Fortecortin® ist ein künstlich hergestelltes Hormon der Nebennierenrinde namens Glukokortikoid. Fortecortin® wirkt entzündungshemmend und abschwächend auf das Immunsystem.
Dexamethason
Fortecortin® ist ein synthetisch hergestelltes Hormon der Nebennierenrinde namens Glukokortikoid. Es wirkt entzündungshemmend und abschwächend auf das Immunsystem.
Hierbei wird zwischen einem lokalen und systemischen (den ganzen Körper betreffenden), Einsatz unterschieden.
Bei der lokalen Anwendung wird Fortecortin® eingesetzt bei lokalen Entzündungen, welche ungenügend auf die Allgemeinbehandlung reagieren. So wird Dexamethason direkt ins Gelenk oder um das Gelenk herum eingespritzt. Zu den systemischen Einsatzgebieten zählen:
Fortecortin® sollte nur so lange wie nötig und so niedrig wie möglich verabreicht werden. Die allgemeine Dauer der Behandlung richtet sich nach der Indikation.
Zudem sollte die parenterale Gabe, bei der Fortecortin® direkt ins Blut eingespritzt wird, nur in Notsituationen erfolgen, bei denen eine orale oder Gabe unmöglich ist.
Wie bei anderen Glukokortikoiden ist auch bei Fortecortin® die Dosierung individuell zu gestalten. Sie hängt von der Schwere und dem Verlauf der Erkrankung, von der Reaktion des Patienten und von der denkbaren Behandlungsdauer ab.
Die volle Wirkung von Fortecortin® entfaltet sich erst nach etwa ein bis zwei Stunden. In Notfallsituationen sollte daher ein zusätzliches Medikament verabreicht werden, welches schneller entzündungshemmend und Immunsystemschwächend wirkt.
Nachdem die akute Phase der Erkrankung abgeklungen ist, sollte die hohe parenterale Dosierung durch eine verringerte orale Behandlung ausgetauscht werden.
Tritt keine Besserung innerhalb einer Woche auf, sollte Fortecortin® durch ein anderes Medikament ersetzt werden. Man darf das Arzneimittel aber nicht einfach absetzten. Es muss langsam ausgeschlichen werden, d.h.: die Dosierung wird achtsam verringert, bis man Fortecortin® ganz weglassen kann.
Wie bei allen Medikamenten gibt es auch bei Fortecortin® Situationen, in denen es nicht gegeben werden darf.
Tritt ein Notfall ein, beim dem die Gabe von Fortecortin® lebensrettend sein kann, besteht jedoch keine Gegenanzeige. Fortecortin® dürfen nicht bei einer Überempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe des Arzneimittels verschrieben werden.
Weitere Kontraindikationen sind:
Generell darf Fortecortin® nicht bei Infektionen im Einsatzgebiet eingespritzt werden.
Wie schon erwähnt ist Fortecortin® entzündungshemmend und dämpft zudem das Immunsystem.
Deshalb steigt bei der Einnahme auch die Gefahr an einer bakteriellen, viralen, fungalen (Pilz), parasitären Infektion zu erkranken.
Zusätzlich senkt es die körperliche Reaktion auf bereits eingedrungene Krankheitserreger, sodass hierbei die Diagnose sehr schwer fallen kann. Bei vorhandener Tuberkulose oder Hepatitis B im Körper, kann diese wieder aktiviert werden.
Zusätzliche Vorsicht ist bei Lebendimpfungen geboten. Hier ist die Einnahme 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach der Schutzimpfung möglich. Der Impferfolg kann jedoch verringert sein. Hat man einen schwer einstellbaren Diabetes mellitus, muss bei der Einnahme von Fortecortin® der Blutzucker strengstens überwacht werden.
Bei Thromboseneigung, einem akuten Herzinfarkt, Herzversagen, extrem hoher Blutdruck, und Osteoporose ist Vorsicht geboten. Es muss auch darauf geachtet werden, dass bei bestehender Leberzirrhose (Endstadium einer chronischen Lebererkrankung mit Umbauprozessen) oder einer verminderten Aktivität der Schilddrüse die Wirkung von Fortecortin® verstärkt wird. Da die Einnahme von Fortecortin® schlecht für die Darmschleimhaut ist, ein Magengeschwür verstärken kann und das Risiko einer Darmperforation steigt, darf es nur in Ausnahmefällen bei folgenden Erkrankungen genommen werden:
Auch bei der lokalen Anwendung muss an das erhöhte Gelenkinfektionsrisiko gedacht werden.
Schwangerschaft: Fortecortin® passiert wie alle anderen Dexamethasone die Plazentaschranke und kann so Auswirkungen auf das ungeborene Kind haben. Eine Tierstudie hat unerwünschte Effekte auf den Fötus zeigen können. Deshalb sollte die Einnahme von Fortecortin® in der Schwangerschaft nicht betrieben werden.
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Stillen: Fortecortin® kann in geringem Maße in die Muttermilch übergehen und so eine Nebennierenrinden-Funktionsstörung des Neugeborenen verursachen. Müssen Glukokortikoide eingenommen werden, sollte in der Zeit nicht mehr gestillt werden.
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Die Nebenwirkungen, die bei der Einnahme von Fortecortin® auftreten können, hängen von der Dosierung und Dauer der Behandlung sowie vom Patienten (Alter, Geschlecht, Gesundheitszustand) ab.
Je kürzer die Therapiedauer desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass unerwünschte Wirkungen auftreten. Folgende Symptome sind typische Nebenwirkungen von Fortecortin® und anderen Dexamethason-Produkten:
eine akute Überdosierung von Fortecortin® ist sehr selten.
Bei Langzeittherapien mit Glukokortikoiden kann eine Überdosierung entstehen, die sich vor allem über den veränderten Stoffwechsel, Elektrolythaushalt sowie Hormonhaushalt äußert.
Ein spezielles Gegengift ist bisher nicht entwickelt worden. Im Falle einer Überdosierung mit Fortecortin® werden die unerwünscht auftretenden Wirkungen symptomatisch behandelt. Bsp.: Bei einer gestörten Natriumbilanz im Körper, wird diese durch Infusionen wieder ins Lot gebracht.
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