Entzündungen im Mund

Eine Entzündung im Mund macht sich vor allem durch Schmerzen beim Essen und Trinken oder durch anhaltenden unangenehmen Mundgeruch bemerkbar. Die meisten Entzündungen werden durch Pilze, Bakterien oder Viren verursacht, besonders Infektionen mit Herpes-Viren sind zu nennen, doch können auch beispielsweise Aphten für die Symptome verantwortlich sein. Je nach zu Grunde liegender Ursache werden Entzündungen im Mund unterschiedlich behandelt.

Die häufigsten Entzündungen im Mund

Einleitung

Eine Entzündung im Mund ist in den meisten Fällen äußerst schmerzhaft und stört erheblich beim Essen und Trinken. Sie kann viele verschiedene Ursachen haben und sich in unterschiedlichen Krankheitsbildern äußern. 

Hier finden Sie eine Übersicht der häufigsten Entzündungen des Mundes. 

Entzündungen der Mundschleimhaut

Aphten

Aphten sind kleine rundliche Schleimhauterosionen (Schleimhautverletzungen) an der Mundschleimhaut, sie können aber auch auf der Zunge auftreten.
Die wie Geschwüre aussehenden Defekte zeigen eine weißliche oder gelbliche Oberfläche, versehen mit einem hochroten Rand. Durch diese typische Erscheinungsform ist die Diagnose leicht.
Aphten im Mund sind äußerst schmerzhaft, besonders bei der Anwesenhaut von Säuren. 

Lesen Sie mehr dazu unter: Aphten - Ursachen & Therapie

Bläschen im Mund

Bläschen im Mund können sowohl an der Lippe, der Zunge oder der Wangenschleimhaut auftreten. Gerade bei Kindern können sich im Rahmen eines Fieberschubs Bläschen im Mund bilden. Auch durch Verbrennungen, bei Herpes oder als Aphte treten Bläschen im Mund auf. Sie sind meist äußerst schmerzhaft, heilen aber innerhalb weniger Tage ab.

Erfahren Sie mehr unter: Bläschen im Mund

Mundfäule

Die Mundfäule (auch als Gingivostomatitis herpetica bekannt) ist eine entzündliche Veränderung der Mundschleimhaut ausgelöst durch eine Herpes-Simplex-Virusinfektion. Sie tritt meist bei Kindern innerhalb der ersten 3 Lebensjahre auf und ist äußerst schmerzhaft. Erwachsene können aber auch betroffen sein.

Lesen Sie mehr unter: Mundfäule

Entzündung an der Wange

Entzündungen an der Wange können entweder innen von der Mundhöhle ausgehen oder sie entstehen von außen.
Wenn man sich auf die Wange beißt oder wenn scharfe Kanten einer defekten Krone oder Prothese die Wangenschleimhaut reizen, dann bildet sich eine schmerzhafte Entzündung an dieser Stelle. Aber auch eine Entzündung des Ausführungsgangs der Ohrspeicheldrüse strahlt in die Wange aus.

Informieren Sie sich weiter unterEntzündung der Wange

Entzündung der Speicheldrüsen

Von den drei großen Speicheldrüsen liegt nur die größte Drüse, die Parotis, nicht im Mundraum. Wenn sich das Drüsengewebe oder einer der Ausführungsgänge entzündet, kommt es zu Mundtrockenheit, Schmerzen und Kau- und / oder Schluckbeschwerden. Im Falle einer eitrigen Speicheldrüsenentzündung kann es zu Geschmacksstörungen kommen, weil sich der Eiter in den Mund entleert.

Lesen Sie weiter unter: Speicheldrüsenentzündung 

Entzündungen am und um den Zahn

Zahnmarkentzündung

Wenn sich das Zahnmark entweder durch eine tiefe Karies oder durch eine parodontale Erkrankung entzündet, dann führt das in den meisten Fällen zu äußerst starken Schmerzen, die in den ganzen Kiefer und auch bis zu den Schläfen ausstrahlen können. Ohne Behandlung schreitet die Entzündung weiter fort und der Zahnnerv stirbt ab, sodass eine Wurzelkanalbehandlung nöltig ist. 

