Aphten - schmerzhafte Bläschen im Mund und Rachen

Aphten sind kleine rundliche Schleimhauterosionen, die äußerst schmerzhaft sind. Dies zeigt sich besonders beim Verzehr von säurehaltigen Lebensmitteln. Die Bläschen zeigen eine weißliche oder gelbliche Oberfläche, umgeben von einem hochroten Rand. Sie können an der Mundschleimhaut, Lippen, am Zahnfleisch, an der Zunge auftreten und einen unterschiedlich großen Durchmesser annehmen (Major-/ Minoraphte).

Aphten - Das sollten Sie wissen

Einleitung

Auf der Mundschleimhaut und Zunge können sich verschiedene Erkrankungen manifestieren. Neben Verletzungen zum Beispiel mit zu harten Zahnbürstenborsten sind es vor allem bakteriell bedingte Infektionen auf der Schleimhautoberfläche, die zu krankhaften Veränderungen führen. Eine davon stellen die genannten Aphten im Mund dar. Dabei handelt es sich um schmerzhafte kleine Wunden im Mund und Rachen.

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Was sind Aphten?

Aphten sind kleine rundliche Schleimhauterosionen (Schleimhautverletzungen) bevorzugt auf der Wangenschleimhaut, sie können aber auch auf dem Zahnfleisch oder der Zunge auftreten. Die wie Geschwüre aussehenden Defekte zeigen eine weißliche oder gelbliche Oberfläche, versehen mit einem hochroten Rand. Durch diese typische Erscheinungsform ist die Diagnose leicht.

Aphten im Mund sind äußerst schmerzhaft, besonders bei der Anwesenhaut von sauren Speisen und Getränken. Sie treten entweder vereinzelt oder auch in Gruppen auf, dann spricht man von einer Stomatitis aphtosa.

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Leider können sie immer wieder erscheinen. Die genaue Ursache für Aphten ist noch nicht geklärt. Man geht aber davon aus, dass es eine lebenslange Veranlagung zur Bildung von Aphten geben kann. Eine Vererbung zur Aphtenbildung ist also nicht ausgeschlossen.

An und für sich sind Aphten im Mund harmlos und verschwinden nach 1 bis 2 Wochen wieder von allein. Unangenehm sind aber die starken Schmerzen, die besonders bei den Mahlzeiten und beim Sprechen stören.

Gibt es verschiedene Arten von Aphten im Mund?

Grundsätzlich werden zwei Arten der Aphten unterschieden, die sogenannte

  • Major-Form: 
    Aphten der Major- Form (große Aphten) überschreiten einen Durchmesser von einem Zentimeter. Die Abheilzeit von großen Aphten umfasst im Regelfall einen Zeitraum von mehreren Wochen bis Monaten. Da diese Art der Schleimhautverletzung im Regelfall extrem schmerzhaft verläuft, wird die Nahrungsaufnahme durch die Erkrankung deutlich beeinflusst.
     
  • Minor- Form: 
    Bei Aphten der Minor- Form handelt es sich um kleine Schleimhautbläschen, die einen Durchmesser von einem Zentimeter nicht überschreiten. Kleine Aphten heilen bereits innerhalb einer Woche ohne Folgeschäden aus.

Im Allgemeinen benötigen große Aphten eine Abheilungszeit von mehreren Wochen bis Monaten, bis sich der Schleimhautschaden vollständig zurückgebildet hat. Die Schmerzintensität einer solchen Schleimhautblase korreliert jedoch nicht zwangsläufig mit der Größe, denn nicht der Durchmesser sondern vielmehr die exakte Lokalisation der Aphte ist maßgeblich für deren Beeinträchtigung des Patienten.

An mechanisch stark beanspruchten Regionen der Mundhöhle (beispielsweise die Innenseite der Lippe oder der Zunge) werden Aphten von den Patienten als besonders schmerzhaft und störend empfunden.

