Treten unter einer Zahnkrone Schmerzen auf, so kann man darauf schließen, dass mit dem implantierten Zahnersatz etwas nicht Ordnung ist. Dieses Problem sollte schnellstmöglich vom Zahnarzt behandelt werden.
Wenn ein Zahn aufgrund von Karies vollständig zerstört wurde, ist die Zahnkrone als Zahnersatz das Mittel der Wahl. Plötzlich einsetzende Schmerzen unterhalb dieses definitiven Zahnersatzes können ein anhaltendes Unwohlsein verursachen, dessen Symptome, Therapie und Prognose im Folgenden erläutert werden.
Bildet sich eine Entzündung unter einem überkronten Zahn, ist das für den Betroffenen ein sehr unangenehmes Unterfangen. Folgende Symptome treten dabei gehäuft auf:
Um mehr zu erfahren, lesen Sie auch unseren Artikel: Zahnschmerzen unter der Zahnkrone - Ursachen und Therapie.
Direkt nach der Eingliederung einer Krone kann es zu unangenehmen Empfindungen kommen, was aber ganz normal ist. Das Kaugefühl kann sich anders und ungewohnt anfühlen, woran man sich aber nach einer gewissen Zeit gewöhnt. Die neue Krone kann sich auch etwas zu „hoch“ anfühlen, was sich während der Eingewöhnungszeit wieder legen sollte.
Hat man aber permanent dieses Gefühl und ist sich auch nicht sicher, ob die anderen Zähne noch korrekt zusammenbeißen, ist sie womöglich zu hoch gestaltet worden und ein Besuch beim Zahnarzt anzuraten.
Eine kurzweilige, wenige Sekunden andauernde Temperaturempfindlichkeit ist auch nichts ungewöhnliches, nur dann bedenklich, wenn es mit der Zeit nicht besser wird und der Schmerz länger andauert.
Anfänglich wird sich die Entzündung nicht bemerkbar machen, bis sie sich immer weiter ausbreitet. Leichte Schmerzen folgen, besonders beim Genuss von warmen oder kalten Speisen. Mit fortschreitender Dauer nimmt dieser immer mehr zu, kann sich auch pulsierend äußern und in einen permanenten Schmerz übergehen.
Besonders beim Zubeißen kann der Schmerz verstärkt auftreten, da die Krone belastet wird. Der Zahn reagiert auf Klopfen empfindlich.
Schon bei den ersten Anzeichen ist es ratsam, fachkundigen Rat einzuholen, um so früh wie möglich mit einer Behandlung beginnen zu können.
Ist eine Karies unter einer Zahnkrone diagnostiziert worden, die Zahnwurzel entzündet, oder ein übermäßiger Verschleiß der Zahnkrone aufgetreten, wird diese in den meisten Fällen wieder entfernt.
Das Erkennen von Karies unter einer Krone gestaltet sich als nicht so leicht. Der Zahnarzt testet den Kronenrand nach der Karies ab, um die Sekundärkaries zu entdecken oder veranlasst eine Röntgenaufnahme. Das Auswerten dieser gestaltet sich als schwierig, da durch die Metallkrone die Aufnahme überlagert sein kann. Das anschließende Entfernen der Krone erfordert ein exaktes arbeiten, da der vorhandene Zahnstumpf, das Zahnfleisch und der Knochen nicht verletzt werden dürfen. Die Entnahme ist von der Art der Befestigung abhängig.
Ist die Krone so schon sehr locker, lässt sie sich möglicherweise durch einfaches Drehen entfernen, sitzt sie aber fester auf, benötigt man spezielle Instrumente, wie z.B. einen dafür vorgesehenen Schleifkörper und eine Spreizzange.
Nach der Entfernung wird der Stumpf vom Zahnarzt begutachtet und die erforderliche Behandlung durchgeführt. Dies kann das Entfernen der Karies sein oder auch eine Wurzelbehandlung. Abhängig von der jeweiligen Situation wird die vorher entnommene Krone wieder eingesetzt oder es wird eine neue angefertigt. Die Entfernung der Krone wird, insofern es klinisch sinnvoll ist, in diesen Fällen von der Krankenkasse übernommen.
Bei einer Entzündung unter der Krone muss der Zahn aufgebohrt werden, um das gesamte Entzündungsgewebe zu entfernen, sodass die Entzündung an einer Ausbreitung gehindert wird. Sofern die Krone provisorisch befestigt ist, kann diese heruntergenommen werden und muss nicht durchbohrt werden. Die Wurzelkanalbehandlung wird an dem betroffenen Zahn vollzogen und nach Abschluss die Krone wiederbefestigt.
