Bei einer Fistel am Zahnfleisch handelt es sich um eine nicht natürlich vorbestehende Verbindung zwischen einem inneren Hohlraum und dem Zahnfleisch. Bei Fisteln muss im Allgemeinen zwischen der inneren und der äußeren Fistel unterschieden werden. Im Falle der Zahnfleischfistel liegt eine äußere Fistel vor.
Zahnfleischfistel
Bei einer Fistel am Zahnfleisch handelt es sich um eine nicht natürlich vorbestehende Verbindung zwischen einem inneren Hohlraum (beispielsweise der Zahnwurzelspitze) und dem Zahnfleisch. Bei einer Zahnfleischfistel muss im Allgemeinen zwischen der inneren und der äußeren Fistel unterschieden werden. Im Falle der Zahnfleischfistel liegt eine äußere Fistel vor.
Bei einer Fistel am Zahnfleisch handelt es sich in der Regel um eine röhrenartige Verbindung zwischen einem kleinen Hohlraum im Bereich der Zahnwurzelspitze und der Zahnfleischoberfläche. Bei den betroffenen Patienten liegen zumeist chronisch-entzündliche Prozesse eines Zahnes vor. Zudem können Vereiterungen im Bereich der Zahnwurzelspitze zur Entstehung einer Fistel am Zahnfleisch führen.
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Die Fistel am Zahnfleisch besteht aus einem Fistelgrund, einem Fistelgang und einer Fistelöffnung. Unter dem Begriff „Fistelgrund“ versteht man dabei den Ursprung der Fistel an der Zahnwurzel. Die Entstehung einer solchen Fistel ist eine Reaktion des Organismus auf entzündliche Prozesse im Bereich der Zahnwurzelspitze. Durch die Ausbildung dieses Fistelganges kann der Abtransport des eitrigen Sekretes gewährleistet werden. Eine Fistel am Zahnfleisch kann sich sowohl im Ober-, als auch im Unterkiefer ausbilden. In der Regel führt der vom Zahnfleisch ausgehende Fistelgang lediglich zu einer einzigen Zahnwurzel.
Bei Vorliegen einer Fistel am Zahnfleisch können typische Symptome beobachtet werden. Bei den meisten der betroffenen Patienten kommt es zu starken Schwellungen, die sich zu eitergefüllten Bläschen weiterentwickeln. Darüber hinaus leiden die Betroffenen typischerweise kurz vor dem Aufplatzen dieser eitergefüllten Bläschen unter starken Schmerzen. Zahnfleischfisteln können besonders häufig bei Kindern und jungen Erwachsenen beobachtet werden. Grund dafür ist die Tatsache, dass diese Patienten durch das noch nicht abgeschlossene Wachstum und die Entwicklung des Kiefers und der Zähne eine Risikogruppe darstellen. Grundsätzlich kann es auch bei Erwachsenen zur Entstehung einer Fistel am Zahnfleisch kommen. In diesen Fällen liegen zumeist chronische Infektionen innerhalb der Mundhöhle vor. Im direkten Vergleich sind Erwachsene Personen jedoch wesentlich seltener betroffen.
Auch bei Kindern können sich an den Michzähnen Fisteln ausbilden. Meist sind kleine Bläschen am Zahnfleisch sichtbar, durch die etwas Eiter heraus treten kann. Die Ursache für diese Fistelbildung liegt meist in einer Entzündung im Bereich der Zahnwurzel.
Sobald bei Kindern eine Fistel vermutet wird, sollte unverzüglich ein Zahnarzt aufgesucht werden. Dieser kann die Ursache für die Fistelbildung herausfinden und diese behandeln. Die Entzündung muss auch bei Kindern vollständig entfernt und desinfiziert werden. Der Behandlungsverlauf ist abhängig von der Ursache.
Ist beispielsweise. eine Karies bis weit in den Zahn vorgedrungen oder hat sogar bereits den Zahnnerven (Pulpa) erreicht, äußert sich dies in Schmerzen für das Kind. In diesem Fall kann, sofern möglich, eine Milchzahn-Wurzelbehandlung vorgenommen werden.