Betroffene berichten außerdem des Öfteren davon, dass sie während des

  • Sprechens
  • Nahrungsaufnahme starke Schmerzen
  • Schlucken von Speichel oder Wasser

entsprechende Schmerzen haben.

Abbildung von Aphten

Die häufigsten Bereiche
(blaue Kreise)

  1. Herpes -
    Herpes simplex
  2. Mundschleimhaut -
    Tunica mucosa oris
  3. Zunge -
    Lingua
  4. Zahnfleisch -
    Gingiva
  5. Gaumen -
    Palatum
  6. Gaumenmandel -
    Tonsilla palatina
  7. Lippe -
    Labium oris

    Beispiele einer großen und kleinen Aphte -
    (grüne Kreise)
  8. Große Aphte - Major Form
  9. Kleine Aphte - Minor Form

Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen

Symptome der Aphten

Aphten äußern sich in erster Hinsicht durch ihr typisches Aussehen.
Oft werden Aphten als Bläschen beschrieben, was allerdings nicht der Realität entspricht. Bei Bläschen handelt es sich um eine mit Flüssigkeit gefüllte Vorwölbung nach außen, während Aphten bei genauer Betrachtung als flächige Schleimhautdefekte (also flache Löcher), als ob die oberesten Zellschichten fehlen, erscheinen.

Zu Beginn sind es eher kleine gelbliche Punkte, die einen etwas geröteten Rand haben. Dies liegt daran, dass sich Fibrin in der Wunde ablagert. Mit der Zeit entsteht jedoch eine deutlich zu erkennende Wölbung, die weißlich oder gelb erscheint. Das umgebene Gewebe ist jedoch normal. Nur selten bilden sich Grüppchen von mehren Aphten an einer Stelle.

Die betroffene Person leidet unter starken Schmerzen, die besonders dann auftreten, wenn die Aphte mit etwas in Berührung kommt, wie es zum Beispiel bei der Nahrungsaufnahme oder auch beim normalen Sprechen, bei dem die Wunde an einen Zahn kommen kann oder eine andere Stelle im Mundbereich berührt, auftritt.
Der Schmerz ist sehr stechend oder brennend. Er ist auch häufig viel größer, als sie Stelle im Mund vermuten lässt, sodass nicht nur das betroffene Gewebe zu schmerzen scheint, sondern ein weitaus größerer Bereich.

Lesen Sie mehr dazu unter: Brennen im Mund

Treten Aphten auf der Zunge oder auch im Rachen auf, also an Stellen, die größerer mechanischer Beanspruchung unterliegen, gestaltet sich die Erkrankung noch mehr als unangenehm, da sie beim Schlucken, beim Kontakt mit Speichel oder beim Sprechen permanent Schmerzen vermitteln. In den ersten Tagen ist das Schmerzempfinden am stärksten. Auf der Zunge fühlt es sich wie Stiche an oder als würde man sich die Zunge verbrannt haben.

Äußerlich fallen sie meist nie auf, es sei denn, jemand schaut dem Betroffenen direkt in den Mund.

Die verursachten Schmerzen von Aphten

Die meisten Betroffenen bezeichnen Aphten in der Mundhöhle als eine Qual, die starke Schmerzen und Einschränkungen im Alltag mit sich bringen.

Anfänglich äußert sich eine Aphte lediglich durch Rötungen und Schwellungen im Mund bzw. der Mundschleimhaut. Relativ schnell beginnen die betroffenen Schleimhautareale zu prickeln und zu brennen. Innerhalb kürzester Zeit (meist schon einige Stunden nach dem Auftreten der ersten Symptome) entwickeln sich enorm starke Schmerzen, die beim Sprechen und der Nahrungsaufnahme sogar noch schlimmer werden.

Wo kommen Aphten vor?

Aphten können im Grunde an jeder beliebigen Schleimhautoberfläche des Körpers entstehen. Es handelt sich dabei um äußerst schmerzhafte Schleimhautschäden, die von einem entzündlichen Randsaum umgeben sind und mit bloßem Auge als kleine weißlich- gelbe Schleimhautwunden zu erkennen sind.

