Bei einer rissigen Zuge entstehen große längs und quer verlaufende Einkerbungen und Schleimhautverletzungen.
Viele Menschen leiden gelegentlich unter einer rissigen Zunge. Obwohl die meisten davon ausgehen, dass Veränderungen im Bereich der Zunge häufig einen krankhaften Charakter haben, ist die rissige Zunge in vielen Fällen vollkommen harmlos. Die meisten Veränderungen der Zunge sind medizinisch sogar ohne wichtige Bedeutung. Bei einer rissigen Zuge entstehen in der Regel große längs und quer verlaufende Einkerbungen. Zudem kann es aus diesen kleinen Schleimhautverletzungen leicht bluten.
Die Entstehung einer rissigen Zunge kann eine Vielzahl von Ursachen haben. Beispielsweise weisen Personen die wenig Flüssigkeit zu sich nehmen typischerweise eine eher trockene, rissige Zunge auf. Darüber hinaus kann es im Zuge von bakteriellen und/oder viralen Infektionen, die mit Fieber einher gehen, zur Entstehung einer rissigen Zunge kommen. Grund dafür ist jedoch nicht die Infektion an sich, sondern der fortschreitende Flüssigkeitsmangel. Betroffene Personen geben häufig an, dass vor allem der Genuss von säurehaltigen oder scharfen Lebensmitteln und Getränken besonders unangenehm sei. Schon das Verspeisen von Äpfeln, Zitronenlimonade oder Chilli kann bei einer Person, die eine rissige Zunge aufweist, äußerst schmerzhaft werden.
Obwohl die rissige Zunge selbst in den meisten Fällen keinen krankhaften Charakter hat, kann ein Blick in die Mundhöhle bei langanhaltenden Erkrankungen dabei helfen, eine Diagnose zu treffen. Personen die über einen längeren Zeitraum und/oder wiederkehrend an einer rissigen Zunge leiden, sollten einen Arzt aufsuchen. Nur durch eine gezielte Behandlung können die mit der Zungenveränderung einhergehenden Beschwerden effektiv gelindert und Komplikationen vorgebeugt werden.
Patienten die anhaltend oder wiederkehrend unter einer rissigen Zunge leiden, beschreiben oftmals eine Vielzahl weiterer Beschwerden. Im Allgemeinen kann davon ausgegangen werden, dass Risse im Bereich der Zunge und der Mundschleimhaut mit weiteren Beschwerden einhergehen. Eine rissige Zunge kann jedoch auch ohne sonstige Symptome auftreten. Zu den häufigsten Beschwerden die im Zusammenhang mit einer rissigen Zunge beobachtet werden können gehören leichte Blutungen und weißliche Verfärbungen. Darüber hinaus können die Verletzungen an der Zunge die Geschmackswahrnehmung zunächst beeinflussen. Viele der betroffenen Patienten geben zudem an, dass der Genuss von säurehaltigen Nahrungsmitteln und Getränken sehr unangenehm sei.
Quer und/oder längs verlaufende Risse im Bereich der Zunge werden in den meisten Fällen durch Bisse auf die Zunge hervorgerufen. Darüber hinaus gehören angeborene Fehlanlagen (Anomalien) des Schleimhautreliefs (Fachwort: Lingua plicata) zu den häufigsten Ursachen für das wiederholte oder langfristige Auftreten einer rissigen Zunge. Bei dieser Fehlanlage handelt es sich um eine harmlose, relativ häufige Abweichung der normalen Schleimhautfeinstruktur. Eine Beeinträchtigung der gewöhnlichen Zungenfunktion (beispielsweise beim Kauen oder Sprechen) kann bei den betroffenen Personen nicht beobachtet werden. Die Risse im Bereich der Zunge können bei Lingua plicata Patienten (Synonym: Faltenzunge) sowohl asymmetrisch, als auch symmetrisch auftreten. In wenigen Fällen können die Risse in der Zunge Zungenbrennen (Glossodynie) hervorrufen. Eine weitere Ursache für das wiederholte Auftreten einer rissigen Zunge und entzündlichen Prozessen im Bereich der Mundschleimhaut kann ein chronischer Biotin-Mangel (Vitamin-H) sein. Typischerweise kommt es bei betroffenen Personen zusätzlich zu Infektionen der Schleimhäute, Blutarmut (Anämie) und Haarausfall. Um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden, sollte das fehlende Vitamin umgehend in Form von Vitaminpräparaten zugeführt werden.