Mehr dazu unter: Zahnmarkentzündung

Entzündung am Weisheitszahn

Die wenigsten Menschen haben heute noch alle 4 Weisheitszähne angelegt und die, die da sind, brechen meist nicht oder nur halb in die Mundhöhle durch. Ein nicht vollständig durchgebrochener Weisheitszahn ist dabei von einer Mundschleichmhautkappe überzogen, die kaum zu reinigen ist und sich schnell entzündet. 
Aber auch ein noch komplett im Knochen ruhender Weisheitszahn kann ich entzünden und Zysten entwickeln. 

Erfahren Sie mehr unter: Entzündeter Weisheitszahn

Zahnwurzelentzündung

Zu einer Zahnwurzelentzündung kommt es entweder durch eine sich zur Wurzelspitze ausbreitende Entzündung der Zahnpulpa (also des Zahnmarks) oder weil das Gewebe des Zahnhalteapparats bakteriell infiziert ist und so auf die Wurzelspitze übergreifen kann.
Typische Beschwerden einer Zahnwurzelentzündung ist Klopfschmerz bzw. Schmerzen vor allem beim Zubeißen.
Wird das entzündliche Geschehen nicht gestopppt, kann sich eine Fistel oder ein Abszess bilden. 

Lesen mehr unter: Abszess am Zahn

Entzündung am Zahnhals

Eine Zahnhalsentzündung wird im Volksmund auch als schmerzempfindliche Zähne / Zahnhälse bezeichnet. Das Zahnfleisch liegt normalerweise der Zahnkrone direkt an, sodass der Zahnhals unter dem Zahnfleisch verborgen ist. 

Wenn das Zahnfleisch aber zurückgeht, dann liegt Dentin oder Wurzelzement frei. Diese Substanzen sind keine ausreichende Blockade für Wärme- oder Kältereize, sodass es zu kurzen ziehenden Schmerzen bei der Nahrungsaufnahme kommt. Durch die ständige Reizung des Zahnnerven kann es auch zur Entzündung desselben kommen, d. h. eine Pulpitis entsteht. 

Erfahren Sie mehr darüber unter:  Entzündung des Zahnhalses

Gingivitis - Zahnfleischentzündung

Wenn sich das Zahnfleisch, das direkt am Zahn anliegt, entzündet, dann liegt eine Gingivitis vor. In der Regel führt bereits eine für 48h vernachlässigte Mundhygiene zur Entzündung des Zahnfleisches, welche sich durch Schmerzempfindlichkeit, Zahnfleischbluten und Schwellung bemerkbar macht.

Sobald die Verursacher der Entzündung entfernt werden (also Zahnbelag, Speisereste und Bakterien), kann das Zahnfleisch wieder abheilen.

Lesen Sie weiter unter: Zahnfleischentzündung 

Parodontitis- Entzündung des Zahnhalteapparats

Sobald eine chronische Entzündung des Zahnfleischs unbehandelt fortschreitet, können sich die Entzündungszellen bis zum Kieferknochen ausbreiten. Es kommt zum Knochenabbau und das Zahnfleisch geht zurück.
Ebenso führen Plaque und Zahnstein auf der Wurzeloberfläche, also unter dem Zahnfleisch, zur Parodontose (richtiger Begriff: Parodontitis). Insgesamt wird der Zahnhalteapparat irreversibel geschwächt, sodass die betroffenen Zähne locker werden und ausfallen können, weil einmal abgebauter Kieferknochen nicht wieder zurückkommt. 