Die meisten Aphten zeigen sich in folgenden Bereichen:

  • Mundschleimhaut
  • Zahnfleisch
  • Zunge
  • Gaumen
  • Mandeln
  • und sogar im Genitalbereich sind Aphten keine Seltenheit.

Aphten auf der Zunge

Aphten, die auf und/oder unter der Zunge entstehen, fühlen sich die betroffenen Patienten auf Grund der Schmerzen zum Teil stark in ihrer Lebensqualität eingeschränkt. Eine Bildung von Aphten in dieser Form wird im Regelfall im Rahmen einer Herpes Simplex- Infektion ausgelöst (sogenannte Mundfäule, (lat. Stomatitis aphthosa) und ist durch ein nach einmaligem Abklingen häufiges Wiederauftreten gekennzeichnet.

Lesen Sie mehr zum Thema: Mundfäule

Vor allem Stresssituationen, innere Unruhe oder Ekelgefühl können das erneute Erscheinen von Aphten im Bereich der Zunge provozieren. Aphten der Zunge werden in den meisten Fällen zur sogenannten „Minor-Form“ (kleine Aphten), deren Größe einen Durchmesser von ungefähr einem Zentimeter nicht überschreitet, gezählt. Kleine Aphten heilen in der Regel innerhalb von ein bis zwei Wochen ab.

In seltenen Fällen kann die Größe von Aphten im Bereich der Zunge, des Gaumens oder der Lippen jedoch auch einen Durchmesser von einem Zentimeter überschreiten, in solchen Fällen spricht man in der medizinischen Fachsprache von einer „Major- Form“ (Große Aphten).

Vor allem Kleinkinder und Säuglinge stellen die Nahrungsaufnahme und das Trinken beim Vorliegen von Aphten auf oder unter der Zunge weitestgehend ein.
Neben dem Essen ist auch das Sprechen, Berühren der Schleimhautregion, Schlucken von Wasser und Speichel extrem schmerzhaft sein.

Die vom jeweiligen Patienten empfundenen Schmerzen sind jedoch keinesfalls abhängig von der Größe der Aphten, vielmehr spielt die Lokalisation der Schleimhautverletzung eine entscheidende Rolle bei der Beeinflussung des betroffenen Patienten. Aus diesem Grund kann eine einzelne kleine Aphte, die einen Durchmesser von lediglich einem halben Zentimeter aufweist, im Bereich der Zungenspitze als wesentlich schmerzhafter empfunden werden als eine große Aphte (Durchmesser größer als ein Zentimeter), die auf der Wangenschleimhaut auftritt. Dieser Tatsache lässt sich entnehmen, dass vor allem jene Aphten, die im Bereich von mechanisch beanspruchten Schleimhäuten liegt, besonders häufig Schmerzen auslösen.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Aphten auf der Zunge

Welche Nahrungsmittel oder Nahrungsbestandteile genau zur Reizung von Aphten an der Zunge führt, scheint bei jedem Menschen unterschiedlich zu sein. Meist scheinen jedoch Lebensmittel wie

  • Obst
  • Limonade
  • Cola
  • Nüsse
  • Süßigkeiten (Schokolade)
  • rohe Tomaten

eine entscheidende Rolle zu spielen.

Aphten an der Lippe

Auch an der Lippe kann das Auftreten von entzündlichen Schleimhautverletzungen in Form von Aphten von den betroffenen Patienten als besonders störend empfunden werden. Ähnlich wie Aphten auf und unter der Zunge, liegt die Vermutung nahe, dass  Aphten an der Lippe durch das Herpes simplex Virus ausgelöst werden können.

Treten diese Schleimhautverletzungen auf der Außenseite der Lippe auf, so empfinden die Betroffenen in der Regel nur leichte bis mäßige Schmerzen. Da Aphten an der Außenseite der Lippe in vielen Fällen sehr groß werden können, stören sich die Patienten vor allem im Bezug auf die Ästhetik an ihnen.

