Narkoseausleitung - Ablauf, Dauer und Risiken

Zwischen einer Operation, wo der Patient noch im künstlichen Schlaf ist, und ihrem Ende gibt es auch die Narkoseausleitung. Dabei laufen keine Narkosemedikamente mehr und der Patient wacht langsam auf.

Narkoseausleitung

Was ist die Narkoseausleitung?

Die Narkoseausleitung beschreibt die Zeit zwischen dem Weglassen des Narkosemittels am Ende der Operation und dem vollständigen Wiedererlangen aller Körperfunktionen.

Je nach Medikament dauert dieser Aufwachvorgang unterschiedlich lang. Innerhalb der Ausleitung laufen keine Medikamente mehr und der Beatmungsschlauch wird entfernt.

Die Eigenatmung des Patienten setzt wieder ein. Der Patient wird wach und kann zur Überwachung in den Aufwachraum gebracht werden.

Ablauf einer Narkoseausleitung

Die Narkoseausleitung beginnt mit einer Information der Chirurgen an den Anästhesisten, dass die Operation in den nächsten Minuten abgeschlossen sein wird. Je nach Narkoseart dreht der Anästhesist nun die verwendeten Medikamente und das Narkosegas runter. Zeitgleich wird am Beatmungsgerät die Sauerstoffzufuhr erhöht, da die Ausleitung mit großem Stress für den Körper und damit mit hohem Sauerstoffverbrauch verbunden ist.

Mit dem Verschluss der OP-Wunde werden die Narkosemittel vollständig ausgeschaltet. Die kontrollierte, künstliche Beatmung wird umgestellt auf ein System, dass dem Patienten erlaubt selbstständig mitzuatmen. Wenn die Eigenatmung ausreicht, um den Körper zu versorgen, wird die künstliche Beatmung beendet. Der Patient wird angesprochen und geweckt.

Sobald eine Abwehrreaktion und ein Husten beobachtet wird, kann der Beatmungsschlauch entfernt werden. Die Überwachung wird, mit Ausnahme von Risikopatienten, für den Weg in den Aufwachraum entfernt.

In der Schleuse wird der Patient wieder in sein Bett gelegt und im Aufwachraum erneut an die Überwachung angeschlossen. Mit der Übergabe an den Aufwachraum beendet der Anästhesist die Ausleitung. Erst nach einer weiteren Kontrolle darf der Patient zurück auf sein Zimmer.

Durch den nächsten Artikel erfahren Sie über andere Stadien der Narkose. Lesen Sie mehr hierzu unter: Narkosestadien

Welche Risiken bestehen bei einer Narkose?

Die Ausleitung und die Einleitung einer Narkose kann man mit dem Start und der Landung eines Flugzeugs vergleichen. Ein- und Ausleitung sind die Hochrisikophasen bei einer Narkose. Der Körper muss wieder seine eigentlichen Aufgaben übernehmen, die vorher die Maschine ausgeführt hat.

Mit dem Abschalten der Medikamente muss der Patient selbst atmen. Ein Risiko einer Narkose ist hierbei das zu frühe Ausschalten der maschinellen Beatmung und einer daraus resultierenden Sauerstoffunterversorgung des Körpers. Auch ein zu frühes Entfernen des Beatmungsschlauchs kann eine solche Unterversorgung bedeuten, wenn die Eigenatmung noch nicht ausreicht.

Bei Risikopatienten kann das Umstellen der Medikamente zudem zu Blutdruckkrisen und einem Einbruch des Kreislaufs führen. Bei bestimmten Schmerzmitteln muss zudem kurz vor Ende des Eingriffs ein zusätzliches Medikament gegeben werden, da die Patienten sonst stärker auf Schmerzen reagieren.

Einige Patienten reagieren mit starken Bewegungen auf die Ausleitung und können bei fehlender Fixierung von dem OP-Tisch herabstürzen.

Während der Ausleitung muss der Anästhesist durchgängig konzentriert beim Patienten sein, um mögliche Risiken zu umgehen. Bei Schwierigkeiten in der Ausleitung, wird die Narkose wieder gestartet.

Weitere ausführlichere Informationen zu diesem Thema erfahren Sie durch unseren nächsten Artikel: Risiken einer Narkose 

Dauer der Narkoseausleitung

Bei einer guten Kommunikation im OP-Team und kurzwirksamen Narkosemedikamenten kann der Patient mit dem Verschluss der Wunde wach werden und die Beatmung beendet werden. Hierbei dauert die Ausleitung nur wenige Minuten. Dies ist jedoch nur der Optimalfall. Besonders bei größeren Eingriffen kann die Ausleitungszeit verlängert sein.

Ein unerwarteter Abbruch der Operation kann zu sehr langen Ausleitungszeiten führen, da einige Medikamente noch zu lange wirken. Eine genaue Prognose ist nicht möglich, da auch jeder Körper anders auf die Narkosemedikamente reagiert.

Unser nächster Artikel könnte für Sie auch interessant sein: Nachwirkungen einer Narkose

Wie kann die Homöopathie die Ausleitung unterstützen?

Einigen Patienten hilft in der Aufwachphase eine Unterstützung durch homöopathische Mittel. Dies soll die postoperative Übelkeit reduzieren und Schmerzen lindern.

Die eigentliche Ausleitung der Anästhesie lässt sich durch Homöopathie nicht beeinflussen. In der postoperativen Zeit, also nach der Ausleitung, gibt es einige Mittel, welche die Folgeschäden der OP lindern sollen und den Körper von den Narkosemitteln entgiften sollen.

Da die Narkosemittel bereits in der Ausleitungsphase vom Körper abgebaut werden oder abgeatmet werden, ist die Wirkung hierbei nicht bewiesen.

Möchten Sie zu diesem Thema mehr wissen? Lesen Sie unseren nächsten Artikel hierzu unter: Homöopathie nach Operation

 

Empfehlungen aus der Redaktion

Weitere allgemeine Informationen zum Thema "Narkoseausleitung":

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 12.12.2018 - Letzte Änderung: 21.06.2024