Informieren Sie sich unter: Parodontose - Ursachen, Symptome, Behandlung

Entzündungen nach Eingriffen am Zahn

Entzündung nach Zahnentfernung- Alveolitis sicca

Wenn ein Zahn gezogen worden ist, bleibt zunächst eine komplizierte Wunde zurück. Knochen, Zahnfleisch und Weichgewebe muss sich regenerieren, damit sich die Wunde schließt. Für eine komplikationsfreie Wundheilung ist der in der Alveole (dem Zahnfach) verbleibende Blutpropf wichtig. Ohne die Blutzellen heilt die Wunde nicht, sie trocknet aus, sodass nur noch das Knochenfach übrigbleibt und sich entzündet. Die folgende Entzündung des Knochens ist äußerst schmerzhaft und kann sich über den ganzen Kiefer ausbreiten.

Informieren Sie sich weiter unter: Alveolitis sicca

Entzündung nach einer Weisheitszahn-OP

Im Prinzip gelten für die Wundheilung nach der Weisheitszahnentfernung die gleichen Regeln wie für andere gezogene Zähne.
Weil die Weisheitszähne aber meist halb oder ganz im Knochen stecken, ist eine aufwendigerere Operation nötig, das heißt, dass das Wundgebiet größer ist. Dementsprechend kann sich die Wunde schneller infizieren und sich entzünden. Gerade die Nähte bilden Schmutznischen für Nahrungsreste und Bakterien.
Durch Nachsorge- und Kontrolltermine kann der Zahnarzt die Wundheilung verfolgen und gegebenenfalls rechtzeitig eingreifen. 

Lesen Sie weiter unter: Entzündung nach einer Weisheitszahn OP

Entzündung nach einer Wurzelspitzenresektion

Weil die Wurzelspitzenresektion ein operativer Eingriff ist, birgt dieser wie jede Operation auch diverse Risiken. Dazu zählen zum Beispiel eine erneute Entzündung wegen nicht vollständig entfernter Entzündungsherde oder die Entzündung des Wundgebiets ducrh Wundheilungsstörungen.
Manchmal kommt es zur Bildung von Eiter, der sich im Gewebe einkapselt, um den restlichen Organismus vor der sich ausbreitenden Entzündung zu schützen. Dieser Prozess ist meist sehr schmerzhaft und wird als Abszess bezeichnet. In diesem Fall muss meist ein Antibiotikum eingenommen werden.

Erfahren Sie mehr unter: Entzündung nach einer Wurzelspitzenresektion

Entzündungen um den Mund

Geschwollene Backe

Bei einer dicken Backe ist die Ursache meist ein Abszess der hinteren Zähne. Ein Abszess ist eine durch eine Entzündung hervorgerufene Eiteransammlung im Gewebe. Wegen der Entzündung schwillt das Gewebe an und wird nach außen verdrängt, sodass machmal sogar das Auge zuschwillt oder Atmenbeschwerden auftreten, weil der Rachen ducrh die Schwellung eingeengt wird.

Lesen Sie mehr zu dem Thema: Abszess am Zahn

Deshalb sollte mit der vermeintlich harmlosen dicke Backe nicht gespaßt werden. Ein Arztbesuch ist dringend empfohlen. 

Lesen Sie weiter unter: Dicke Backe

Entzündung am Mundwinkel

Ein entzündeter Mundwinkel ist ein meist schmerzhaftes Symptom, welches bei unterschiedlichen Erkrankungen auftreten kann. Vor allem bei Kontakt mit Speichel oder anderen Flüssigkeiten, wird dies als schmerzhaft empfunden. Die häufigste Ursache für eingerissene und daraufhin entzündete Mundwinkel ist eine trockene Raumluft. In diesen Fällen kann leicht Abhilfe gefunden werden. Sollten die Symptome jedoch nicht verschwinden, beziehungsweise häufig auftreten, ist es erforderlich ärztlichen Rat einzuholen um gegebenenfalls ernsthafte Erkrankungen, welche hinter der Entzündung stecken, ausschließen zu können.