Besonders schmerzhafte Aphten der Lippe befinden sich zumeist an der mechanisch stark beanspruchten Innenseite

Aphten am Zahnfleisch

Der Schmerzgrad bei Aphten am Zahnfleisch kann zusätzlich während der täglichen Mundhygiene verstärkt werden. Durch die Berührung der betroffenen Schleimhautstellen mit der Zahnbürste, der Zahnseide und/ oder Interdentalraumbürsten kann es zur Reizung des Schleimhautdefekts kommen.

Aphten können grundsätzlich an allen Schleimhäuten, also auch im Bereich des Zahnfleischs auftreten. In den meisten Fällen zeigen sie sich gerade am Zahnfleisch als kleine rundliche Erosionen mit weißem oder gelbem Belag. Aphten des Zahnfleischs können besonders schmerzhaft sein und bei dem betroffenen Patienten ein starkes Brennen auslösen.

Ein Zusammenhang zwischen dem häufigen Auftreten von Aphten des Zahnfleischs und einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis) ist nicht klar nachgewiesen. Dies ist darin zu begründen, dass eine Zahnfleischentzündung in aller Regel durch eine mangelnde Mundhygiene und Speisereste die sich im Bereich der Zahnfleischgrenze festsetzen ausgelöst wird.

Lesen Sie mehr zum Thema: Zahnfleischentzündung

Die Ursachen einer Aphte des Zahnfleischs hingegen sind nicht eindeutig geklärt, man geht aber von einem Zusammenspiel mehreren Faktoren aus.

  • Bei geschwächtem Immunsystem, z.B. bei einer Erkältung oder Phasen erhöhter Stressbelastung
  • Man geht mittlerweile davon aus, dass lokale Zahnfleischverletzungen (zum Beispiel durch mechanische Reize wie dem zu festen Zähne putzen) provoziert werden können.
  • Außerdem scheinen Menschen, die starke Nahrungsdefizite beziehungsweise Mängel an Vitamin B12, Eisen oder Folsäure aufweisen, deutlich öfter Aphten am Zahnfleisch entwickeln.
  • Des Weiteren hat man festgestellt, dass Raucher in aller Regel seltener an Aphten des Zahnfleischs leiden als Nichtraucher. Bei Menschen, die regelmäßig Rauchen kommt es vor allem in Phasen der Nikotinkarrenz zu Aphten am Zahnfleisch.

Im Allgemeinen kann nicht davon ausgegangen werden, dass das Zahnfleisch durch eine Aphte besonders gefährdet ist. In den meisten Fällen heilen auch Wunden im Bereich der Gingiva von selbst vollständig ab, ohne dass es zu einem Übertritt der entzündlichen Prozesse auf das benachbarte Zahnfleisch oder den Kieferknochen kommt.

Während eine Aphte am Zahnfleisch vorliegt, sollte der betroffene Patient bei der täglichen Mundhygiene besonders schonend vorgehen und möglichst wenig Druck auf das Schleimhautbläschen ausüben. Ein eröffnetes Schleimhautbläschen ist im Regelfall wesentlich empfindlicher gegenüber bestimmten Reizen und verursacht deutlich stärkere Schmerzen.

Aphten im Rachen

Aphten können neben dem Mundraum und der Zunge, auch im Bereich des Rachens und der Tonsilla palatina („Mandeln“) vorkommen. Dort treten sie jedoch etwas seltener auf. Es sind kleine (0,5mm) ovale Entzündungen, die meist dort auftreten, wo die Mundschleimhaut nicht direkt mit dem darunter liegenden Knochen verbunden ist.

Lesen Sie mehr zum Thema: Aphten im Rachen

Aphten können einmalig, bei den meisten Menschen aber immer wiederkehrend auftreten und unangenehme Schmerzen verursachen. Meist tut es eher weh, wenn die betroffene Stelle häufiger mechanisch in Anspruch genommen wird. So ist es auf der Zunge unangenehmer als an der Wange.

