigkeit beschreiben lassen.
Tritt eine Depression erstmals nach einer Operation auf, ist es wichtig, dies den Ärzten mitzuteilen und nach Verlassen des Krankenhauses sich Hilfe bei einem Psychologen oder Psychiater zu holen damit sich die Depression nicht verfestigen kann.
Eine leichte Verstimmung nach einer Operation ist völlig normal, kommt es jedoch durch die Narkose zu einer Depression, die länger als einen Monat anhält, besteht die Gefahr, dass der Patient eine lang anhaltende Depression entwickelt, welche sich dann verfestigt, weshalb es umso wichtiger ist, frühzeitig einen Arzt für seelische Probleme (Psychiater) aufzusuchen. Die durch Narkose-Nachwirkungen entstehende Depression zeigt sich jedoch häufig nur ein bis zwei Wochen nach der Operation und verschwindet oftmals von alleine wieder sobald der Patient wieder in seinem gewohnten Umfeld daheim ist und die Strapazen der Operation gut überstanden hat.
Allgemein treten lange anhaltende Narkose-Nachwirkungen wie Depressionen eher selten auf, dennoch sollten erste Anzeichen wie vermehrte Abgeschlagenheit oder andauernde deprimierte Stimmung ernst genommen werden damit es nicht zu einer Chronifizierung, also nicht zu einem Voranschreiten der Depression, kommt.
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Während einer Vollnarkose werden sämtliche Kreislauffunktionen, wie der Blutdruck, medikamentös gesteuert.
Nach dem Absetzen der Medikamente muss der Körper erst wieder langsam seine Aufgaben selbst übernehmen. Hierbei kann es zu Schwankungen im Blutdruck kommen. Besonders Betroffene, welche in ihrer Krankheitsgeschichte hohen oder besonders niedrigen Blutdruck haben und diesen auch medikamentös behandeln, haben nach Narkosen Anpassungsschwierigkeiten. In den meisten Fällen pendelt sich der Druck nach kurzer Zeit selbständig ein. Direkt nach dem Aufwachen sollten Betroffene nicht direkt aufspringen, da hierbei der Blutdruck kurzfristig fallen kann und eine Sturzgefahr durch Schwindel besteht.
Eine Vollnarkose stellt den Körper unter starken Stress. Die Medikamente wirken auf jeden Bereich des Körpers und haben einige Nebenwirkungen auf die Zellen. Hinzu kommt auch eine psychische Belastung, da eine Operation und eine Vollnarkose immer einen Ausnahmezustand darstellen.
Diese Kombination kann postoperativ zu leichtem Haarausfall führen. Dies reguliert sich jedoch von selbst und ist auch normalerweise nur an vermehrten Haaren in der Bürste sichtbar und nicht direkt bei Anblick des Betroffenen. Es werden weitere Theorien zu diesem Haarausfall diskutiert, für welche es jedoch keine Nachweise gibt.
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Genau wie bei Erwachsenen reagieren auch Kinder sehr unterschiedlich auf eine Narkose.
Die Medikamente, welche bei einer Vollnarkose eingesetzt werden, haben eine zentrale Wirkung auf das Gehirn, weshalb Kinder und auch Erwachsene nach einer Narkose ein ungewöhnliches Verhalten zeigen können. Narkose Nachwirkungen bei Kindern treten vor allem nach längeren oder größeren Operationen auf und sind völlig normal, weshalb Eltern nicht in große Sorge geraten sollten. Da für viele Kinder eine Operation eine große psychische Belastung darstellt, die mit vielen Ängsten verbunden ist, wird bei der Narkose sehr genau darauf geachtet, dass das Kind zu jeder Zeit ausreichend tief schläft.