Lesen Sie mehr unter: Entzündung im Mundwinkel

Entzündungen am Zahnersatz

Entzündung unter einer Krone

Je älter eine künstliche Zahnkrone aus Kunsstoff, Metall oder Keramik ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Rand undicht geworden ist. So können Bakterien unter die Krone gelangen und es entsteht Karies und auch eine Zahnmarksentzündung kann sich entwickeln.
Aber auch eine neue Krone kann zu Schmerzen führen, weil das Beschleifen des Zahns für eine Krone den Zahnnerv reizen kann, sodass er sich entzündet. Sollte die neue Krone zu hoch sein, dann kann sich durch den erhöhten Druck beim Kauen das Gewebe um den betroffenen Zahn entzünden. 

Lesen Sie mehr dazu unter: Entzündung unter der Zahnkrone

Stomatitis - eine Entzündung der Mundschleimhaut

Die Stomatitis ist eine Entzündung der Mundschleimhaut. Sie kann jedoch auch im Rahmen von anderen Primärerkrankungen oder aber als Begleiterscheinung gewisser Therapien, beispielsweise einer Chemotherapie, auftreten. Bei Beteiligung der Gingiva (des Zahnfleisches) spricht man von einer Gingivostomatitis.

Symptome der Mundschleimhautentzündung sind wie bei jeder Entzündung der Schmerz, die Rötung und die Schwellung. Weitere Hinweise auf eine Entzündung sind Blutungen, Jucken und Brennen. Durch diese Reize wird die Speichelproduktion angeregt, deshalb kann eine enorm erhöhte Speichelflussrate auch für eine Entzündung sprechen.

Die Ursachen sind hierbei vor allem Krankheitserreger, die über kleine Defekte in der Schleimhaut ins Gewebe gelangen. Diese Mikrotraumen können bereits durch scharfe, knackige oder spitze Lebensmittel entstehen. Da der Mund voller Bakterien ist, folgt auf solch eine kleine Verletzung immer eine kleine Entzündung. Bei fehlender Mundhygiene oder Krankheiten wie Mundfäule sind vermehrt Erreger im Mund vorhanden, was eine stärkere und auch schmerzhaftere Entzündung begünstigt. Um den Entzündungen vorzubeugen empfiehlt sich daher eine gründliche Zahn- und Mundreinigung mit antibakterieller Mundspülung.

Lesen Sie mehr zu dem Thema: Mundfäule beim Erwachsenen

Ursachen der Stomatitis

Es gibt einige verschiedene Ursachen, die diese Entzündung im Mund hervorrufen können. Meist geht die Entzündung von einer Entzündung des Zahnfleisches aus. Diese kann auf mangelnde Zahn- oder Mundhygiene oder Dehydratation zurückzuführen sein.

Aber auch Mikroorganismen wie Viren, Bakterien, Pilze und Protozoen können die Mundschleimhaut infizieren und so eine Stomatitis auslösen.

Lesen Sie dazu mehr unter dem Thema: Bläschen im Mund

Das Tragen einer Zahnprothese kann ein zusätzlicher Risikofaktor sein, da hier durch mangelnde Prothesepflege ebenfalls Entzündungen entstehen können.

Alkohol- und Nikotinabusus sowie Mangelerscheinungen (unter anderem Vitamin A, B, C; Eisenmangel; Skorbut) begünstigen ebenfalls eine Stomatitis.

Allergien, Immundefizienzen und übertriebene Mundhygiene können ebenfalls der Auslöser sein.

Zuletzt kann es, wie bereits in der Einleitung angedeutet, im Rahmen einer Chemotherapie zu einer Stomatitis kommen. Die verabreichten Medikamente schädigen die Mundschleimhaut und führen teilweise ebenfalls zu einer mehr oder minder starken Immunsuppression.             

Symptome der Mundschleimhautentzündung

Die Symptome einer Stomatitis sind typisch für eine Entzündung im Mund. Es kommt zu einer Rötung und Schwellung im Mund. Sie schmerzt, insbesondere bei Nahrungsaufnahme, sodass vor allem Kleinkinder teils komplett das Essen verweigern. Außerdem haben betroffene Mundgeruch und zeigen einen vermehrten Speichelfluss (Hypersalivation).