Aphten im Rachen gehören zu dieser Kategorie, da sie aufgrund ihrer Lage bei jedem Schluckvorgang, beim Trinken und Essen mit Nahrung oder Speichel in Kontakt kommen und somit vermehrt Schmerzen verursachen. Ein noch so lecker zubereitetes Essen kann damit zur Qual werden. Der Schmerz ist meist brennend und strahlt über ein größeres Gebiet aus, als die Größe der Aphten ist.

Die Ursache für die Entstehung von Aphten im Rachenraum ist, wie bei deren anderen möglichen Entstehungsorten im Mundraum, auf viele Ursachen zurückzuführen und auch noch nicht komplett geklärt. So können sie genetisch veranlagt sein, durch eine vorangegangen Verletzung entstehen oder durch einen Mangel an Vitamin B12, Eisen und/oder Folsäure begünstigt werden. Stress oder die Nahrungsaufnahme von sehr säurehaltigen Lebensmitteln (Obst) können auch zu Aphten im Rachenbereich führen. Der Entstehungsprozess von Aphten bleibt den Betroffenen meist verborgen, bis die ersten Schmerzen beim Schlucken oder sogar beim Sprechen auftreten.

Ab dann wird es bis zur Abheilung unangenehm, die bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen kann. In der Anfangsphase ist der Schmerz am schlimmsten, lässt aber mit der Zeit schon langsam nach. Bei den Aphten im Rachenbereich tritt neben den Problemen beim Schlucken, ein weiteres Problem bei der Behandlung, unter anderem mit Hausmitteln, auf. Sie liegen sehr weit hinten und sind so nur schwer zu erreichen und ausfindig zu machen.

Des Weiteren ist die Berührung sehr unangenehm, da der Würgereflex sofort ausgelöst wird. So gestaltet es sich als schwierig, ein Gel, eine Salbe oder ein mit Kamillentee getränktes Wattestäbchen an die betroffene Stelle zu bringen. Es erfordert viel Geduld, Vorsicht und Ruhe.

Was ist die Ursache von Aphten?

Die Ursachen von Aphten sind bislang noch weitestgehend ungeklärt, klar ist jedoch welche Faktoren die Bildung eines solchen krankhaften Prozesses innerhalb der Mundhöhle fördern.

  • Infektion mit Viren
  • Verdauungsbeschwerden
  • verringerte Widerstandskraft des Immunsystems durch Allgemeinerkrankungen
  • Kombination von genetischen (erblich) bedingten Faktoren und ungünstige Nahrungsangewohnheiten
  • spezifische Verletzungen, die durch das Auslösen von entzündlichen Prozessen zur Bildung einer Ablagerung von Fibrin- Belägen führt
  • Mangelzustände: Vitamin B12 (Cobalamin), Eisen und/ oder Folsäure (Vitamin B9 oder Vitamin B11)
  • lang anhaltender Stress und/ oder Schlafmangel
  • Erkältungskrankheiten und die dadurch entstandene allgemeine Immunschwäche

 Bei Frauen treten bevorzugt Aphten auf, ebenso bei älteren Menschen. Aber auch Kinder können Aphten bekommen. Besonders in der Zeit des Zahnwechsels.

Wie werden die Aphten therapiert?

Die Therapie beschränkt sich auf die Gabe von Mitteln, die Schmerzen verringern oder beseitigen. Eine kausale, d.h. ursächliche Behandlung, gibt es nicht. Das Repertoire für lokale Anwendungen ist groß. Es umfasst antiseptische Lösungen, kortisonhaltige Pasten, Antibiotika oder Spülungen mit Wasserstoffperoxid.
Diese Vielfalt von Empfehlungen zeigt schon, dass es kein wirklich effektives Mittel gibt. Antibiotika können natürlich nicht helfen, wenn es sich um eine Virusinfektion handelt.