Direkt nach dem Aufwachen kommt es oft zu Verwirrtheitszuständen und Gedächtnisstörungen. Besonders Kinder im Kindergartenalter zeigen auch starke Unruhezustände und toben und schreien, da sie die Situation nicht einschätzen können. Dieses Verhalten ist meist nach einigen Minuten bis Stunden rückläufig und die Kinder kommen zur Ruhe. In einigen Fällen klagen Kinder nach einer Narkose über Übelkeit und Schwindel. Auch dies sollte sich nach kurzer Zeit selbst zurückbilden. Zudem wird auch von Kopfschmerzen und Schlafstörungen berichtet.
In der Zeit in der die Gase und Medikamente noch im Körper des Kindes sind kommt es zu Narkose- Nachwirkungen beim Kind, wobei das Kind hier oftmals weinerlich bis aufgewühlt und unruhig sein kann. Je nach Operation kann es außerdem zu weiteren Narkose-Nachwirkungen beim Kind kommen wie kurzzeitige Missempfindungen im operierten Bereich oder Halsschmerzen, welche durch den Beatmungsschlauch verursacht werden.
Gerade bei Kindern sind diese Schlafstörungen auch häufig Folge des unbekannten Umfelds und der ungewohnten Situation. Aufgrund der Schwindel- und Gleichgewichtsstörungen sollten die Kinder auch nach kleinen, ambulanten Operationen für einen Tag nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen.
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Die Nachwirkungen einer Narkose bei älteren Menschen sind oftmals viel stärker als die Nachwirkungen bei jungen Patienten und können in seltenen Fällen auch zu dauerhaften Veränderungen des älteren Patienten führen.
Neben den klassischen Symptomen, welche nach einer Operation auftreten wie Müdigkeit, Übelkeit oder leichten Verwirrtheitszuständen kommt es nach einer Narkose bei älteren Menschen zu Nachwirkungen wie starken Verwirrtheitszuständen oder lang anhaltender Abgeschlagenheit.
Ursächlich hierfür ist, dass bei vielen älteren Patienten Organe wie Leber oder Niere nicht mehr so gut funktionieren wie bei einem jungen gesunden Patienten, sodass die Medikamente langsamer verstoffwechselt werden und länger im Körper bleiben.
Des Weiteren ist das Gehirn von älteren Patienten für die Narkose- Nachwirkungen sehr viel anfälliger als das Gehirn eines jungen Patienten sodass die Narkosegase und auch die Medikamente zum Schlafen intensiver wirken und somit auch stärkere Nachwirkungen zeigen.
Viele Patienten haben Angst, dass es nach der Narkose zu Nachwirkungen beim älteren Menschen kommt, die das Gehirn so sehr beeinflussen, dass der Patient demenzähnliche Symptome entwickelt.
Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass einige ältere Patienten nach einer Operation für längere Zeit sehr vergesslich und verwirrt sind. Ob es nach der Narkose zu Nachwirkungen bei älteren Menschen kommt, die als Morbus Alzheimer oder Demenz angesehen werden sollten, ist momentan kontrovers diskutiert.
Man geht jedoch davon aus, dass eine Narkose den älteren Patienten auch über einen längeren Zeitraum hinweg schädigen kann sodass es zu demenzähnlichen Symptomen oder zu einer Demenz kommt.
Diese Narkose Nachwirkung bei älteren Menschen tritt häufiger nach langen und komplizierten Operationen auf. Allgemein ist es jedoch recht selten, dass es zu lang anhaltenden Störungen kommt, sodass die normalen Narkose Nachwirkungen beim älteren Patienten nicht direkt als Demenz interpretiert werden sollten da es völlig normal ist, dass es nach der Operation zu Verwirrtheitszuständen kommt.
Weitere Informationen zur Narkose bei dieser Patientengruppe finden Sie unter: Narkose bei älteren Menschen
Bei einer Magenspiegelung wird bei einigen Betroffenen eine Vollnarkose durchgeführt.