Letztendlich kommt es zu Ulzerationen, leicht auszulösenden Blutungen im Mund und zu Zahnfleischblutungen.

Stomatitistherapie

Die Therapie einer Stomatitis richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache.

Besonders wichtig ist außerdem eine gute Mund- und Zahnhygiene. Prothesen können mit speziellen Prothesenbürsten gereinigt werden.
Bei bakteriellen Infekten wird mit Antibiotika, bei einer viralen Ursache mit Virostatika und bei einer Pilzinfektion mit Antimykotika therapiert.
Das Gurgeln mit Ratanhia-Tinktur kann bei Entzündungen im Mund- und Rachenbereich antientzündlich wirken und so zu der Genesung beitragen. Die Tinktur wird aus der Wurzel des Ratanhia-Strauchs gewonnen.
Dynexan® Mundgel kann zur Schmerzlinderung an den betroffenen Stellen aufgetragen werden.

Entzündung im Mundwinkel

Gründe für eingerissene Mundwinkel können zum Beispiel extreme Lufttemperaturen, unterschiedliche Luftfeuchtigkeit oder ständiges Reizen der Mundwinkel mit der Zunge und den Zähnen sein. Durch sehr kalte und auch sehr heiße Lufttemperaturen werden die Lippen spröde. Genauso ist es in einem trockenen Raum. Deshalb ist es wichtig, den Lippen durch ausreichend Flüssigkeitszufuhr genügen Feuchtigkeit zur Verfügung zu stellen.

Eine Reizung der empfindlichen Lippenhaut führt zu kleinen Verletzungen und begünstigen somit eine Entzündung. Eine solche Reizung wird durch scharfes Essen, Vitaminmangel oder Allergien ausgelöst. Auch eine hormonelle Veränderung steigert die Empfindlichkeit der Haut.
Zur Entzündung im Mundwinkel kommt es dadurch, dass Bakterien oder Viren durch diese kleinen Risse eintreten können und eine Entzündung hervorrufen. Diese sogenannten Mundwinkelrhagaden sind an sich keine gefährliche Erkrankung. Treten aber gleichzeitig noch weitere Krankheitssymptome auf, sollte man einen Arzt kontaktieren, um schwerwiegendere Probleme und Ursachen auszuschließen.

Therapiert werden Entzündungen im Mundwinkelbereich mit Cremes und Salben um die Lippen zu fetten, um das Einreißen zu verhindern. Je nach Schweregrad der Entzündung können diese auch ein Antibiotikum oder einen antiviralen Stoff enthalten. Bei Kontaktallergien zum Beispiel durch einen Modeschmuck-Piercing, ist es natürlich sinnvoll, diesen zu entfernen.

Entzündung der Mundspeicheldrüse

Im Mund gibt es viele Speicheldrüsen. Neben den drei großen (Unterkieferdrüse, Unterzungendrüse und Ohrspeicheldrüse), gibt es viele kleine Drüsen, die sich im gesamten Zungen- und Mundraum befinden. Die am häufigsten befallene Drüse ist die große Ohrspeicheldrüse (Parotis). Zu einer Entzündung gehören neben Rötung und Schmerzen unter anderem eine Schwellung. Bei Druck auf die wulstige Stelle kommt es deshalb vermehrt zu Schmerzen.

Die Ursachen einer Speicheldrüsenentzündung sind Bakterien und Viren, die vor allem bei einem geschwächten Immunsystem zu Entzündungen führen. Der Grund für eine Immunsystemschwäche wiederum kann viele Gründe haben. Im Zusammenhang stehen Krankheiten wie Mumps, Epstein- Barr Virus oder Influenza Viren. Bei Alkoholmissbrauch, Tumoren oder Steinen ist der Abflussweg des Speichels verhindert, was den Erregern ein „perfektes“ Milieu bietet.
Durch verminderten Speichelfluss, etwa aufgrund von falscher Ernährung, Bestrahlung oder Angstzuständen, werden die Bakterien nicht aus der Drüse herausgeschwemmt. Somit begünstigt fehlender Speichel ebenfalls die Entstehung von Entzündungen.