Weiterhin kann diese auch Anwendung finden, wenn z. B. der Zahn durch einen Unfall abgestorben ist.
Je nach Schweregrad und Ausbreitung der Entzündung werden die Milchzähne gezogen, um ein Übergreifen der Entzündung auf den Knochen oder auf weitere Zähne zu verhindern.
Da die Schmelzschicht der Milchzähne als Substanz nicht so hart ist wie die der bleibenden Zähne, sind diese für Karies potenziell empfänglicher. Dadurch kann sich eine Karies leichter ausbreiten und schnell das Zahnmark und die darin befindlichen Nerven und Gefäße infizieren. Die Entzündung kann so über die Gefäße über die Wurzelspitze hinausgelangen und bildet häufig eine Fistel.
Therapeutisch wird dann das entzündliche Gewebe entfernt und das Kanalsystem gespült und desinfiziert, um die Bakterien abzutöten. Die Fistel wird belassen und nicht operativ entfernt. Sie bildet sich ganz von selbst wieder zurück, wenn die Bakterien aus dem Kanalsystem entfernt sind und die Entzündung wieder abklingt.
Der Erhalt des Milchzahnes ist wichtig, da er eine Platzhalterfunktion im Gebiss einnimmt und für dessen Entwicklung wichtig ist. Ist das Kind zum Beispiel zu jung oder nicht kooperationswillig, kann eine Zahnentfernung die bessere Therapie sein, da eine Wurzelbehandlung langwierig und anstrengend sein kann. Dann kann man einen kieferorthopädischen Platzhalter in die Lücke einsetzen.
Wichtig ist ebenfalls, dass der Zahnkeim des bleibenden Zahnes nicht durch die Fistel beschädigt wird.
Weiterhin kann es allerdings notwendig sein, den kompletten Fistelgang operativ zu entfernen, sofern dieser sich nicht von selbst zurückbildet. Die Entfernung des Fistelgangs wird durch den Oralchirurgen oder den Mund- Kiefer- Gesichtschirurgen durchgeführt.
Fisteln im Bereich des Zahnfleischs oder des Zahnes können durch verschiedene Ursachen hervorgerufen werden. In der Mehrzahl der Fälle verursachen entzündliche Prozesse, die unmittelbar an der Zahnwurzelspitze vorliegen, die Ausbildung eines Fistelganges. Nur durch die Entstehung dieses Fistelgangs kann der Abfluss des eitrigen Sekretes gewährleistet werden.
Die für die Entstehung einer Fistel am Zahnfleisch verantwortlichen entzündlichen Prozesse können dabei von verschiedenen Ursachen herrühren. In vielen Fällen lassen sich bei den betroffenen Patienten fortgeschrittene kariöse Defekte nachweisen. Sobald diese kariösen Defekte bis in die Tiefe des Zahnes reichen, können sich Bakterien innerhalb des Zahnmarks ausbreiten. Die Bakterien gelangen anschließend, ausgehend von einer sogenannten Pulpitis (Zahnmarkentzündung), durch den Wurzelkanal bis zur Wurzelspitze. Dort kommt es, bei Unterlassung einer geeigneten Behandlung, zur Entstehung von entzündlichen Prozessen und zur Absonderung eines eitrigen Sekretes.
Des Weiteren können die bakteriellen Erreger ausgehend von einer tiefen Zahnfleischtasche zur Wurzelspitze gelangen. Bei einigen der betroffenen Patienten hat vor dem Auftreten der Fistel am Zahnfleisch ein Zahntrauma vorgelegen. Zudem können Fremdkörper, die entlang des Zahnfleischrandes in die Tiefe eindringen, zu einer Reizung führen. Auf Grund der dauerhaften Reizung kann es zur Entstehung von entzündlichen Prozessen und zur Ausbildung einer Fistel am Zahnfleisch kommen.
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Da nur eine gezielte, auf die Ursache abgestimmte Therapie, einen langfristigen Behandlungserfolg gewährleisten kann, sollte eine umfangreiche Diagnostik durchgeführt werden.