Grundsätzlich sind die Nachwirkungen der Narkose genau wie bei jeder anderen Narkose. Möglich sind Schwindel, Übelkeit, Gedächtnisstörungen und Verwirrtheitszustände. Weitere Nachwirkungen, wie die Heiserkeit und Halsschmerzen sind eher auf das Einführen die Gastroskops oder durch eine Intubation als auf die Narkose selbst zurückzuführen. Die Vollnarkose bei Magenspiegelungen wird normalerweise nur bei ängstlichen Betroffenen und Personen, welche nicht richtig mitarbeiten können, durchgeführt.
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Herzfrequenz- und gleichzeitiger Blutdruckanstieg können verschiedene Ursachen haben, oftmals liegen Wundschmerzen, eine übervolle Blase oder Sauerstoffmangel (Hypoxie) dem Anstieg der zwei Parameter zugrunde.
Andererseits kann es auch zu einem Blutdruckabfall kommen, was zumeist ein Ausdruck eines Volumen-/Flüssigkeitsmangels in den Gefäßen ist. Das kann an mangelnder Flüssigkeitszufuhr während der Operation liegen oder aber an einer postoperativen Nachblutung.
Nach Erwachen des Patienten treten relativ bald Schmerzen auf, besonders wenn das sehr kurz wirkende Opioid Remifentanil verwendet wird. Opioide sind schmerzhemmende Stoffe, die unter anderem auch zur Narkose benutzt werden.
Für die Entstehung der Übelkeit ist die Stimulation des Brechzentrums im Hirnstamm verantwortlich beziehungsweise die Botenstoffe, die an diese Region im Gehirn binden und sie dadurch stimulieren. Ungefähr jeder Dritte ist von PONV (postoperative nausea and vomiting) betroffen, besonders häufig sind junge Menschen, Frauen und Nichtraucher betroffen, sowie Personen, die an Reisekrankheit leiden. Es gibt außerdem Inhalationanästhetika, die das Risiko dafür die Entwicklung eines PONV steigern und die Gabe von Opioiden (Schmerzhemmer) nach der OP erhöht das Risiko für Übelkeit und Erbrechen.
Das häufig auftretende Kältegefühl ist durch unzureichende Erwärmung während der Operation und oder einer oft medikamentös bedingten Gefäßweitstellung zu erklären, das den Wärmeverlust über die Haut verstärkt.
Vom Delir betroffen sind vor allem Patienten, die bereits an psychischen Störungen wie zum Beispiel einer Demenz leiden, viel Alkohol konsumieren oder schlicht und ergreifend zunehmendes Alter. Es kann sich unter anderem durch die Medikamentengabe während der OP entwickeln.
Viele von oben beschriebenen Ursachen können mittels einer richtigen Narkoseausleitung vermieden werden. Alles rund um dieses Thema lesen Sie unter: Narkoseausleitung - Ablauf, Dauer und Risiken
Den Blutdruck kann man mit sogenannten Sympathomimetika steigern, wie zum Beispiel dem Adrenalin. Zur Senkung des Blutdrucks hat man vielfältige Möglichkeiten, z.B. ß-Blocker, ACE-Hemmer oder Alpharezeptorblocker.
Zur Schmerzbehandlung gibt es ebenfalls zahlreiche Optionen, am häufigsten verwendet werden Opioide (Schmerzhemmer), der wohl bekannteste Vertreter unter ihnen ist das Morphium.
Alternativ kann man antipyretische (fiebersenkende) oder entzündungshemmende Medikamente geben, wie zum Beispiel Paracetamol oder Ibuprofen.
Gegen Übelkeit kann man beispielsweise Fortecortin oder Vomex einsetzen.
Das Delir wird oft mit Cholinesterase-Hemmern (Medikament gegen Alzheimer) oder Psychopharmaka behandelt. Fragen Sie hierzu gegebenenfalls Ihren Arzt.
Alle beschriebenen Nachwirkungen sind zeitlich begrenzt und gehen in absehbaren Zeitraum vorüber, in der Regel nach wenigen Stunden bis Tagen.