Entzündung im Mund durch eine Zahnprothese

Trägt man die Zahnprothese schon länger, sollte eigentlich keine Entzündung explizit dadurch hervorgerufen werden. Es sei denn, die Bakterien werden über die Zahnprothese in den Mund gebracht. Bei gründlicher Pflege und Lagerung sollten aber keine Bakterien, die eine Entzündung auslösen können, an die Kunststoffprothese gelangen.

Wenn die Prothese zu lange im Mund verweilt, und etwa die Mundschleimhaut unter der Prothese nicht gesäubert wird, bietet dieser Bereich den Bakterien das beste Milieu zum Wachsen. Warm und feucht, und ständig neue Nährstoffe, die über die Nahrung aufgenommen werden. So können sich die Bakterien leicht vermehren und entzünden das unten liegende Zahnfleisch.
Das ist in sofern schlecht, als dass eine Entzündung Schmerzen verursacht und den Körper und ide Abwehr insgesamt schwächt, und zum anderen sich auch bei Nichtbehandlung der Knochen infizieren kann. Die Prothese würde trotz Therapie nicht mehr passen und man müsste eine neue anfertigen.

Aphtöse Stomatitis

Synonyme der aphtösen Stomatitis sind Stomatitis aphtosa, Gingivostomatitis herpetica, Herpes-Gingivostomatitis, Somatitis herpetica oder auch Mundfäule.

Ursachen der aphtösen Stomatitis

Diese Form der Entzündung im Mund wird durch eine Erstinfektion mit dem Herpes simplex Virus vom Typ 1 verursacht. Diese Entzündung der Mundschleimhaut betrifft vor allem Kinder im Alter von 1 bis 3 Jahren. Erwachsene sind nur in Einzelfällen betroffen.

Das Herpesvirus vom Typ 1 tragen etwa 95% der Menschen in sich, ohne zu erkranken. Es manifestiert sich dann als Erkrankung, wenn das Immunsystem angegriffen wird bspw. im Rahmen einer Grippe. Kinder können sich so leicht bei anderen Kindern in der Krippe oder bei ihren Eltern anstecken.

Mehr zum Thema aphtöse Stomatitis finden sie im Hauptartikel: Mundfäule

Symptome bei aphtöser Mundschleimhautentzündung

Die Inkubationszeit bis zum Ausbruch der Erkrankung beträgt in etwa 3 bis 7 Tage.

Die Infektion manifestiert sich in einer sehr ausgeprägten Entzündung der Mund- und Rachenschleimhaut. Es bilden sich Bläschen, die im Verlauf auch platzen und einen blutigen Blasengrund haben. Sie sind äußerst schmerzhaft, sodass die Kinder die Nahrungsaufnahme verweigern.

Die Papillen der Zunge imponieren als kleine weiße Punkte. Das Zahnfleisch ist ebenfalls entzündet und sehr rot. Typisch ist ebenfalls ein sehr säuerlicher unangenehmer Mundgeruch sowie ein vermehrter Speichelfluss.

Begleitend kommt es zu Fieber und einer Lymphknotenschwellung in der Umgebung, die ebenfalls schmerzhaft ist.

Therapie der Entzündung im Mund

In der Regel ist die Prognose für immunkompetente Kinder sehr gut. Die Entzündung im Mund heilt innerhalb einer Woche narbenlos aus.

Eine kausale Therapie, die sich nach den Ursachen richtet, ist normalerweise nicht nötig, sodass eine symptomorientierte Behandlung völlig ausreicht. Fiebersenkende Mittel wie Ibuprofen sind zu empfehlen. Diese sind ebenfalls schmerzlindernd. Außerdem werden lokalanästhetische Mundgele und –lösungen verwendet, um die Schmerzen im Mund zu lindern und den Kindern die Nahrungsaufnahme zu erleichtern. Diese enthalten meist Lidocain. Lesen sie hierzu: Dynexan® Mundgel.