Tritt nach einer Wurzelbehandlung eine Fistel auf, liegt die Ursache im Fortbestehen einer tiefliegenden Entzündung. Da sich möglicherweise noch Bakterien im Gewebe befinden, kann die Entzündung nicht abheilen.
Weiterhin kann es zur Bildung einer Fistel kommen, wenn bei der Wurzelbehandlung versehentlich die Wurzel perforiert wird, also durchstoßen wird. Die Schwierigkeit äußert sich darin, dass jeder Wurzelkanal anders gekrümmt oder gebogen sein kann. Wird die Wurzel versehentlich durch den Zahnarzt durchbohrt, entsteht ein Loch zum Knochen hin. In diesem Fall kommt es schnell zu Bakterienbesiedlung und Eiteransammlung und die Fistel kann sich einen Weg bis zum Zahnfleisch des Mundraums bahnen.
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Die Wurzelspitzenresektion ist meist der letzte Schritt, um einen Zahn zu retten, nachdem eine Wurzelkanalbehandlung fehlgeschlagen ist. Allerdings ist die Wurzelspitzenresektion ebenfalls nur ein Versuch des Erhaltes und es gibt keine Garantie, dass der Zahn nach der Behandlung beschwerdefrei wird. Eine mögliche Komplikation ist, dass sich eine Fistel bildet.
Die Fistel ist ein Zeichen, dass nicht alle Bakterien unterhalb der Wurzelspitze entfernt sind und sich weiterhin Sekret bildet. Therapeutisch kann versucht werden, mit einer erneuten Wurzelspitzenresektion sowie der Entfernung des Fistelgangs den Zahn zu retten, allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Zahn beschwerdefrei wird, als gering einzustufen. Falls dies erfolglos ist, muss der Zahn gezogen werden, wenn dieser weiterhin Symptome ausstrahlt.
Die für eine Fistel am Zahnfleisch typischen Symptome richten sich vor allem nach der genauen Lokalisation, der Ausprägung und dem Stadium der Fistel.
Im Anfangsstadium löst die Zahnfleischfistel in der Regel keinerlei Beschwerden aus. Aus diesem Grund werden die vorliegenden entzündlichen Prozesse oftmals nicht als solche erkannt und zu spät behandelt. Auf Grund der natürlichen Immunreaktion des Körpers kommt es zur Bildung eines eitrigen Sekrets und zu einer zunehmenden Druckempfindlichkeit. Nach einiger Zeit bemerken die betroffenen Patienten eine deutliche Schwellung im Bereich des entzündeten Zahnes. Zudem kommt es zu einem anhaltenden Spannungszustand und einem leichten klopfenden Schmerz. Im Bereich der Fistel am Zahnfleisch, die sich zu diesem Zeitpunkt in der Regel als kleine Blase darstellt, kommt es zu einer zunehmenden Eiteransammlung.
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Die für eine Fistel am Zahnfleisch typischen Schmerzen nehmen auf Grund des steigenden Drucks an der Zahnwurzelspitze deutlich zu. Sobald der Druck im Inneren der Fistel am Zahnfleisch zu groß wird, tritt eitriges Sekret über den Fistelgang aus und gelangt in die Mundhöhle. Im weiteren Verlauf nehmen die vom betroffenen Patienten verspürten Schmerzen deutlich an Intensität zu.
Eine Fistel äußert sich meist als ein kleines weißes Bläschen mit einem roten Hof darum herum in der unmittelbaren Nähe des betroffenen Zahns. Der Fistelgang kann aber auch (von Außen fast unsichtbar) am Zahnfleischsaum, also zwischen Zahn und Zahnfleischrand, liegen.
Da die Ursache meist in einer Entzündung der Wurzel liegt, geht eine Fistel mit den typischen Entzündungszeichen wie Rötung, Schwellung, Schmerz und Erwärmung an der betroffenen Stelle einher. Patienten beschreiben die Schmerzen eher als ein Druckgefühl und als leicht klopfende Schmerzen, die vorallem beim Essen oder Zähneputzen stören. Bei Fisteln lässt dies meist, nachdem der Eiter ausgetreten ist, stark nach.