Auch das postoperative Delir hat eine gute Prognose, es geht vorüber sobald die Ursache behoben ist. Allerdings sollte eine andere organische Ursache (wie eine Vergiftung) ausgeschlossen werden.
Die Dauer der Nachwirkungen nach einer Narkose sind sehr unterschiedlich und vor allem vom Patienten sowie von der Dauer und der Art der Operation abhängig.
Vor allem weibliche Patientinnen, die nicht rauchen und die häufig unter Übelkeit bei Reisen leiden, sind von Nachwirkungen nach einer Narkose betroffen und bei diesen Patientinnen ist die Dauer der Nachwirkung der Narkose oftmals auch länger als bei männlichen Patienten, die viel rauchen.
Ursächlich hierfür ist die Tatsache, dass Patienten die rauchen an bestimmte Inhaltsstoffe, welche in Zigaretten und auch im Narkosegas enthalten sind, besser gewöhnt sind, weshalb ihr Körper und hierbei vor allem das Gehirn die Substanzen bereits kennt.
Dies für dazu, dass die Dauer der Nachwirkung nach der Narkose nur kurz ist während hingegen Patientinnen, die nicht rauchen und denen allgemein schnell schlecht wird, eine längere Dauer unter den Nachwirkungen der Narkose leiden.
Abhängig ist die Dauer der Nachwirkung der Narkose jedoch nicht nur vom Patienten sondern auch von der Art und Dauer der Operation. Eine längere Operation führt dazu, dass die Dauer der Nachwirkungen der Narkose sich ebenfalls verlängern da der Körper den Narkosegasen sehr viel länger ausgesetzt war und somit eine höhere Konzentration des Gases noch im Körper hat.
Auch Art und Verlauf der Operation spielen eine wichtige Rolle bei der Dauer der Nachwirkungen bei einer Narkose. Kommt es beispielsweise währen der Operation zu Problemen während der Narkose, wie beispielsweise, dass der Patient nicht mehr tief genug schläft oder dass er ohne es zu wissen noch seine Muskeln leicht bewegt, so kann es sein, dass der Narkosearzt die Dosis von einigen Medikamenten erhöhen muss damit eine optimale Narkose und somit für den Patienten ein optimaler Schlaf gewährleistet werden kann.
Dies führt jedoch auch dazu, dass die Dauer der Nachwirkungen nach einer Narkose sich verlängert und dass dem Patienten nach der Narkose noch länger schlecht ist oder dass er sich schläfrig oder nicht ganz orientiert fühlt.
Die längste Dauer der Nachwirkungen nach einer Narkose bekommt der Patient jedoch oftmals nicht richtig mit, da er zwar wach ist, dies ihm jedoch durch die Medikamente gar nicht richtig bewusst ist.
In dieser Zeit befindet sich der Patient im so genannten Aufwachraum und wird mithilfe von verschiedenen Geräten überwacht bis er wach und orientiert genug ist um auf eine normale Station verlegt zu werden. Allgemein beträgt die Dauer der Nachwirkungen der Narkose meist einige Stunden. Bis der Patient gar keine Nachwirkungen mehr verspürt vergeht circa ein Tag. In sehr seltenen Fällen kann es jedoch sein, dass das Gehirn sehr sensibel auf die Narkosegase reagiert und dass es auch nach Wochen immer wieder zu kleinen Nachwirkungen der Narkose kommt. Dies kann sich in Form von Übelkeit oder vermehrter Schläfrigkeit äußern.
Allgemein beträgt die Dauer der Nachwirkungen der Narkose jedoch circa einen Tag, danach sollte der Patient wieder fit sein, auch wenn die Übelkeit teilweise noch anhalten kann.
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Gegen Nachwirkungen einer Narkose lässt sich kaum etwas unternehmen, meist hat das der Patient nicht selbst in der Hand, wie er auf die Narkose reagiert, aber fähige Anästhesisten sind sich dessen bewusst und wählen die verträglichsten Narkotika aus.