Es empfiehlt sich ebenfalls gekühlte, weiche Speisen zu sich zu nehmen wie z.B. Milch, Joghurt, Gemüsebrei und Reis. Scharfe und saure Lebensmittel sollten vermieden werden. Bei sehr schweren Krankheitsverläufen kann eine ursächliche Therapie mit dem Virustatikum Aciclovir durchgeführt werden.

Candidose - Pilzinfektion im Mund

Unter einer Candidose versteht man im Allgemeinen eine Infektionskrankheit, welche durch Pilze der Gattung Candida verursacht werden. Ein Mundsoor (auch Stomatitis candidomycetica genannt) ist eine Candidose der Mund- und ggf. der Rachenschleimhaut.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Candidose.

Ursachen einer Candidose

Der Mundsoor wird meist durch den Pilz Candida albicans verursacht. Dieser Pilz befindet sich als harmloser Saprophyt in der Mund- und Rachenschleimhaut und verursacht bei Gesunden keine Erkrankung.

Bei angeborener oder erworbener Immunsuppression (bspw. durch HIV, Antibiotika, Zytostatika oder Sepsis) kann der Pilz jedoch infektiös sein und die Schleimhäute angreifen, was sich dann in einer Entzündung im Mund äußert.

Diagnose der Pilzinfektion

Die Diagnose wird mit Hilfe eines Abstrichs der Schleimhaut mikroskopisch gestellt. Um dann jedoch eine adäquate Therapie einzuleiten, muss der Pilz noch in einer Kultur angezüchtet werden. Dann ist die Diagnose sicher.

Candidose-Therapie

Die Candidose der Mund- und Rachenschleimhaut wird mit Antimykotika wie Econazol, Nystatin, Amphotericin B, Natamycin oder Miconazol behandelt. Diese werden lokal aufgetragen.

Ebenfalls stehen desinfizierende Mundspülungen und Reinigungsmittel zur Verfügung wie Gele.

Wichtig ist es ebenfalls die Ursache zu beseitigen. Sollte die Candidose bspw. auf dem Boden einer Antibiotikabehandlung entstanden ein, so sollte das Antibiotikum abgesetzt oder gewechselt werden.  

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Mittel gegen Pilzerkrankungen.

Habituelle Aphten

Hierbei handelt es sich um eine Entzündung im Mund, die sehr häufig rezidiviert. Die Erkrankung ist sehr schmerzhaft und nicht-infektiös. Schätzungen zu Folge leiden bis zu 25 % der Gesamtbevölkerung unter diesen rezidivierenden Aphten.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Aphten.

Ursachen von habituellen Aphten

Es werden viele verschiedene Ursachen im Zusammenhang mit der Entstehung habitueller Aphten diskutiert. Man vermutet daher, dass habituelle Aphten die Manifestation ganz unterschiedlicher zugrunde liegender Krankheitsbilder sind.

In Frage kommen Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten (z.B. Nüsse und Zitrusfrüchte), Mangelerscheinungen (Vitamin B12, Eisen, Folsäure) und kleine Traumen, die durch das Beißen auf die Mund- und Wangenschleimhaut entstehen.

Darüber hinaus scheinen immunologische Reaktionen eine Rolle zu spielen, welche bspw. im Rahmen eines Morbus Behçet​​​​​​​ auftreten.

Virusinfektionen scheinen ebenfalls mitbeteiligt zu sein, da sich teilweise das Cytomegalievirus in den Aphten nachweisen lässt. Dieses Virus gehört zur Familie der Herpesviren.

Zuletzt sind auch Unverträglichkeiten gegen Bestandteile der Zahnpasta eine mögliche Ursache.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Aphten - was verursacht die schmerzhaften Bläschen?

