Die Zunge erfüllt wichtige Funktionen, wie die Zerkleinerung der Nahrung, Geschmacksempfindung und Lautbildung. Doch was, wenn dieser große Muskel schmerzt und Probleme verursacht? Es gibt einige Ursachen, die die Zunge reizen können. Diese reichen von harmlosen Einbissen bis zu Vergrößerungen der Zunge, die zu lebensgefährlichen Atembeschwerden führen können.
Die Zunge wird von einem sehr beweglichen Zusammenspiel von Muskelsträngen in der Mundhöhle gebildet, welches der Zerkleinerung von Nahrung, der Sprachbildung, dem Nahrungstransport und der Geschmackswahrnehmung dient.
Doch was, wenn dieser große Muskel schmerzt und Probleme verursacht?
Die Mundhöhle ist ein Ort vieler Krankheiten und häufig auch ein Spiegelbild für den Gesamtzustand des Organismus.
Das Schmerzen der Zunge wird medizinisch unter dem Begriff „Glossalgie“ geführt. Das Zungenbrennen bezeichnet man als „Glossodynie“ oder auch „Burning-Mouth-Syndrom“.
Eine Entzündung der Zunge nennt man „Glossitis“.
Schätzungsweise leiden ca. zwei bis drei Prozent der deutschen Bevölkerung im Jahr unter Zungenbrennen.
Schmerzen an der Zunge
Glossalgie
Zungenbrennen -
Glossodynie
(Burning-Mouth-Syndrom)
Entzündung der Zunge -
Glossitis
Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen
Die Ursachen für Schmerzen, Schwellungen oder Brennen der Zunge erstrecken sich über ein weitläufiges Gebiet. Oft liegen mechanische Ursachen zugrunde. Schmerzen an der Zunge können aber auch im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen bzw Medikamenten stehen. Auch die Mundhygiene und Ernährung spielen mit ein.
Die einfachste Möglichkeit, die zu Schmerzen an der Zunge führt, sind kleine mechanische Verletzungen. Häufig wird die Zunge bspw. durch eine scharfe Kante oder einen nicht korrekt passenden Zahnersatz gereizt. Auch eine nicht gut passende Total- oder Teilprothese kann die Zunge dauerhaft reizen. Ein Piercing kann ebenfalls die Zunge verletzen.
Bei der Nahrungsaufnahme verbrennt man sich schnell mit zu heißen Lebensmitteln oder beißt sich versehentlich beim Kauen auf die Zunge.
Entzündliche Veränderungen der Zunge sind eine häufige Begleiterscheinung von anderen Krankheiten. Dazu zählen als Beispiele Syphilis, Diphtherie, AIDS oder Scharlach (Himbeerzunge).
Aber auch das Leiden an Diabetes, Herpes oder Lebererkrankungen Leberzirrhose fällt in diese Kategorie.
Des Weiteren ist man möglicherweise allergisch gegen bestimmte Lebensmittel, häufig Nüsse, spezielle Obstsorten, Käse etc.. Dem Körper kann es aber auch an Vitamin A, B, C oder Eisen mangeln. Besonders ist hier der Vitamin B12 Mangel zu erwähnen, der zu einer Blutarmut führen kann. Der Fachbegriff dafür lautet „Perniziöse Anämie“, was unbehandelt tödlich enden kann. Die Zunge ist dabei entzündlich gerötet, sehr glatt, besitzt feuerrote Flecken, die von hellen oder gräulichen Bezirken umgeben sind. Die Zungenpapillen können dabei komplett verloren gehen, dies nennt man dann Spiegelzunge.
Antidepressiva oder ACE-Hemmer haben ein Zungenbrennen als Nebenwirkung. Aufgrund einer Bestrahlung von Kopf-Hals-Tumoren kann die Zunge in Mitleidenschaft gezogen werden.
Psychische Ursachen schlagen sich häufig auf der Zunge nieder, besonders das Brennen ist dafür typisch. Wenn die Seele leidet, man übermäßig viel Stress im Alltagsleben hat, schwerwiegende Probleme unverarbeitet tief verborgen liegen oder man von Depressionen begleitet wird, kann das Brennen der Zunge ein Hinweis auf ein solches Problem sein.
Auch durch einen Rückfluss von Mageninhalten und somit auch Magensäure in die Speiseröhre kann die Zunge brennen. Werden dem Körper toxische Mittel in Form von Medikamenten, Drogen oder durch Tabakkonsum zugeführt, kann dies auch Probleme mit der Zunge auslösen.