  • Salben mit Oberflächenanästhetikum: Am wirksamsten für die Behandlung / Therapie sind Salben, die ein Oberflächenanästhetikum enthalten, wie beispielsweise Dynexan® Mundgel oder Solcoseryl® akut, da sie die Schmerzen lindern oder günstigstenfalls ausschalten. Eine schnellere Heilung wird aber dadurch nicht erreicht. 
  • desinfizierende Mundspüllösungen: das Gurgeln mit desinfizierenden Mundspüllösungen, beispielsweise Chlorhexidin, eignet sich als Maßnahme zur Behandlung von Aphten am Zahnfleisch.
  • Behandlung mit Cystus: ein Citrusgewächs, das gerade bei Aphten des Zahnfleischs eine gute Wirkung entfalten soll. Nachteil dieser Methode ist jedoch der stark bittere und scharfe Geschmack des Naturheilmittels.
  • Cortison-haltige Salben: In besonders ausgeprägten Fällen kann es sinnvoll sein über die Anwendung Cortison-haltiger Salben nachzudenken. Diese hemmen die entzündlichen Prozesse im Bereich des gereizten Zahnfleischs und lassen die Aphten zügig verschwinden.

Ohne eine gezielte Behandlung der Aphten am Zahnfleisch heilen diese in der Regel innerhalb von zwei Wochen selbstständig ab.

Lesen sie hierzu mehr unter: Aphten - Verschiedene Möglichkeiten der Behandlung

Aphten mit Hausmitteln behandeln

Es gibt eine Menge verschiedene Hausmittel, welche die Schmerzen im Mund lindern können. Gurgellösungen aus Kamille gibt es bereits verbrauchsfähig in der Apotheke zu kaufen, man kann sie aber auch selbst herstellen. Dafür einfach einen sehr starken Kamillentee kochen. Die Lösung desinfiziert und lindert Schmerzen.

Eine ähnliche Wirkung hat Teebaumöl; es wird nach Trocknen der Aphte einfach aufgeträufelt. Es sollte aber vorsichtig damit umgegangen werden, da es bei zu großflächiger Verwendung zu Verätzungen führen kann und manche Menschen dagegen allergisch sind. Auch ein Zinkmangel kann zu Aphten führen. Es sollten daher täglich mindestens 7-10mg davon eingenommen werden, um Problemen vorzubeugen.

Aloe-Vera Gel kann die Heilung unterstützen, indem man es mehrmals täglich auf die wunde Stelle tupft. Auch Rhabarber besitzt entzündungshemmende Eigenschaften, es ist dadurch in der Lage die Apthe-Bläschen auszutrocknen.

Andere Haumittel sind: hochprozentiger Alkohol, Myrrhen-, Melisse- oder Calendulatinktur. Zu guter Letzt hilft natürlich auch eine gute Mundhygiene bei der schnellen Abheilung.

Lesen Sie hierzu mehr unter: Aphten - Welche Hausmittel können helfen?

Aphten mit Homöopathie behandeln

Die Behandlung von Aphten mit homöopathischen Mittel beruht auf dem Ähnlichkeitsprinzip. So sollen die Krankheiten durch Mittel geheilt werden, die bei einem gesunden Menschen ähnliche Symptome hervorrufen, wie bei dem Erkrankten. Bei Aphten kann eine Reihe an homöopathischen Mitteln eingesetzt werden.
Dazu zählen:

  • Acidum hydrofluoricum (Flusssäure)
  • Acidum sulfricum (Schwefelsäure)
  • Ammonium chloratum (Mineralsalz)
  • Borax (Natriumborat)
  • Carbo animalis (Tierkohle)
  • Carbo vegitabilis (Holzkohle)
  • Hydrastis (Kanadische Gelbwurz)
  • Mercurius corrosivus (Quecksilberchlorid).