Symptome von habituellen Apthen

Die Aphten zeigen sich als scharf, durch einen roten Randsaum abgegrenzte, ovale Schwellungen, die weißlich erscheinen. Sie können bis zu 2 cm groß sein und heilen in der Regel innerhalb von 2 Wochen narbenlos ab. Diese Aphten befinden sich bevorzugt an der Innenseite der Lippen und Wangenschleimhaut. Es kann ebenfalls zu Aphten auf der Zunge und zu Aphten im Rachen kommen.     

Therapie der habituellen Aphten

In der Behandlung von Aphten gibt es verschiedene Ansätze, die mehr oder minder erfolgreich sind.

Zunächst kann der Verzicht auf potenziell unverträgliche Lebensmittel wie Nüsse die Situation verbessern.

Antibiotische Pasten und Mundspülungen (bspw. Tetracyclin und Chlortetracyclin) können die Erkrankungsdauer verkürzen. Zur Linderung der Symptome bei einer Entzündung im Mund können antiseptische und lokalanästhetische Mundspülungen verwendet werden, die Krankheitsdauer verkürzt sich dadurch aber nicht. Auch antientzündliche Gele und Pasten, die Kortikoide enthalten, werden verwendet.

Zuletzt kann bei sehr therapieresistentem Verlauf auch eine systemische Therapie u.a. mit Colchicin, Dapson, Doxycyclin und Thalidomid durchgeführt werden.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Aphten - verschiedene Möglichkeiten der Behandlung.

Hausmittel gegen Entzündungen im Mund

Auch verschiedene Hausmittel können bei einer Entzündung im Mund helfen.

Beispielsweise können Spülungen mit Kamillentee oder mit Zitronenwasser angewendet werden. Auch Salbeitee kann für Spülungen verwendet werden. Allerdings ist der Geschmack besonders für Kinder nicht unbedingt angenehm. Auch mit einer reinen Salzwasser-Lösung kann gespült werden. Dabei sollte nur beachtet werden, dass das Salzwasser nicht verschluckt wird.

Da Aphten sehr empfindlich auf saure Lebensmittel reagieren, ist im Falle einer Aphte von Spülungen mit Zitronenwasser eher abzuraten.

Auch Honig hat eine antibakterielle Wirkung, und kann deshalb gut gelutscht werden. Allerdings sollte Honig nicht bei Pilzbefall angewendet werden, da er den Pilzen neue Nahrung bieten und sie so im Wachstum unterstützen kann.

Hausmittel sollten immer nur eine begrenzte Zeit angewendet werden und wenn keine Besserung der Entzündung im Mund auftritt, sollte der Gang zum Zahnarzt erfolgen, um eine zielführende, professionelle Therapie sicherzustellen.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Aphten - welche Hausmittel können helfen?

Homöopathie gegen Entzündungen im Mund

  • Borax, auch Tinkal oder Natriumborat genannt ist ein Salz, das neben Hautentzündungen auch Entzündungen im Mund lindert. Es kommt in der Natur nur selten vor. Bei einer täglichen Dosis von je 3 Globuli Mercurius solubilis C5 und 3 Globuli Borax C5 können die Aphten behandelt werden.
  • Ansonsten gilt das Homöopathikum Borax C9 als Grundbehandlung. Dabei werden alle 2 Stunden 5 Globuli eingenommen.
  • Homöopathie-Kügelchen sind besonders für Kinder geeignet. Außerdem wirken sie nicht schmerzhaft; im Gegensatz zu anderen fragwürdigen Hausmitteln wie hochprozentigem Schnaps
    Achtung: die Wirkung von Globuli wird durch ätherische Öle herabgesetzt. Dazu gilt zum Beispiel Kampher, Kamille oder Pfefferminze. Aus diesem Grund sollte zwischen der Einnahme der Öle und der Globuli eine halbe Stunde Abstand liegen.

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zum Thema Entzündung Mund finden Sie hier:

Eine Übersicht der bisher erschienenen Themen der Zahnmedizin finden Sie unter Zahnmedizin A-Z.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 03.06.2015 - Letzte Änderung: 28.11.2022