Auch bekannt ist die sogenannte Landkartenzunge, die, wie der Name schon erahnen lässt, durch gerötete Inseln mit weissem Randsaum, ihren Namen erhalten hat. Diese ist jedoch gutartig, der Auslöser dafür wahrscheinlich erblich bedingt, aber noch nicht bekannt.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Rote Flecken auf der Zunge.
Neben der täglichen Zahnpflege, ist auch die Pflege der Zunge unabdingbar, denn Bakterien auf dieser, können auch zu einer Entzündung und somit zu Schmerzen führen. Ein Zungenschaber, spezielle Mundspülungen oder eine weiche Zahnbürste, mit denen man die Zunge reinigt, lassen dieses Risiko schnell sinken.
Eine schmerzende Zunge kann auch durch einen entzündeten Weisheitszahn entstehen. Ein Zeichen, dass dieser behandelt werden muss.
Haben Sie weiteres Interesse an diesem Thema? Lesen Sie unseren nächsten Artikel hierzu unter: Große Zunge
Die Beschwerden können entweder nur kurzfristig auftauchen oder sich über einen längeren Zeitraum erstrecken. Sobald der Tag sich dem Abend zuneigt, nehmen die Schmerzen meist zu.
Frauen leiden häufiger an einem Problem mit der Zunge. Forschungen haben gezeigt, dass es besonders häufig während den Wechseljahren zu solchen Beschwerden kommt. Warum dies der Fall ist, ist bisher aber noch nicht genau erschlossen worden, möglicherweise hängt es mit dem Östrogenspiegel zusammen.
Nicht alle Symptome treten zusammen auf, sondern meist einzelne davon, die bezeichnend für eine gewisse Erkrankung sind. Die Zunge kann brennen, geschwollen und/oder entzündet sein, vielleicht auch Bläschen oder Pickel aufweisen.
Weiter unten werden einige der Begleitsymptome nochmals aufgegriffen und erklärt.
In den meisten Fällen verschwinden auftretende Symptome meist wieder nach ein paar Tagen. Ist dies nicht der Fall, deutet dies auf eine ernsthaftere Erkrankung hin, die vom Arzt untersucht werden sollte.
Die Schmerzen können die ganze Zunge oder nur Teile von ihr betreffen. Die Lokalisation ist sehr wichtig, um auf die korrekte Ursache schließen zu können. So ist manchmal nur die Zungenspitze oder -seite betroffen, der Zungenrücken/ -grund oder weitere Stellen.
Schmerzen unter der Zunge gehen in den meisten Fällen mit starken Schwellungen, Rötungen oder lokalen Erwärmungen einher. Die Gründe dafür können vielfältig sein. Häufig ist ein Mineralstoff- und Vitaminmangel der Grund für eine schmerzende Zunge. Weiterhin können Verletzungen, Infektionen, Aphten, Allgemeinkrankheiten oder sogar Mundkrebs die Ursachen sein.
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Aphten auf der Zunge
Ein häufiger Fall ist auch ein verstopfter Ausführungsgang einer der Speicheldrüsen. Die paarig angelegten Speicheldrüsen an den Ohren, unter der Zunge und am Unterkiefer produzieren den größten Anteil des Speichels pro Tag. Sie münden über einen Ausführungsgang in den Mundraum. Ist dieser verstopft, kommt es zu Schwellungen und zum Rückstau. Die Haut um die Speicheldrüse herum ist oft gerötet und geschwollen und schmerzt vor allem auf Druck. Es sollte ein Arzt aufgesucht werden, der die Blockade löst.
Auch Allergien, Neuralgien( Nervenschmerzen), Rauchen oder sogar Zahnprobleme können die Zunge betreffen und zu Schmerzen dieser führen.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Schmerzen unter der Zunge
Wenn sich die Schmerzen ausschließlich an der Zungenspitze befinden, liegt die Ursache meistens in mechanischen Reizen. Zu diesen zählen Quetschungen oder Verletzungen aufgrund von scharfen Kanten bspw. an prothetischen Versorgungen oder an einem Glas beim Trinken. Sofern man sich zum Beispiel auf die Zunge gebissen hat oder sich an etwas Heißem verbrannt hat, können die Schmerzen in der Zungenspitze noch einige Tage nach der Verletzung andauern, ohne dass man äußerlich etwas sieht.
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Zunge verbrannt - Was tun?
