Wenn man etwas zu heißes isst oder trinkt kann man sich sehr schnell die Zunge verbrennen. Wichtig ist hierbei, dass man so schnell wie möglich die Zunge kühlt.
Wenn man etwas zu Heißes isst oder trinkt, kann es relativ schnell einmal vorkommen, dass man sich die Zunge verbrennt.
Wenn Sie sich die Zunge verbrannt haben, ist die Not im ersten Moment häufig groß. Mit ein paar einfachen Maßnahmen, können Sie jedoch leicht Abhilfe schaffen:
Säubern Sie die verbrannte Stelle unter fließendem, kaltem Wasser für wenige Minuten. Wenn kein Waschbecken in der Nähe ist, eignet sich auch Wasser aus einer Flasche! Zum einem werden so Keime aus der Wunde gespült und einer Infektion vorgebeugt. Gleichzeitig, verschafft das kühle Wasser bereits Linderung!
Anschließend empfiehlt es sich, Eiswürfel zu lutschen. Normales Speise- oder Wassereis enthält unter Umständen Fruchtsäure oder andere Inhaltsstoffe, welche die frische Wunde reizen und so zu weiteren Schmerzen führen können. Achten Sie jedoch darauf, die Eiswürfel im Mund hin und her zu bewegen und nicht zu lange an der gleichen Stelle zu belassen.
Alternativ, wenn keine Eiswürfel oder fließendes Wasser zur Hand sind, kann ein sauberes, in kaltes Wasser getränktes Tuch auf die verbrannte Zunge gedrückt werden.
In den meisten Fällen, heilt eine verbrannte Zunge ohne weitere Maßnahmen problemlos aus. Manche Betroffenen schwören jedoch auf diverse Hausmittel, wie z.B. Honig, Kamillentee oder Salbeilösungen. Diese Mittel besitzen zum Teil antibakterielle Eigenschaften und können so die Heilung beschleunigen. Auch Zitronensaft soll angebliche Wunder bewirken, ist jedoch wegen dem hohen Gehalt an Säure nicht zu empfehlen.
Auch in der Apotheke finden sich zahlreiche Salben, Lösungen und Lutschtabletten zur Therapie der verbrannten Zunge.
Meiden Sie in den Tagen nach der Verbrennung weiterhin heiße, sehr salzige und scharfe Speisen, da sie die Wunde zusätzlich reizen können. Insbesondere der Verzehr von heißer Suppe, kann sehr unangenehm werden.
Wenn die Zunge nicht abheilt, anschwillt, stark gerötet, eitert und sogar Fieber auftritt, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt bzw. Zahnarzt aufsuchen. Die Entzündung kann sich auf den ganzen Körper ausbreiten (Sepsis) und lebensbedrohlich werden. Solche Fälle sind allerdings eine absolute Rarität!
Häufig ist bei einer verbrannten Zunge auch der Gaumen beteiligt, was zu einer Schwellung am Gaumen führen kann.
Die Verbrennung der Zunge kann äußerst unangenehm sein und Schmerzen verursachen. Doch warum ist das so? Durch die Verbrennung der Zunge wird das betroffene Gewebe geschädigt. Spezialisierte Sensoren (Rezeptoren) für den Reiz „Schmerz“ (Nozizeptoren) werden so erregt und leiten vereinfacht betrachtet, die Empfindung an das zentrale Nervensystem (ZNS) weiter und damit in unser Bewusstsein.
Schmerzerregende Substanzen, wie z.B. Bradykinin, Prostaglandin oder Histamin, verstärken zudem die Schmerzwahrnehmung und sensibilisieren damit die ansässigen Rezeptoren. So wird gewährleistet, dass verletztes Gewebe vor weiteren schädigenden Einflüssen geschützt wird.
Verbrennen wir unsere Zunge, werden schnell leitenden A-delta- Nervenfasern aktiviert. So kann innerhalb von Sekundenbruchteilen die Zunge von der heißen Schmerzquelle zurückgezogen werden. Damit ist Schmerzempfinden ein wichtiges Warnsignal des Körpers!