Ist die Krone allerdings schon definitiv zementiert, kann es sein, dass sie nicht gelockert oder gelöst werden kann und der Zahn durch die Krone behandelt werden muss. In diesem Fall wird ein Loch durch die Krone gebohrt und die Wurzelkanalbehandlung vollzogen, nach Abschluss wird dann das entstandene Loch mit Kunststoff gefüllt. Die Krone ist so weiterhin nutzbar, allerdings ist es ästhetisch eine unschöne Lösung.
Das Einsetzen von einem Antibiotikum liegt im Ermessen des jeweiligen Behandlers, da Antibiotika rezeptpflichtig sind. In der Mehrzahl der Fälle kommt ein Antibiotikum bei einer Entzündung unter der Krone zum Einsatz, wenn die Entzündung Ausbreitungstendenzen aufweist und die Gefahr besteht, dass die Erregerzellen in den Blutkreislauf gelangen könnten.
Gelangen Bakterien aus dem Abszess in den Blutkreislauf, tritt eine systemische Infektion ein, die den gesamten Körper betrifft, die so genannte Sepsis. Da die Sepsis lebensbedrohlich ist, wird versucht das Antibiotikum neben einer zahnärztlichen Behandlung einzusetzen, um die Bakterien schneller aus dem Körper zu eliminieren. Dabei wird das Antibiotikum zusätzlich zu einem Entlastungsschnitt eines Abszesses oder einem Aufbohren des betroffenen Zahnes zum Entfernen der Bakterien gegeben. Die Bakterien werden so wesentlich schneller eingedämmt und zerstört, als wenn nur eine chirurgische oder zahnärztliche Behandlung vollzogen wird.
Bei Entzündungen in der Mundhöhle und speziell bei Zähnen gelten Aminopenicilline als Antibiotikum-Untergruppe der Wahl. Dazu zählen beispielsweise Ampicillin oder Amoxicillin, die wissenschaftlich bestätigt die beste Wirksamkeit aufweisen, da sie bakterizid sind, was bedeutet, dass die Bakterien direkt zerstört werden. Weiterhin sind Aminopenicilline auch bei Schwangeren einzusetzen, da dabei die geringsten Risiken für das Ungeborene bestehen.
Für Patienten mit Penicillinallergie gilt als Ausweichantibiotikum Clavulansäure oder Clindamycin, welche allerdings nicht so eine optimale Wirksamkeit aufweisen wie die Aminopenicilline.
Generell gilt für alle Antibiotika, dass die angeordnete Einnahme eingehalten werden muss. Das Antibiotikum muss für eine gewisse Anzahl von Tagen, meist 4-5, eingenommen werden, sodass keine Bakterien überleben, die sich an das Antibiotikum gewöhnen können und die gefürchteten Resistenzen bilden.
Entzündungen unter einer Krone entstehen meist durch das Eindringen von Bakterien. Natürlich stellt sich die Frage, wie die Bakterien unter die Krone kommen können, denn schließlich ist sie meist aus Metall.
Die größte Schwachstelle ist der Randschluss, also der Übergang vom Zahnersatz zum Zahnstumpf. Mit dem bloßen Auge ist es meist nicht zu sehen, denn dieser Spalt braucht nur wenige Mikrometer zu betragen. Bakterien sammeln sich dort gerne an, kommen in Berührung mit dem Zahnstumpf und breiten sich unter der Krone weiter aus. Das Ergebnis ist Karies unter der Krone und eine Entzündung, die schmerzt, sich nicht gut sichtbar ausbreitet und zum Verlust der Krone führen kann. Außerdemk kann eine entzündete Zahnwurzel natürlich auch die Schmerzursache sein.
Entzündung unter der Zahnkrone
Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen
Auf eine gute Mundhygiene ist in jedem Fall zu achten, egal ob man einen Zahnersatz im Mund trägt oder nicht, denn dadurch wird das Risiko, an Karies zu erkranken, gesenkt. Ist ein Zahn mit einer Krone versorgt worden, ist es ratsam, mindestens zweimal täglich die Zähne und auch die Zunge zu putzen, am besten aber nach jeder Mahlzeit.
Mundspülungen und Zahnseide sollten unterstützend eingesetzt werden, da man mit ihnen den eher feinen Kronenrandbereich erreicht und die dort ansiedelnden Bakterien entfernt. Eine Randkaries kann so vermieden werden.
Lesen Sie auch unsere Artikel: Richtiges Zähneputzen und Die optimale Mundhygiene.