Vor der Anwendung dieser Mittel ist aber eine Beratung bei einem Homöopathen zu empfehlen, da die Mittel abhängig vom Patienten unterschiedliche Wirkungen zeigen können. Die Wirksamkeit dieser Mittel ist jedoch nicht schulmedizinisch nachgewiesen.

Lesen Sie mehr zum Thema: Homöopathie bei Apthen

Homöopathie gegen Aphten

Wie bei fast allen Erkrankungen gibt es auch bei Aphten homöopathische Mittel, welche bei der Abheilung helfen.

Gegen das Schleimhautbrennen hilft dabei Arsenicum album. Um die Aphten selbst zu bekämpfen wird häufig Borax oder Mercurius solubilis empfohlen. Diese Substanzen wirken auch gegen die geschwollenen Halslymphknoten, welche  mit den Aphten und geschwollenem Zahnfleisch einhergehen.

Treten die Bläschen hauptsächlich im Bereich der Zunge auf, hilft Natrium muriaticum. Nux vomica ist der Goldstandard der homöopathischen Arztneimittel, wenn viele kleine Bläschen vorhanden sind.

Verschwinden die Aphten jedoch nicht innerhalb von ein bis zwei Wochen, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache der Erkrankung abzuklären und ein schulmedizinisches Medikament zur Heilung zu verschreiben.

Weitere Behandlungsmöglichkeiten von Aphten

Aphten heilen in den meisten Fällen innerhalb von zwei Wochen von alleine aus, sodass eine Medikamenteneinnahme nicht zwingend erforderlich ist. Ein direktes Mittel gegen das Auftreten von Aphten gibt es nicht, jedoch gibt es verschiedene Möglichkeiten, um die Heilung zu unterstützen. In der Apotheke lassen sich rezeptfreie oder rezeptpflichtige Mittel erwerben.

Die Mittel können als Spray, Salbe, Flüssigkeit oder Gel verkauft werden. Meist enthalten diese Lidocain, ein Lokalanästhetika, wodurch die entzündete Stelle für eine kurze Zeit betäubt wird. Mit dem Arzt in Rücksprache kann eine Lösung aus Wasserstoffperoxid angewandt werden. Diese bewirkt, dass der komplette Mundraum desinfiziert wird und alle vorhandenen Keime abgetötet werden. Dies sollte aber nicht zu lange angewandt werden, da es auf die Mundschleimhaut bei längerem Gebrauch eine reizende Wirkung hat.

Einige Mediziner raten zu der Verwendung von Minocyclin oder Tetracyclin, was eine bakterielle Infektion als Ursache vom Auftreten der Aphten annehmen lässt. Diese Medikamente werden vom Arzt in Tablettenform verschrieben und sind meist in Wasser aufzulösen, womit anschließend der Mundraum gespült und die Flüssigkeit dann wieder ausgespuckt wird. Um die Schmerzen und die Entzündung zu lindern, gibt es eine Salbe mit Triamcinolon, die mehrmals am Tag auf die betroffene Stelle aufgetragen werden kann. Die Aphte wird nun wie ein Schutzmantel bedeckt, sodass sie nicht mehr direkt in Berührung mit anderen Substanzen kommt und somit kein Schmerz entsteht.

Unterstützen kann die Heilung die Einnahme von Vitamin B oder C oder auch von Zink, sodass der Heilungsprozess beschleunigt wird und damit auch die Schmerzen schneller verschwinden.

Natürlich gibt es auch eine Reihe an Hausmitteln, die die Heilung fördern und in den meisten Fällen völlig ausreichend sind. Kamille oder auch Salbei können dafür gut eingesetzt werden. Damit einfach einen starken Tee kochen und den Mund mehrmals am Tag spülen. Es wirkt beruhigend, entzündungshemmend und Salbei wird vor allem eine antibakterielle Wirkung zu gesprochen. Man kann auch ein Wattestäbchen direkt in den Tee tunken und damit anschließend die betroffene Stelle betupfen. Zur Linderung der Schmerzen kann man auch Honig mit etwas Kurkuma vermischen und auf die Stelle auftragen.