Des Weiteren können Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes mit einer rissigen Zunge einhergehen. Bei infektiösen Durchfallerkrankungen entstehen die Veränderungen an der Zunge in erster Linie durch den fortschreitenden Flüssigkeitsmangel. Betroffene Patienten sollten aus diesem Grund besonderen Wert darauf legen, dass genug Flüssigkeit zugeführt wird. Dies kann bei schweren Durchfallerkrankungen unter Umständen bedeuten, dass eine Infusion notwendig wird. Auch bei Patienten die an chronischen Magen-Darm-Erkrankungen (beispielsweise Morbus Crohn) leiden, können oftmals Veränderungen im Bereich der Mundschleimhaut und an der Zunge beobachtet werden. Bei Vorliegen von krankhaften Veränderungen der Leber (beispielsweise einer Leberinsuffizienz) kommt es typischerweise zur Entstehung von rötlich-glänzenden Zungenveränderungen. In diesen Fällen spricht man von einer sogenannten „Lackzunge“. Eine weitere Ursache für die Entstehung einer rissigen Zunge kann eine akute Pilzinfektion sein. Bei den betroffenen Patienten zeigt sich die Zunge als besonders rissig, rau und gerötet. Darüber hinaus kommt es bei Vorliegen einer Pilzinfektion typischerweise zum Auftreten von weißlichen Belägen und/oder Kontaktblutungen.
Personen die hin und wieder unter einer rissigen Zunge leiden und keine weiteren Beschwerden aufweisen müssen nicht unbedingt einen Arzt aufsuchen. Die rissige Zunge an sich hat in der Regel keinen krankhaften Charakter. Dennoch können Veränderungen im Bereich der Mundschleimhaut und der Zunge einen wichtigen Hinweis auf eine möglicherweise zugrunde liegende Erkrankung liefern.
Eine rissige Zunge sollte in erster Linie durch einfache Hausmittel behandelt werden. Personen, die im Allgemeinen zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen, sollten vor allem daran denken die tägliche Trinkmenge deutlich zu steigern. Risse in der Zunge stehen in den meisten Fällen im Zusammenhang mit einem ausgeprägten Flüssigkeitsmangel. Bereits durch diese einfache Maßnahme gehen deshalb die Veränderungen im Bereich der Mundschleimhaut und der Zunge meistens vollständig zurück.
Darüber hinaus sollte gerade beim Vorliegen einer rissigen Zunge auf eine konsequente Mundhygiene geachtet werden. Schon kleinste Verletzungen auf der Zungenoberfläche können bakteriellen Erregern andernfalls als Eintrittspforte in den Organismus dienen und Infektionen hervorrufen.
Sollte die rissige Zunge mit Schmerzen einhergehen, so können bereits wenige Tropfen Glycerin dabei helfen die Beschwerden effektiv zu lindern. Zudem kann das regelmäßige Kauen harter Speisen (beispielsweise Rohkost oder hartes Brot) dabei helfen weiteren Rissen vorzubeugen. Grund dafür ist die Tatsache, dass harte Speisen die Speichelproduktion anregen und somit zur Befeuchtung der Schleimhäute in der Mundhöhle dienen.
Darüber hinaus sollen spezielle Mundspülungen mit Zitronensaft oder Salbeitee dabei helfen die rissige Zunge zu behandeln. In diesem Zusammenhang muss jedoch beachtet werden, dass zu aggressive Mundspüllösungen die Schleimhäute weiter angreifen und starke Schmerzen hervorrufen können. Aus diesem Grund sollten Spüllösungen vor der Anwendung mit etwas Leitungswasser verdünnt werden.
Patienten die an einer rissigen Zunge leiden sollten zudem nicht zu viel an der Zunge manipulieren. Vor allem der Kontakt zwischen Zunge und Zahnbürste kann die Situation verschlimmern und Blutungen hervorrufen. Darüber hinaus müssen stark reizende Substanzen bis zum vollständigen abheilen der rissigen Zunge vermieden werden. Dies gilt vor allem für heiße Speisen und Getränke. Auch der Genuss von Alkohol und/oder Nikotin kann die Schleimhautveränderungen vorantreiben und die Heilung der rissigen Zunge negativ beeinflussen.
In den meisten Fällen heilt eine rissige Zunge problemlos innerhalb weniger Tage ab. Sollten die Veränderungen innerhalb der Mundhöhle jedoch über einen längeren Zeitraum anhalten, muss umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Da es sich bei einer rissigen Zunge in den meisten Fällen um einen Hinweis auf einen ausgeprägten Flüssigkeitsmangel handelt, kann die ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit dabei helfen derartigen Zungenveränderungen vorzubeugen.
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