Neben dem häufigsten Grund, nämlich der kariösen Zerstörung des Zahnes, bei dem eine neue Füllung aus statischen Gründen nicht mehr sinnvoll erscheint, gibt es noch weitere Indikationen für eine Überkronung.
Im Prinzip kann jeder Zahn überkront werden. Er muss nur ausreichend fest im Kieferknochen verankert sein, die Wurzel- und Wurzelspitze müssen gesund sein sowie das Zahnfleisch einen guten Zustand aufweisen. Ob ein Zahn überkront werden kann, wird vorher ausreichend untersucht.
Der Patient hat nun die Qual der Wahl, für welche Art von Krone er sich entscheidet. Ausschlaggebend dabei sind natürlich die Leistungen, die von der Krankenkasse übernommen werden, die Ästhetik, der Bereich wo die Krone eingesetzt werden soll, was man selber bezahlen möchte und als passend erachtet.
Die Grundversorgung ist eine Vollgusskrone, die komplett aus Metall gegossen wird. Ohne Verblendung wird diese meist im Seitenzahnbereich eingesetzt, da man dort das Metallische weniger sieht.
Als Alternative kann auch eine Krone angefertigt werden, die komplett aus Keramik besteht und aufgrund der guten ästhetischen Eigenschaften auch im Frontzahnbereich angewandt werden kann. Gute Vollkeramiken kann man meist nur noch schwer von einem natürlichen Zahn unterscheiden.
Es besteht aber auch noch die Möglichkeit eine Krone aus Metall zu gießen und diese anschließend mit Keramik zu verblenden, um das Aussehen zu verbessern.
Das beste Ergebnis wird aber ausführlich mit dem Patienten besprochen und die individuelle Zahnfarbe bestimmt. Anschließend wird der Zahn für die jeweilige Krone präpariert. Dies bedeutet, dass er mit verschiedenen Schleifkörpern so zurecht geschliffen wird, dass man eine Krone einsetzen kann. Der beschliffene Zahn ist wie eine Miniaturausgabe zum vorherigen Zahn. Nach der Entnahme eines Abdrucks wird anschließend vom Zahntechniker im Labor die Krone angefertigt und im nächsten Schritt eingesetzt.
Die Krone muss einen guten Randschluss aufweisen, darf nicht zu hoch sein, muss einen guten Kontakt zu den Nachbarzähnen haben, muss passend auf dem Stumpf sitzen, von der Materialverarbeitung her ordentlich sein und eine gute statische und dynamische Okklusion ermöglichen. Die Passgenauigkeit am Kronenrand, also dem Übergang zwischen künstlicher Krone und Zahn, ist dabei besonders wichtig, da es bei einer ungenauen Passung schnell zu Zahnfleischentzündungen und Karies unter der Krone kommen kann, was Schmerzen verursacht. Ist dies alles sichergestellt, wird die Krone definitiv eingegliedert (befestigt).
Mehr generelle Informationen zum Thema Zahnkrone finden Sie in unserem Hauptartikel: Zahnkrone.
Dass eine Krone ein Leben lang hält, erscheint in den meisten Fällen eher unrealistisch. Entzündungen können sich darunter ausbreiten oder andere Komplikationen zu einem vorzeitigen Verlust führen.
Sollte sich das Zahnfleisch entzünden und sich die Entzündung womöglich noch auf den Knochen ausbreiten, ist die Verlustrate hoch. Gründe dafür können eine schon bestehende Zahnfleischerkrankung sein oder durch neue Bakterienansammlungen, unter anderem aufgrund mangelnder Mundhygiene, entstehen.
Plaque sammelt sich an der Krone an und reizt das umliegende Zahnfleisch. Ist der Zahn wurzelbehandelt, ist ein möglicher Kronenverlust sehr wahrscheinlich, da solche Zähne grundsätzlich eine verminderte Lebenserwartung haben.
Starkes Knirschen oder Pressen der Zähne kann auch einen verfrühten Verlust begünstigen.
Natürlich kann es auch sein, dass der Zahnarzt oder der Zahntechniker nicht sauber genug gearbeitet haben und es durch Passungenauigkeiten und einer damit verbundenen Karies zum Verlust kommt.
Schmerzen unter einer Krone sind meist ein Zeichen dafür, dass mit dem definitiven Zahnersatz etwas nicht stimmt und dieser erneuert werden muss.
Karies im Randbereich ist die häufigste Ursache für dieses Problem. Diese breitet sich schnell aus und verursacht einen unangenehmen pulsierenden Schmerz, bei dem man sobald wie möglich einen Zahnarzt aufsuchen sollte, damit die Schmerzen schnell beseitigt werden können.