Eine weitere Möglichkeit als Ursache für die Schmerzen in der Zungenspitze besteht in dem Vorhandensein einer oder mehrerer kleiner Aphten im Bereich der Zungenspitze. Dies sind kleine Bläschen, die besonders auf Berührung sehr schmerzhaft sind. Die Aphten sind mit dem bloßen Auge sichtbar. In diesem Fall helfen nicht verschreibungspflichtige Salben und Cremes, um die Schmerzen ein wenig zu lindern.
Die vorderen 2/3 der Zunge werden sensibel vom Nervus lingualis, einem Ast des Nervus trigeminus, versorgt. Eine Reizung dieses Nervs bei Schmerzen im vorderen Teil der Zunge ist daher möglich. Sollten die Schmerzen in der Zungenspitze anhalten, wird angeraten einen Arzt aufzusuchen, der die Ursache heraus finden kann.
Lesen Sie mehr dazu unter Schmerzen an der Zungenspitze
Schmerzen am Zungenrand entstehen häufig aufgrund von mechanischen Reizen wie bspw. Quetschungen oder scharfkantigen prothetischen Versorgungen. Durch das ständige Reiben an den Versorgungen kommt es zu kleinen, kaum sichtbaren Verletzungen, die teils starke Schmerzen verursachen können.
Der dickste und hinterste Teil der Zunge, der sich im hinteren Drittel des Mundraums befindet, wird als Zungenwurzel oder auch Radix linguae bezeichnet. In diesem Bereich befindet sich die Zungenmandel (Tonsilla lingualis). Diese ist ein Teil der Immunabwehr und kann bei einer Entzündung geschwollen und gerötet sein. Mandelentzündungen treten sehr häufig auf.
Lesen Sie dazu auch: Geschwollene Zunge
In diesem Fall kann es zu Schmerzen im Bereich der Zungenwurzel kommen. Bei einer leichten Entzündung eignen sich pflanzliche Arzneimittel, während bei schwerwiegenderen Entzündungen ein Antibiotikum durch einen Arzt verschrieben werden sollte. Schmerzen im Bereich der Zungenwurzel gehen meist mit Schluckbeschwerden oder Schmerzen im Hals und Rachen einher.
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Schluckbeschwerden
Hormonschwankungen oder ein Tumor im Bereich der Zungenwurzel können ebenfalls Schmerzen im Zungen, Rachen- und Halsbereich auslösen. Generell handelt es sich in den meisten Fällen jedoch um eine Mandelentzündung. Nichts desto trotz ist es ratsam, einen HNO-Arzt aufzusuchen, der eine eindeutige Diagnose stellen kann. Des Weiteren kann getestet werden, ob möglichweise eine Reizung des Nervus glossopharyngeus vorliegt. Dieser versorgt das hintere Drittel der Zunge sensibel.
Als Zungengrund bezeichnet man den hintersten fixierten Teil der Zunge. Er ist zwischen dem Kehldeckel (der Epiglottis) und dem mobilen Teil der Zunge gelegen. Auch in diesem Bereich liegt die Zungenmandel, deren Entzündung auch hier Schmerzen verursachen kann. Die Ausgangsorgane für Plattenepithelkarzinome oder Tumoren im Mundraum sind die Mandeln und der Zungengrund. Treten also in diesen Bereichen Schmerzen auf, ist es sehr wichtig, einen Arzt aufzusuchen. Tumoren schmerzen in der Regel nicht, allerdings ist eine frühzeitige Abklärung sehr wichtig.
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Zungenkrebs
Rauchen und Alkoholkonsum stellen die Hauptursache für diese Erkrankung dar. Es sollte stets darauf geachtet werden, die Risikofaktoren zu minimieren. Oftmals treten Schmerzen im Bereich des Zungengrundes mit weiteren Symptomen auf. Zu diesen zählen u.a. Schluckbeschwerden, Atembeschwerden, Heißerkeit, Kratzen im Hals und Entzündungsgefühl. Oftmals können diese Symptome auch ein Hinweis auf eine Zungengrundhyperplasie sein. Das bedeutet, dass der Zungengrund stark vergrößert ist, da die Zellzahl aufgrund vermehrter Teilungsrate stark angestiegen ist. Eine Hyperplasie kann zu Atemnot führen. Daher muss ein Arzt beurteilen, ob die Hyperplasie behandlungsbedürftig ist oder nicht.