Aus diesem Grund sind die Fisteln so gefährlich. Betroffene verspüren meist keine Schmerzen mehr während sich die darunter liegende Entzündung jedoch weiter ausbreitet und möglicherweise auf den Kieferknochen übergreift.
Ein Fistelgang kann jedoch auch komplett schmerzlos sein, weswegen er in der Mehrheit der Fälle nicht wahrgenommen wird.
Der ständige Eiteraustritt aus dem Ausgang des Fistelgangs sorgt für unangenehmen Mundgeruch und Geschmacksbeeinträchtigungen.
Ein Fistelgang kann sowohl Schmerzen auslösen, als auch komplett schmerzlos sein, weswegen er in der Mehrheit der Fälle nicht wahrgenommen wird. Treten Schmerzen auf, sind diese durch die entzündlichen Bakterien geschuldet. Das Gewebe um den Fistelgang herum ist geschwollen und gerötet und fühlt sich erwärmt an. Leichte Berührungen erzeugen einen unangenehm brennenden Schmerz, der durch kalte Speisen und Getränke gelindert wird. Der ständige Eiteraustritt aus dem Ausgang des Fistelgangs sorgt für unangenehmen Mundgeruch und Geschmacksbeeinträchtigungen.
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Eine Fistel am Zahnfleisch kann sehr schmerzhaft werden. Aus diesem Grund bedürfen die Meisten der betroffenen Patienten einer zügigen Behandlung. Zu Beginn der Therapie einer Fistel am Zahnfleisch wird in der Regel ein Antibiotikum verordnet. Durch die regelmäßige Einnahme dieses Antibiotikums können die ursächlichen bakteriellen Erreger unschädlich gemacht werden. Im Anschluss kann der behandelnde Zahnarzt die Fistel am Zahnfleisch eröffnen und den darin befindlichen Eiter absaugen.
In einigen Fällen kommt es jedoch schon vor dem Zahnarztbesuch zu einer spontanen Eröffnung des Fistelganges. In diesen Fällen sollte Überprüft werden, ob das eitrige Sekret bereits vollständig abgeflossen ist. Kann noch Eiter innerhalb der Fistel nachgewiesen werden, so sollte dieser mit dem Sauger entfernt werden. Oftmals reichen diese einfachen Maßnahmen bereits aus um dem betroffenen Patienten Schmerzfreiheit zu ermöglichen.
Bei einer komplizierten Fistel am Zahnfleisch können jedoch weiter Maßnahmen notwendig werden. In diesem Zusammenhang spielt die Ursache für die Entstehung der Fistel am Zahnfleisch eine entscheidende Rolle. Oftmals lassen sich die Eiteransammlungen nur dann langfristig entfernen, wenn die ursächliche Erkrankung umfangreich behandelt wird. Bei Patienten, bei denen der Fistel am Zahnfleisch eine Entzündung der Wurzelspitze zugrunde liegt, muss in der Regel eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt werden. Bei dieser Behandlungsmethode wird der Zahl eröffnet und das innerhalb das Wurzelkanälen befindliche Gewebe entfernt.
Der dadurch abgetötete Zahn kann in der Mundhöhle verbleiben muss jedoch oftmals nach einiger Zeit mit einer Zahnkrone versorgt werden. Bei stark ausgebreiteten entzündlichen Prozessen kann es jedoch vorkommen, dass eine Wurzelbehandlung erfolglos bleibt. In diesen Fällen kann der behandelnde Zahnarzt versuchen den Zahn durch eine sogenannte Wurzelspitzenresektion zu retten. Bei dieser Behandlungsmethode wird das Zahnfleisch im Bereich des entzündeten Zahnes eröffnet und der Kieferknochen frei präpariert. Im Anschluss muss die Zahnwurzelspitze im Knochen freigelegt und abgetrennt werden. Auch dieses Verfahren bietet nicht immer einen 100 prozentigen Behandlungserfolg. Je nach Grunderkrankung und/oder Erkrankungsausmaß kann deshalb eine umgehende Entfernung des betroffenen Zahnes unumgänglich sein. Dies hat zur Folge, dass der Patient den fehlenden Zahn durch ein Implantat oder einen anderweitigen Zahnersatz ersetzen lassen muss. Andernfalls bleibt in der Zahnreihe eine unansehnliche Lücke zurück.