Lesen Sie mehr zum Thema: Aphten- verschiedene Möglichkeiten der Behandlung

Dauer der Aphten

Anfangs bilden sich kleine gelbliche Bläschen auf der Mundschleimhaut aus, die einen roten Saum besitzen und meist mit Flüssigkeit gefüllt sind. Sie entstehen innerhalb weniger Tage. Manche dieser Bläschen heilen wieder spontan ab, während andere aufplatzen und dann längere Zeit benötigen bis sie komplett abheilen. Man kann pauschal nicht genau sagen, wie lange der Abheilungsprozess dauert. Es wird hier in kleinere Minor- und größere Major-Aphten unterschieden.

Die kleineren mit einem Durchmesser von wenigen mm brauchen ca. 10-14 Tage bis sie ohne Hilfe von außen wieder weg sind. Sie heilen ohne Narbenbildung aus. Die größeren besitzen einen Durchmesser von 1-3 cm. Sie können ulzerieren und dann auch in die Tiefe der Schleimhaut vordringen. Die Heilung benötigt mehrere Wochen und oft bleibt eine unschöne Narbe zurück.

Die Sonderform der herpetiformen Bläschen, also Bläschen die den Herpesbläschen ähneln, treten über die komplette Mundhöhle verteilt auf. Sie verschwinden nach ca. zwei Wochen spontan wieder. Hausmittel und Medikamente können die Abheilungsdauer und Schmerzen verringern.

Lesen Sie mehr zu dem Thema: Wie lange dauert es, bis Aphten verschwinden?

Prophylaxe

Eine direkte Methode um das Auftreten von Aphten zu verhindern gibt es nicht, da die Entstehung bis heute noch nicht komplett geklärt ist und viele Ursachen möglich sein können. Hilfreich kann es aber sein, um das Risiko etwas zu verringern, dass man auf eine ausgewogene Ernährung achtet und alle wichtigen Vitamine ausreichend zu sich nimmt. So sollte man keinen Vitamin B-, Eisen- oder Folsäuremangel aufweisen und auch bestimmte sehr säurehaltige Lebensmittel in Maßen konsumieren. Darunter fallen Zitrusfrüchte, Limonade oder auch Schokolade und Nüsse. Diese Lebensmittel können mit dem Auftreten in Verbindung stehen, müssen es aber nicht.

Auch Rauchen kann die Entstehung von Aphten begünstigen. Das eigene Immunsystem sollte auch immer ausreichend gestärkt sein, da es bei einem schwachen Immunsystem leichter zu einer solchen Erkrankung kommen kann.

Herpes-, HIV- oder Grippeviren werden auch in direktem Kontakt mit dem Aufkommen von Aphten gesehen, sodass man einen ausreichend Schutz, auch allgemeinmedizinisch gesehen, treffen sollte, um sich nicht mit diesen Viren zu infizieren. Der Stresspegel ist auch gering zu halten und bei der Mundhygiene ist darauf zu achten, dass man das Zahnfleisch nicht zu stark belastet, sei es durch zu feste Zahnborsten oder Zahnpasta mit starken Abrasionskörpern. Dies alles sind jedoch nur mögliche Vorkehrungen, die man zur Vorsicht einhalten kann, aber ein Nichtauftreten nicht garantieren können.

Zusammenfassung

Aphten im Mund sind Schleimhautdefekte von runder Form und weißlich gelber Oberfläche mit einem dunkelroten Rand. Sie treten entweder einzeln oder in Gruppen auf. Sie sind harmlos aber sehr schmerzhaft. Eine kausale Behandlung / Therapie gibt es nicht. Die beste Therapie sind Pasten mit einem Lokalanästhetikum, um die Schmerzen zu lindern. Sie haben eine hohe Selbstheiligungstendenz können aber immer wieder auftreten.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 28.09.2009 - Letzte Änderung: 01.12.2022