Das Zungenbein (Os hyoideum oder Hyoid) ist ein kleiner von Bändern und Muskeln umspannter Knochen, der zwischen Kehlkopf und Unterkiefer unterhalb der Zunge liegt. Er ist essentiell beim Atmen, Schlucken und Sprechen. Erkrankungen des Zungenbeins sind eher selten.
Der Grund für die Schmerzen in diesem Bereich könnten Entzündungen oder Geschwülste sein. Da der Knochen von Muskeln und Bändern umspannt und an diesen befestigt ist, können Muskelverspannungen vorliegen, die zu Schmerzen, eingeschränkter Beweglichkeit und Schluckbeschwerden führen können.
Schluckbeschwerden können vielfältige Ursachen haben. Zu diesen gehören Allergien, organische Ursachen, Neuralgien, psychische Faktoren oder Infektionskrankheiten. Meist entstehen Schluckbeschwerden aufgrund von angeschwollenem Gewebe. Je nachdem, an welcher Stelle sich die Schwellung befindet, kann es unbehandelt zu lebensbedrohlichen Atemproblemen führen. Ein Beispiel ist die Zungengrundhyperplasie. Je nach Ausprägung muss diese Schwellung mit Zellzunahme operativ behandelt werden.
Aphten können ebenfalls Schmerzen an der Zunge verursachen. Diese gehen meist mit Schluckbeschwerden und einem unangenehmen Geschmack im Mund einher.
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Schluckbeschwerden
Es ist wichtig, das beschwerde-bereitende Gebiet gut zu beobachten und dem Arzt beschreiben zu können, wie man empfindet. Häufig brennt die Zunge stark oder es sind weißliche Beläge zu finden. Treten Schluckbeschwerden auf, sollte man diese unbedingt abklären lassen, sodass nicht die Gefahr von lebensbedrohlicher Atemnot besteht.
Weiße Flecken auf der Zunge sind in den meisten Fällen harmlos. Sie sind ein Zeichen für Dehydratation, unzureichende Flüssigkeitsaufnahme und ungenügende Mundhygiene. Es sollte daher zunächst eine ausgiebige Mundhygiene vollzogen und mit einem Zungenreiniger die Zunge gereinigt werden. Es wird angeraten, viel zu trinken, um die weißen Partikel weg zu spülen.
Die weißen Flecken können auch durch eine Pilzinfektion, durch den Hefepilz Candida albicans hervorgerufen werden. Man spricht dann vom Mundsoor. Gerade bei Antibiotika-Einnahme nimmt der natürlicherweise im Mundraum befindliche Pilz Überhand an, sodass eine Infektion entsteht.
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Mundsoor
Sind die weißen Flecken nach ca. zwei Wochen noch nicht von selbst verschwunden, sollte eine Arzt aufgesucht werden.
Oftmals treten Schmerzen an der Zunge auf, die sich als Zungenbrennen beschreiben lassen. Die meisten Patienten verspüren ein Brennen, Jucken und Stechen in der Zunge. Meist ist ein Reiz im Mundraum zusammen mit einer Entzündung der Zunge die Ursache für das brennende Gefühl. Dies können auch mechanische Reize sein, wie zum Beispiel das Reiben einer Prothese an einer Druckstelle oder eine allergische Reaktion.
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Zungenbrennen
Eine weitere mögliche Ursache für das Brennen in der Zunge können andere Allgemeinerkrankungen sein, bei denen Zungenbrennen als Belgleitsymptom auftreten kann. Zu diesen gehören bspw. Diabetes mellitus, Vitaminmangel, Anämien oder Infektionen im Mundraum. Äußerlich ist der Zunge meist nichts anzusehen. Liegt eine Entzündung der Zunge vor, werden vom Arzt neben antibakterieller oder antiviraler Behandlung oftmals auch Mundspüllösungen empfohlen. Eine generelle ausgiebige Mundhygiene ist hier unerlässlich.
Lesen Sie mehr zu dem Thema: Brennen an der Zungenspitze
Fühlt sich die Zunge schwer an oder bereiten Bewegungen der Zunge Mühe und gegebenenfalls Schmerzen, lässt sich dieses unangenehme Gefühl als eine Art Muskelkater beschreiben. Die Ursachen dafür sind nicht genau ermittelbar. Generell kann auch zu starkes Bewegen der Zunge zu Überbelastungen der Muskulatur führen. Es ist in diesem Fall ratsam, den Mundraum genauestens durch einen Arzt untersuchen zu lassen.