Generell ist es theoretisch möglich, die Fistel im Mundraum durch die Anwendung von Hausmitteln kleiner werden zu lassen bzw. die Beschwerden zu lindern. Jedoch kann man die Ursache für die eigentliche Entstehung der Fistel nicht beheben.
Im Falle einer Fistel ist eine Operation durch den behandelnden Zahnarzt unumgänglich. Der Zahnarzt eröffnet die betroffene Stelle und befreit das Gewebe von der Entzündung. Im Allgemeinen können Hausmittel bspw. auch zur Linderung der Schmerzen oder unterstützend zur Heilung angewandt werden.
Bei Eiteransammlungen kann das Spülen mit Kamillentee helfen, die Beschwerden ein wenig zu lindern. Weiterhin können Knoblauch oder Zwiebeln kleingehackt und mehrmals täglich auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Gern wird auch Nelkenöl gegen Schmerzen im Kieferbereich mittels eines Wattestäbchens aufgetragen.
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Mit homöopathischen Mitteln können die durch die Fisteln verursachen Beschwerden gelindert werden. Allerdings führen sie keine Heilung herbei. Die ursächliche Entzündung bleibt bestehen.
Die Behandlung kann bspw. mittels Silicea C4 oder Hekla Lava C5 erfolgen. Hier kann ein Homöopath je nach Schweregrad das individuell richtige Mittel heraus suchen.
Generell ist es jedoch wichtig zu wissen, dass eine Operation bei einer Fistel unumgänglich ist. Homöopathie allein kann in diesem Fall einer bakteriellen Entzündung zu keiner Heilung führen.
Nach einer operativen Behandlung können homöopathische Mittel unterstützend angewandt werden.
Eine Fistel ist eine unnatürliche Verbindung zwischen Zahnwurzel und Mundhöhle. Diese hat sich aufgrund einer Entzündung an der Zahnwurzel gebildet. Der Eiter der Entzündung entleert sich schließlich über eine Art Röhre als Abflusskanal in die Mundhöhle. Ab dem Zeitpunkt der Entleerung ist die Fistel im Mund meist nicht mehr schmerzhaft.
Es wird dringend davon abgeraten, die Fistel selbstständig aufzustechen, da somit meist noch mehr Bakterien in die Wunde eintreten können.
Ein weiteres Risiko besteht darin, dass sich der Eiter und damit die Bakterien durch das Aufstechen großflächig in das umliegende Gewebe ergießen. Daher wird es empfohlen, einen Zahnarzt aufzusuchen, der die Entzündung professionell entfernt.
Eine kleine Operation ist meist unumgänglich. Der Zahnarzt entfernt die ursächliche eitrige Entzündung (meist eine Wurzelentzündung) und desinfiziert die Wunde. Je nach Ausbreitung der Entzündung kommen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten in Frage. Hat sich die Entzündung bereits massiv ausgebreitet, kann dies bis zum Verlust des Zahnes führen.
Generell wird mit Antibiotika nachbehandelt, um eine erneute Entzündung zu verhindern und die Heilung zu beschleunigen.
Eine Fistel am Zahnfleisch sollte unbedingt zeitnah einem Zahnarzt vorgestellt werden. Dieser kann in Hinblick auf das klinische Bild eine geeignete Behandlung einleiten.