Im Bereich der Zunge können die Schmerzen so zu einer Funktionseinschränkung führen. Betroffene haben Probleme mit dem Essen, Trinken oder auch Sprechen. Sogar Zähneputzen kann äußerst unangenehm werden.
Neben den bekannten Hausmitteln, können lokalbetäubende Salben, Gele oder Spülungen (Lokalanästhetika) angewendet werden. Zu den gängigsten Wirkstoffen zählen z.B. Lidocain, Prilocain oder Articain. Sie blockieren ausschließlich lokal einen speziellen Natriumkanal (Natriumkanalblocker) und wirken so hemmend auf die Schmerzauslösung.
Verschiedene Präparate sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich und können mehrmals täglich auf die betroffene Stelle aufgetragen werden. Insbesondere bei Säuglingen, Kleinkindern und alten Menschen sollte die Dosierungsanleitung unbedingt gewissenhaft beachtet werden. Ansonsten können bei einer Überdosierung Blässe, Benommenheit und Blutdruckabfall auftreten.
Seit vielen Generationen, hält sich die Annahme, dass herkömmlicher Haushaltszucker auf einer verbrannten Zunge Wunder bewirken kann. Wie unzählige andere „Haushaltsmittelchen“, stammt sie aus einer Zeit, in der Menschen noch kein umfassendes Gesundheitsverständnis und ausreichenden Zugang zu entsprechenden Medikamenten wie heute hatten.
Grundsätzlich ist es nicht über die Maßen schädlich, Zucker auf eine kleine, verbrannte Stelle der Zunge zu streuen. Ob jedoch ein konkreter Nutzen im Sinne einer Schmerzlinderung oder Heilungsbeschleunigung entsteht, ist eher fraglich. Allerdings sollte bei großflächigeren Verbrennungen davon abgesehen werden.
Zeitgemäßer sind mit Sicherheit entsprechende antibakterielle Salben, Spülungen etc.
Häufig entstehen nach Verbrennungen der Zunge, kleine Pickel bzw. Bläschen an der betroffenen Stelle. Sie sind Folge der Verletzung des Gewebes und absolut harmlos. Manchmal können sie auch nach dem Genuss besonders scharfer oder saurer Speisen auftreten. Nach entsprechenden Mahlzeiten, sollte daher der Mundraum ausreichend gereinigt werden.
Grundsätzlich sollten Pickel auf der Zunge nicht mit den Fingern oder anderweitig berührt werden. Versuche, die Pickel vermeintlich „auszudrücken“ sind nicht zu empfehlen, da so leicht Keime hinein gelangen und Entzündungen verursachen können.
Um die Abheilung der störenden Pusteln zu beschleunigen, sollte auf eine gründliche Mundhygiene geachtet werden. Dazu eignen sich antibakterielle Mundspülungen oder pflanzliche Lösungen aus Kamille, Arnika oder Salbei. Zur akuten Schmerzlinderung können Eiswürfel angewendet werden. In fast allen Fällen, verschwinden die Pickel auf der Zunge nach einigen Tage von alleine.
Grundsätzlich heilt eine Verbrennung der Zunge innerhalb von etwa fünf Tagen aus. Natürlich ist die Heilungsdauer abhängig von Schwere der Verbrennung, Größe der Wunde, sowie individuellen Faktoren.
Wenn die Verbrennung besonders schwer ist und bis in tiefere Gewebeschichten hinein reicht, können unter Umständen auch Geschmacksrezeptoren („Geschmacksknospen“) in Mitleidenschaft gezogen werden. Ihre Regeneration benötigt meistens einen längeren Zeitraum. Dennoch verschwinden Geschmacksstörungen oder ein pelziges bzw. taubes Gefühl auf der Zunge innerhalb weniger Wochen.
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