Ein leichter heller Belag auf der Zunge ist normal. Er entsteht im Zuge von alltäglichen Speiseresten und Bakterien und kann bei der täglichen Mundhygiene leicht entfernt werden. Weißer Belag auf der Zunge kann jedoch auch ein Zeichen für Erkrankungen sein. Weißer, persistierender Belag auf der Zunge kann ein Anzeichen für eine Erkältung oder eine Magen-Darm-Erkrankung sein.
Weiße Beläge an den Zungenrändern und im hinteren Zungendrittel sind hingegen ein Indiz für Scharlach. Des Weiteren kann ein weißer Belag auf der Zunge ein Zeichen für eine Leberzirrhose oder eine Krebsvorstufe sein. Es sollte ein Arzt aufgesucht werden, sofern der weiße Belag nach zwei Wochen trotz eigener Behandlungsmaßnahmen nicht verschwunden ist oder Schwellungen und Schmerzen an den betroffenen Stellen auftreten.
Bei Unsicherheit oder nicht abklingenden Symptomen ist der Arztbesuch auf jeden Fall ratsam.
Ein Hinauszögern kann die Situation verschlimmern und eine ernsthafte Erkrankung bleibt unentdeckt. Eine mögliche Infektion könnte sich ausbreiten, das Schlucken immer schwerer werden, der Schmerz chronisch werden oder Atemnot könnte auftreten.
Häufig ist die erste Anlaufstelle ein Zahnarzt, da viele ein Problem mit den Zähnen bzw. mit einem Zahnersatz vermuten. Die oben aufgeführten Ursachen zeigen aber, dass die Ursache durchaus eine ganz andere sein kann.
Der behandelnde Zahnarzt oder Hausarzt begutachtet den Mundraum und analysiert mögliche Vorerkrankungen und den allgemeinen Krankheitsverlauf. Eine breitgefächerte Anamnese (Krankengeschichte) ist eben dabei nötig, da von psychischen Faktoren bis hin zu einer Hautkrankheit sehr vieles in Betracht gezogen werden muss.
Ein Abstrich von der Zunge kann einen Pilzbefall aufzeigen, oder ein Allergietest mögliche Unverträglichkeiten. Eine Überweisung zu einem Facharzt ist in diesem Fall normal.
Bei einer leichten Entzündung der Zunge gestaltet sich die Therapie nicht sehr schwierig, wenn keine größere Erkrankung dahinter steckt. Die Schmerzen kann man lindern, indem man Salbeitee trinkt oder auch mit einer Salzlösung spült.
Ist ein Pilzbefall diagnostiziert worden, wird ein Antimykotikum verabreicht, bzw. zur Bekämpfung von Bakterien das passende Antibiotikum.
Als Hausmittel soll sich Joghurt eignen, welcher eine lindernde Wirkung auf eine schmerzende Zunge haben soll.
Bei einem psychischen Problem ist das Aufsuchen eines Therapeuten sicherlich ratsam, was aber der behandelnde Arzt ausführlich bespricht.
Ist die Ursache für den Zungenschmerz gefunden, sollte dieser nach Beginn der entsprechenden Behandlung schnell verschwinden.
Die Zunge (lat. lingua) ist aus verschiedenen Muskeln aufgebaut und gliedert sich in drei Abschnitte. Dies sind die Zungenwurzel (Radix linguae), der Zungenkörper (Corpus linguae) und die Zungenspitze (Apex linguae).
Die glatte Unterfläche des Zungenkörpers ist über ein Bändchen (Frenulum linguae) mit der Schleimhaut des Mundbodens verwachsen.
Durch eine Furche (Sulcus medianus) wird die Zunge in eine rechte und linke Hälfte geteilt. Diese verläuft nach hinten, bis eine weitere Furche (Sulcus terminalis) den Körper von der Wurzel unterteilt. Der Muskelkörper besteht aus inneren (für die Eigenverformbarkeit) und äußeren Zungenmuskeln (für den Bewegungsspielraum).
Auf der Schleimhaut des Zungenrückens sitzen Zungenpapillen und Drüsen. Manche der unterschiedlichen Papillen sind für den Geschmackssinn zuständig, andere eher für das Wäremempfinden oder auch für einen Vergrößerungseffekt, wenn wir Strukturen mit der Zunge, wie beim Essen, abtasten. Versorgt wird sie von Ästen der Arteria lingualis und Ästen von Hirnnerven.
Die Aufgabe der Zunge ist neben den unterschiedlichen Empfindungen auch die Beteiligung am Bilden von Lauten oder die Unterstützung der Immunabwehr.