Im Allgemeinen stellt die Fistel an sich kein Risiko dar. Sie ist jedoch ein Anzeichen dafür, dass eine chronische Entzündung innerhalb des Mundraumes vorliegt. Das Risiko einer solchen Entzündung besteht vor allem darin, dass sich die entzündlichen Prozesse bis in den Kieferknochen ausbreiten können. Auf lange Sicht wird der Kieferknochen dadurch angegriffen und in seiner Struktur verändert. Der Kieferknochen wird tendenziell immer dünner und kann den Zähnen keine ausreichende Verankerung mehr bieten.
Patienten, die eine Fistel am Zahnfleisch nicht zeitnah behandeln lassen, droht demzufolge der Verlust von Zähnen. Auf Grund des weitreichenden Knochenrückgangs kann dies sogar vollkommen gesunde Nachbarzähne betreffen. Darüber hinaus provozieren chronische Entzündungen, unabhängig von deren Lokalisation, nachweißlich eine Schwächung des Immunsystems. Dies wiederum macht die betroffenen Patienten anfälliger für andere Erkrankungen.
Ein Fistelgang muss nicht zwangsläufig eine Zahnentfernung zu Folge haben, allerdings kann sie als Komplikation auftreten, sofern alle anderen Therapieversuche fehlgeschlagen haben. Die Prognose von einer Wurzelkanalbehandlung ist positiv, weshalb sich die Mehrheit der Fistelgänge allein durch die Desinfektion des Kanalsystems und die Wurzelfüllung zurückbilden. Sofern der Fistelgang weiterhin verbleibt und Eiter austritt, wird eine Wurzelspitzenresektion als Therapieschritt eingeleitet, bei der meist der Fistelgang komplett entfernt wird. Wenn dieser Versuch ebenfalls fehlschlägt, kommt eine Zahnentfernung in Betracht. In einigen Fällen kann der Zahn dann nicht mehr erhalten werden.
Da es für die Entstehung einer Fistel am Zahnfleisch eine Vielzahl von Ursachen gibt, steht die zeitnahe Behandlung jedweder Veränderung innerhalb der Mundhöhle im Vordergrund. Die Vorbeugung einer Fistel am Zahnfleisch, die mit starken Schmerzen einher gehen kann, umfasst vor allem die Verbesserung der Mundhygiene. In diesem Zusammenhang sollte die Teilnahme an einem zahnärztlichen Vorsorge- Programm in Erwägung gezogen werden. Personen, die eine schlechte Mundhygiene aufweisen, sollten damit beginnen, die Zähne konsequent dreimal täglich zu reinigen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass nicht bloß die Quantität, sondern vor allem die Qualität der Mundhygiene bei der Vorbeugung einer Fistel am Zahnfleisch eine entscheidende Rolle spielt.
Vor allem die Zahnzwischenräume werden von den meisten der betroffenen Patienten häufig vernachlässigt. Um eine effektive Reinigung dieser Zahnzwischenräume zu gewährleisten, sollten mindestens einmal am Tag sogenannte Zahnzwischenraumbürsten (Interdentalraumbürsten) und/oder Zahnseide verwendet werden. Darüber hinaus sollte Karies zeitnah von einem Zahnarzt begutachtet und bei Bedarf umgehend behandelt werden. Auf diese Weise kann der Entstehung von entzündlichen Prozessen innerhalb der Mundhöhle vorgebeugt werden. Auch die regelmäßige Durchführung einer professionellen Zahnreinigung (kurz: PZR) gilt als effektive Methode zur Vorbeugung einer Fistel am Zahnfleisch.
Die Bildung einer Fistel kann eine Auswirkung einer Entzündung unter einer Wurzelspitze sein, durch die das entzündliche Sekret ablaufen kann. Sobald der Betroffene die Fistel bemerkt, sollte er den Arzt aufsuchen, um eine entsprechende Therapie zu erhalten.
Oft kann der Patient die Fistel nicht sehen, da sie z.B. an der Gaumenseite der Zähne austritt und wird nur als Zufallsbefund bei der Kontrolle entdeckt.
Wird nichts gegen die Fistel unternommen, tritt ständig Eiter aus dem Ausgang der Fistel, sodass die Entzündung bestehen bleibt und das Risiko einer Abszessbildung besteht.
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